Die Behandlung einer Nasennebenhöhlenentzündung strebt die Reduktion der Entzündung der Nasenschleimhäute und die Wiederherstellung des Schleimabflusses aus den Nasennebenhöhlen an.
Eine Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) wird meistens durch Viren oder Bakterien hervorgerufen. Die Behandlung einer Sinusitis zielt darauf ab, die Entzündung der Nasenschleimhäute zu reduzieren und den Schleimabfluss aus den Nasennebenhöhlen wiederherzustellen. In erster Linie sollten Maßnahmen zur Verflüssigung des Schleims getroffen werden, wodurch die Ausscheidung des Schleims verbessert wird. Das wird beispielsweise durch erhöhte Flüssigkeitsaufnahme (zB Trinken) erreicht, aber auch eine hohe Luftfeuchtigkeit, Dampfinhalationen und Nasenspülungen oder -duschen mit isotonischen Kochsalzlösungen oder Meerwassersprays können helfen, die Beschwerden einer Nasennebenhöhlenentzündung zu lindern.
Außerdem können schleimhautabschwellende Nasensprays oder -tropfen (zB Wirkstoff: Xylometazolin, Oxymetazolin) und pflanzliche Sekretlöser (myrtolhaltige oder cineolhaltige Medikamente) verwendet werden. Der Einsatz von kortisonhaltigen Nasensprays kann zur Verringerung der Entzündung beitragen. Gegen Kopf- und Gesichtsschmerzen helfen rezeptfreie Schmerzmittel mit Wirkstoffen wie Paracetamol oder Ibuprofen. Auch gibt es pflanzliche Arzneimittel wie Sinupret ®forte oder Sinupret® Tropfen. Bei einer Nasennebenhöhlenentzündung mit schwerer Symptomatik oder wenn eine bakterielle Infektion festgestellt wurde, kann die Gabe von Antibiotika angezeigt sein. In manchen Fällen mit schweren Verläufen kann eine Operation notwendig werden, um den Schleimabfluss zu erleichtern (zB Polypenentfernung, Begradigung der Nasenscheidewand).
Ist eine Nasennebenhöhlenentzündung ansteckend? Informieren Sie sich unter Wie ansteckend ist eine Nasennebenhöhlenentzündung
Die Heilung einer Nasennebenhöhlenentzündung kann durch den Einsatz einiger Medikamente unterstützt werden. Medikamente, die immer eingesetzt werden, sind Nasensprays. Zur abschwellenden Behandlung sind sie sehr gut geeignet, sollten aber nicht länger als max. 1 Woche verwendet werden. Daneben haben sich pflanzliche Medikamente wie Sinupret in der Behandlung der Nasennebenhöhlenentzündung etabliert. Sinupret® ist ein Kombipräparat mit verschiedenen Wirkstoffen aus Enzian, Eisenkraut, Holunder, Sauerampfer und Schlüsselblume. In langwierigen Fällen der Nasennebenhöhlenentzündung kann die Behandlung durch Cortison-haltige Nasensprays erweitert werden. Vertreter sind beispielsweise Nasonex® oder Rhinocort®.
Oft zur Behandlung der Schmerzen eingesetzt Medikamente sind Ibuprofen, Paracetamol oder Aspirin®. In seltenen Fällen müssen darüberhinaus Antibiotika eingesetzt werden. Amoxicillin ist hierbei ein häufig verwendetes Medikament. Antibiotika dürfen nur bei bakteriellem Nachweis mit schwerem Krankheitsbild oder auftretenden Komplikationen eingesetzt werden. Dann sind sie jedoch unerlässlich, um weitere Beschwerden zu vermeiden.
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Bei der Behandlung einer Nasennebenhöhlenentzündung ist der Einsatz von Antibiotika äußerst selten notwendig, da sowohl bakterielle als auch virale Entzündungen in 60 bis 80 Prozent der Fälle innerhalb von vierzehn Tagen ohne Komplikationen ausheilen.
