Im Artikel über das MRT des Kiefergelenks geht es um die Definition, Indikationen, Ablauf , Dauer der Untersuchung, Auswertung der Befunde, Risiken, Kosten und Alternativen der MRT des Kiefergelenks.
Eine MRT, also ein Magnetresonanztomographie, ist ein hochauflösendes bildgebendes Verfahren, welches ohne Röntgenstrahlung ein dreidimensionales Bild der untersuchten Körperareale liefert.
Dabei wird der Patient in eine längliche Röhre geschoben, in dem ein starkes magnetisches Feld herrscht.
Durch Anregung der Wasserstoffkerne in den Körperzellen werden die unterschiedlichen Bestandteile des Körpers in einem Schwarz-Weiß-Bild dargestellt.
Mit Hilfe eines MRTs des Kiefergelenks können Erkrankungen und Verletzungen im Bereich des Kiefergelenks diagnostiziert werden.
Die Indikation für eine MRT Aufnahme wird meistens sehr schnell gestellt und ist oftmals nicht unbedingt notwendig.
Eine MRT vom Kiefergelenk wird oftmals von einem Kieferorthopäden bei Schmerzen oder Problemen im Bereich des Kiefers angefordert.
Patienten klagen häufig über Schmerzen bei Bewegung des Kiefers, beim Kauen oder in Ruhe.
Sie leiden selbst unter Schmerzen nach dem Kauen?
Zudem können Schiefstellungen des Kiefers oder ein Knacken des Kiefergelenks bei Bewegung auftreten. Durch das MRT kann das Gelenk sowie die Knochen und Weichteile begutachtet werden. Angeborene Fehlstellungen können damit genau differenziert werden.
Zudem kann ein MRT bei der Suche nach Tumoren, Zysten oder Metastasen durchgeführt werden.
Mithilfe der MRT-Aufnahme kann der Kieferorthopäde auch die möglichen Zugangswege und Risiken bei einer Operation besser abschätzen.
Eine Arthrose stellt eine degenerative Erkrankung dar, bei der es durch langjährige Fehlbelastung zu Abnutzungserscheinungen im Knorpel des Gelenks kommt.
Sie tritt in der Regel bei älteren Menschen auf, jedoch kann auch eine genetische Variante schon in früheren Jahren auftreten. Eine Arthrose zeigt sich meistens durch Schmerzen im Bereich des Gelenks beim Kauen oder bei Bewegung - später auch in Ruhe.
Des Weiteren können sich die Schmerzen auch ausbreiten und zu Rücken- und Nackenschmerzen führen.
Die Diagnose wird in der Regel durch einen Kieferorthopäden mit Hilfe eines Röntgenbildes gestellt.
Nur in seltenen Fällen ist die zusätzliche Durchführung eines MRT des Kiefergelenks sinnvoll.
Für die Behandlung gibt es mehrere Ansätze.
Eine MRT Untersuchung des Kiefergelenks beginnt mit deren Vorbereitung. Dazu wird man zu allererst durch den Arzt über die bevorstehende Untersuchung aufgeklärt und über mögliche Risiken einer MRT Untersuchung informiert.
Es ist nicht nötig nüchtern zu sein vor der Untersuchung.
In manchen Fällen wird vorher Kontrastmittel über die Vene gegeben um bessere Resultate zu erzielen. Da das MRT mit Hilfe eines starken Magnetfeldes arbeitet ist es sehr wichtig, vor Betreten des Raumes alle metallhaltigen Teile am Körper abzulegen. Dazu gehören auch Piercings, Schmuck, Handy, Kreditkarte etc.
Das MRT ist eine längliche Röhre mit einem Loch in der Mitte, durch das eine Liege fährt. Bei einem MRT des Kiefergelenks wird der Patient mit dem Kopf voran in die Röhre gefahren, bis sich ungefähr der halber Oberkörper innerhalb der Röhre befindet.
Wenn das MRT an ist, ist es in der Regel sehr laut, weshalb die Patienten immer einen Hörschutz und Kopfhörer tragen. Über diesen Kopfhörer kann der Untersucher, der sich außerhalb des Raumes befindet, auch mit dem Patienten kommunizieren.
Da die Patienten sich so wenig wie möglich bewegen dürfen, bekommen sie oftmals ein Kopfgestell angelegt, womit der Kopf genau ausgerichtet werden und sich nicht mehr bewegen kann. Besonders für Patienten mit Platzangst stellt dies ein großes Problem dar.
Unter Umständen ist die Gabe von Beruhigungsmitteln im Vorfeld möglich.
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Eine MRT des Kiefergelenks dauert in der Regel um die 15 Minuten.
