Einteilung der Schultereckgelenksprengung nach Tossy

Die Klasssifikationen der Schultereckgelenksprengung dienen der Verständigung von Fachleuten untereinander und erlauben eine Ableitung ärztlicher Therapiemaßnahmen, die in empfehlenden Leitlinien für die einzelnen Fachgebiete zusammengefasst sind.

Klassifikation der Schultereckgelenkssprengung

Wie erfolgt die Klassifikation bei einer Schultereckgelenksprengung?

Klasssifikationen der Schultereckgelenksprengung dienen der Verständigung von Fachleuten untereinander und erlauben eine Ableitung ärztlicher Therapiemaßnahmen, die in empfehlenden Leitlinien für die einzelnen Fachgebiete zusammengefasst sind.

Es gibt zwei gängige Klassifikationen bei Schultereckgelenkverletzungen, die beide im klinischen Alltag ihre Verwendung finden. Grundlage für die Einteilung ist bei beiden das Röntgenbild.

Tossy-Klassifikation der Schultereckgelenksprengung

  • Tossy I: Zerrung des Kapselbandapparates ohne sichtbare Verschiebung des Schlüsselbeinendes zum Schulterdach.
  • Tossy II: Teilzereißung des Kapselbandapparates mit Verschiebung des Schlüsselbeinendes zum Schulterdach um weniger als eine Schaftbreite des Schlüsselbeines.
  • Tossy III: Komplette Zerreißung des Kapselbandapparates mit Verschiebung des Schlüsselbeinendes zum Schulterdach um mehr als eine Schaftbreite des Schlüsselbeines.

Rockwood-Klassifikation

Die Rockwood-Klassifikation ist genauer als die Tossy-Klassifikation und greift seltene Luxationsformen mit auf. Mit ihr lassen sich alle Verrenkungen des Schultereckgelenkes beschreiben.

  • Rockwood I: Zerrung des Kapsel-/Bandapparates. Keine Schultereckgelenkinstabilität (entspricht Tossy I).
  • Rockwood II: Teilzerreißung des Kapsel-/Bandapparates (Ruptur der akromioklavikularen Bänder) mit Teilverrenkung des Schultereckgelenkes (entspricht Tossy II).
  • Rockwood III: Zerreißung des kompletten Kapsel-/Bandapparates (Ruptur der akromioklavikularen Bänder und der Korakoklavikularen Bänder) mit vollständiger Verrenkung des Schultereckgelenkes in der Vertikalebene nach kopfwärts sog. Schultereckgelenksprengung (entspricht Tossy III).
  • Rockwood IV: Das seitliche Schlüsselbeinende verrenkt sich in der Horizontalebene. Dabei kann es sich im M. trapezius verhaken.
  • Rockwood V: Extremer Schlüsselbeinhochstand mit ausgedehnter Ablösung der Muskelansätze am seitlichen Schlüsselbeinende.
  • Rockwood VI: Verrenkung des seitlichen Schlüsselbeinendes fußwärts unter das Korakoid.
Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 26.01.2012 - Letzte Änderung: 30.03.2024