Trotzdem ist eine akute Nasennebenhöhlenentzündung einer der häufigsten Gründe für die Verschreibung von Antibiotika. Eine antibiotische Therapie ist allerdings nur bei starken Beschwerden oder drohenden Komplikationen angezeigt. Bei bestimmten Symptomen wie hohem Fieber, Schwellungen um die Augen, starkem Gesichtsschmerz, Lichtempfindlichkeit oder Nackensteife wird die Gabe von Antibiotika empfohlen.
In Fällen, in denen Antibiotika angezeigt sind, wird vor allem der Wirkstoff Amoxicillin empfohlen. Eine Nasennebenhöhlenentzündung wird allerdings am häufigsten von Atemwegsviren ausgelöst. In diesen Fällen haben Antibiotika kaum oder keine Wirkung.
Eine Behandlung ohne Antibiotika, die auf die Reduktion der Schleimhautschwellung und die Ermöglichung eines normalen Sekretabflusses und einer angemessenen Belüftung der Nasennebenhöhlen abzielt, ist in den meisten Fällen ausreichend, um die Beschwerden einer Nasennebenhöhlenentzündung zu lindern und den Heilungsvorgang zu beschleunigen.
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Verschiedene Hausmittel eignen sich zur Behandlung von Nasennebenhöhlenentzündungen. Bereits bei Anzeichen der ersten Symptome ist es ratsam, mit einfachen Hausmitteln gegen die Beschwerden anzugehen. Beispielsweise ist es sinnvoll, warme Dämpfe zu inhalieren, um die gereizten Schleimhäute abschwellen zu lassen. Dafür gibt man Eukalyptusöl oder Kamillenblüten in eine Schüssel mit heißem Wasser und atmet die Dämpfe für 10 bis 15 Minuten mehrmals täglich unter einem Handtuch ein. Nicht nur die Wärme der Dämpfe kann wohltuend wirken, auch Infrarotlicht, das auf die Nasennebenhöhlen gerichtet wird, kann den Heilungsvorgang beschleunigen. Die Anwendung von Wärme ist jedoch nur sinnvoll, wenn sie als angenehm empfunden wird. Bei sehr starken Entzündungen können die Beschwerden durch Wärme auch verstärkt werden.
Weitere Hausmittel bei der Nasennebenhöhlenbehandlung sind Umschläge aus warmen Wasser und Eukalyptusöl oder Zitrone. Darin wird ein Leinentuch oder ein Waschlappen getränkt und dann auf die Nasennebenhöhlen aufgelegt wird. Ein sehr wichtiges Hausmittel bei Nasennebenhöhlenentzündungen ist eine hohe Flüssigkeitsaufnahme, um den Schleim zu verflüssigen. Kräuter- und Pfefferminztees können gleichzeitig noch eine abschwellende Wirkung haben. Außerdem sollte darauf geachtet werden, dass die Luftfeuchtigkeit in den Wohnräumen ausreichend ist und Zigarettenrauch in der Umgebung vermieden wird, da es die Schleimhäute reizt.
Wenn sich die Symptome der Nasennebenhöhlenentzündung trotz der Anwendung von Hausmitteln nicht bessern, sollte ein Arzt aufgesucht werden, damit die Krankheit vollständig auskuriert werden kann und ein chronischer Verlauf verhindert werden kann.
Naturheilkundliche Behandlungsverfahren wie Homöopathie, Schüssler Salze oder Akupunktur können ebenfalls bei den typischen Beschwerden einer Nasennebenhöhlenentzündung eingesetzt werden. Homöopathische Mittel sind in der Regel gut verträglich und können zur Behandlung von akuten oder chronischen Entzündungen der Nasennebenhöhlen eingesetzt werden. Auch eine ausgewogene Wirkstoffkombination verschiedener homöopathischer Wirkstoffe kann gezielt gegen die Symptomatik einer Nasennebenhöhlenentzündung eingesetzt werden. Die homöopathischen Wirkstoffe wirken abschwellend auf die Nasenschleimhäute, reduzieren das Druckgefühl in den Nasennebenhöhlen und erleichtern die Nasenatmung. Außerdem kann Homöopathie helfen, das körpereigene Abwehrsystem zu stärken und Schmerzen zu lindern. Die meisten homöopathischen Mittel können auch bei Kindern ab zwei Jahren angewendet werden, die Einnahme sollte jedoch im Einzelfall mit dem behandelnden Arzt besprochen werden.
