Eine Impfung gegen das FSME-Virus ist für bestimmte Risikogebiete, wie Bayern und Baden-Würtemberg, empfohlen. Sie muss in regelmäßigen Abständen aufgefrischt werden.
Zeckenimpfung
Wenn sich der Frühling dem Ende zuneigt und die Temperaturen langsam wieder ansteigen, kommen pünktlich mit den ersten Sonnenstrahlen auch die alljährlichen Warnhinweise in Zeitschriften und Fernsehen: „Vorsicht, FSME.“ An vielen Stellen kann man gleichzeitig lesen, man solle am besten gleich eine FSME-Impfung durchführen, um ganz sicher zu gehen. Doch wann ist eine FSME-Impfung überhaupt notwendig, wie läuft sie ab, und welche Risiken bestehen dabei?
FSME bezeichnet zunächst einmal die Frühsommer-Meningoenzephalitis. Hinter dem Begriff Meningoenzephalitis verbirgt sich eine Entzündung des Gehirns. Diese ist potentiell lebensbedrohlich und stellt einen neurologischen Notfall dar. Verantwortlich für diese Entzündung ist das FSME-Virus, welches in Deutschland hauptsächlich durch den Biss der Zecke übertragen wird. Das Virus befindet sich im Speichel der Zecke.
In Hochrisikogebieten trägt ca. jede hundertste bis zwanzigste Zecke das FSME-Virus in sich – das heißt: Zeckenbiss ist nicht unbedingt gleich FSME-Infektion. Hochrisikogebiete sind dabei laut RKI die gesamten Bundesstaaten Bayern und Baden-Württemberg, so wie angrenzende Bereiche. Einzig im Großraum München ist das Risiko leicht niedriger. Für das restliche Deutschland lässt sich keine einheitliche Tendenz ausmachen, prinzipiell sind Ballungsräume mit hohem Wald- und Wiesenanteil natürlich stärker betroffen. Eine detaillierte FSME-Karte findet sich auf der Homepage des RKI (Robert-Koch-Institut).
Eine Impfempfehlung spricht die STIKO (ständige Impfkomission des RKI) indes nur für die vom RKI ausgewiesenen, oben beschriebenen Risikogebiete aus. Zudem ist eine FSME Impfung laut RKI nur bei Personen notwendig, die berufsbedingt viel im Wald zu tun haben, beispielsweise Förster oder Landwirtschaftsarbeiter. Die Personengruppe, bei der eine FSME Impfung dringend empfohlen wird, ist also relativ gering.
Sollte dennoch der Wunsch nach einer FSME Impfung bestehen, kann diese beim Hausarzt durchgeführt werden. Auf Kosten, Risiken, und Impfung bei Kindern wird im Folgenden eingegangen.
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Entscheidet man sich für eine FSME-Impfung, so kommt es auf die Krankenkasse und den Wohnsitz an, ob die Kosten für die Impfung übernommen werden. Nahezu alle Krankenkassen zahlen die Impfung, wenn sich der Wohnsitz in einem ausgewiesenen FSME-Risikogebiet befindet.
Es handelt sich beim am häufigsten verwendeten Impfstoff „Encepur“ um eine Dreifach-Impfung. Bei jeder der drei Impfungen muss eine Impfdosis des Wirkstoffes "Encepur„ a 0,5 ml in den Muskel injiziert werden. Bei Besuch des Arztes wird also direkt eine Dosis des Impfstoffes mit 0,5 ml injiziert. Es handelt sich um einen Adsorbat-Impfstoff, der per Injektion in einen Muskel – vorzugsweise den Oberarmmuskel – injiziert wird.
Bei dem zeitlichen Schema der FSME Impfung muss unterschieden werden welcher Impfstoff verwendet wird. Beiden Impfstoffen ist gemeinsam, dass sie insgesamt 3mal verabreicht werden.
