Atemwegsinfekt in der Schwangerschaft

Auch werdende Mütter können sich während der Schwangerschaft eine Erkältung einfangen. Ein Atemwegsinfekt betrifft häufig vor allem die oberen Atemwege. Die Erkrankung an sich ist meistens völlig harmlos. Ursachen sind meist Viren, seltener liegt einem Atemwegsinfekt in der Schwangerschaft eine bakterielle Infektion zu Grunde. Ein einfacher Atemwegsinfekt sollte nach 5-10 Tagen völlig abgeklungen sein. Schwangere sollten so wenig wie möglich Medikamente einnehmen, um ihr ungeborenes Kind nicht zu schaden. Möglich ist eine Therapie mit Paracetamol, ein paar abschwellende Nasensprays, sowie Hausmittel wie Inhalieren mit ätherischen Ölen oder spülen der Nase mit einer Salzwasserlösung. Die Verschreibung von Antibiotika muss sehr kritisch abgewogen werden. Während der Schwangerschaft können nur wenige Antibiotika verabreicht werden.

Atemwegsinfekt in der Schwangerschaft

Definition - Was ist eine Atemwegsinfekt in der Schwangerschaft?

Auch werdende Mütter können sich während der Schwangerschaft eine Erkältung einfangen. Ein Atemwegsinfekt betrifft häufig vor allem die oberen Atemwege, also die Nase, Nebenhöhlen und den Rachen. Seltener breitet sich die Infektion auch auf die unteren Atemwege (Bronchien und Lunge) aus.

Die Erkrankung an sich ist meistens völlig harmlos, trotzdem machen sich Schwangere sorgen, ob die Erkrankung Auswirkungen auf ihr Baby haben kann. Normalerweise erleidet das ungeborene Kind durch die Erkrankung der Mutter keinen Schaden. Ein einfacher Atemwegsinfekt heilt nach wenigen Tagen von alleine wieder aus.

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Ursachen

Die Ursache für einen Atemwegsinfekt in der Schwangerschaft ist eine Infektion mit Krankheitserregern. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um Viren, wobei der Rhinovirus der mit Abstand häufigste Erreger ist. Seltener liegt einem Atemwegsinfekt in der Schwangerschaft eine bakterielle Infektion zu Grunde, die dann mittels Antibiotika behandelt werden muss.

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Die Keime dringen über die Atemwege in den Körper ein und verursachen eine Entzündung der Schleimhäute von Nase, den Nasennebenhöhlen und des Rachens. Eine Infektion wird durch eine Vorschädigung der Schleimhäute begünstigt. Vor allem in der kalten Jahreszeit trocknen unsere Schleimhäute durch trockene Heizungsluft vermehrt aus, wodurch das Eindringen der Krankheitserreger erleichtert ist.

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Damit unser Körper Keime erfolgreich abwehren kann und gesund bleibt, ist ein intaktes Immunsystem nötig. Während einer Schwangerschaft reguliert der Körper das Immunsystem herunter, damit die der Embryo von den Immunzellen nicht als „fremd“ erkannt und abgestoßen wird. Aus diesem Grund kann es sein, dass Frauen während einer Schwangerschaft häufiger erkältet und von Atemwegsinfektionen betroffen sind.

Besteht Gefahr für mein Baby?

Bei einer einfachen Atemwegsinfektion mit Husten, Halsschmerzen und Schnupfen müssen die betroffenen Frauen keine Angst haben, denn es besteht normalerweise keine Gefahr für das ungeborene Kind. Das Baby kann sich außerdem durch die Erkrankung nicht anstecken und hat keine Schmerzen. Auch bei starken Hustenanfällen sind die Babys vor starken Erschütterungen durch das sie umgebende Fruchtwasser geschützt und spüren nicht viel.

Vorsicht ist allerdings bei der Einnahme von Medikamenten geboten, da nicht alle Präparate für schwangere Frauen geeignet sind. Im Zweifelsfall sollten sich die Betroffenen bei ihrem Arzt rückversichern, welche Medikamente zur Linderung der Symptome eingenommen werden können. Auch bei hohem Fieber sollten die betroffenen Frauen unbedingt einen Arzt aufsuchen, da ansonsten die Gefahr frühzeitiger Wehen besteht. Außerdem liegt dann der Verdacht nahe, dass es sich nicht um einen einfachen Atemwegsinfekt, sondern eine schwere Grippe handelt, die unbehandelt fatale Folge für das ungeborene Kind haben kann.

