Dieser Text beschäftigst sich primär mit der Dauer eines Schleudertraumas. Behandelt werden auch Themen wie die Dauer der Krankschreibung und der Heilung
Die Dauer eines Schleudertraumas hängt maßgeblich von der Schwere des Unfalls ab. Erste Symptome treten in der Regel 0-72 Stunden nach dem Ereignis auf, und dauern unterschiedliche lange an.
Auf den Körper wirken je nach Unfallmechanismus unterschiedlich starke Kräfte, woraus auch unterschiedlich lange Genesungszeiten resultieren. Der Schweregrad eines Schleudertraumas wird in der Quebec-Klassifikation eingeteilt:
Zwar heilen Frakturen in der Regel binnen 6 Wochen aus, jedoch ist zur Stabilisierung der gebrochenen Wirbelkörper oft eine invasive Operation notwendig, bei der auch Stützmuskulatur verletzt werden kann. Nicht umsonst bildet Grad 4 die letzte und schwerste Stufe des Schleudertraumas. Meist ist auch eine entsprechende Nachbehandlung mittels Reha oder Physiotherapie notwendig.
Die Dauer der Heilung eines Schleudertraumas ist abhängig von der Schwere dessen. In der Regel klingen die Symptome eines Schleudertraumas innerhalb der ersten vier Woche ab.
Jedoch kann das Schleudertraum auch eine chronische Entwicklung nehmen. Dabei spielt die Psyche des Patienten eine entscheidende Rolle. Das Schleudertrauma kann in diesem Fall über mehrere Monate andauern und bedarf gegebenenfalls den Kontakt zu einem Psychologen. Ein solches chronisches Schleudertrauma tritt bei etwa jeder zehnten Person auf. Frauen höheren Alters zeigen ein besonders hohes Risiko ein chronisches Schleudertrauma zu erleiden.
Nachdem man früher noch eine Halskrause zur Immobilisierung des Halses verordnet hat, ist man heutzutage davon abgegangen und stellt mehr die frühe Wiederaufnahme der Beweglichkeit in den Vordergrund. Die zwangsläufig entstehenden Schmerzen werden mit Schmerzmitteln bekämpft. Diese haben zwar den Nachteil, dass sie die Magenschleimhaut angreifen und daher in Kombination mit einem Magenschutz genommen werden müssen, allerdings wird durch eine frühe Wiederaufnahme der Bewegung die Heilungsrate wesentlich beschleunigt.
Eine Halskrause wird meist nur noch innerhalb der ersten Tage nach dem Schleudertrauma verwendet, sie hat aber weder sonderlich großen Vor- , noch Nachteil. Ihre Hauptaufgabe ist, den Patienten in seiner Bewegung einzuschränken, um ruckartige Bewegungen zu vermeiden. Insbesondere kurze Zeit nach der OP ist der betroffene Bereich noch äußerst labil.
Mit dem Ziel, die Heilungsdauer nach einem Schleudertrauma zu verkürzen, wird auch oft Physiotherapie verschrieben. Auch wenn diese bei anderen muskulären Problemen einen erwiesenen Nutzen hat, stellt sich die Therapie nach einem Schleudertrauma kompliziert dar: Die Dauer bis zur Beschwerdefreiheit konnte in einer großen Studie mit knapp 4000 Patienten im Vergleich zur Kontrollgruppe nicht maßgeblich verkürzt werden, wenn auch kleine Verbesserungen erzielt werden konnten.
Die Kopf-Hals-Region ist eine anatomisch und muskulär gesehen vergleichsweise kompliziert strukturierte und anfällige Region – in Kombination mit der hohen Krafteinwirkung bei einem Schleudertrauma also eine schlechte Voraussetzung zur schnellen Heilung. Es stellt für Physiotherapeuten, Mediziner und Patienten eine schwierige und teilweise langwierige Aufgabe dar, die nicht immer zur vollkommenen Zufriedenstellung gelöst werden kann.
Die Dauer der Therapie ist abhängig davon, wie schnell die Beschwerden durch die Behandlung zum Abklingen gebracht werden können. In der Regel ist das innerhalb der ersten vier Wochen der Fall, bei Chronifizierung kann die Dauer der Therapie jedoch mehrere Monate noch fortgesetzt werden.
Kopfschmerzen sind ein vollkommen natürliches Begleitsymptom eines Schleudertraumas. Sie stellen in der Regel das erste Symptom dar und können enorme Ausmaße nehmen. Die Kopfschmerzen klingen meist innerhalb der ersten Tage ab, können aber bei einem chronischen Schleudertrauma auch mehrere Monate anhalten. Hervorgerufen werden die Kopfschmerzen durch die Verspannungen der Muskulatur im Nacken- und Halsbereich. Wenn diese Symptome vollständig abgeklungen sind, werden die Kopfschmerzen ebenfalls abklingen.
Bei einem Schleudertrauma kommt es zu einer Verletzung im Bereich der Halswirbelsäule. Meist wird dies durch einen Auffahrunfall verursacht, es resultieren Kopf-, Nacken- und Muskelschmerzen. In der Regel ist das Schleudertrauma jedoch harmlos und klingt innerhalb von vier Wochen ab.
Die Schwere des Traumas ist jedoch unabhängig von der Schwere des Autounfalls. Auch bei einem leichten Aufprall können bereits schwere Schleudertraumata entstehen. Da die Beschwerden oftmals erst verspätet einsetzen, sollte unter allen Umständen ein Arzt konsultiert werden. Dieser kann entsprechend der Schwere des Schleudertraumas eine Krankschreibung erteilen, die meist zwischen zwei Tagen und drei Wochen liegt. Länger als drei Wochen gilt als nicht empfehlenswert, da dann das chronische Schleudertrauma begünstigt wird.
Beim chronischen Schleudertrauma spielt die Psyche eine entscheidende Rolle. Die Erinnerungen und Schmerzen lassen den Patienten den Unfall wieder durchleben. Um dies zu verhindern, sollte der Unfallteilnehmer möglichst schnell wieder in seinen Alltag eingegliedert werden.
Eine pauschalisierende Aussage, wie viel Zeit nach einem Schleudertrauma vergehen muss, um wieder beschwerdefrei zu sei, lässt sich daher nicht treffen. Es hängt von zu vielen verschiedenen – und teilweise nicht beeinflussbaren Faktoren ab. In einer Vielzahl der Fälle treten die Beschwerden noch länger als ein halbes Jahr nach dem Schleudertrauma auf, in anderen Fällen sind sie bereits nach zwei Wochen verschwunden. Um es gar nicht erst so weit kommen zu lassen, kann man als Autofahrer mit wenigen Handgriffen einen großen Effekt erzielen: Die richtige Einstellung der Kopfstütze reduziert das Risiko eines Schleudertraums drastisch – diverse Aufklärungskampagnen zielen daher auf dieses Thema ab.
In der Regel werden jedoch fast 100% aller Betroffenen innerhalb eines Jahres wieder beschwerdefrei. (87% nach einem halben Jahr). Allerdings existieren stark unterschiedliche Ergebnisse, je nach durchgeführtem Studiendesign und Befragungsmethode.
Oft kommt auch eine psychosomatische Komponente hinzu, d.h. die Beschwerden können also auch ohne körperliche Ursache weiterbestehen. In seltenen Fällen chronifiziert die Beeinträchtigung und verursacht dauerhaft Schmerzen bis hin zur Arbeitsunfähigkeit.
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