Mit der ersten Impfdosis ist es allerdings noch nicht getan, so dass nach 1-3 Monaten eine zweite Impfung erfolgen muss. Die dritte und letzte Impfung erfolgt dann 9-12 Monate nach der zweiten Impfung. Dieses Impfschema bietet eine Grundimmunisierung für 3 Jahre und empfiehlt sich für Personen, die dauerhaften Schutz benötigen. Wird eine Impfung mit Encepur durchgeführt findet die 3. Impfung ca. 9-12 Monate nach der 2. Impfung statt. Bei einer Impfung mit FSME-IMMUN findet die 3. Impfung 5-12 Monate nach der 2. Impfung statt.
Für Personen, die eine Reise in ein FSME-Risikogebiet planen, und sich deswegen impfen lassen wollen, ist dieses Impfschema natürlich viel zu unflexibel und langwierig. Daher kann auch ein schnelleres Impfschema durchgeführt werden: Nach der ersten FSME-Impfung, am Tag 0, erfolgt dann bereits am 7ten Tag die zweite Impfung und am 21ten Tag die dritte Impfung. Somit ist die FSME-Impfung bereits nach 3 Wochen abgeschlossen. Ein Impfschutz ist indes 14 Tage nach der ersten Impfung zu erwarten.
Der Nachteil dieses schnellen Impfschemas ist, dass die Immunisierung nur für maximal 1,5 Jahre hält und ein ausreichender Impfschutz bereits nach 12 Monaten nicht mehr sicher gegeben ist.
Gegen FSME gibt es zwei mögliche Impfstoffe.
Bei beiden FSME Impfungen handelt es sich um einen Totimpfstoff. Das bedeutet, dass dem Körper ein inaktiviertes FSME Virus gespritzt wird. Dies ist sozusagen ein toter Virus, der sich nicht mehr vermehren kann. Dadurch wird im Körper der geimpften Person eine Reaktion des Immunsystems ausgelöst, die allerdings nicht sehr stark ausgeprägt ist. Das Virus wird in Hühnerzellen angezüchtet. Trotz der Tatsache, dass es sich um einen Totimpfstoff handelt, sollte bei einer akuten Erkrankung vor der Impfung mit dem Arzt gesprochen werden.
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Bei einer Hühnereiweißallergie sollte besonders Acht gezeigt werden, welche Impfungen durchgeführt werden. Beide verfügbaren Impfstoffe gegen FSME werden mit Hilfe von Hühnerzellen hergestellt. In der Regel enthalten die Impfungen lediglich Spuren von Hühnereiweiß. Diese lösen kaum allergische Reaktionen aus. Ist eine Hühnereiweißallergie allerdings klinisch auffällig, also mit ausgeprägten Symptomen einhergehend, sollte die Impfung gegen FSME nur durchgeführt werden, wenn sie wirklich notwendig ist. Dann erfolgt die Impfung unter intensiver ärztlicher Aufsicht.
Es wird spekuliert, dass eine FSME Impfung die Erkrankung Multiple Sklerose auslösen kann. Es kann jedoch kein direkter Zusammenhang zwischen einer FSME Impfung und dem Auftreten bzw. Auslösen einer MS nachgewiesen werden. Da es sich bei der FSME Impfung um einen Totimpfstoff handelt, wird das Immunsystem nicht so stark beeinflusst wie bei Lebendimpfungen. Eine Impfung gegen FSME kann auch nach einer genauen Prüfung des Nutzens und der damit verbundenen Risiken bei einer MS Erkrankung durchgeführt werden. Dies sollte im Vorfeld allerdings genau mit dem Arzt besprochen werden, der die Multiple Sklerose behandelt.
