Schmerzen am Scheideneingang können verschiedene Ursachen haben und sind häufig von Juckreiz und Ausfluss begleitet. Mögliche Ursachen sind eine Pilzinfektion, eine Entzündung der Bartholini-Drüsen oder eine bakterielle Infektion. Die Therapie richtet sich nach der jeweiligen Ursache.
Schmerzen am Scheideneingang sind für viele Frauen nicht unbekannt. Die Sorge vor ernsthaften Erkrankungen und Einschränkungen im Alltag und insbesondere in der Partnerschaft sind häufig sehr belastend. Schmerzen sind das Symptom vieler Ursachen, die meisten davon sind gut behandelbar. Der Intimbereich ist sehr empfindlich, weil hier viele Nervenenden liegen. So kann jede kleinste Änderung zu Beschwerden führen.
Ursachen für Schmerzen am Scheideneingang sind vielseitig. Kurzzeitig können Schmerzen nach intensivem oder häufigem Verkehr durch Reizung auftreten. Auch intensive Reinigung mit aggressiven Pflegeprodukten kann die Scheide reizen.
Länger anhaltende Schmerzen können durch Entzündungen im Intimbereich ausgelöst werden. Häufig ist eine Bartholinitis, eine Entzündung des Ausführungsgangs der Bartholin-Drüse. Auch weitere Infektionen mit Pilzen, Viren, Bakterien oder Parasiten können Schmerzen auslösen. Diese Krankheiten zählen häufig zu den sexuell übertragbaren Krankheiten.
In selteneren Fällen können auch gutartige und bösartige Veränderungen die Ursache für Schmerzen sein. Das Vulva- und Vaginalkarzinom und ihre Vorstufen, die vulväre/ vaginale intraepitheliale Neoplasie (VIN/ VAIN) können, vor allem im fortgeschrittenen Stadium, chronische Schmerzen auslösen.
Auch natürliche Prozesse können Schmerzen nach sich ziehen. In der Menopause, aber auch außerhalb, kann es bei vielen Frauen zu Scheidentrockenheit kommen, welche teilweise schmerzhaft sein kann. Eine bisher seltene Diagnose ist die sogenannte Vulvodynie, chronische Schmerzen im Intimbereich, für die es keine offensichtlichen körperlichen Ursachen gibt.
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Die Bartholinitis, eine Infektion des Ausführungsgangs der Bartholin-Drüse, kann durch verschiedene Keime ausgelöst werden. Die häufigsten sind Bakterien wie Staphylokokken. Es kommt zu einer eitrigen Entzündung, bei der das umliegende Gewebe anschwillt.
Die Schwellung ist meist einseitig im hinteren Drittel der Schamlippe und kann hühnereigroß werden. Dabei verursacht sie meist starke Schmerzen. Das umliegende Gewebe kann außerdem einschmelzen und ein Abszess, ein mit Eiter gefüllter Hohlraum, entstehen.
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In der Schwangerschaft kann es vermehrt zu Krampfadern (Varizen) an der Scheide kommen. Durch den Druck der wachsenden Gebärmutter und nachgiebigere Venen können sich diese verstärken oder sich leichter neubilden. Diese Varizen sind als bläuliche Gefäße erkennbar und können jucken oder schmerzen.
Schmerzen beim Verkehr (Dyspareunie) können sowohl psychische als auch körperliche Ursachen haben.
Besonders Stress führt häufig zu einer verspannten Beckenmuskulatur und einer zu trockenen Scheide. Aber auch Entzündungen, Reizungen oder Allergien im Intimbereich können beim Geschlechtsakt zu Schmerzen führen. Gerade in der Stillzeit und der Menopause ist die Scheide oft trocken und kann so vor allem beim Verkehr weh tun.
Gerade beim ersten Geschlechtsakt kann ein strammes Jungfernhäutchen zu Schmerzen führen.
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Sowohl körperliche als auch psychische Ursachen können Scheidentrockenheit auslösen. So können Frauen in jedem Alter betroffen sein. Neben Schmerzen, insbesondere beim Geschlechtsakt, kommt es bei Scheidentrockenheit häufig zu Jucken, Brennen der Haut und Brennen beim Wasserlassen. Außerdem erleichtert eine Scheidentrockenheit Krankheitserregern die Besiedelung der Scheide und kann so zu unangenehmen Infektionen führen.
