Es gibt verschiedene Gruppen von Medikamenten gegen Würmer. Diese richten sich nach der Klassenzugehörigkeit des Wurms. Es gibt Wurmarten die krankheitserregend sind und daher unbedingt behandlungsbedürftig. Das richtige Wurmmittel muss vom Arzt verschrieben werden, dabei gilt dass nicht alle Medikamente gegen Würmer für Kinder gleichermaßen geeignet sind.
Wurmbefall ist vor allem im Kontext mit Haustieren bekannt, doch auch Menschen können Würmer beherbergen.
In der medizinischen Fachsprache werden Würmer als Helminthen bezeichnet, der Wurmbefall als Helminthose. Sie werden mit der Nahrung oder dem Wasser aufgenommen und befallen häufig Organe des Verdauungstraktes.
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Nicht immer ist der Wurmbefall für den Menschen auch sehr gefährlich, nur einige Wurmerkrankungen können lebensgefährliche Komplikationen hervorrufen. Aber allen ist gemeinsam, dass sie den Organismus schädigen, weshalb die Wurmerkrankung behandelt werden sollte, wenn erste Anzeichen auftreten. Symptome für Wurmerkrankungen sind vielfältig und betroffen vor allem das Verdauungssystem. Es kann zu Afterjucken, Erbrechen, Übelkeit, Durchfall, Verstopfungen, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Bauchschmerzen und Blutarmut kommen.
Wurmbefall ist ein weltweites Krankheitsbild, allerdings ist es in südlichen Ländern verbreiteter als hierzulande. Besonders Kinder sind von Helminthosen betroffen, da sie die Hände, die möglicherweise beim Spielen mit Würmern in Kontakt gekommen sein könnten, ohne zu waschen in den Mund nehmen. Bei Erwachsenen werden Würmer meist über die Nahrung übertragen oder von Urlaubsreisen mitgebracht.
Bei den krankheitserregenden Würmer gibt es in zwei Stämme: Plathelminthen zu denen Plattwürmer, gehören die medizinisch als Trematoden (Saugwürmer, Egel) und Zestoden (Bandwürmer) bezeichnet werden und Nemathelminthen zu denen Nematoden (Fadenwürmer) gehören. Dies klingt zunächst sehr abstrakt. Aber viele umgangssprachliche Namen oder Bezeichnungen geben dem Ganzen etwas mehr Form.
Zu den Trematoden zählen nämlich neben den Schistosomatidae auch zahlreiche Egel, die sich im Magen-Darm-Trakt festsetzen, wie zum Beispiel der Leberegel (Befall der Leber und Gallenwege) und der größte aller humanpathogenen Egel, der Darmegel. Letzterer kommt nur in Südostasien vor.
Ebenfalls aus Ost-Südostasien stammt der Lungenegel, welcher über rohes Fleisch von Krebstieren übertragen wird. Neben dem Darmbefall befällt dieser auch die Lunge, das Nervensystem, die Haut und das Herz. Letzteres endet oft tödlich.
Der wohl prominenteste Vertreter dieser Familie ist der Blutegel, der aus alternativen Therapiemethoden oder dem Altertum bekannt ist. Der Befall mit Blutegeln kann Blutungen in Mund und Nase auslösen.
Der zweite Stamm, der krankmachenden Würmer umfasst sind die Zestoden, umgangssprachlich Bandwürmer genannt. Dieser Stamm ist bekannt dafür, dass die Würmer den menschlichen Darm besiedeln und auf zahlreiche unterschiedliche Arten übertragen werden können.
Die Namen der jeweiligen Bandwurmart ermöglicht Rückschlüsse auf den Übertragungsweg. Der Fischbandwurm wird durch den Verzehr von rohem infiziertem Süßwasserfisch übertragen, ist allerdings in Mitteleuropa selten.
Weitere Vertreter sind der Rinderbandwurm und der Schweinebandwurm. Der Mensch dient für den Hundebandwurm in der Regel nur als Zwischenwirt, als Endwirt ist nur Hund oder Katze von dem Hundebandwurm betroffen. Schließlich ist der Fuchsbandwurm auch ein bekannter und gefährlicher Vertreter dieser Gattung. Der Fuchsbandwurm löst die alveoläre Echinokokkose in der Leber aus, bei der es nach langer Inkubationszeit zu Abgeschlagenheit, Bauchschmerzen und Gelbsucht kommen kann.
