Entzündung am Auge - Wie gefährlich ist diese?

Entzündung am Auge

Was versteht man unter einer Entzündung des Auges?

Eine Entzündung am Auge kann jeden Teil des Auges betreffen und daher unterscheidet man verschiedene Krankheitsbilder.
Je nachdem welche Art der Erkrankung vorliegt, gibt es eine Reihe von Symptomen. Häufig ist ein entzündlicher Prozess am Auge allerdings durch Rötungen und Juckreiz oder Brennen charakterisiert. Außerdem schwillt das umliegende Gewebe des Auges an.

Die häufigste Entzündung, die am Auge vorkommt, ist die Bindehautentzündung (Konjunktivitis).

Sie befürchten eine Bindehautentzündung zu haben? Lesen Sie für weitere Informationen zu diesem Krankheitsbild auch: Bindehautentzündung

Begleitende Symptome bei einer Entzündung des Auges

Die begleitenden Symptome einer Augenentzündung sind zahlreich und variieren je nach Ursache und Lokalisation der Erkrankung. Zu den wichtigsten Symptomen zählen gerötete und geschwollene Augen.
Der Tränenfluss ist verstärkt und es kann sein, dass die Augen permanent tränen. Durch die Entzündung sondern die Augen oftmals ein wässriges oder schleimiges Sekret ab und in der Folge leiden die Erkrankten vor allem morgens nach dem Aufwachen unter verklebten Augenlidern. Die Augen brennen oder jucken, man hat ein Druckgefühl und verspürt eventuell mehr oder weniger starke Schmerzen am Auge. Oftmals entsteht durch die Entzündung im Auge auch ein Fremdkörpergefühl, so als ob man etwas im Auge hätte (wie Sandkörner).

Weitere Anzeichen einer Augenentzündung können geschwollene Lidränder, verklebte Wimpern und Lichtempfindlichkeit sein. Bei einer Lidrandentzündung kann es auch sein, dass die Wimpern ausfallen. Eine weißliche Eintrübung der Hornhaut und ein vermindertes Sehvermögen sind deutliche Warnsignale. In solchen Fällen sollte umgehend ein Augenarzt aufgesucht werden.

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Juckende Augen - Was steckt dahinter?

Tränendes Auge bei einer Entzündung am Auge

Tränende Augen kommen sehr häufig bei entzündlichen Erkrankungen des Auges vor und können beispielsweise ein Symptom einer Bindehautentzündung, Hornhautentzündung oder Lidrandentzündung sein.
Aber auch bei starker Reizung durch Chemikalien oder Rauch oder bei allergischen Vorgängen (z.B. Pollenallergie oder Tierhaarallergie) reagiert das Auge mit einer vermehrten Tränenproduktion.
In manchen Fällen können tränende Augen auch ein Hinweis dafür sein, dass die Tränen nicht richtig abfließen können. Das ist bei Fehlstellungen der Lieder oder eine Verengung der ableitenden Tränenwege der Fall.

Wie erkennen Sie eine Verengung der ableitenden Tränenwege? Erfahren Sie mehr unter: Verstopfter Tränenkanal - Symptome und Therapie

Gerötete Augen

Augenentzündungen gehen fast immer mit geröteten Augen einher. Durch den Entzündungsprozess wird das Augengewebe vermehrt durchblutet, die Gefäße werden weiter und durchlässiger, wodurch das Auge rot wird und anschwillt. Sehr oft tritt die Augenrötung dann mit weiteren Symptomen, wie Schmerzen, brennenden oder tränenden Augen auf.

Neben Augenentzündungen gibt es aber auch harmlose Ursachen für gerötete Augen: beispielsweise führen Schlafmangel, trockene Luft, Sonneneinstrahlung, Klimaanlagen oder langes Sitzen vor dem Computerbildschirm bzw. Fernseher zu einer Reizung des Auges. Das Auge ist überanstrengt und das Augenweiß rötet sich.

So können Sie gerötete Augen beseitigen: Gerötete Augen - Was hilft?

Dauer der Entzündung am Auge

Die Dauer einer Augenentzündung hängt von der Art und dem Verlauf der Erkrankung ab. Einige Entzündungen, beispielsweise eine Bindehautentzündung, heilen spontan innerhalb weniger Tage ab, wohingegen andere länger andauern und sogar chronisch werden können (z.B. Uveitis).