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Die Behandlung einer Nasennebenhöhlenentzündung gelingt oft gut ohne Antibiotika. Die meisten Infektionen heilen nach 1 oder 2 Wochen wieder ab, auch wenn sie bakteriell bedingt sind. In der Behandlung einer akuten Nasennebenhöhlenentzündung ohne Antibiotika stehen abschwellende und beruhigende Maßnahmen im Vordergrund. So kommen Nasentropfen oder –sprays zum Einsatz. Sie führen zum Abschwellen der Schleimhäute in Nase und Nebenhöhlen, sodass das sich anstauende Sekret besser abfließen kann. Auch pflanzliche Mittel fördern die Heilung einer Nasennebenhöhlenentzündung ohne Antibiotika. Erfolgreich eingesetzte Wirkstoffe sind dabei z.B. Enzian, Holunder, Kamille oder Pfefferminze. Zusätzlich zur abschwellenden Wirkung besitzen sie auch eine antientzündliche Komponente und können in Tablettenform eingenommen oder als Dampf inhaliert werden. Begleitend kommen Schmerzmittel zur Behandlung der Nasennebenhöhlenentzündung zum Einsatz. Die Behandlung einer chronischen Nasennebenhöhlenentzündung ohne Antibiotika erfordert eventuell den Einsatz weiterer Maßnahmen. Hier kommen Cortison-haltige Nasensprays in Frage. In seltenen Fällen erfordert eine chronische Nasennebenhöhlenentzündung einen operativen Eingriff.
Ein Anschwellen der Nasenschleimhäute tritt häufig in der Schwangerschaft auf, etwa ein Fünftel aller Frauen leidet unter der sogenannten Schwangerschaftsrhinitis. Häufig bestehen Ängste vor gesundheitsschädlichen Nebenwirkungen von typischen Medikamenten gegen eine Nasennebenhöhlenentzündung (zB Antibiotika oder abschwellende Nasentropfen). Hausmittel wie Kräutertees, Dampfinhalationen oder Infrarotlicht können bedenkenlos in der Schwangerschaft angewendet werden und wirken lindernd auf die Beschwerden der Nasennebenhöhlenentzündung.
Abschwellende Nasentropfen sind in der Schwangerschaft generell nicht zu empfehlen, nur bei starken Symptomen ist ein sehr kurzzeitiger Einsatz vertretbar. Dagegen dürfen natürliche Nasensprays, beispielsweise mit dem Wirkstoff Dexpanthenol, auch in der Schwangerschaft verwendet werden, um die Schleimhäute ohne Nebenwirkungen zu befeuchten. Eine bakterielle Infektion sollte auch während einer Schwangerschaft trotz der möglichen Nebenwirkungen mit Antibiotika behandelt werden. Hier bietet sich die Wirkstoffgruppe der Penicilline an, da diese Medikamente relativ bedenkenlos auch bereits im ersten Schwangerschaftsdrittel eingenommen werden können.
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Während einer Schwangerschaft sollte auf jeden Fall besonders bei schwerer Symptomatik nicht auf eine medikamentöse Behandlung einer Nasennebenhöhlenentzündung verzichtet werden, da eine unzureichend behandelte Nasennebenhöhlenentzündung auch Risiken während der Schwangerschaft. Empfehlenswert sind jedoch niedrige Dosierungen der Medikamente und die Kombination mit geeigneten nicht-medikamentösen Maßnahmen zur Linderung der Beschwerden.
Welche Medikamente (zB Antibiotika) und welche Dosierung bei einer Nasennebenhöhlenentzündung in der Schwangerschaft sinnvoll sind, sollte auf jeden Fall individuell mit dem behandelnden Arzt abgestimmt werden.
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