Die Zahnpflege ist essentiell für ein gesundes Gebiss und sollte täglich durchgeführt werden. Hierfür gibt es verschiedene Techniken, die je nach Alter und Gebiss verwendet werden sollten.
Zähneputzen ist etwas Alltägliches und stellt die wichtigste Grundlage für eine gute Mundhygiene und eine Vorbeugung von Karies dar. Jeder putzt seine Zähne unterschiedlich und leider oftmals nicht richtig. Zur Vorbeugung von Plaque und Zahnstein, Karies, Gingivitis und Parodontitis ist eine richtige Zahnputztechnik sehr wichtig. Doch nicht jede Technik ist für jeden gleichermaßen empfehlenswert. Die geeignete Putztechnik ist von Faktoren wie dem Alter, der motorischen Geschicklichkeit sowie der Gebisssituation abhängig.
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Es gibt verschiedene Putztechniken, die je nach Alter oder motorischer Geschicklichkeit entsprechend gut geeignet sind.
Zunächst gibt es die Horizontale Methode. Diese ist für Kleinkinder geeignet. Mit dieser ’Schrubbertechnik’ können die Kinder den Einstieg in das Zähneputzen erlernen. Sie ist die einzige Technik, die den Kindern im Kleinkindalter motorisch gerecht wird. Dabei stehen die Borsten senkrecht auf den Außenflächen der geschlossenen Zahnreihen und das Kind kann die Bürste hin und her bewegen.
Ab einem Alter von vier Jahren sollte die Putztechnik umgestellt werden. Es kann nun die Putztechnik nach Fones ergänzt werden.Die Zahnbürste steht in einem 90 Grad Winkel zu den geschlossenen Zahnreihen und die Zahnbürste wird in kreisenden Bewegungen über die Zähne geführt. Dies ist eine leicht erlernbare Methode für Kinder.
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Eine andere Methode ist die Charters Methode. Hierbei werden die Borsten in einem 45 Grad Winkel zum Zahnfleischrand aufgesetzt. Mit vibrierenden Bewegungen werden die Borsten der Zahnbürste in die Zahnzwischenräume gedrängt. Diese Technik eignet sich für Parodontalerkrankungen (Erkrankungen des Zahnhalteapparates).
Als weitere Methode gibt es die Bass Technik. Diese Technik eignet sich ebenfalls für Parodontalerkrankungen oder Gingivalerkrankungen (= Zahnfleischerkrankungen). Sie ist motorisch vergleichsweise schwer zu erlernen.
Des Weiteren gibt es die sogenannte modifizierte Stillmann Technik. Durch diese werden die Zahnzwischenräume sehr gut gereinigt. Sie ist geeignet für Patienten mit freiliegenden Zahnhälsen oder Patienten mit gesundem Parodont (Zahnhalteapparat).
Eine der bekanntesten Zahnputztechniken ist die Methode nach Bass (1954). Die Basstechnik ist vergleichsweise schwer zu erlernen und ist geeignet für motivierte Patienten, die unter gingivalen oder parodontalen Beschwerden leiden.
Durch diese Technik werden die Zahnzwischenräume sehr gut gereinigt. In der Anwendung werden die Borsten der Zahnbrüste in einem 45 Grad Winkel zur Zahnwurzel hin zeigend an den Zahnfleischrand mit leichtem Druck angesetzt. Nun wird der Bürstenkopf mit rüttelnden Bewegungen auf der Stelle bewegt. Im Anschluss wird eine Wischbewegung durchgeführt, bei der die Borsten zur Kaufläche hin bewegt werden. Die vor allem in den Zahnzwischenräumen abgelagerten Speisereste und Beläge werden durch die Rüttel- und Wischbewegungen entfernt.
Man wiederholt den Vorgang mehrfach an der gleichen Position und folgt im weiteren Verlauf dem Zahnbogen. Bei dieser Technik muss besonders darauf geachtet werden, dass sie korrekt ausgeführt wird. Man verfällt sehr leicht in die bequemere ’Schrubbertechnik’, deren Effekt zur Säuberung der Zahnzwischenräume sehr gering ist.
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Eine andere bekannte Putztechnik ist die Methode nach Stillmann oder auch modifizierte Stillman-Technik genannt. Mit dieser Technik werden die Zahnzwischenräume besser gereinigt als durch Anwendung der anderen Zahnputztechniken.
Sie eignet sich besonders für Patienten mit einem gesunden Parodont (Zahnhalteapparat) oder für Patienten mit freiliegenden Zahnhälsen. In der Durchführung dieser Technik werden die Borsten in einem 70 – 80 Grad Winkel zur Zahnwurzel hin zeigend mit Druck wenige Millimeter unterhalt des Zahnfleischrandes angelegt.
