Flöhe, die allgemein auch Siphonaptera bezeichnet werden, zählen zu den Parasiten. Sie können eine Größe von 1-7 mm erreichen und ernähren sich vom Blut verschiedener Lebewesen. Es gibt verschiedene Floharten, welche den Menschen befallen können. Hierzu zählt der Menschenfloh (Pulex irritans), jedoch nisten sich in den meisten Fällen andere Floharten bei Menschen ein.

Ursachen

Übertragung

Flohbefälle von Menschen sind in der Regel nicht auf eine mangelnde Hygiene oder Sauberkeit zurückzuführen. Vorwiegend wird der Mensch durch Kontakt zu Haustieren (z.b. Katzen oder Hunde) befallen. Auch sind Übertragungen durch Vögel bzw. naheliegende Vogelnester möglich. Flöhe bevorzugen dunkle und warme Plätze, daher halten sie sich besonders gerne im Fell der Tiere, in beheizten Räumen, in Teppichen, Betten, Vorhängen, Polstermöbeln, Kleidung oder auch in Kuscheltieren auf. Dort können sie sich vermehren und kleine Eier ablegen. Da Flöhe lichtscheu sind, befallen Sie den Menschen vorwiegend nachts.

Diagnose

Flohbisse lassen sich recht eindeutig durch das sich darstellende klinische Bild erkennen. Die in einer Reihe oder Gruppe auftretenden Bissstellen deuten meist mit hoher Wahrscheinlichkeit auf einen Flohbefall hin. Die an den Bissstellen auftretenden Flecken erscheinen hellrot, lassen sich jedoch auch leicht mit einer allergischen Hautreaktion verwechseln. Auch eine Ansammlung von Mückenstichen könnte jedoch mit Flohbissen verwechselt werden.

Ein weiteres charakteristisches Merkmal, mit dem die Betroffenen oft beim Arzt vorstellig werden, ist ein starker Juckreiz des betroffenen Hautareals. Durch ein unbemerktes oder auch bewusstes Aufkratzen der Haut sind Rötungen und eventuell entstehende Entzündungen, welche durch ein Eintreten von Keimen in die aufgekratzte Haut entstehen, mögliche diagnostische Merkmale. Diese juckende, gerötete und entzündete Hautstelle wird in der Fachsprache als Ekzem bezeichnet.

Ferner kann bei einer bereits entzündeten Bissstelle ein Abstrich durch den behandelnden Arzt genommen und dieser auf die möglichen Keime untersucht werden, um eine bestmögliche gezielte Therapie einzuleiten.

Häufigkeitsverteilung

In den Sommermonaten kommt es in der Regel zu einem vermehrten Flohbefall des Menschen, da Flöhe vom Frühjahr bis in den Herbst besonders viele Eier legen und sich vermehren.

Besonders häufig betroffen sind Personen, welche engen Kontakt zu Tieren/Haustieren haben.

Ob ein Flohbefall auch durch eine bestimmte genetische Veranlagung im Bezug auf spezifische Geruchsstoffe vermehrt auftritt , wird derzeit wissenschaftlich erforscht, wobei die Annahme naheliegend ist, da einige Menschen häufiger von Flöhen befallen werden als andere. Auch andere insektiode Parasiten wir Mücken oder Zecken belästigen manche Menschen mehr als andere.

Symptome

Etwa 5 bis 30 Minuten nach einem Flohbiss bildet sich eine punktförmige, gerötete Schwellung (Papel). Zudem kann sich nach kürzester Zeit eine flüssigkeitsgefüllte Blase (Quaddel) in mitten der Rötung bilden, welche rasch einen Juckreiz verursachen kann. Nach etwa 12 bis 24 Stunden zeigen sich meist drei nebeneinander liegende stark juckende Papeln. Außerdem sind flüssigkeitsgefüllte Hautbläschen oder eitrige kleine Pustel an den Einstichstelle des Flohs keine Seltenheit.

