Brennen an der Brustwarze

Brennen an der Brustwarze

Definition

Brennende, schmerzende Brustwarzen können verschiedene Ursachen haben und einseitig sowie beidseitig auftreten. Die Unterscheidung zwischen ein- und beidseitig ist für die Ursachenfindung wichtig, ebenso ob zusätzlich eine Sekret von den Brustwarzen abgesondert wird. Oft sind es hormonelle Veränderungen im Rahmen des weiblichen Zyklus oder aber der Schwangerschaft, die die Brustwarzen empfindlich machen. Besonders kurz vor der Menstruation geben viele Frauen ein Spannungsgefühl in beiden Brüsten und sensible Brustwarzen an. Aber auch eine mechanische Reizung, z.B. durch einen schlecht sitzenden BH oder die Reibung der Brustwarzen beim Sport, kann zu einem Brennen der Brustwarzen führen.

Ursachen von Brennen an der Brustwarze

Bei vielen Frauen kommt es kurz vor ihrer Periode zu einem Spannungsgefühl in beiden Brüsten, gleichzeitig sind die Brustwarzen sehr empfindlich und können sogar brennen. Grund hierfür sind die hormonellen Schwankungen im Rahmen des weiblichen Zyklus. Auch während der Schwangerschaft kommt es zu bedeutenden hormonellen Veränderungen, die mit einer verstärkten Sensibilität und Schmerzempfindlichkeit der Brustwarzen einhergehen können. Während der Stillzeit kommt es durch viele kleine Mikroverletzungen durch das Saugen des Kindes besonders zu Beginn der Stillzeit zu wunden, brennenden Brustwarzen.

Zudem führt eine Reibung der Brustwarzen durch einen falsch sitzenden BH oder scheuernde Sportbekleidung zu einer permanenten Reizung der empfindlichen Haut der Brustwarzen, was sich als Brennen äußern kann. Auch Hauterkrankungen wie Neurodermitis manifestieren sich beim Erwachsenen nicht selten an den Brustwarzen, hierbei kommt es zu einer entzündlichen Hautveränderung (Ekzem).

Brennende Brustwarzen begleitet von einer überwärmten, schmerzhaften Brust können zudem Zeichen einer Brustentzündung (Mastitis) sein. Diese tritt sowohl bei stillenden als auch bei nicht stillenden Frauen auf, häufig gelangen die auslösenden Bakterien durch kleine Risse in der Brustwarze (z.B. beim Stillen, durch Piercings) in das Gewebe. Zuletzt kann ein einseitiges Brennen der Brustwarze sehr selten ein Hinweis auf eine spezielle Brustkrebsart sein (Morbus Paget der Brustwarze oder ein inflammatorisches Mammakarzinom). Aus diesem Grund sollten ein länger bestehendes Brennen und Hautveränderungen an der Brustwarze immer auch vom Arzt gesehen werden.

Stillen

Beim Stillen kommt es häufig besonders in der Anfangsphase zu kleinen Einrissen der Brustwarzen, die durch die permanente Beanspruchung der Brust durch das Kind sehr schmerzhaft sein können. Viele Frauen leiden in dieser Zeit unter wunden, regelrecht brennenden Brustwarzen. Es kann helfen, die Anlegetechnik zu optimieren, damit die Brustwarzen möglichst wenig beansprucht werden. Auch ein Kühlen zwischen den Stillzeiten kann die brennenden Brustwarzen beruhigen. Es existiert zudem eine Reihe an Hilfsmitteln wie Stillhütchen oder Brustwarzensalben, die Linderung verschaffen können.

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Pille

Je nach Art der Anti-Baby-Pille enthält diese unterschiedliche Konzentrationen der weiblichen Geschlechtshormone Östrogen und Progesteron, welche den weiblichen Zyklus imitieren. Durch die künstlich zugeführten Hormone kommt es zu einer Reihe an Veränderungen im weiblichen Körper. So kommt es durch die Östrogene zu einem Drüsenwachstum in der Brust, als Resultat können die Brüste unangenehm spannen und auch die Brustwarzen werden empfindlich und können schmerzhaft brennen. Lassen diese Beschwerden im Laufe der ersten Wochen nach erstmaliger Einnahme der Pille nicht nach, so sollte mit dem Frauenarzt über einen Wechsel der Pille gesprochen werden.

