Durchfall während der Periode

Während der Periode können Verdauungsstörungen auftreten. Manche Frauen leiden unter Blähungen und Durchfällen, sowie Bauchkrämpfen. Diese Beschwerden können sehr lästig sein, allerdings handelt sich hierbei um einen natürlichen Prozess, der von Hormonen gesteuert wird.

Durchfall während der Periode

Einleitung

Die Periode kann eine ganze Reihe an Symptomen und Beschwerden mit sich bringen. Viele Frauen leiden an Schmerzen während der Periode, sowie Abgeschlagenheit und Müdigkeit.

Zusätzlich können auch Verdauungsstörungen auftreten. Manche Frauen leiden unter Blähungen und Durchfällen, sowie Bauchkrämpfen. Diese Beschwerden können sehr lästig sein, allerdings handelt sich hierbei um einen natürlichen Prozess, der von Hormonen gesteuert wird.

Ursachen

Der Zyklus wird von unterschiedlichen Hormonen gesteuert, die je nach Zyklushälfte mehr oder weniger produziert und freigesetzt werden.

In der zweiten Hälfte des Menstruationszyklus, also vor der Regelblutung, ist die Konzentration des Hormons Progesteron besonders hoch. Dieses erhöht die Körpertemperatur und verlangsamt die Darmtätigkeit, sodass es in manchen Fällen auch zu Verstopfung kommen kann. Der weibliche Körper bereitet sich jetzt auf die Einnistung eines Embryos vor.
Wenn die Eizelle allerdings nicht befruchtet wird, sinkt die Progesteronkonzentration rasant und die Blutung tritt ein. Durch diesen Hormonabsturz wird der Darm wieder angeregt und es kann zu einer Überaktivität kommen. Außerdem werden von den Wänden des Uterus weitere Gewebshormone freigesetzt, die Prostaglandine. Diese verursachen die Kontraktion der glatten Muskulatur, damit das nicht befruchtete Ei sowie die Gebärmutterschleimhaut ausgestoßen wird. Durch diese Kontraktionen entstehen die allseits bekannten Menstruationskrämpfe. Wenn Prostaglandine allerdings über die Blutbahn in die Darmmuskulatur gelangen, finden diese Kontraktionen auch im Darm statt. Das führt auch zu einer schnelleren Entleerung des Darms und somit zu Durchfall.

Alle wichtigen Informationen zum Thema finden Sie auf unserer Hauptseite "Regelblutung".

Kann Durchfall das Ausbleiben der Periode verursachen?

Eine starke oder lange Durchfallerkrankung kann die Periode ausbleiben lassen, in Fachkreisen nennt man diesen Zustand "Amenorrhö". Zum Beispiel kann aus einer chronischen Durchfallerkrankung eine Mangelernährung mit Verlusten von lebenswichtigen Spurenelementen und Mineralien resultieren. In dieser Situation arbeitet der Körper nur auf Sparflamme - und verschwendet keine Energie auf anstrengede Prozesse, wie den Menstruationszyklus.

Aber auch eine starke, infektiöse Durchfallerkrankung kann eine Amenorrhö verursachen.

Auch psychisch belastende Situationen oder viel Stress können zu Durchfall und Amenorrhö führen.

Eine Schilddrüsenüberfunktion kann ebenfalls diese Symptome bewirken.

Beim Ausbleiben der Periode ist aber immer auch an eine Schwangerschaft zu denken. Das sollte an erster Stelle ausgeschlossen werden.

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Begleitende Symptome

Begleitende Symptome einer infektiösen Durchfallerkrankung können zum Beispiel Fieber, Darmkrämpfe, Übelkeit und Erbrechen sein. In einem solchen Fall kann eine ärztliche Vorstellung notwendig sein.

Weitere Informationen zu dem Thema finden Sie auf unserer Hauptseite "Magen-Darm-Infekt".

Bei einer psychischen Ursache sind häufig die Lebensumstände der Person ursächlich für die köperlichen Beschwerden. Die Ausprägung dieser Beschwerden nennt man auch "psychosomatisch" - die Psyche ist in diesen Fällen für die Erkrankung verantwortlich. Manchmal kommen Schlafstörungen oder Herzrasen dazu. Wenn diese Symptome lange anhalten, ist eventuell eine psychotherapeutische Behandlung notwendig.

