Bei Lemocin handelt es sich um Lutschtabletten, die bei Entzündungen und Schmerzen im Hals- und Rachenbereich zum Einsatz kommen. Lemocin enthält drei Wirkstoffe, die Bakterien tötend, desinfizierend und betäubend wirken.
Die Lemocin® Lutschtabletten werden im Rahmen von entzündlichen Prozessen und Veränderungen der Mund- und Rachenschleimhaut und damit einhergehenden Schmerzen angewendet. Die Lutschtabletten bestehen aus einer Wirkstoffkombination von drei verschiedenen Arzneimitteln. Lemocin® enthält die Wirkstoffe Tyrothricin, Cetrimoniumbromid und Lidocain. Sie dienen zum einen der akuten Schmerzlinderung im Bereich des Mund-Rachen-Raumes, zum anderen sind die desinfizierend und wirken bakterizid, das heißt sie wirken „Bakterien tötend“.
Lemocin® wird bei Halsschmerzen im Rahmen der akuten Schmerzlinderung eingenommen. Das Medikament Lemocin® ist in der Apotheke in Form von Lutschtabletten erhältlich. Diese haben eine grünliche Farbe und schmecken nach Zitronen oder Limonen. Lemocin® Halsschmerztabletten dienen also der zeitlich begrenzten Unterstützung bei der Behandlung von akuten schmerzhaften Entzündungen im Bereich des Mundes und des Rachenraumes. Die Lutschtabletten sind in der Apotheke in 2 Verpackungsgrößen erhältlich. Die kleine Verpackung enthält 20 Lutschtabletten und die Große 50 Lutschtabletten. Die Tabletten sollen nicht geschluckt werden, sondern langsam im Mund zergehen. Hierbei sollen sie sich jedoch nicht in der Backentasche auflösen. Die Lutschtabletten sollen tatsächlich wie ein Bonbon gelutscht werden, also langsam im Mund hin und her bewegt werden.
Bei Schmerzen im Bereich des Mundes oder des Rachenraumes können die Lemocin® Lutschtabletten alle 1-3 Stunden eingenommen werden. Täglich dürfen jedoch maximal 8 Lutschtabletten genommen werden. Wichtig ist bei der Einnahme von Lemocin® zu beachten, dass sie nicht länger als 2 Tage ohne ärztlichen Rat eingenommen werden sollen. Sollten die Halsschmerzen also länger als zwei bis drei Tage anhalten, sollten sie einen Arzt zur genaueren Abklärung hinzuziehen. Treten außerdem Fieber, Übelkeit und Erbrechen oder noch andere Symptome hinzu oder nimmt die Entzündung deutlich zu, ist es ebenfalls ratsam einen Arzt aufzusuchen. Für Diabetiker-Patienten wichtig zu wissen ist, dass 1 Lutschtablette 0,02 BE (Broteinheiten) entspricht.
Wie bei jedem Medikament ist es auch bei der Einnahme von Lemocin® wichtig, gewisse Dinge zu beachten. Hierzu zählt vor allem, von einer Einnahme der Tabletten abzusehen, wenn eine bekannte Überempfindlichkeit gegenüber den Wirkstoffen Tyrothricin, Cetrimoniumbromid und Lidocain besteht. Ebenso sollen Lemocin® Lutschtabletten nicht bei einer bestehenden Überempfindlichkeit gegenüber Pfefferminzaroma eingenommen werden.
Des Weiteren enthalten Lemocin® Lutschtabletten den Zucker Sorbitol. Ist bei Ihnen eine Fructoseintoleranz bekannt, vermeiden Sie die Einnahme von Lemocin® Tabletten! Sorbitol ist ein so genannter Zuckeraustauschstoff, der normalerweise im Darmtrakt in Fruktose umgewandelt wird. Dadurch kommt es bei der Einnahme von Lemocin® bei Fruktoseintoleranz zu Beschwerden wie Übelkeit und vermehrter Gasbildung, da die Fruktose im Darm nicht vollständig aufgenommen werden kann. Falls kleine Kinder Lemocin® Lutschtabletten bei Halsschmerzen anwenden, ist es wichtig darauf zu achten, dass diese die Tabletten auch wirklich lutschen, da sie nur dann ihre volle Wirkung entfalten können. Wie bei vielen anderen Medikamenten ist die Einnahme von Lemocin® während der Schwangerschaft und der darauffolgenden Stillzeit nicht zu empfehlen, da über die Sicherheit der Einnahme von Lemocin® während der Schwangerschaft noch nicht genügend Daten vorliegen. An dieser Stelle müssen daher Nutzen und Risiken einer Behandlung mit Lemocin® abgewogen werden und mit dem behandelnden Arzt besprochen werden.
