Das Zahnimplantat ersetzt die Wurzeln der natürlichen Zähne. Zahnimplantate dienen der Befestigung von Brücken und Prothesen. Das Zahnimplantat sollte immer von einem erfahrenen Implantologen eingesetzt werden. Wegen der besonderen anatomischen Verhältnisse an der Übergangsstelle zwischen dem Zahnimplantat und der Schleimhaut ist eine sorgfältige Reinigung für den Erhalt des Zahnimplantats unbedingt erforderlich.
Die Implantation von körperfremden Material, sei es als Hüftgelenksersatz oder künstlichem Knie ist heute schon fast eine Routineoperation, insbesondere durch den immer höher werdenden Anteil älterer Menschen, bei denen Verschleißerscheinungen der Gelenke natürlich öfter auftreten.
Mehr und mehr werden auch in der Mundhöhle Implantate aus Metall oder Keramik als Zahnwurzelersatz/ Zahnersatz und Befestigungselemente für eine prothetische Versorgung eingesetzt. Heute sind sie deshalb ein fester Bestandteil der zahnärztlichen Therapie.
Zahnimplantat
(= künstliche Zahnwurzel)
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Wenn man sich für einen Zahnersatz mit Zahnimplantaten entschlossen hat, sollte man sich auf jeden Fall an einen Spezialisten für Implantologie wenden, um von seinen Erfahrungen zu profitieren. Dieser wird dann das individuell passende Implantatsystem vorschlagen.
Vor Beginn einer prothetischen Versorgung mittels Implantaten steht die Planung der Behandlung, in der die Wünsche des Patienten und die Möglichkeiten sowie Vor-und Nachteile einer solchen Versorgung eines Restgebisses oder eines unbezahnten Kiefers erörtert werden, und welche Alternativen es gibt. Dabei spielt die finanzielle Frage auch eine nicht unerhebliche Rolle, denn bis heute geben die gesetzlichen Krankenkassen keinen Zuschuss für die Implantatbehandlung, sondern nur für die daraufsitzende Krone oder Brücke bzw. Prothese.
Damit überhaupt ein Zahnimplantat gesetzt werden kann, müssen bestimmte Voraussetzungen gegeben sein. Es muss genügend fester Knochen vorhanden sein, damit der Zahnarzt das Implantat tief genug eingebracht werden kann.
Der Unterkieferknochen ist stabiler als der Oberkieferknochen und stellt deshalb eher kein Risiko für ein Implantat dar. Das Röntgenbild zeigt, ob die Knochenverhältnisse. ausreichend sind.
Ist dies nicht der Fall, muss auf ein Implantat verzichtet werden, oder aber der Knochen muss durch Einpflanzen von körpereigenen Knochen verstärkt werden. Im Oberkiefer stellt die Kieferhöhle eine weitere Komplikation dar. Sie kann unterschiedliche Ausmaße haben und dadurch keinen Platz zum Setzen eines Implantats lassen.
Ein wichtiger Gesichtspunkt ist die Mundhygiene des Patienten. Die Haltbarkeit eines Implantats hängt wesentlich davon ab, ob der Patient in der Lage und Willens ist, eine sorgfältige Mundhygiene zu betreiben . Besonders bei fest sitzenden Versorgungen ist dies nicht immer einfach.
Patienten, bei denen dies nicht zu erwarten ist, sollten keine Implantate bekommen.
Sind die vorbereitenden Maßnahmen abgeschlossen, kann mit der Zahnimplantation begonnen werden.
Der chirurgische operative Eingriff wird meistens in Lokalanästhesie durchgeführt. Aufwändiger ist der Eingriff, wenn ein Knochenaufbau notwendig ist. Sind mehrere Implantate zu setzen und ist der Patient sehr ängstlich, kann auch in Vollnarkose gearbeitet werden.
Zunächst wird mit einem kleinen Schnitt die Schleimhaut durchtrennt und dann mit einem für das verwendete Zahnimplantat angepassten Bohrer das Lager für das Implantat bereitet. Dieses wird eingesetzt und die Schleimhaut wieder verschlossen.