Genauere informationen zur Krankheit "Multiple Sklerose" finden Sie hier
Eine Erkältung ist nicht automatisch ein Ausschlusskriterium für das Durchführen einer FSME Impfung. Allerdings sollte man in so einer Situation mit Vorsicht walten und stets eine enge Absprache mit dem impfenden Arzt halten. Bei einer ausgeprägten Erkältung ist der Körper abgeschwächt und kann durch eine Impfung überempfindlich reagieren. Sollten daher Symptome auftreten, wie zum Beispiel Fieber oder Atemnot, sollte die Impfung nach Möglichkeit verschoben werden. Falls kurz vor der Impfung Fieber auftreten sollte, sollte der Arzt darüber informiert werden.
Für alle Altersgruppen gilt, dass eine Impfung nur bei völliger Gesundheit durchgeführt werden darf, da sonst das Risiko einer Verschlechterung der Krankheit besteht. Bei hirngeschädigten Patienten oder Patienten, die sich einer immunsupprimierenden Therapie unterziehen, ist die Impfung sorgfältig abzuwägen. Beispiele hierfür sind Zustand nach Transplantation, HIV-Infektion und Chemotherapie. Im Einzelfall kann Ihnen jedoch ihr Hausarzt genaue Auskunft geben, ob das Risiko einer FSME-Impfung im Moment zu hoch ist.
Jede Impfung birgt zudem das Risiko einer allergischen Reaktion. Zwar tritt diese äußerst selten auf, kann jedoch potentiell lebensbedrohlich sein. Personal und Ärzte sind für diese Ausnahmefälle allerdings entsprechend geschult und vorbereitet, sodass das Risiko sehr gering bleibt.
Wie bei jeder anderen Impfung kann es auch in sehr seltenen Fällen bei einer FSME Impfung zu Nebenwirkungen kommen. Diese sind in aller Regel sehr harmlos und nur von kurzer Dauer. Insbesondere bei jungen Patienten, wie Babys und Kleinkindern, kann es nach der ersten FSME- Impfung gehäuft zu Fieber kommen.
Da der Sinn einer Impfung unter anderem darin liegt, das Immunsystem "aus der Reserve" zu holen und mit dem Virus vertraut zu machen, kann es bei schwachem Immunstatus zu Krankheitssymptomen nach der Impfung kommen. Dazu gehören allgemeines Unwohlsein und grippeähnliche Symptome bis hin zu Schweißausbrüchen und Fieber im Bereich um 38 Grad. Vor allem nach der ersten Impfung, wenn der Körper sich noch nicht an das Virus gewöhnt hat, ist dies häufiger der Fall. Eine Reaktion auf die Impfdosis kann aber auch komplett ausbleiben.
Bei ca. einem Drittel aller geimpften Personen kommt es zu kleinen Veränderungen rund um die Einstichstelle. Dazu gehören eine leichte Rötung und Schwellung, die durch das Einspritzen des Impfstoffes ins Gewebe entstehen. Diese Reaktion kann insbesondere von Kindern als sehr unangenehm empfunden werden. Sie verschwindet jedoch in der Regel bis zum nächsten Tag. Gelegentlich kann es in diesem Zusammenhang auch zu Schmerzen kommen. Diese sind allerdings in der Regel nur schwach ausgeprägt. Bei einigen geimpften Personen ist die Stelle, an der geimpft wurde, für ein paar Tage etwas verhärtet und reagiert auf Druck mit leichten Schmerzen. All diese lokalen Nebenwirkungen dauern meistens ein paar Tage und sind sehr harmlos.
Gelegentlich kann es bei einer FSME Impfung auch zu allgemeineren Nebenwirkungen, wie Abgeschlagenheit, Müdigkeit und Kopfschmerzen kommen. Hin und wieder treten auch Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Fieber und Schüttelfrost auf. Auch diese sind in der Regel nur von kurzer Dauer und nicht sehr stark ausgeprägt.
Zu schweren Nebenwirkungen, wie einer allergischen oder gar anaphylaktischen Reaktion kommt es nur sehr selten.