Folgender Artikel erläurtert das Thema umfassend: "Bauchschmerzen durch Psyche".

Die Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) verursacht zusätzlich zum Durchfall auch Gewichtsverlust, Haarausfall, Herzrasen, Schwitzen, Unruhe und Schlafstörungen. Eine ärztliche Vorstellung sollte in diesem Fall umgehend erfolgen, da die Schilddrüsenüberfunktion unbedingt behandelt werden muss.

Unterleibschmerzen

Die Periode wird bekanntermaßen oft von Unterleibschmerzen begleitet. In den meisten Fällen sind sie in den ersten zwei Tagen am stärksten.

Sie werden durch die sogenannten "Prostaglandine" verursacht, die die Kontraktionen der Gebärmuttermuskulatur fördern. Die Muskulatur verkrampft sich, um das nicht befruchtete Ei sowie die Gebärmutterschleimhaut abzustoßen. Meistens sind diese Schmerzen normal, allerdings gibt es Erkrankungen, wie zum Beispiel Myome oder Endometriose, die die Schmerzen verstärken können. Eine jährliche frauenärztliche Untersuchung ist für die Früherkennung von solchen Erkrankungen sehr wichtig. Auch plötzliche Veränderung in der Intensität oder Dauer des Schmerzens, sowie der Blutung, sind Gründe für einen Besuch beim Frauenarzt.

Bauchschmerzen

Bauchschmerzen während der Periode sind nicht ungewöhnlich. Wie oben erwähnt, können Prostaglandine die Darmtätigkeit fördern und somit Bauchkrämpfe und Durchfall verursachen.

Selten kann durch starke Schmerzen auch Übelkeit verursacht werden. Wenn die Bauchschmerzen nicht mit dem Ende der Blutung aufhören, könnte eine andere Ursache dahinter stecken. Auch bei ungewöhnlich starken Bauchschmerzen sollte man sich ärztlich vorstellen.

Therapie

Als Behandlung gegen den Durchfall während der Periode kann man zunächst Schonkost zu sich nehmen: Zum Beispiel Reis, Pellkartoffeln und Weißbrot sind hilfreich und man sollte fettiges und scharfes Essen vermeiden.

Außerdem ist es empfehlenswert, genug Wasser zu trinken.

Wenn der Durchfall aber sehr beeinträchtigend ist, kann man auch Medikamente wie Loperamid einnehmen. Die Medikamente gegen Durchfall sind mit Vorsicht einzunehmen, da diese sehr schnell zu Verstopfung führen. Daher sollte die Einnahme solcher Medikamente von ärztlicher Seite aus abgesegnet sein. 

Eine andere Ursache für den Durchfall sollte ausgeschlossen werden. Bei länger bestehendem Durchfall oder zusätzlichen Symptomen sollte man sich beim Hausarzt vorstellen.

Zur Behandlung der Unterleibschmerzen während der Periode stehen mehrere Möglichkeiten zur Verfügung. Wärmeanwendung mittels einer Wärmflasche oder eines Kirschkernkissens kann wohltuend wirken. Manchmal sind aber die Schmerzen sehr stark, sodass auch Medikamente nötig sind. Hier eignen sich normale Schmerzmittel wie Ibuprofen, Paracetamol oder Novalgin. Es ist empfehlenswert, erst mit kleinen Dosierungen anzufangen und möglichst wenig davon einzunehmen. Bei Vorerkrankungen oder bei Einnahme von anderen Medikamenten sollte man die Schmerzmitteltherapie in Rücksprache mit dem Arzt wählen.

Lesen Sie auch unseren Artikel: "Medikamente gegen Durchfall".

Dauer und Prognose

Die Dauer des Durchfalls während der Periode sollte nicht länger als die Periode selbst andauern. Normalerweise sollte der Durchfall gegen Ende der Blutung aufhören. Ist das nicht der Fall, ist wahrscheinlich eine Erkrankung die Ursache dafür. In diesem Falle sollte man sich an den Hausarzt wenden.

Die Dauer der Schmerzen während der Periode sollte in den ersten Tagen der Blutung am stärksten sein und dann nachlassen.

Weitere Informationen

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 01.04.2020 - Letzte Änderung: 18.09.2024