Danach kann es zu Schmerzen kommen, die aber mit Schmerztabletten zu beseitigen sind. Durch Kühlung unmittelbar nach der Operation sind Schwellungen zu vermeiden. Danach muss die Knochenheilung abgewartet werden, die 3 bis 6 Monate dauern kann. Eine Interimsprothese überbrückt die Zeit. Ist das Implantat eingeheilt, kann mit der Anfertigung der definitiven Versorgen begonnen werden: Entweder mit einer fest sitzenden Brückenkonstruktion bzw. Krone oder aber mit einer herausnehmbaren Prothese, die mit Halteelementen an den Implantaten verankert ist.
Für die Haltbarkeit von Implantaten ist es sehr wichtig, dass der darauf sitzende Zahnersatz statisch einwandfrei ist, damit ungleichmäßige Belastung vermieden wird. Sonst droht die Lockerung des Zahnimplantats. Deshalb mussen bei einer solchen Behandlung Zahnarzt und Zahntechniker eng zusammen arbeiten.
Während der Operation sollten Sie keine Schmerzen ertragen. Dafür gibt es Lokakanästhetika oder stärkere Narkotisiaka. Da der Eingriff invasiver ist als bei kleineren zahnärztlichen OPs kann es postoperativ zu Schmerzen kommen wenn die Betäubung nachlässt.
Alleine der Schnitt, der in die Schleimhaut und das Zahnfleisch gesetzt wird, schmerzt schon, da das Weichgewebe bis zum Knochen durchtrennt werden muss.
Da Knochen kein totes Gewebe ist, kann man durchaus auch der Knochen im Nachhinein beschwerden verursachen. Schließlich wird eine Schraube dort reingebohrt wo eventuell jahrelang nichts außer Knochen war. Alleine wegen der Operation an sich, dem Schleifen am Knochen und der kalten Wasserkühlung, kann es zu Überempfindlichkeiten kommen.
Sollten diese länger anhalten, klären Sie dies unbedingt mit Ihrem Zahnarzt.
Das sogenannte Sofortimplantat eignet sich nur zum Ersatz von nicht wurzelentzündeten oder akut parodontal entzündeten Zähnen.
Beim Sofortimplantat wird direkt nachdem der Zahn gezogen wurde das Implantat eingesetzt. Die daraufsitzende Krone muss aber so gestaltet sein, dass noch kein Kontakt zu den Gegenzähnen besteht, damit die Knochenheilung in Ruhe ablaufen kann. Erst nach etwa 6 Wochen kann das Zahnimplanat belastet werden.
Dabei ist beim Zahnziehen zu beachten, dass der Knochen nicht beschädigt werden darf und dass genügend Knochen stehen bleibt, in den das Zahnimplantat eingesetzt werden kann. Zähne mit zwei oder drei Wurzeln sind für diese Art der Zahnimplantate eher schlechter geeignet, aber nicht völlig ungeeignet.
Vorteil des Sofortimplantats ist verkürzte Behandlungsdauer.
Am gebräuchlichsten ist das konventionelle Vorgehen, bei dem die Heilung des Knochens abgeschlossen ist. Der Nachteil ist jedoch, dass der Patient mehrere Monate warten muss, bis die abschließende Behandlung beginnen kann. Aber mit einer Interimsprothese ist diese Wartezeit gut zu überbrücken.
Eine weitere Frage ist, ob nach einer Implantation das Zahnimplantat gleich belastet werden kann. Es gibt heute Implantatsysteme, die eine sofortige Belastung versprechen. Ob die Kieferverhältnisse dazu geeignet sind, muss der Zahnarzt entscheiden.
Auch hier gilt, dass ein Einwachsen des Implantats, die Osseointegration, über mehrere Monate die sicherste Methode ist, um eine innige Verbindung von Implantat und Knochen zu gewährleisten.
Medizinische Studien belegen allerdings, dass es bei der Haltbarkeit von Sofortimplantaten oder konventionell gesetzten Zahnimplantaten keine signifikanten Unterschiede gibt.