Die Dauer kann also zwischen wenigen Tagen und mehreren Wochen liegen, wobei man ab einer Erkrankungsdauer von mehr als drei Wochen von chronischen Entzündungen des Auges spricht.

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Ursachen einer Entzündung am Auge

Die Ursachen für Augenentzündungen sind sehr vielfältig.

In den meisten Fällen steckt eine Infektion mit Bakterien oder Viren dahinter. Zu den häufigsten bakteriellen Erregern zählen Staphylokokken, Streptokokken und Pneumokokken. Viren, allen voran Adenoviren, verursachen eine hochansteckende Bindehautentzündung am Auge.

Normalerweise verfügt das Auge über eine Reihe von Schutzmechanismen, die den Sehapparat schützen. Der Lidschlussreflex verhindert, dass Fremdkörper oder kleine Schmutzpartikel in das Auge eindringen können. Auch die Tränenflüssigkeit spielt eine wichtige Rolle bei der Keimabwehr. Vor allem Menschen mit trockenen Augen haben eine verminderte Schutzbarriere, wodurch Krankheitserreger leicht eindringen können und eine Entzündung auslösen.

Neben infektiösen Ursachen spielen auch Umwelteinflüsse eine wichtige Rolle bei der Entstehung von entzündlichen Prozessen am Auge. Vor allem starke UV-Einstrahlung (Sonnenlicht), Staub oder Abgase reizen das Auge und überlasten es.

Auch chemische Substanzen oder allergische Reaktionen, beispielsweise gegen Pollen oder Tierhaare, rufen eine Augenentzündung hervor.

Wie Sie einer Infektion und somit einer Entzündung des Auges vorbeugen, können Sie dem folgenden Artikel entnehmen: Infektion des Auges

Welche Erkrankungen verursachen eine Entzündung am Auge?

Manche Erkrankungen führen neben anderen Symptomen auch zu Entzündungen im Auge.

Dazu zählen vor allem Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis, wie beispielsweise rheumatoide Arthritis.

Eine weitere Erkrankung, die mit einer Augenentzündung assoziiert ist, ist die Sklerodermie. Dabei handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem fälschlicherweise das Bindegewebe als fremd ansieht und angreift. In der Folge kommt es zu Verhärtungen und Entzündungen. Die Augenlider werden steif, können nicht mehr vollständig geschlossen werden und trocknen aus. Durch die trockenen Augen können Krankheitserreger leichter eindringen und führen zu Augenentzündungen.

Meistens manifestiert sich die begleitende Entzündung am Auge durch trockene und juckende Augen, man bezeichnet dieses Krankheitsbild als Sjögren-Syndrom.

Trockene Augen sind in den meisten Fällen harmlos, können allerdings auch ein Hinweis auf die Zuckerkrankheit Diabetes mellitus sein. Bei Diabetes ist der Zuckerhaushalt des Körpers gestört und der Blutzuckerspiegel erhöht, wodurch sich Zuckermoleküle an den Gefäßen ablagern können. Vor allem an den feinen Gefäßen des Auges hat dies schwerwiegende Folgen: die Durchblutung des Auges ist gestört, die Augen entzünden sich und trocknen aus.

Weitere Erkrankungen, die mit einer Augenentzündung einhergehen sind verschiedene Virus- und Bakterieninfektionen, beispielsweise Influenza, Mumps, Masern oder Staphylokokken.

Die einzelnen Krankheitsbilder, die erläutert wurden, können Sie hier nachlesen:

Entzündung am Auge - Krankheitsbilder

Entzündung am Auge ausgelöst durch einen Gerstenkorn

Ein Gerstenkorn (Hordeolum) ist Folge einer bakteriellen Entzündung der Talg- und Schweißdrüsen am Augenlid. Eine Augenlidentzündung wird auch als Blepharitis bezeichnet. Man unterscheidet zwischen einem inneren Gerstenkorn (Hordeolum internum), das sich an der Lidinnenseite bildet, und einem äußeren Gerstenkorn (Hordeolum externum), das am äußeren Rand des Augenlids entsteht.

Die Ursache für die Entstehung eines Gerstenkorns ist fast immer eine eitrige Infektion mit Bakterien, die natürlicherweise auf der Haut und den Schleimhäuten (Mund und Rachen) des Menschen vorkommen (häufig Staphylokokkus aureus). Über die Hände können diese normalerweise harmlosen Bakterien ins Auge gelangen und dort zu einer entzündlichen Eiteransammlung (Abszess) in Form eines Gerstenkorns führen.