Die letzte Gruppe der kranheitsverursachenden Würmer stellen die Fadenwürmer da. Dazu gehören Trichinen, der Spulwurm und Oxyuren. Hygiene Maßnahmen sowie qualitätssichernde Maßnahmen in Form der Fleischschau bei Schweinefleisch sollen verhindern, dass Trichinen über diesen Übertragungsweg Menschen anstecken können. Im Fall einer Ansteckung lösen sie rheumaähnliche Symptome aus.
Die Medikamentengruppen richten sich nach den übergeordneten Klassen zu welchen die jeweiligen Würmer gehören.
Folglich gibt es Medikamente, die in der Gruppe der Plathelminthen bei Saug- (Trematoden) und Bandwürmern (Zestoden) angewendet werden können. Und es gibt Medikamente für die Fadenwürmer (Nematoden) bei Nemathelminthen Infektionen.
Die hauptsächlich verwendeten Wirkstoffe gegen Saug- und Bandwürmer sind Praziquantel, Nicosamid, Mebendazol und Albendazol. Sie töten alle die Würmer ab, dies nennt man auch vermizid.
Gemeinsam ist den Wirkstoffen auch, dass sie während der Schwangerschaft und der Stillzeit nicht verwendet werden dürfen oder nur falls das Leben der Mutter akut bedroht ist, wenn die Therapie nicht durchgeführt wird. Fadenwürmer zeichnen sich durch ihre fadenförmige Körperstruktur aus und können sich durch Muskulatur schlängelnd fortbewegen. An diesem Punkt greifen die Wirkstoffe gegen Nematodeninfektionen unter anderem an und führen zur Muskellähmung bei den Würmern. Verwendet werden Mebendazol, Albendazol, Pyrantelembonat und Pyrviniumembonat.
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Rezeptfrei sind einige Medikamente, die den Wirkstoff Pyrvinium enthalten. Es gibt drei Medikamente mit diesem Wirkstoff, die in unterschiedlichen Darreichungsformen erhältlich sind.
Dazu zählen Molevac Dragees, die bei Madenwurmbefall verwendet werden. Allerdings kann Molevac erst bei Kindern ab 3 Jahren und Jugendlichen und Erwachsenen angewendet werden. Neben den Dragees gibt es auch eine Molevac Suspension. Im Gegensatz zu den Dragees kann die Suspension schon bei Kindern ab einem Jahr angewendet werden.
Des Weiteren gibt es das Medikament Pyrcon mit dem Wirkstoff Pyrvinium, welches auch als Suspension erhältlich ist. Der Anwendungsbereich umfasst genauso wie Molevac den Madenwurmbefall, weiterhin kann auch diese Suspension bei Kindern ab einem Jahr, Jugendlichen und Erwachsenen verwendet werden.
Neben dem Wirkstoff Pyrvinium ist auch das Medikament Yomesan, das den Wirkstoff Niclosamid enthält. Es wird zur Therapie von Infektionen mit Rinder-, Schweine- und Fischbandwurm gemeinsam mit einem abführenden Medikament verwendet.
Speziell bei Kindern ist es wichtig Wurminfektionen durch das Erlernen von Hygiene zu vermeiden. Es ist wichtig den Kindern früh beizubringen, dass die Hände gewaschen werden müssen bevor man damit isst oder sie in den Mund nimmt.
Das gleiche gilt für die Reinigung von Obst und Gemüse vor dem Verzehr. Weiterhin sollten Kinder wissen, dass sie Beeren oder Früchte aus dem Wald nicht ohne weiteres verzehren sollten, weil so auch Würmer übertragen werden können.
Wenn durch die Eltern Veränderungen an ihrem Kind oder sogar im Stuhl des Kindes bemerkt werden, sollte ein Arzt aufgesucht werden, damit dieser die Art des Wurms bestimmen und andere mögliche Ursachen ausschließen kann.
Die Therapie der Wurminfektion richtet sich nach der genaueren Gattung des Wurms. Mögliche Wirkstoffe und die entsprechenden Medikamente sind Mebendazol (Surfont, Vermox), Pyrantel (Helmex), Papain (Vermizyn für Kinder), Pyrvinium (Molevac, Pyrcon)
Speziell bei Kindern ist darauf zu achten, dass die Verabreichungsform dem Alter des Kindes entspricht. Das bedeutet konkret, dass Suspensionen meist früher verabreicht werden können als Dragees, für deren Einnahme die Kinder meist älter sein müssen.
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