Für den Erhalt des Zahnimplantats ist eine hervorragende Mundhygiene des Patienten unerlässlich. Der Patient muss die Implantate sehr sorgfältig von bakteriellen Belägen frei halten, denn es besteht die Gefahr, dass sonst Bakterien zwischen Schleimhaut und Zahnimplantat eindringen und eine sogenannte Periimplantitis erzeugen (Entzündliche Erkrankung des Zahnhalteappartas, ähnlich der Parodontitis ). Unbehandelt kann dies letztendlich zur Lockerung und Verlust des Implantats führen.
Darüberhinaus sollte der Patient zur regelmäßigen Kontrolluntersuchung zum Zahnarzt erscheinen, sodass Komplikationen frühzeitig erkannt und behandelt werden können.
Fragt man einen Zahnarzt, würde dieser wahrscheinlich „Niemals“ sagen. Nikotin ist ein Zellgift, das alle Zellen zerstören kann und die Wundheilung hemmt. Da bei der Implantierung eine große Wunde ist den Mund gesetzt wird, würde das Nikotin die für die Heilung wichtigen Zellen kaputt machen, und so die Wundheilung stören.
Bei einer einfachen Wunde nach dem Zahnziehen sagt man mindestens 2 Wochen Zigarettenpause. Die Wunde eines Implantates ist viel invasiver. Somit ist die Zigarettenpause auch entsprechend länger: 6 Wochen lang sollte nicht geraucht werden.
Zwar könnte man argumentieren wieder mit dem Rauchen zu beginnen sobald die Wunde abgeheilt ist, aber nach der Wundheilung beginnt das Einwachsen in den Knochen, woran Knochenzellen beteiligt sind, die nicht zerstört werden dürfen. Außerdem wird die Mundflora durch Zigarettenrauch und Nikotin derartig gestört, dass das Implantat nicht genügend vor einer Entzündung geschützt ist, und somit die Gefahr des Verlustes besteht.
Bei der Implantierung gibt es eine Vielzahl an Risiken, über die Sie vor einem Eingriff genau Bescheid wissen sollten, und die Ihnen Ihr Zahnarzt erläutern sollte.
Ein häufig auftretendes Problem ist die so gennante Periimplantitis. Diese meint die Entzündung des Gewebes um das Implantat herum. Durch die Entzündung heilt das Implanat nicht in den Knochen ein, es kann soagr zum Knochenabbau und damit zum Verlust des Implantats kommen.
Vor allem das Rauchen stellt ein großes Risiko für die Entzündung des frisch gesetzten Impantats dar.
Um dies zu vermeiden, muss auch auf Mundhygiene geachtet werden und ein regelmäßiger Zahnarztbesuch zur Kontrolle ist sinnvoll. Je früher eine Periimplantitis vom Zahnarzt erkannt wird, desto besser sind die Behandlungsaussichten und das Implantat kann erhalten bleiben.
Prinzipiell gilt. dass ein Fremdkörper, wie beispielsweise ein Implantat, von den Zellen als nicht körpereigen erkannt werden und daraufhin vom Körper abgestoßen werden. Das Implantat geht dann keine Verbindung mit dem Knochen ein und kann nicht erhalten bleiben. Eventuelle Allergien gegen ein verwendetes Material sollten daher auf jeden Fall vorher ausgeschlossen werden, um eine allergische Reaktion und somit den Verlust des Implantates zu verhindern.
Aber eine Abstoßung des Zahnimplantats ist eher selten, da Zahnimplantate meist aus Titan oder Keramik bestehen. Diese Materialien gelten als nicht allergieauslösend.
Allgemein gibt es bei einem zahnärztlichen und besonders bei einem solchen chirurgischen Eingriff Risiken, da es notwendig ist, zumindestens Lokalanästhika (lokale Betäubung) einzusetzen. Bei vielen Allgemeinerkrankungen ist bei der Gabe von Lokalanästhesie und Adrenalin höchste Vorsicht geboten.