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Diagnose

Der Arzt stellt die Diagnose einer Atemwegsinfektion bei Schwangeren zunächst anhand ihrer Symptome. Anschließend führt er eine körperliche Untersuchung durch, bei der die Nase mittels einer Nasenspiegelung, die mit einem speziellen Instrument (Rhinoskop) durchgeführt wird, untersucht wird. Auch der Mundraum und Rachen werden untersucht. Damit kann der Arzt sehen, ob die Schleimhäute der Atemwege entzündet sind. Es folgt das Abtasten der Lymphknoten am Nacken und der Halsregion sowie das Abhören der Lungen mittels Stethoskop. Diese Untersuchungen reichen in der Regel aus, um die Diagnose eines Atemweginfekts stellen zu können.

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Begleitende Symptome

Bei einem Atemwegsinfekt in der Schwangerschaft kommt es zu den typischen Symptomen einer Erkältung. Dazu zählen Schnupfen, Husten, Heiserkeit und Halsschmerzen. Außerdem fühlen sich die kranken Frauen meist müde und abgeschlagen. Durch die Infektion der oberen Atemwege schwellen die entzündeten Schleimhäute der Nasennebenhöhlen an und verursachen eine Druckerhöhung im Schädel, die sich in Form von Kopfschmerzen äußert. Auch Gliederschmerzen können vereinzelt auftreten.

Bei heftigeren Infektionen kann zusätzlich Fieber auftreten, meistens ist die gemessene Temperatur jedoch nicht höher als 38,5° Celsius. Bei hohem Fieber kann es sein, dass es sich nicht um einen einfachen Atemwegsinfekt, sondern um Grippe (Influenza) handelt. Die Betroffenen müssen in so einem Fall dann schnellstmöglich einen Arzt aufsuchen, um die entsprechende Behandlung einzuleiten.  

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Behandlung / Therapie

Schwangere sollten so wenig wie möglich Medikamente einnehmen, um ihr ungeborenes Kind nicht zu schaden. Auch einige pflanzliche Wirkstoffe können sich negativ aus das Kind auswirken.

Bei einer stark verstopften Nase, die das Atmen unmöglich macht, können die Patientinnen auf einen Nasenspray zurückgreifen. Dieser sollte jedoch nicht länger als eine Woche eingenommen werden. Alternativ gibt es auch eine Reihe von Hausmitteln, die bei leichten Erkältungsbeschwerden helfen. Dazu zählen das Inhalieren mit ätherischen Ölen, damit die Nase und die Nebenhöhlen befreit werden, das Spülen der verstopften Nase mit einer Salzwasserlösung oder warme Halswickel gegen Halsschmerzen.

Bei starken Beschwerden, die sich nach drei Tagen noch nicht gebessert haben, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Das gleiche gilt für Fieber über 38,5° Celsius. Dann kann es sein, dass eine medikamentöse Behandlung notwendig ist. Die Einnahme von Paracetamol während der Schwangerschaft gilt als unbedenklich und hilft dabei, die Beschwerden zu lindern und das Fieber zu senken. Trotzdem sollte jede Einnahme von Medikamenten während der Schwangerschaft mit einem Arzt oder Apotheker abgeklärt werden, um kein Risiko für das ungeborene Kind einzugehen.

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Wann brauche ich ein Antibiotikum?

Die Behandlung eines Atemweginfekts während der Schwangerschaft ist nur bei Erkrankungen, die durch Bakterien verursacht worden sind, nötig. Bei viralen Infekten sind Antibiotika absolut nicht sinnvoll und verursachen keinerlei Besserung der Beschwerden. Der Arzt wird einer Schwangeren nur dann ein Antibiotikum verschreiben, wenn es absolut nötig ist und die Infektion sehr hartnäckig ist. Bei der Auswahl des Antibiotikums muss darauf geachtet werden, ob es für schwangere Frauen zugelassen ist.

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Ist das Antibiotikum gefährlich für mein Baby?

Antibiotika werden während einer Schwangerschaft nicht leichtfertig verschrieben. Bei Komplikationen eines Atemwegsinfekts und schweren Krankheitsverläufen, die durch Bakterien verursacht werden (beispielsweise Lungenentzündungen) kann der Einsatz eines Antibiotikums allerdings manchmal nicht verhindert werden.

Nicht alle Antibiotika sind für ungeborene Kinder gefährlich, weshalb bestimmte Präparate auch während einer Schwangerschaft verabreicht werden können. Daher muss der behandelnde Arzt vorab immer das Risiko einer Behandlung mit Antibiotika mit dem einer unbehandelten, womöglich schweren Erkrankung abwägen.

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Dauer

Ein einfacher Atemwegsinfekt während der Schwangerschaft beginnt innerhalb von ein bis zwei Tagen und erreicht etwa am dritten Tag nach der Infektion sein Maximum. Normalerweise ist bereits nach fünf Tagen eine deutliche Besserung eingetreten und nach maximal zehn Tagen sollten die Beschwerden völlig abgeklungen sein.

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Autor: Dr. Nikolas Gumpert Veröffentlicht: 12.12.2018 - Letzte Änderung: 18.09.2024