Ein Gerstenkorn macht sich als geröteter kleiner Knoten entweder innen oder außen am Lidrand bemerkbar. Die Haut um das Gerstenkorn ist geschwollen, druckempfindlich und schmerzt.

Der Augenarzt stellt die Diagnose eines Gerstenkorns mittels Blickdiagnose: ein äußeres Gerstenkorn ist auf den ersten Blick als solches zu identifizieren, wohingegen ein inneres Hordeolum erst durch das Umklappen des Augenlids nach außen sichtbar wird. Ein Gerstenkorn darf auf keinen Fall ausgedrückt werden, da dann die Gefahr besteht dass die Bakterien in den Blutkreislauf gequetscht werden und die Infektion sich ausbreitet.

In den meisten Fällen heilt das Gerstenkorn spontan innerhalb weniger Tage ab. Dieser Vorgang kann durch die Applikation von Wärme (zum Beispiel durch Rotlichtbestrahlung) beschleunigt werden. Bei komplizierten Verläufen kann es nötig sein, dass der Arzt antibiotische Augentropfen oder orale Antibiotika verordnen muss. Eventuell kann ein großes Gerstenkorn auch durch den Augenarzt eröffnet werden, damit der Eiter abfließen.

Weitere Details zum Krankheitsbild "Gerstenkorn" finden Sie unter: Gerstenkorn - Was tun?

Bindehautentzündung am Auge

Die häufigste entzündliche Erkrankung des Auges ist die Bindehautentzündung (Konjunktivitis). Dabei handelt es sich in den meisten Fällen um eine Infektion mit Viren oder Bakterien, wohingegen die nicht-infektiöse Konjunktivitis (durch toxische Einflüsse, andere systemische Erkrankungen oder Allergien) weitaus seltener ist.

Vor allem Menschen, die unter trockenen Augen leiden oder Kontaktlinsenträger sind besonders anfällig für eine Bindehautentzündung, da die Reizung der Bindehaut eine bakterielle bzw. virale Infektion begünstigen kann. Besonders die virale Konjunktivitis, die durch Adenoviren oder Herpesviren verursacht wird, ist extrem ansteckend.

Lesen Sie an dieser Stelle auch: Ist eine Bindehautentzündung ansteckend?

Die typischen Symptome einer Bindehautentzündung sind rote Augen, Juckreiz, ein Brennen und Druckgefühl am Auge und eine geschwollene Bindehaut. Durch die Infektion sondern die Augen vermehrt Sekret ab und die Augen verkleben leicht. Auch ein Fremdkörpergefühl im Auge und Lichtscheuheit sind Merkmale einer Konjunktivitis. Eine Bindehautentzündung kann ein- oder beidseitig auftreten. Häufig breitet sich die Entzündung auf die Hornhaut aus, man bezeichnet dieses Krankheitsbild als eine Keratokonjunktivitis.

Eine Bindehautentzündung muss nicht in jedem Fall behandelt werden und heilt oft spontan wieder ab. Je nach Ursache und Verlauf kann in schweren Fällen eine Behandlung mit Antibiotika oder Virostatika (z.B. Aciclovir) nötig sein.  Kontaktlinsenträger sollten für die Dauer der Erkrankung auf jeden Fall auf die Kontaktlinsen verzichten und auf eine Brille umsteigen.

Um sicherzugehen, dass Sie nicht zusätzlich eine Hornhautentzündung haben, informieren Sie sich auch über dieses Krankheitsbild: Entzündung der Hornhaut

Hornhautentzündung am Auge

Die Hornhaut (Kornea) ist der transparente vorderste Teil des Augapfels und aus mehreren übereinanderliegenden Zellschichten aufgebaut. Durch ihre Wölbung dient die Hornhaut vor allem der Brechung des einfallenden Lichts, wodurch wir scharf sehen können. Bei einer Hornhautentzündung (Keratitis) entzünden sich eine oder mehrere Schichten der Hornhaut, wodurch die Kornea an dieser stelle leicht trüb wird oder sich sogar ein kleiner weißer Fleck ausbilden kann.

Die Ursachen für eine Hornhautentzündung sind vielfältig, in den meisten Fällen steckt jedoch eine Infektion mit Bakterien oder Viren dahinter. Vor allem Kontaktlinsenträger haben ein erhöhtes Risiko, eine Hornhautentzündung zu entwickeln, da die Kontaktlinsen mit Keimen belastet sein können. Außerdem wird die Hornhaut durch Kontaktlinsen mit weniger Sauerstoff versorgt, wodurch sich Infektionen leichter ausbreiten können. Ein regelmäßiges Wechseln sowie eine gründliche Reinigung vor dem Einsetzen reduzieren das Erkrankungsrisiko.