Trotz genauer Planung kann es in der OP immer Komplikationen geben, zum Beispiel
Lesen Sie auch den Artikel zum Thema: Entzündung am Zahnimplantat
Zahnimplantate ersetzen die Zahnwurzel und dienen dem Ersatz verloren gegangener Zähne. Ist ein einzelner Zahn extrahiert worden, so kann ein Implantat die Basis für eine Krone sein. Als Alternative bietet sich eine Zahnbrücke an, aber dafür müssten zwei benachbarte Zähne beschliffen und ebenfalls überkront werden, ein Verlust an gesunder Zahnsubstanz, der durch das Implantat vermieden wird. Fehlen mehrere Zähne können Zahnimplantate ebenfalls die Pfeilerzähne ersetzen. Die Alternative wäre eine herausnehmbare Prothese. Wenn auch die letzten Zähne in der Zahnreihe fehlen, ist eine Zahnbrücke nur mit Hilfe von Implantaten möglich.
Bei einem zahnlosen Kiefer bietet sich in der Mehrzahl der Fälle eine Totalprothese an. Es gibt aber Patienten, deren Kieferverhältnisse so ungünstig sind, dass eine Prothese nicht richtig hält. Um die lästige Anwendung von Haftmitteln zu vermeiden, können Implantate für eine sichere Verankerung sorgen. Eine solche Versorgung ist auch dann notwendig, wenn der Patient nur einen fest sitzenden Ersatz wünscht. Allerdings ist es bei diesen Patienten nicht nur mit einem Implantat getan, sonder es müssen je nach Zustand des Kiefers mindestens sechs Implantate gesetzt werden.
Im Unterkiefer haben wir oft Schwierigkeiten, eine Totalprothese zum Halten zu bringen. Insbesondere dann, wenn der Kieferkamm schon stark abgesunken ist. Der Grund für den schlechten Halt der Totalprothese liegt an den Zungenbewegungen, an den Bewegungen der Kau- und Unterzungenmuskulatur. Hier sind Implantate oft die letzte Rettung .
Es gibt einige Situationen, bei denen es sinnvoller ist, herkömmliche Alternativen zu einer Implantatversorgung zu bevorzugen. Wenn der Kieferknochen zu stark abgebaut ist und eine Augmentation, ein Auffüllen mit eigenem Knochen nicht gewünscht wird, ist eine Versorgung mit Implantaten nicht möglich. Auch Medikamente, die den Knochenstoffwechsel stören, wie Bisphosphonate, oder die Behandlung mit Zytostatika und Kortison stellen die Verwendung von Implantaten infrage. Auch bei starken Rauchern muss man prüfen, ob Implantate gesetzt werden sollen. Natürlich sollten Patienten mit einer schlechten Mundhygiene von einer Implantatversorgung ausgenommen werden
Es gibt unterschiedliche Angaben über die Lebensdauer von Implantaten, sie reichen von 10 Jahren bis lebenslänglich. Die Haltbarkeit von Zahnimplantaten hängt wesentlich von 3 Faktoren ab. Der Osseointegration, also der Verbindung des Implantats mit dem Kieferknochen, der Konstruktion der darauf befestigten Zahnbrücke oder Prothese, die eine gleichmäßige Verteilung des Kaudrucks auf die Implantate gewährleisten und der sorgfältigen Reinigung der Implantate. Wenn diese 3 Voraussetzungen gegeben sind, dürfte das Implantat für lange Zeit seine Funktion erfüllen.
Die Gewährleistung, die der Zahnarzt auf durchgeführte Arbeit garantieren muss, beträgt 2 Jahre. Da erfahrungsgemäß viele zahnärztliche Versorgungen zum Glück viel länger halten, kann ein Implantat, sofern es gut gepflegt wird auch gerne über 20 Jahre halten.
Dennoch unterliegt es dem natürlichen Verschleiß, der durch zu viel oder falsche Belastung beschleunigt wird. Der Knochen verändert sich im Laufe der Jahre und so kann es dazu führen, dass ein Implantat insuffizient wird.
