Bei einem Verdacht auf einen Schlaganfall ist es wichtig schnell eine Diagnostik durchzuführen, da sich je nach zugrunde liegender Ursache für den Schlaganfall die Therapie unterscheidet. Bei der Diagnostik bedient man sich dem FAST- Test und der Bildgebung mittels CT.
Liegt allein schon der Verdacht auf einen Schlaganfall vor (durch z.B. den klinischen FAST-Test), muss eine sofortige, notfallmäßige Diagnostik zur Erhärtung erfolgen – die nachfolgende Therapie hängt nämlich von der Ursache des Schlaganfalls ab.
Hierfür wird in erster Linie eine CT zur Bildgebung gemacht, benötigt man genauere Ergebnisse, kann auch eine MRT hinzugezogen werden. Durch die CT bzw. MRT kann dann unterschieden werden, ob es sich um eine Hirnblutung oder einen Gefäßverschluss als Ursache handelt. Zur Klärung der Ursache eines Gefäßverschlussen werden dann in der Regel weiterführende Untersuchungen durchgeführt.
Der erste Verdacht auf einen Schlaganfall wird durch eine charakteristische Klinik gestellt, das heißt anhand von bestimmten Symptomen, die mittels des FAST-Testes erhoben werden können.
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Besteht erst einmal der Verdacht, muss schnellstmöglich untersucht werden, ob die Ursache für den Schlaganfall eine Hirnblutung oder aber ein Verschluss von Hirngefäßen ist. Dies ist deshalb wichtig, da sich in beiden Fällen die jeweilige Notfalltherapie maßgeblich unterscheidet.
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Hierfür eignet sich in erster Linie die Computertomographie (CT), reicht diese nicht aus kann auch eine Magnetresonanz- Tomographie (MRT) durchgeführt werden. Die CT kann dabei durch eine Gefäßdarstellung (CT-Angiographie) oder eine Durchblutungsmessung (CT-Perfusion) erweitert bzw. ergänzt werden. Dadurch kann eingegrenzt werden, welches Gefäß verschlossen und welches Hirnareal in welchem Ausmaß von der Minderdurchblutung betroffen ist.
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Der FAST-Test ist eine Möglichkeit für eine schnelle Erstdiagnostik des Schlaganfalls.
FAST steh dabei für face (Gesicht), arms (Arme), speech (Sprache) und time (Zeit) und vereint alle großen Symptome eines möglichen Schlaganfalls: ein hängender Mundwinkel (einseitig gelähmte mimische Muskulatur) im Gesicht, eine einseitige Lähmung des Armes (dieser kann nicht mehr ganz gehoben werden) und eine verwaschene Sprache oder gar das Unvermögen zu reden. Das T für time steht dabei als Erinnerung, dass im Falle eines möglichen Schlaganfalls jede Minute zählt und unmittelbar weitere Diagnostik mit schneller Therapieeinleitung erfolgen muss.
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Bei einem CT vom Kopf wird das Gehirn durch Röntgenstrahlen in dünnen Schichten dargestellt. Mit Hilfe dieser Schichten kann Auskunft darüber gegeben werden, was die Ursache für den Schlaganfall war – ob eine Hirnblutung oder ein Blutgerinnsel im Gefäß die Blutversorgung eines bestimmten Hirnareals verhindert hat.
Eine erweiterte Möglichkeit ist auch eine CT-Angiographie, also eine spezielle Gefäßdarstellung des Gehirns im CT sowie eine CT-Perfusion, was eine spezielle Durchblutungsmessung des Gehirns darstellt. Hierfür wird ein Kontrastmittel über die Venen gegeben, so dass die Hirngefäße verbessert dargestellt und auch Durchblutungsstörungen besser detektiert werden können.
Die CT Untersuchung wird zur schnellen Ursachenabklärung durchgeführt, da je nach Ursache die Therapiemöglichkeiten eines Schlaganfalls sich unterscheiden. Wir empfehlen Ihnen daher unsere Seite zu:
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Ein MRT vom Kopf ist ebenfalls eine bildliche Darstellung des Kopfes bzw. des Gehirns in dünne Schichten, wobei hier jedoch anders als beim CT, keine Röntgenstrahlen verwendet werden. Das Bild wird mit Hilfe von einem starken Magnetfeld und elektromagnetischen Wellen erzeugt. Das MRT ermöglicht dabei eine ziemlich genaue Darstellung des Schlaganfalls und dieses zudem früher als ein CT, weshalb es zur Frühdiagnostik oder zur genaueren Abklärung zusätzlich herangezogen wird. Ein Nachteil dabei ist, dass die Durchführung einer MRT deutlich länger dauert, als die einer CT und das eine MRT auch wesentlich teurer ist. Dies ist der Grund, weshalb die MRT daher in der Regel nicht direkt als erste Untersuchungsmethode zur Notfalldiagnostik bei einem Schlaganfall eingesetzt wird. Falls der Beginn des Schlaganfalls unklar ist. bzw. vom Betroffenen nicht genannt werden kann, wird in der Regel das MRT bevorzugt, da ohnehin keine Notfalltherapie mehr eingeleitet werden kann.