Nun folgen kleine Ruckel- und Kreisbewegungen. Während dieser Bewegungen wird der Bürstenkopf langsam in Richtung Kaufläche bewegt. Dabei ist es sehr wichtig, den Bürstenkopf nicht zu drehen, sprich in seinem Winkel zu verändern. Sowohl für die Ober- als auch für die Unterkieferzähne ist eine Änderung der Arbeitsrichtung notwendig.
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Bei der Verwendung einer elektrischen Zahnbürste überlässt man dem Bürstenkopf die Arbeit. Man führt die elektrische Zahnbürste dabei an allen Zahnflächen entlang. Man sollte hierbei darauf achten, tatsächlich alle Flächen entlang zu fahren – Innenflächen, Außenflächen, Kauflächen.
Die geeignete Putztechnik bei elektrischen Zahnbürsten ist von der Art der Zahnbürste abhängig. Es gibt elektrische Zahnbürsten mit kleinem runden Borstenkopf. Mit diesem muss man jeden Zahn einzeln von allen Seiten putzen.
Weiterhin gibt es elektrische Zahnbürsten mit breiterem Kopf, der mehrere Zähne auf einmal erfasst. Man führt die elektrische Zahnbrüste an den Rand des Zahnfleischs, lässt sie kurz dort verweilen und bewegt die Zahnbürste dann in Richtung Kaufläche.
Es wird auch unterschieden zwischen rotierenden elektrischen Zahnbürsten und den Ultraschall aktivierten Zahnbürsten. Letztere werden empfohlen, um ein optimales Putzergebnis zu erzielen.
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Eine gute Mundhygiene sollte beim Baby beginnen, sobald der erste Zahn mit ca. einem halben Lebensjahr durchgebrochen ist. Es kann eine für Babys vorgesehene Handzahnbrüste mit weichen Borsten und kleinem Kopf verwendet werden.
Sobald die Kleinkinder in der Lage sind mit ca. 3 Jahren selbstständig, jedoch unter Aufsicht und Anweisungen die Zähne zu putzen, eignet sich die Horizontale Technik. Bei dieser putzen die Kinder die Außenflächen der geschlossenen Zahnreihen durch Hin- und Herbewegen der Zahnbürste.
Mit einem Alter von 4-5 Jahren sollten die Kinder die Fones Technik ergänzen. Bei dieser Technik wird die Zahnbürste in kreisenden Bewegungen über die Außenflächen der geschlossenen Zahnreihen geführt. Die Kinder sollten hier die KAI-Technik (Kauflächen-Außenflächen-Innenflächen) kennenlernen. Damit lernen sie, alle relevanten Bereiche des Mundes mit dem Putzen zu erfassen.
Eine elektrische Zahnbürste ist frühestens ab dem Grundschulalter empfohlen. Vorher sollen die Kinder mit den beschriebenen Putztechniken motorisch lernen, ihre Zähne zu putzen.
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Eine einzige Putztechnik pauschal als die Beste zu bezeichnen ist nicht möglich. Die jeweils beste Putztechnik ist individuell abhängig von der entsprechenden Ausgangssituation des Patienten.
Techniken bei denen vom Zahnfleisch zur Zahnkrone- sprich zur Kaufläche hin- geputzt wird, werden als effektiver bezeichnet im Vergleich zu anderen.
Generell sind weiterhin die Techniken, die eine gute Reinigung der Zahnzwischenräume gewährleisten am meisten zu empfehlen. Zu diesen gehören vor allem die Bass – sowie die Stillmann-Technik. Diese Techniken sind jedoch motorisch sehr schwer zu erlernen und daher weder für Kinder noch für motorisch eingeschränkte Patienten oder ältere Menschen geeignet.Außerdem sind kreisende Bewegungen an den Außenflächen der geschlossenen Zahnreihen gut, da sie durch ihr Bewegungsmuster den Bürstenkopf ebenfalls von Zahnfleischrand hin zur Kaufläche bewegen.
Allgemein kann man aber sagen, dass jeder versuchen sollte die individuell richtige, persönlich bevorzugte und vom Zahnarzt empfohlene Putztechnik zu verwenden, um ein optimales Putzergebnis zu erzielen.
Verwendet man die Bass- oder die Stillmann-Technik bedarf die Anwendung ein wenig Übung. Generell erzielen diese beiden Putztechniken jedoch sehr gute Effekte. Am besten ist in allen Fällen eine Kombination der verschiedenen Techniken.
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