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Die FSME Impfung kann zu verschiedenen Nebenwirkungen führen, die sich als sogenannte "Allgemeinsymptome“, also den ganzen Körper betreffend, äußern. Dazu gehört auch unter anderem Fieber. Bei einigen geimpften Personen kann es zu einem leichten Anstieg der Körpertemperatur für ein paar Tage kommen, da der Körper auf den fremden Stoff reagiert und diesen verarbeiten muss. Sollte ein starker Temperaturanstieg, nächtliches starkes Schwitzen oder gar ein Fieberkrampf auftreten, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Eine der möglichen, wenn auch sehr seltenen, Nebenwirkungen ist Durchfall. Dieser gehört, wie beispielsweise Übelkeit oder Abgeschlagenheit, zu den allgemeinen Symptomen, die den ganzen Körper betreffen. Durch die FSME Impfung ist der Körper vorübergehend ein bisschen geschwächt und muss den Impfstoff verarbeiten. Dies kann sich auch durch Durchfall äußern. In der Regel ist dieser aber nur von kurzer Dauer und nicht sehr stark ausgeprägt. Sollte es zu vermehrtem starken Durchfall über mehrere Tage kommen, sollte ein Arzt kontaktiert werden.
In seltenen Fällen kann es nach einer FSME Impfung zu Übelkeit kommen. Diese tritt in der Regel nur phasenweise, beispielsweise für 1-2 Stunden auf, und ist nicht stark ausgeprägt. Die Phasen der Übelkeit treten meist bis einige wenige Tage nach der FSME Impfung auf. Sie sind Zeichen der natürlichen Schwächung des Körpers durch die Impfung und bedürfen keiner besonderen Behandlung. Sollte die Übelkeit allerdings über mehrere Tage bestehen und im Verlauf stärker werden, ist auch hier eine ärztliche Aufsicht nötig.
Die Dauer der Nebenwirkungen ist abhängig von der Art der auftretenden Symptome, dem Immunsystem und dem allgemeinen körperlichen Befinden der geimpften Person. Kleinere Reaktionen in unmittelbarer Nähe der Einstichstelle sind in der Regel nach ein paar Tagen wieder vorbei. Abhängig von der Person, die geimpft wurde, kann die Dauer nur einen Tag betragen, dennoch können sich gelegentlich diese Nebenwirkungen auch auf 2-3 Tage erstrecken. Allgemeinere Symptome, wie Übelkeit oder Fieber, sind meistens von ähnlich langer Dauer, können aber auch 4-5 Tage andauern.
Eine Auffrischung erfolgt in Abhängigkeit davon, ob eine schnelle, oder eine langsame Grundimmunisierung durchgeführt wurde. Während bei der schnellen (3wöchigen) Grundimmunisierung der Impfschutz bereits nach 12-18 Monaten verfällt, ist dieser bei der langsamen (12monatigen) Immunisierung für bis zu 3 Jahre gegeben. Die Häufigkeit der Auffrischung hängt dabei auch vom Patientenalter ab.
Für das schnelle Impfschema gilt: Für jede Altersgruppe sollte nach 12-18 Monaten die erste Auffrischung erfolgen. Ab der ersten Auffrischung muss für die Altersgruppe 12-49 Jahre alle 5 Jahre und für die Altersgruppe über 49 Jahre alle 3 Jahre eine weitere Auffrischung erfolgen, um den Impfschutz aufrecht zu erhalten.
Für das langsame (konventionelle) Impfschema gilt: Die erste Auffrischung sollte unabhängig vom Patientenalter nach 3 Jahren erfolgen. Für die folgenden Auffrischungen beträgt der Abstand in der Altersgruppe 12-49 Jahre ebenfalls 5 Jahre, in der Altersgruppe 49 und älter ebenfalls 3 Jahre.