Überempfindlichkeitsreaktionen gegenüber einem der Inhaltsstoffe der Lutschtabletten kommen in seltenen Fällen vor. Bei der Einnahme von Lemocin® Lutschtabletten sind bisher keine Überdosierungen bekannt geworden. Betrachtet man die drei Hauptwirkkomponenten einzeln, dann wird der Wirkstoff Tyrothricin nach der Aufnnahme über den Mund kaum aufgenommen.
Cetrimonium kann bei einer größeren Menge zu Vergiftungen führen, die sich auf das Nervensystem auswirken können. Hier würden die Symptome denen des Pfeilgiftes Curare ähneln. Zu diesen Symptomen zählen zum Beispiel eine schlaffe Muskellähmung oder auch eine Lähmung der Atemmuskulatur. Der betäubende Wirkstoff Lidocain wird ebenfalls gut im Körper aufgenommen, aber auch schnell wieder abgebaut. Bei einer Überdosierung ist eine Beobachtung angezeigt. Bei Vergiftungssymptomen erfolgt, wie bei jeder Vergiftung auch, eine symptomatische Behandlung, um dem Giftstoff entgegenzuwirken.
Hierbei müssen die drei Hauptwirkstoffe einzeln betrachtet werden, da jeder anders wirkt. Tyrothricin ist ein sogenanntes Polypeptidantibiotikum. Es wirkt bakterizid, also Bakterien tötend, vor allem bei sogenannten grampositiven Bakterien. Diese sind häufig beteiligt bei Entzündungen des Mund- und Rachenraumes. Zu ihnen zählen zum Beispiel die Staphylokokken und Streptokokken (Bakterienklassen). Polypeptidantibiotika entfalten ihre Wirkung durch eine Schädigung der Zellmembran. Tyrothricin wird von dem Bakterium Bacillus brevis gebildet.
Der zweite Bestandteil, das Cetrimonuiumbromid, ist eine Ammoniumverbindung. Es wirkt desinfizierend. In höheren Konzentrationen kann es ebenfalls Bakteriend abtöten.
Lidocain gehört zu den sogenannten Lokalanästhetika. Im Rahmen der Entzündungen des Mund- und Rachenraumes dient es dort vor allem der örtlichen Betäubung der schmerzhaften Stellen. Die schmerzhemmende Eigenschaft erreicht es über eine Veränderung der Natriumkanäle an den schmerzweiterleitenden Nervenfasern. Ähnlich wirken auch viele weitere Lutschtabletten, die freiverkäuflich in der Apotheke erhältlich sind, wie zum Beispiel Dorithricin ®.
Das Polypeptidantibiotikum Tyrothricin wird nicht resorbiert und dadurch über den Stuhl wieder ausgeschieden. Das Betäubungsmittel Lidocain wird gut resorbiert und unterliegt dann einem sehr ausgeprägten sogenannten First-Pass-Effekt bei der ersten Passage des Blutes durch die Leber. Dies bedeutet, dass es nach Aufnahme in das Blut relativ schnell in eine inaktive Form umgewandelt wird und dadurch nicht seine Wirkung im ganzen Körper entfalten kann. Daraus ergibt sich eine lokal begenzte Wirkung, die nur ein bestimmtes Gebiet betrifft. Hier also nur den entzündeten Mund- oder Rachenraum, der für die Schmerzen verantwortlich ist. Dadurch kommt es bei der Einnahme von Lemocin® Lutschtabletten zu keiner sich auf den ganzen Körper ausbildenden Wirkung.
Bisher sind keine Wechselwirkungen zwischen Lemocin® und anderen Medikamenten bekannt. Dies bedeutet allerdings nicht, dass keine Wechselwirkungen zwischen Lemocin® und anderen Medikamenten auftreten können. Falls Sie den begründeten Verdacht haben, dass bei Ihnen Neben- oder Wechselwirkungen unter der Einnahme von Lemocin® auftreten, dann suchen Sie bitte umgehend einen Arzt auf.
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