Häufige Ursache ist ein Östrogenmangel, der insbesondere in den Wechseljahren auftritt. Aber auch nach der Schwangerschaft und in der Stillzeit, durch bestimmte Medikamente, durch Bestrahlung oder Chemotherapie und durch Stress kann die Östrogenproduktion des Körpers absinken.
Östrogen spielt eine wichtige Rolle bei der Produktion der Scheidenflüssigkeit, welche die Scheide feucht hält und vor Krankheitserregern schützt. Des Weiteren können bestimmte Erkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck und Autoimmunerkrankungen Ursache für eine trockene Scheide sein. Auch bestimmte Verhütungsmittel, der Genuss von Alkohol, Rauchen und eine übertriebene Hygiene des Genitalbereichs mit aggressiven Seifen und Cremes können durch Veränderung des pH-Wertes der Scheide eine Trockenheit auslösen oder verstärken.
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Pilzinfektionen der Scheide (Genitalsoor) sind eine häufige Erkrankung bei Frauen. Der häufigste Erreger ist Candida albicans, weshalb man auch von einer Candidose spricht. Symptome eines Genitalsoors sind Juckreiz und Brennen der Scheide, weißliche Belege, gerötete Vaginalhaut und ein krümeliger Ausfluss.
Candida-Pilze besiedeln bei vielen Menschen in geringer Zahl die Haut oder Schleimhaut ohne Symptome zu verursachen. Zur Infektion kommt es erst, wenn die Abwehr gestört ist. Dies kann durch Erkrankungen wie AIDS, Krebs, Diabetes oder Alkoholismus der Fall sein. Auch hormonelle Veränderungen in der Schwangerschaft können die Abwehr stören.
Häufige Ursachen sind außerdem Medikamente. Antibiotika können das Gleichgewicht zwischen Pilzen und Bakterien stören und zu einer Überwucherung von Pilzen führen. Immunsuppressiva, Kortison oder Chemotherapien hingegen schwächen direkt das Immunsystem und erhöhen die Anfälligkeit.
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Zur Diagnose ist eine Kombination aus ärztlichem Gespräch und einer gynäkologischen Untersuchung mit Abstrichen der Intimregion notwendig. Im Gespräch wird besonders nach aktuellen Beschwerden gefragt.
Die Bartholinitis ist in der Regel eine Blickdiagnose, da die Symptome sehr typisch sind. Entzündungen des Intimbereichs werden mittels Abstrich diagnostiziert. Hierbei wird vor allem geschaut, welcher Erreger die Beschwerden auslöst. Gutartige und bösartige Veränderungen können durch eine Probenentnahme der veränderten Region und anschließender mikroskopischer Begutachtung erkannt werden.
Auch Krampfadern und die Scheidentrockenheit sind Blickdiagnosen.
Um einen Östrogenmangel auszuschließen, muss Blut abgenommen werden und die Hormonmenge überprüft werden. Die Vulvodynie ist eine Ausschlussdiagnose, nachdem gynäkologisch, dermatologisch, neurologisch und gegebenenfalls auch orthopädisch keine Ursache gefunden wurde.
Genau wie die Ursachen können auch die begleitenden Symptome variieren. Bei der Bartholinitis kann es im Fall eines Abszess zu weiteren allgemeinen Entzündungszeichen wie Rötungen und Erwärmung der Haut kommen. Bei Entzündungen im Scheidenbereich treten oft unspezifisch Jucken, Brennen, Rötung, Schmerzen beim Wasserlassen und/ oder Geschlechtsakt und gegebenenfalls Veränderungen im Scheidenausfluss auf.
Auch die Lymphknoten der Leistenregion können vergrößert sein. Je nach Erreger können noch typische Symptome wie weißliche Beläge bei einer Pilzinfektion oder Bläschen bei einer Herpesvirusinfektion auftreten.
Bei gutartigen Veränderungen kann es zu Hautveränderungen wie weißlich glänzender Haut und Hautrötungen, Juckreiz, Brennreiz, Nässegefühl, Warzen sowie Beschwerden beim Geschlechtsakt kommen.