Die Dauer ist jedoch abhängig davon, welche Einstellungen der Untersucher haben möchte und von der Mitarbeit des Patienten.
Dazu kommt die Vorbereitungszeit, also das Auskleiden der Patienten, die Lagerung und die Auswertung der Bilder.
Insgesamt sollte für ein MRT-Termin mindestens eine Stunde eingeplant werden.
Die Auswertung erfolgt in den meisten Fällen durch einen erfahrenen Radiologen.
In manchen Fällen können erfahrene Kieferorthopäden die MRT Bilder selber begutachten. Die MRT liefert eine hohe Anzahl von Schnittbildern in allen 3 Ebenen des Kiefergelenks und den Nachbarstrukturen. Diese werden an einem Computer angezeigt und ausgewertet.
Durch die verschiedenen Ebenen kann eine mögliche Pathologie genauestens lokalisiert werden. Beim Kiefergelenk beurteilt der Arzt die Gelenkfläche, Knochensubstanz des Ober- und Unterkiefers sowie die Nachbarstrukturen.
Mögliche Zysten oder schief sitzende Zähne können ebenfalls diagnostiziert werden.
Eine MRT Untersuchung ist in der Regel eine risikoarme Untersuchungsmethode. Da die MRT anders wie ein Röntgen oder eine CT (Computertomographie) ohne ionisierende Strahlung arbeitet, ist der Körper keinen schädigenden Röntgenstrahlen ausgesetzt.
So kann eine MRT auch ohne Bedenken bei Kindern oder Schwangeren eingesetzt werden.
In manchen Fällen wird vor der MRT Kontrastmittel über eine Vene gespritzt. Dies kann Allergien oder Unverträglichkeiten auslösen, die sich in Form von Juckreiz, Ausschlag, Übelkeit oder Herzrasen zeigen können.
Eine MRT ist eine sehr enge längliche Röhre. Besonders für Patienten mit Platzangst stellt dies ein großes Problem dar, weshalb oftmals die Gabe eines Beruhigungsmittels indiziert ist.
Da das MRT ein starker Magnet ist, ist es unbedingt wichtig vorher alles Magnetische abzulegen.
Wird dies vergessen, können die magnetischen Teile durch den Raum fliegen und den Patienten verletzen oder das Gerät beschädigen.
Die genauen Kosten eines MRT des Kiefergelenks lassen sich nicht genau festlegen, da sie von unterschiedlichen Faktoren abhängen.
Zum einen ist die Krankenkasse des Patienten entscheidend, also ob er privat oder gesetzlich versichert ist.
Zudem können andere Faktoren in die Kosten einberechnet werden:
In der Regel kostet eine MRT Untersuchung des Kiefergelenks zwischen 400€-800€.
Da oftmals ein Röntgenbild zur Diagnosestellung ausreicht muss der Patient für die Kosten selber aufkommen.
Bei einem MRT des Kiefergelenks wird die Gabe von Kontrastmittel in der Regel empfohlen, da man mit Hilfe des Kontrastmittels die Weichteile besser beurteilen kann.
Besonders mögliche Zysten oder Tumore im Bereich des Knochens oder der umgebenden Muskeln können so besser differenziert werden.
Jedoch bringt die Gabe von Kontrastmittel auch Risiken mit sich, da es zu Allergien und Nierenschädigungen kommen kann.
Bei einer MRT Untersuchung des Kiefergelenks fährt der Patient mit dem Kopf voran in die Röhre, soweit, bis der komplette Kopf sicher in der Röhre ist.
In der Regel wird der Patient daher bis zum Oberkörper in die Röhre gefahren, sodass eine Hälfte des Körpers sich in der Röhre befindet und die andere Hälfte außerhalb.
Platzangst oder ein Defibrillator stellen Gegenanzeigen für die Durchführung einer MRT dar, sodass nach Alternativen gesucht werden muss.
Dies ist abhängig von der Fragestellung und der Indikation.
In den meisten Fällen wird sowieso zuallererst immer ein Röntgenbild des Kiefergelenks durchgeführt.
Meistens ist dies auch ausreichend, da man dadurch das Kiefergelenk und die Knochen sehr gut darstellen kann. Allerdings können die Weichteile damit nicht gut begutachtet werden.
Eine weitere Alternative stellt die CT (Computertomographie) dar.
Diese arbeitet zwar auch mit ionisierender Strahlung, dadurch können aber die Knochenstrukturen sowie die Weichteile besser dargestellt werden.
Sie liefert ebenfalls Schnittbilder und kann bei der Diagnosefindung helfen.