Schmerzen hängen oft mit Fehl- oder Überbelastung oder Entzündungen zusammen. Die genaue Ursache und Behandlungstherapie sollte man zügig beim Zahnarzt abklären, um das Implantat trotz seines Alters zu erhalten.
Egal ob ein Zahn oder ein Implantat schmerzt ist, sollte man den Zahnarzt aufsuchen, um die Ursache klar zu stellen. Das Implantat ist mindestens genauso wichtig wie eine echte Zahnwurzel, und bedarf sogar noch besserer Pflege.
Leider kann es bei Implantaten auch zu spontanen Entzündungen kommen, trotz sehr guter Mundhygiene. Ist das Implantat einmal entzündet, kann man diese Entzündung behandeln und versuchen in den Griff zu bekommen. Je nach Schweregrad der Entzündung reicht vielleicht eine Reinigung aus.
Bei fortgeschrittener Entzündung ist eine gründlichere Entzündung notwendig. Dazu gehört die Spülung mit antibakteriellen Spüllösungen und die Reinigung des Implantates mit besonderen Instrumenten, die weniger hart sind als das Implantat selbst, um das Zahnimplantat nicht zu beschädigen.
In schweren Fällen, je nach dem wie tief die Zahnfleischtasche ist, die sich um das Implantat gebildet hat, muss sich das Zahnfleisch chirurgisch aufgeklappt werden und untern direkter Sicht gereinigt werden. Gegebenenfalls, je nach dem ob und welche Bakterien für die Entzündung verantwortlich sind, kann die Entzündung zunächst systemisch mit Medikamenten (zB. Antibiotika) behandelt werden.
Die Behandlung ähnelt also einer Parodontits-Behandlung. Allerdings ist die Prognose eines entzündeten Implantates weniger gut, als wenn es sich um eine natürliche Zahnwurzel mit Zahnhalteapparat handeln würde, da das Immunsystem des nätürlichen Parodontalspaltes fehlt.
Mehr hierzu: Die richtige Pflege eines Zahnimplantats
Brücken können nur angefertigt werden, wenn noch mindestens 2 Pfeilerzähne vorhanden sind. Ist dies nicht der Fall, kann der fehlende Pfeilerzahn durch ein Implantat ersetzt werden.
Grundsätzlich werden die Kosten für Zahnmplantate von den gesetzlichen Krankenkassen nicht erstattet. Die Höhe der Kosten richtet sich nach der Zahl der Implantate und dem verwendetem Implantatsystem.
In jedem Fall ist des Setzen eines Implantats teurer als die Anfertigung einer Zahnkrone.
Bei privat Versicherten sollte im Vorfeld immer eine Kostenübernahme Anfrage gestellt werden, damit nicht im nachhinein Probleme mit der Kostenübernahme entstehen.
Lesen Sie mehr zum Thema: Zahnimplantat Kosten
In der Regel kosten in Deutschland Implantate bei verschiedenen Zahnärzten ähnlich viel. Natürlich gibt es innerhalb verschiedener Herstellermarken Preisschwankungen und nicht jeder Zahnarzt bietet gleiche Implantatsorten an, sodass es von Praxis zu Praxis eben doch verschiedene Preise gibt.
Implantate sind Privatleistungen, d.h. sie werden nicht von der Kasse übernommen, es sei denn man hat eine besondere Zahnzusatzversicherung, die solche Fälle beinhaltet.
In besonderen Fällen kann man einen Härtefallantrag an die Krankenkassen stellen, und falls dieser genehmigt wird, wird ein Teil der prophetischen Versorgung (Zahnkrone oder Brücke auf den Implantaten) übernommen.
Es gibt auch die Möglichkeit, sich Implantate in anderen Ländern setzen zu lassen, beispielsweise in osteuropäischen Ländern wie Ungarn oder Polen oder sogar auch in der Türkei. Die Preise sind dort um einiges günstiger, womit die dortigen Ärzte viele Patienten locken. Es sollte aber beachtet werden, dass Reisekosten hinzukommen und die Garantie für ein Zahnimplantat nur für den Zahnarztgilt, der es eingesetzt hat.