Bei bösartigen Veränderungen kommt es teilweise lange vor sichtbaren Veränderungen zu Juckreiz. Auch Brennen und Schwellungen können auftreten. Dunkle Hautveränderungen und weißliche Schleimhaut sind ein weiteres Zeichen für bösartige Veränderungen.
Eine trockene und gereizte Scheide macht sich zusätzlich durch Juckreiz, Brennen und Problemen beim Verkehr bemerkbar. Auch bei Krampfadern tritt neben den Schmerzen häufig ein Juckreiz auf.
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Eine Reizung der Scheide durch aggressive Pflegeprodukte kann verhindert werden, indem mildere Pflegemittel oder ausschließlich lauwarmes Wasser zur Reinigung genutzt werden.
Bei Bartholinitis ist die Therapie der Wahl eine sogenannte Marsupialisation. Hierbei wird ein kleiner Schnitt in die Schwellung gesetzt, die Ränder der Bartholin-Drüsen nach außen umgeschlagen und mit den Schamlippen vernäht. Falls ein Abszess vorhanden ist, wird der Eiter abgeleitet und gegebenenfalls auf Erreger getestet.
Bei Entzündungen im Scheidenbereich ist die Therapie abhängig vom jeweiligen Erreger. Bei Herpesinfektionen werden Virostatika wie Aciclovir lokal oder in schweren Fällen auch in Tablettenform eingesetzt, Pilzinfektionen werden mit Antimykotika wie Clotrimazol behandelt.
Bei bakteriellen Entzündungen fällt die Wahl auf Antibiotika wie Metronidazol in Tabletten- oder Salbenform. Gegebenenfalls muss der Geschlechtspartner mitbehandelt werden, wenn es sich um sexuell übertragbare Krankheiten handelt.
Je nach Art der gutartigen Veränderungen können symptomatisch Kortikosteroidcremes verwendet werden. Warzen werden zuerst mit dem Virostatikum Imiquimod behandelt, um diese anschließend mithilfe von CO2-Laser, Kältetherapie (Kryotherapie) oder einer Schlinge zu entfernen.
Bei der Behandlung bösartiger Veränderungen hängt die Therapie vom Stadium ab. Bei Vorstufen wird eine Entfernung mittels Laser oder Chirurgie durchgeführt. Bei Karzinomen werden diese möglichst weiträumig herausgeschnitten und je nach Ort des Tumors findet eine Radio- oder Chemotherapie statt.
Bei Scheidentrockenheit aufgrund von Östrogenmangel helfen in den meisten Fällen Cremes, Zäpfchen oder Gels, die lokal aufgetragen werden.
In schwereren Fällen, zum Beispiel in den Wechseljahren, wenn noch weitere Beschwerden auftreten, kann auf eine Hormontherapie mit Gestagen-Östrogen-Präparaten zurückgegriffen werden.
Zur Behandlung der Vulvodynie existiert noch keine ursächliche Therapie. Lokal können Cremes mit Östrogenen oder Betäubungsmittel aufgetragen werden und Schmerztabletten gegen den chronischen Schmerz eingenommen werden. Auch Biofeedback des Beckenbodens und Neuromodulation kommen in diesen Fällen zum Einsatz.
Krampfadern in der Schwangerschaft verschwinden oder bessern sich in der Regel nach der Geburt von allein. Um die aktuellen Beschwerden zu lindern können Kühlung oder polsternde Hygienebinden hilfreich sein.
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Je nach Ursache ist die Dauer der Schmerzen schwierig abschätzbar.
So können kleine Verletzungen und Reizungen schnell abheilen und nur kurzzeitig Schmerzen verursachen. Entzündungen entwickeln sich häufig innerhalb weniger Tage, bösartige Veränderungen können sich über Jahre entwickeln und gerade in der Anfangszeit oft keine Symptome auslösen.
Die Vulvodynie ist eine chronische Schmerzerkrankung. Oft verschwinden die Schmerzen, sobald eine Therapie erfolgreich war. Bei Krampfadern aufgrund der Schwangerschaft gehen diese meist nach der Geburt zurück.