Weitere Informationen hierzu: Die Anti-Baby Pille

Diagnose

Bei länger anhaltendem Brennen der Brustwarzen sollte ein Arzt aufgesucht werden, um ernste Ursachen auszuschließen. Der geeignete Spezialist wäre hier zunächst der eigene Frauenarzt. Der Arzt kann durch Betrachten der Brustwarze (Ist sie äußerlich verändert? Gibt es Entzündungszeichen?) erste Schlüsse ziehen und die Brust im Anschluss nach weiteren Veränderungen abtasten. In den meisten Fällen lässt sich durch das Arztgespräch bereits eine Ursache finden. Weitere Untersuchungen wie eine Blutentnahme oder Ultraschalluntersuchung kommen bei speziellen Verdachtsdiagnosen (z.B. Brustentzündung, gut- oder bösartiger Tumor) zum Einsatz.

Begleitende Symptome

Welche Symptome begleitend zu dem Brennen der Brustwarzen auftreten, hängt von der jeweiligen Ursache ab. Kommt es aufgrund hormoneller Schwankungen zu empfindlichen Brustwarzen, so kommt es häufig parallel zu einem unangenehmen Spannungsgefühl der Brüste. Es kann zudem zu Wassereinlagerung an weiteren Körperstellen wie den Beinen kommen. Auch kann sich die hormonelle Veränderung auf die Gemütslage auswirken, sodass diese stark schwanken kann.

Bei einer Brustentzündung (Mastitis) kommt es neben schmerzhaft brennenden Brustwarzen zu einer überwärmten, schmerzhaften Brust. Nicht selten tritt zudem Fieber auf, welches von einer Schwellung der Lymphknoten in den Achseln begleitet werden kann. Brennende Brustwarzen bei stillenden Frauen zeigen sich häufig geschwollen, gerötet und können kleine Risse und Blutungen aufweisen. Auch bei durch Reibung (falscher BH, kratzige Sportkleidung) ausgelöstem Brennen der Brustwarzen kann sich eine Rötung und Schwellung der Brustwarzen zeigen. Liegt dem Brennen der Brustwarzen eine Hauterkrankung wie Neurodermitis zugrunde, so sind Hautveränderungen in Form eines Ekzems sichtbar. Es handelt sich um eine entzündliche Hauterkrankung, die sich durch Rötung, Schuppung und die Ausbildung kleiner Pickel oder Bläschen zeigen kann.

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Besondere Umstände des Brennens an der Brustwarze

Brennen an der Brustwarze in der Schwangerschaft

In der Schwangerschaft kommt es zu steigenden Konzentrationen an weiblichen Geschlechtshormonen. Diese bewirken eine Reihe an Veränderungen im gesamten Körper, um diesen auf der heranwachsende Kind und die Geburt vorzubereiten. So kommt es unter anderem zu einem Drüsenwachstum in der Brust, sodass es hier zu einem Spannungsgefühl kommen kann. Zudem können sich die Brustwarzen dunkler färben und empfindlicher werden. Im Extremfall können die Brustwarzen unangenehm brennen, was durch zu eng werdende BHs aus wenig hautfreundlichem Material noch verstärkt wird.

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Kann Brennen an der Brustwarze ein Anzeichen für eine Schwangerschaft sein?

Fast immer kommt es im Rahmen einer Schwangerschaft zu empfindlichen Brüsten und Brustwarzen. Häufig werden diese Symptome von der Schwangeren noch vor einem positiven Schwangerschaftstest bemerkt. Anders herum ist jedoch nicht jede Empfindlichkeit der Brustwarzen Zeichen einer eingetretenen Schwangerschaft. So ist das unangenehme Brennen häufig auch auf die hormonellen Veränderungen im Rahmen des Monatszyklus zurückzuführen. Bei Ausbleiben der Periode und einem längeren Bestehen der empfindlichen Brustwarzen liegt jedoch der Verdacht auf eine Schwangerschaft nahe, sodass ein Test durchgeführt werden sollte.