Der Grund für niedrigere Preise sind beispielsweise geringere Praxishaltungskosten, Stundenlöhne und Hygienestandarts.
Es gibt viele Fälle in denen Patienten positiv über ihren Zahnarzt in einem andern Land berichten, dennoch ist abzuwägen welche Vorteile überwiegen. „Made in Germany“ steht für Qualität und vor allem gesetzliche Sicherheit. Vom Gesundheitswesen überwacht, werden in Deutschland nur ausgewählte und gut erforschte Produkte verwendet. Somit gibt es immer eine Gewährleistung auf die Arbeit, die der Zahnarzt in Deutschland verrichtet. Bei eventuellen Problemen (siehe Entzündung unten) hat man so immer einen Ansprechpartner, der sich mit dem verwendeten Implantat auskennt.
Es gibt keinen generellen Unterschied zwischen Oberkiefer- und Unterkieferimplantaten. Es kommt immer auf die Knochenbeschaffenheit und das Knochenangebot an, welche Sorte Implantate und welche Größe man verwendet.
Zahnimplantate unterscheiden sich nicht nur im der Länge, sondern auch in der Dicke. Bei einem dünnen Knochen, zum Beispiel im der Region der Unterkieferfrontzähne, können dünnere Implantate verwendet werden als im Oberkiefer. Die Dicke des vorhandenn Knochens variiert allerdings wiederum von Patient zu Patient.
Man muss auch nicht zwingend das dickere oder längere Implantat nehmen, obwohl viel Knochen vorhanden ist. Oft hält das kleinere genauso gut. Da hat jeder Zahnarzt seine Vorlieben und Erfahrungen, welches Implantat für welche Region am besten passt.
Natürlich leuchtet es ein, dass das Implantat dünn genug und kurz genug sein muss, um nicht benachbarte anatomische Strukturen zu treffen. Zum Beispiel den Nervkanal im Unterkiefer oder die Kieferhöhle im Seitenzahnbereich im Oberkiefer.
Ein nennenswerter Unterschied zwischen der Knochenbeschaffenheit im Oberkiefer und Unterkiefer ist, dass der Unterkiefer deutlich dichter bepackt ist als der etwas luftigere Oberkieferknochen. Die Stabilität im Unterkiefer ist dementsprechend viel höher.
Grundsätzlich braucht man einen Knochenaufbau wenn der Knochen zu kurz oer zu dünn ist, um dort ein Implantat zu befestigen. Das Implantat braucht eine gewisse Höhe und Dicke um nicht wieder herausgehebelt zu werden.
Allerdings ist der Aufbau nicht unbedingt notwendig, wenn man das Implantat auch an eine andere Stelle setzen könnte.
Heutzutage gibt es auch Mini-Implantate, die nicht nur zur zeitlich begrenzten Versorgung verwendet werden können. Denn oft ist ein Knochenaufbau nicht möglich, oder „funktioniert“ nicht. Im solchen Fällen greift man gerne auf die kurzen Implantate zurück.
Außerdem ist der Knochenaufbau abhängig von der späteren prothetischen Versorgung. Oft wird im Oberkieferfrontzahnbereich Knochen aufgebaut, obwohl vielleicht genügend Knochenangebot vorhanden ist, nur um ein besseres ästhetisches Ergebnis zu erreichen. So kann nämlich ein harmonisches Zahnbogen wiederhergestelt weden.
Plant man zum Beispiel eine implantatgetragene Prothese und der Patient hat im Vergleich zum restlichen Kieferkamm an einer Stelle einen Knocheneinbruch, sollte man den Verlust ausgleichen.
Es gibt keine typischen Stellen an denen häufig Knochen aufgebaut wird. Das hängt je Patient davon ab, wo welche Zähne vorher standen, und wie lange der Knochen wie belastet wurde.
Neben dem Knochenaufbau gibt es das Verfahren des Sinus-Lift für den Oberkiefer. Man hebt dabei den Boden der Kieferhöhle an, die sich oberhalb der Oberkiefer Backenzähne befindet. Dann wird in den geschaffenen Hohlraum Knochenersatzmaterial eingefüllt. Somit erreicht man dort einen „Knochenaufbau“ im übertragenen Sinne. Es ist dann mehr Knochensubstanz vorhanden, bevor man die Fassung für das Zahnimplanat in den Knochen bohrt.