Es ist wichtig die Impfung in den Impfpass einzutragen. da somit Verwechslungen und Verschiebungen ausgeschlossen werden können. Im schlimmsten Fall wird eine Jahreszahl verwechselt und der Patient hat für ein Jahr keinen Impfschutz.
In jedem Fall sollte am Tag der Impfung auf Sport verzichtet werden. Sport stellt immer auch eine Belastung des Immunsystems dar. Der Körper wird durch starke sportliche Betätigung unter Stress gesetzt, was eine Ausschüttung des Stresshormones Cortisol zur Folge hat. Cortisol hemmt wiederum das Immunsystem.
Dieses hat nach einer Impfung jedoch ohnehin schon genug damit zu tun, sich mit der eingeimpften Virusprobe auseinanderzusetzen. Dies stellt keine gute Voraussetzung um gesund zu bleiben dar. Die Empfehlung keinen Sport nach einer Impfung zu betreiben rührt also nicht daher, dass die Einstichstelle beim Sport Schmerzen verursachen könnte, sondern dass das Immunsystem geschützt werden soll. Schließlich ist der Körper nach einer Impfung anfälliger für Krankheitserreger, denen wir üblicherweise tagtäglich begegnen und die sonst kein großes Problem für uns darstellen.
In der Regel kann nach einer Impfung noch Sport gemacht werden, ohne dass die Impfung dadurch weniger wirksam wird. Allerdings ist der Körper nach der FSME Impfung geschwächt und sollte etwas Ruhe bekommen, um sich nach der Impfung zu erholen. Daher sollte man nach einer FSME Impfung am selben Tag keinen Sport mehr machen. Dadurch wird der Körper geschont und kann die Impfung besser verarbeiten.
Am Tag nach der Impfung kann wieder Sport gemacht werden, allerdings sollte auf mögliche Warnsignale des Körpers geachtet werden und gegebenenfalls der Sport reduziert werden.
Mehr dazu: Darf man nach einer Impfung Sport machen?
Generell spricht nichts gegen das Trinken von Alkohol nach der FSME Impfung, da die Wirksamkeit der FSME Impfung nicht durch Alkohol reduziert wird. Allerdings wird durch Alkohol der Körper geschwächt, da für den Abbau von Alkohol Energie gebraucht wird. Daher ist es nicht sinnvoll den Körper zu schwächen, wenn dieser durch die FSME Impfung bereits geschwächt ist. Handelt es sich bei dem Alkoholkonsum lediglich um ein Bier oder ein Glas Wein ist dies recht unbedenklich, allerdings sollte auf starken Alkoholkonsum kurz nach der FSME Impfung verzichtet werden.
Entscheidet man sich für eine FSME-Impfung, so kommt es auf die Krankenkasse und den Wohnsitz an, ob die Kosten für die Impfung übernommen werden. Nahezu alle Krankenkassen zahlen die Impfung, wenn sich der Wohnsitz in einem ausgewiesenen FSME-Risikogebiet befindet. Darüber hinaus übernehmen einige Krankenkassen die Kosten, falls eine Reise in ein Risikogebiet ansteht. Für Näheres sollte im Vorfeld der Arzt gefragt und mit der zuständigen Krankenkasse Kontakt aufgenommen werden, um die Höhe der Kosten sowie deren mögliche Übernahme abklären zu können.
Die Kosten für eine FSME-Impfung belaufen sich auf circa 3 mal 40€ pro Patient. Eine Grundimmunisierung kostet also pro Person knapp 120€ plus Kosten für die Impfung an sich – sollte die Krankenkasse die Impfung nicht übernehmen. Die Kosten einer FSME Impfung sind jedoch abhängig von dem Impfstoff und möglichen Kosten bei dem Arzt, der die Impfung durchführt. Aus dem Grund können Zusatzkosten hinzukommen. Man sollte sich im Durchschnitt daher auf einen Preis von ca. 60 Euro bei jedem einzelnen Impftermin einstellen.