Schmerzen, ein gerötetes und tränendes Auge sind Anzeichen einer Hornhautentzündung. Außerdem empfinden die Betroffenen ein ausgeprägtes Fremdkörpergefühl im Auge und sind lichtscheu. In vielen Fällen breitet sich die Infektion auf umliegende Strukturen aus und es kommt zusätzlich zu einer Entzündung der Bindehaut (Keratokonkunktivitis), wodurch die Augen vermehrt tränen und ein schleimiges Sekret absondern.

Die Behandlung einer Keratitis richtet sich nach der Ursache: bakterielle Entzündungen werden mit Antibiotika behandelt, wohingegen bei Viren antivirale Medikamente zum Einsatz kommen. Da eine Hornhautentzündung auch einen schweren Verlauf nehmen kann und im schlimmsten Fall bleibende Sehschäden hinterlässt, ist es wichtig, dass man rechtzeitig einen Arzt aufsucht und eine Behandlung einleitet.

Die wichtigsten Informationen zu der Krankheit finden Sie unter: Hornhautentzündung

Entzündung der Regenbogenhaut am Auge

Eine Entzündung der Regenbogenhaut wird auch als Uveitis bezeichnet. Dabei ist die innere Augenhaut, die Gefäßhaut (Uvea), betroffen. Die Uvea besteht aus der Regenbogenhaut (Iris), dem Ziliarkörpermuskel und der Aderhaut (Chorioidea). Bei einer Uveitis kann jeder Teil der Uvea entzündet sein und dementsprechend unterscheidet man eine vordere, mittlere und hintere Uveitis.

Häufige Ursachen einer Uveitis sind Infektion durch Viren, Bakterien oder Pilze. Auch autoimmune Vorgänge oder eine begleitende Grunderkrankung können zu einer Entzündung der Regenbogenhaut führen. In manchen Fällen ist allerdings kein Auslöser zu erkennen (idiopathischer Krankheitsverlauf).

Zur Behandlung eignen sich antientzündliche Salben (Kortisonsalben) und Augentropfen. Eine behandelte Uveitis heilt nach wenigen Wochen aus und hat eine gute Prognose. In schweren Fällen kann es allerdings zu einer Chronifizierung der Entzündung kommen, wodurch das Risiko für Komplikationen (beispielsweise grüner oder grauer Star) deutlich erhöht wird.

Die relevantesten Informationen zur Regenbogenhautentzündung können Sie den folgenden Artikeln entnehmen:

Behandlung der Entzündung am Auge

Die geeignete Therapie bei einer Augenentzündung richtet sich nach der Art und Schwere der Erkrankung. Der Augenarzt stellt die Diagnose und entscheidet dann ob und wenn ja welche Behandlung nötig ist. Generell werden Augenentzündungen lokal mit kortisonhaltigen (also entzündungshemmenden) Augentropfen und Salben behandelt. Eine systemische Behandlung ist nur in seltenen Fällen angebracht.

Liegt der Entzündung eine bakterielle Infektion zugrunde, können Antibiotika-haltige Augentropfen oder Salben verschrieben werden. Bei schwereren Verläufen kann auch eine orale Medikamenteneinnahme in Form von Tabletten erforderlich sein. Virale Infektionen, zum Beispiel bei Bindehautentzündungen werden meist nur symptomatisch behandelt. Das bedeutet, dass die Beschwerden durch Augentropfen und schmerzlindernde Medikamente gelindert werden, die eigentlich Ursache der Erkrankung (die Viren) aber nicht therapiert wird. In manchen Fällen (z.B. bei einer Keratitis) verschreibt der Arzt aber zusätzlich antivirale Medikamente wie Aciclovir.

Zu den antibakteriellen Augentropfen gehört auch das Medikament Dexa-Gentamicin. Diese ist sowohl als Augentropfen als auch als Augensalbe erhältlich. Lesen Sie mehr dazu unter: Dexa-Gentamicin Augentropfen

Kontaktlinsenträger sollten während der Erkrankung vorübergehend keine Linsen tragen, da das die Dauer der Erkrankung verlängern kann.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 12.10.2018 - Letzte Änderung: 21.06.2024