Ist das Zahnimplantat bereits locker und nicht mehr oder kaum mit dem Knochen verbunden, ist dies einfach mit der Zange oder Pinzette zu entfernen. Bei vernachlässigter Zahnpflege und entzündeten Implantaten mit Knochenverlust gibt es sogar Patienten, bei denen das Implantat samt Versorgung (z. B. eine Brücke) „rausfällt“.
Ist das Implantat wenige Wochen nach dem Einsetzen noch nicht komplett mit dem Knochen verwachsen, könnte man versuchen es wieder rauszuschrauben. Dabei kann es aber auch zu Knochenabsplitterungen oder Brüchen kommen.
Wäre das Zahnimplantat völlig beschwerdefrei und säße fest im Knochen, gibt es keinen Grund dieses zu entfernen.
Problematisch ist es, wenn es zum Beispiel falsch gesetzt wurde und bereits mit dem Knochen verwachsen ist. Es lässt sich nicht einfach ziehen wie ein Zahn, da ein Implantat nicht über einen Faserapparat mit dem Knochen verbunden ist, sonder direkt in den Knochen eingeschraubt wird. Der Verbund zwischen Implantat und Knochen ist also sehr fest und stark. Der Kieferchirurg oder Oralchirurg muss das Implantat in so einem Fall samt umgebenen Knochen aus dem Kiefer rausfräsen. Dabei kommt es unwillkürlich zu einem Knochenverlust.
Das Einsetzen vo Zahnimplantat wurde erstmals in den 50er Jahren angewendet. Allerdings wurde die Implantologie erst 30 Jahre später von der zahnärztlichen Gesellschaft als nützliche und geprüfte Therapie anerkannt. Es waren zunächst die sogenannten Blattimplantate. Damit diese ins Kiefergelenk eingesetzt werden konnten, war das Schneiden großer Rinnen in den Knochen erforderlich. Heute werden diese Implantate deshalb nicht mehr verwendet. Die Forschung befasste sich vor allem mit der Entwicklung von geeigneten Werkstoffen. Diese sollten natürlich gewebeverträglich sein und eine feste Verbindung mit dem Kieferknochen erzielen. So gab es Implantate aus Keramik- Zirkoniumdioxyd, Titan und aus mit Keramik beschichtetem Titan. Auch die Formen und Oberflächen der Implantate wurden variiert, um eine möglichst innige Verbindung mit dem Knochen zu gewährleisten. Besonders die Oberflächen der Implantate wurden zur Vergrößerung der Fläche, teilweise durch Anätzen, immer wieder neu gestaltet, immer mit dem Ziel die Knochenanlagerung zu verbessern. Heute werden die Zahnimplantate fast ausschließlich aus reinem Titan gefertigt, da sich dieses Material als äußerst gut verträglich erwiesen hat. Inzwischen stehen für den implantologisch tätigen Zahnarzt viele unterschiedliche Implantationssysteme zur Verfügung, sodass er das für den einzelnen Fall notwendige Verfahren auswählen kann.
Implantate ersetzen die Wurzeln der natürlichen Zähne. Sie dienen der Befestigung von Brücken und Prothesen. Zahnimplantate sollten immer von einem erfahrenen Implantologen eingesetzt werden, dem eine Vielzahl unterschiedlicher Implantatsysteme zur Verfügung steht. Zur Zeit ist reines Titan der verträglichste Werkstoff. Es werden sofort belastbare Implantatsysteme und solche konventioneller Art angeboten. Wichtig ist die feste Verankerung im Knochen und die sorgfältige Planung der Suprakonstruktion. Wegen der besonderen anatomischen Verhältnisse an der Übergangsstelle zwischen Implantat und Schleimhaut ist eine sorgfältige Reinigung für den Erhalt des Implantats unbedingt erforderlich.
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