Die Kosten der FSME Impfung werden nicht von allen Krankenkassen übernommen. Dabei kommt es zum Beispiel darauf an, ob die Krankenkasse die FSME Impfung als Schutzimpfung einstuft oder nicht. Wenn sie als Schutzimpfung eingestuft wird, werden die Kosten aller Menschen übernommen, die in einem FSME-Risikogebiet wohnen oder als Risikogruppe durch ihren Beruf zählen. Einige Krankenkassen übernehmen die Kosten der FSME Impfung auch unabhängig von diesen Faktoren.
Ein weiteres mögliches Kriterium ist die FSME Impfung als Reiseimpfung vor einem Aufenthalt in einem Risikogebiet im Ausland. Bei Unklarheiten sollte mit der Krankenkasse vor der Impfung Kontakt aufgenommen werden.
Die Impfempfehlungen für das Kindesalter unterscheiden sich zumindest im deutschsprachigen Raum. Während die Schweiz eine FSME-Impfung für Kinder ab dem sechsten Lebensjahr empfiehlt, empfiehlt Österreich eine Impfung bereits ab dem zweiten Lebensjahr. In Deutschland gibt es keine klare Vorschrift, sondern eine Empfehlung des RKI, welche zu zurückhaltendem Umgang mit Impfungen im Vorschulalter rät.
So überwiegen bei Kindern in diesem Alter die Nebenwirkungen der Impfung über den eigentlichen Nutzen. Zudem verläuft eine FSME-Infektion im Kindesalter wesentlich milder als bei Erwachsenen. So wurde in den letzten knapp 20 Jahren kein schwerer Verlauf einer FSME-Infektion bei Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren festgestellt.
Unabhängig davon existieren für Kinder und Babys ab dem ersten Lebensjahr Impfstoffe. Der geläufigste ist dabei Encepur-Kinder, welcher für Kinder vom ersten bis 11ten Lebensjahr zugelassen ist. Für Kinder und Jugendliche ab dem 12ten Lebensjahr wird der Erwachsenenimpfstoff verwendet.
Für die Impfung bei Kindern gelten dieselben Sicherheitshinweise, wie für Erwachsene auch. Eine FSME Impfung sollte nicht unmittelbar nach einem durchgemachten Infekt erfolgen. Es ist ein Abstand von mindestens zwei Wochen zur letzten Erkrankung einzuhalten.
Insbesondere bei Kleinkindern kommt es nach der ersten Impfung gehäuft zu Fieber, welches allerdings nach der zweiten Impfung weniger stark ausgeprägt oder gar nicht mehr auftritt. Der Kinderimpfstoff enthält eine niedrigere Dosis des FSME-Impfstoffes und somit 0,25 statt 0,5 ml.
Eine Impfung gegen Hirnhautentzündung ist die sicherste Prophylaxe um einer FSME bedingten Hirnhautentzündung beim Kind vorzubeugen.
Eine FSME-Impfung während der Schwangerschaft wurde für den Impfstoff Encepur nicht untersucht. Daher ist eine etwaige Impfung genau zu prüfen und nur in dringenden Fällen durchzuführen. Ein zeitlicher Abstand zu anderen Impfungen muss nicht eingehalten werden, so dass die Encepur-Impfung auch parallel zu anderen Impfungen vorgenommen werden kann.
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An sich ist es möglich während der Stillzeit eine FSME Impfung durchführen zu lassen. Generell ist allerdings sowohl während der Stillzeit als auch während der Schwangerschaft genau über die Indikation, also den Grund, für die Impfung nachzudenken. Die Indikation kann beispielsweise ein häufiges Spazieren gehen in waldnahen Gebieten sein. Die Impfung in der Stillzeit gegen FSME ist möglich, da es sich bei dem Impfstoff um ein inaktiviertes Virus handelt. Dieses löst im Körper also keine ausgeprägte Reaktion des Immunsystems aus.
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