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Brennen an der Brustwarze vor der Periode

Viele Frauen leiden wenige Tage vor dem Einsetzen ihrer Periode an einer Reihe von Beschwerden, die unter dem Begriff „Prämenstruelles Syndrom“ zusammengefasst werden. Neben Müdigkeit, Stimmungsschwankungen, Bauchschmerzen und Wassereinlagerungen kommt es häufig zu einem Spannungsgefühl der Brüste und empfindlichen Brustwarzen. Die Beschwerden lassen nach einigen Tagen und meist mit Einsetzen der Periode nach. Sind die Symptome jedoch so ausgeprägt, dass sie die Betroffene im Alltag stark einschränken, so sollte mit dem Frauenarzt über den Einsatz von Medikamenten (z.B. Anti-Baby-Pille) gesprochen werden.

Brennen an der Brustwarze nach dem Eisprung

Der Eisprung findet ca. 14 Tage vor der Monatsblutung statt. Dies ist insofern relevant, als dass die Tage um den Eisprung herum die fruchtbarsten Tage im Verlauf des weiblichen Zyklus darstellen. Es gibt eine Reihe an Zeichen, die auf das Statthaben des Eisprungs hinweisen, hierzu gehören ein Anstieg der Körpertemperatur, die Veränderung des Zervixschleims und empfindliche Brüste sowie Brustwarzen. Diese Hinweise sind jedoch allesamt recht unsicher, sodass sie sich weniger zur Empfängnisverhütung als vielmehr bei einem Kinderwunsch zur Planung eignen.

Therapie

Wie das Brennen der Brustwarzen behandelt werden kann, hängt immer vom Auslöser ab. Bei sensiblen Brustwarzen, die auf hormonellen Schwankungen beruhen, kann es helfen, die Brustwarzen leicht zu kühlen. Ist das Brennen auf eine mechanisch Reizung durch den BH zurückzuführen, so kann es helfen, sich bei dem Kauf eines neuen BHs beraten zu lassen und somit sanfteres Material und einen guten Sitz zu garantieren. Bei stillenden Frauen kann versucht werden, mit Stillhütchen oder Brustwarzensalbe Linderung zu schaffen. Durch eine Optimierung der Stilltechnik kann zudem die Beanspruchung der Brustwarzen reduziert werden.

Ist das Brennen auf eine Hauterkrankung wie Neurodermitis zurückzuführen, so kann der Arzt (meist Hautarzt) spezielle Cremes und Salben gegen die entzündliche Hautveränderung verschreiben. Liegt das Brennen der Brustwarzen aufgrund einer Brustentzündung (Mastitis) vor, so ist meist der Einsatz von Antibiotika und schmerz-und fiebersenkenden Mitteln (z.B. Ibuprofen) notwendig. Auch eine Kühlung durch feuchte Umschläge kann Linderung verschaffen.

Dauer

Ist ein Brennen auf empfindliche Brustwarzen bei hormonellen Schwankungen zurückzuführen, so lassen die Beschwerden häufig nach einigen Tagen nach. Auch in der Stillzeit lässt das Brennen oft nach einigen Tagen und Wochen nach, wenn Mutter und Kind die optimale Stillposition gefunden haben und die Brustwarzen sich an die Beanspruchung gewöhnt haben. Ein Brennen der Brustwarzen bei einer Brustentzündung (Mastitis) lässt sich durch die Gabe von Antibiotika gut behandeln, sodass die Beschwerden nach einigen Tagen nachlassen. Hält das Brennen über mehrere Wochen an und zeigen sich zusätzlich Veränderungen an der Brustwarze, so sollte jedoch unbedingt ein Arzt aufgesucht werden, um ernste Ursachen auszuschließen. Im schlimmsten Fall kann ein gut- oder bösartiger Tumor (Morbus Paget, inflammatorisches Mammakarzinom) hinter dem therapieresistenten Brennen stecken.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 15.11.2017 - Letzte Änderung: 18.09.2024