Mehr zu diesem Thema finden Sie unter: MRT bei einem Schlaganfall
Ist die Ursache eines Schlaganfalls nun bekannt, kann die Therapie begonnen werden. Je nach Ursache unterscheidet diese sich.
Lesen Sie mehr dazu unter: Therapie eines Schlaganfalls
Nachdem der Schlaganfall behandelt wurde und der Patient keine Lebensgefahr mehr hat, erfolgt eine weitere Ursachenabklärung. Dies ist wichtig, um einen weiteren Schlaganfall vorzubeugen. Denn ein Schlaganfall kommt - anders als gedacht - nicht immer von dem Gehirn selbst, sondern meistens durch Herzrhythmusstörungen oder eine Verengung des Halsgefäße.
Eine Ultraschalluntersuchung der Halsgefäße (Carotis-Doppler, FKDS = Farbkodierte Doppler-Sonografie) im Rahmen einer Schlaganfalldiagnostik ist deshalb sinnvoll, weil über die Halsgefäße die Gehirndurchblutung erfolgt. Vom Herzen wird das Blut über die Halsgefäße in die hirnversorgenden Blutgefäße ausgeworfen.
Kommt es im Laufe des Lebens zu vermehrter Kalkablagerung im Bereich der Halsgefäße und damit auch zu einem zunehmenden Verschluss der Halsgefäße, wird auch die Durchblutung des Gehirns zunehmend weniger. Ab einem bestimmten Grad des Verschlusses der Halsvenen ist die adäquate Blutversorgung des Gehirns nicht mehr garantiert, so dass es zum Schlaganfall kommen kann.
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Auch die Durchführung eines EKG im Rahmen der Schlaganfalldiagnostik ist sinnvoll, da bestimmte Herzrhythmusstörungen das Risiko für einen Schlaganfall erhöhen. Liegt allem voran ein Vorhofflimmern am Herzen vor, ist das Risiko deutlich erhöht, dass sich Blutgerinnsel (sogenannte Thromben) im Bereich des rechten Herzvorhofs bilden. Diese Blutgerinnsel können sich lösen und dann vom Herzen über die Halsgefäße in die hirnversorgenden Gefäße gelangen und diese verstopfen. Der Verschluss von hirnversorgenden Gefäßen führt dann zu einem Schlaganfall. Liegt ein Vorhofflimmern vor, ist es unbedingt notwendig blutverdünnende Medikamente einzunehmen, die die Bildung solcher Blutgerinnsel verhindern.
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Erweiternd zu einem EKG kann auch ein Schluckecho durchgeführt werden. Hierfür wird ein spezielles Ultraschallgerät (Sonografiegerät) über den Mund in die Speiseröhre eingeführt und von dort aus ein Ultraschall des Herzens durchgeführt. Dargestellt werden kann das Herz in seinen einzelnen Strukturen, genauso auch die angrenzenden Gefäße. Somit können auch Blutgerinnsel im Herzen, vorzugsweise im rechten Herzvorhof oder Herzohr bildlich dargestellt und bewiesen werden. Ist ein Schlaganfall erfolgt oder liegt der Verdacht auf einen Schlaganfall vor, ist der Nachweis solcher Thromben ein deutlicher Hinweis auf ein Schlaganfall durch einen Verschluss von einem Hirngefäß durch ein Blutgerinnsel.
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter: Echokardiographie
Das EEG (Elektroenzephalogramm) ist eine Messung von elektrischer Aktivität von Nervenzellen des Gehirns, auch als Hirnstrommessung bekannt. Durch ein EEG lassen sich mitunter Aussagen über die Funktion der verschiedenen Hirnregionen treffen, was im Rahmen eines möglicherweise stattgehabten Schlaganfalls sinnvoll sein kann. Besteht der Verdacht auf einen Schlaganfall oder ist ein erfolgter Schlaganfall diagnostiziert, kann mit Hilfe des EEGs das Areal und das Ausmaß der Gehirnschädigung beurteilt werden. Zudem können Störungen im EEG anzeigen, ob beispielsweise eine Neigung für epileptische Anfälle nach einem stattgehabten Schlaganfall vorliegt oder nicht.
Weitere Informationen finden Sie unter: Elektroenzephalogramm
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Ob ein Schlaganfall stattgefunden hat, lässt sich nicht direkt im Blutbild erkennen. Dennoch kann es sinnvoll sein, bei dem Verdacht auf einen Schlaganfall oder bei bereits diagnostiziertem Schlaganfall neben den roten und weißen Blutkörperchen gerade auch die Blutplättchenzahl (Thrombozytenzahl) und die Blutgerinnungswerte zu bestimmen.
Liegt beispielsweise eine krankhafte Störung in dem Gerinnungssystem vor, neigen die Blutplättchen zum Beispiel zum Verklumpen, wodurch die mitunter lebensgefährlichen Blutgerinnsel bilden und beispielsweise die Hirngefäße verschließen können. Desweiteren sollte im Blut auf Hinweise für Entzündungsgeschehen oder Infekte geachtet werden, da dieses eine erhöhte Blutgerinnung fördern kann.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Blutgerinnungsstörung
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