Flohbisse treten gehäuft an den Beinen, den Füßen, in der Achselhöhle sowie in der Kniebeuge, Ellenbeuge oder in der Hüftregion auf. Sie sind in der Regel harmlos, jedoch werden sie meist durch einen unangenehmen, starken Juckreiz begleitet.

Der Juckreiz führt häufig zu einem Aufkratzen des betroffenen Hautareals. Folglich entstehen offene Hautstellen, welche sich durch eintretende Keime entzünden können. In der Regel handelt es sich bei den Keimen um die Bakterien Streptokokken und Staphylokokken.

Schmerzen bereiten Flohbisse in der Regel keine oder nur sehr geringe, allerdings kann es bei Personen, welche allergisch auf Flohbisse reagieren, zu diesen kommen.

In Europa sind Komplikationen durch Flohbisse eine Seltenheit.

Jedoch besteht in den Tropen und wärmeren Regionen der Erde die Möglichkeit einer Übertragung von Krankheiten wie der Hasenpest (Tularämie), dem Fleckfieber oder der Pest, welche auf jeden Fall so schnell wie möglich ernst genommen und behandelt werden müssen.

Behandlung

Als therapeutisches Vorgehen empfiehlt es sich zunächst die Flöhe zu bekämpfen. Ein heißes Vollbad stellt die erste Maßnahme zur Eradikation von Flöhen, welche sich noch auf dem Kopf oder am Körper befinden, dar. Anschließend sollten Bettwäsche, Kuscheltiere und Kleider bei mindestens 60° C, besser noch bei 90° C, gewaschen werden. Teppiche, Vorhänge und Polstermöbel sollten möglichst häufig mit dem Staubsauger abgesaugt werden, um die Flöhe und deren Eier und Larven zu beseitigen. Auch eine Dampfreinigung ist zu empfehlen. Sollten die Flöhe auf diese Weise nicht verschwinden, kann das Hinzuziehen eines Kammerjägers von Nöten sein, der die Wohnung mit speziellen Pestiziden reinigen kann.

Falls Haustiere mitbetroffen sein könnten, sollten diese auch vorsorglich mit Flohmitteln behandelt werden.

Gegen den starken Juckreiz können zunächst kühlende Umschläge oder Kühlpackungen helfen. Zudem verschaffen Cremes/Gels wie etwa Fenistil häufig eine Linderung.

Gegen möglicherweise aufgetretene allergische Reaktionen kann ein sogenanntes Anti-Histaminikum verabreicht werden, welches die Reaktion auf den Flohbiss lindert und somit der Rötung, Schwellung und dem Juckreiz entgegen wirkt. Diese Antihistaminika können sowohl von einem Arzt verordnet, als auch rezeptfrei in der Apotheke erhalten werden.

Sollten durch ein Aufkratzen der Bissstelle Keime eingedrungen und eine Wundinfektion entstanden sein, ist in der Regel die Verabreichung eines Antibiotikums von Nöten.

Um solche Wundinfektionen gar nicht erst entstehen zu lassen, ist es von großer Wichtigkeit, ein Kratzen zu vermeiden.

Prognose

In der Regel sind Flohbisse in den gemäßigten Klimazonen harmlos und heilen innerhalb weniger Tage narbenlos ab.

Vorbeugung

Zur Vorbeugung sollten Haustiere, welche auch frei in der Natur herum laufen, Flohhalsbänder tragen, sowie der Schlaf- bzw. Aufenthaltsplatz der Tiere möglichst häufig und sorgfältig gereinigt werden. Neben den Flohhalsbändern sind sogenannte Spot-on-Mittel, welche hinter die Tierohren oder auf den Nacken aufgetragen werden, durch ihre antiparasitäre Wirkung die beste Prophylaxe, um die Übertragung von Flöhen vom Haustier auf den Menschen zu verhindern.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 07.10.2015 - Letzte Änderung: 21.06.2024