Eisenmangel bei Kindern wird meistens verursacht durch einen erhöhten Eisenbedarf z.B. in Wachstumsphasen oder eine unzureichende Zufuhr z.B. im Rahmen einer unausgewogenen Ernährung. Symptome wie Blässe, Müdigkeit und erhöhte Infektanfälligkeit können auftreten. Bei Eisenmangel sollte Eisen durch eisenhaltige Lebensmittel und eventuell einer Eisensubstitution zugeführt werden.
Eisen ist ein wichtiges Spurenelement im Körper. Es spielt eine wichtige Rolle bei der Bildung des roten Blutfarbstoffes (Hämoglobin) und somit bei der Sauerstoffversorgung des Körpers. Von einem Eisenmangel spricht man bei einer Erniedrigung des Eisenspiegels und des Speichereisens im Blut. Ursächlich für einen Eisenmangel können Blutungen, Mangelernährung oder Störungen der Eisenverwertung sein.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Eisenmangel
Prinzipiell kommen drei verschiedene Ursachen für einen Eisenmangel in Frage. Diese sind:
mangelhafte Eisenaufnahme
Eisenverlust
Eisenverwertungsstörungen
Die mangelhafte Eisenaufnahme kann zum einen durch eine falsche oder Mangelernährung entstehen. Hier ist zum Beispiel eine vegetarische oder vegane Ernährung zu nennen. Des weiteren kann auch ein erhöhter Eisenbedarf des Körpers eine Ursache darstellen. Vor allem in Wachstumsphasen oder wenn Leistungssport betrieben wird ist der Eisenbedarf des Kindes stark erhöht und es kann durch eine mangelhafte Aufnahme zu einem Eisenmangel kommen. Auch bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten kann es zu einer gestörten Aufnahme des Eisens im Darm kommen.
Eisenverluste sind eine weitere Ursache für einen Eisenmangel. Hier sind vor allem Blutungen zu nennen. Bei Kindern ist dies häufig Nasenbluten. Auch bei Mädchen mit starker Regelblutung kann ein Eisenmangel vorliegen. Blutungen im Magen-Darm-Trakt können eine weitere Ursache für Blutungen und somit Eisenmangel sein. Dies ist bei Kindern jedoch selten.
Die letzte, bei Kindern jedoch sehr seltene, Ursache sind Eisenverwertungsstörungen. Diese können bei chronischen Erkrankungen oder Tumorerkrankungen auftreten.
Durch den Eisenmangel kommt es bei Kindern zu einer verminderten Bildung des roten Blutfarbstoffes Hämoglobin. Da dies Bestandteil der roten Blutkörperchen ist, kommt es in Folge zu einer verminderten Zahl an roter Blutkörperchen. Die gebildeten roten Blutkörperchen sind aufgrund des Eisenmangel auch kleiner als normal. Dies wird Eisenmangelanämie (Blutarmut) genannt. Die roten Blutkörperchen sind für den Sauerstofftransport im Blut zuständig und folglich kommt es zu einer Unterversorgung mit Sauerstoff.
Gerade bei Kindern, die sich in einer Wachstumsphase befinden, kann es bei länger anhaltendem Eisenmangel zu Schäden und Verzögerungen in der geistigen und körperlichen Entwicklung kommen.
Die Diagnose des Eisenmangels wird ganz einfach durch eine Blutentnahme gestellt. Im Blut werden das Serumeisen, sowie das Speichereisen bestimmt. Des weiteren wird im Blutbild nach einer Blutarmut geschaut. Hier wäre der klassische Befund eine erniedrigte Zahl der roten Blutkörperchen mit kleinen Zellen (mikrozytäre Anämie).
Um die Ursache des Eisenmangels besser eingrenzen zu können, können noch eine Reihe an weiterer Parameter aus dem Blut bestimmt werden. Ergänzt werden kann die Diagnostik noch durch einen Blut- oder Knochenmarksausstrich.
Die Symptome des Eisenmangels entstehen meist durch die Eisenmangelanämie. Hierzu gehören:
schnelle Ermüdung bzw. geringere Belastbarkeit
Blässe
Atemnot bei Belastung
schneller Herzschlag (Tachykardie)
Schwindel
Weitere Zeichen des Eisenmangels sind:
rissige Mundwinkel (Mundwinkelrhagaden)
trockene, brüchige Nägel
Aphten der Mundschleimhaut
Ein lang anhaltender Eisenmangel kann bei Kindern zu Verzögerungen und Störungen der körperlichen und geistigen Entwicklung führen.
Die Basis der Behandlung sollte neben der Ursachensuche immer eine Ernährungsumstellung bilden. Die Ernährung sollte ausgewogen sein und viele eisenhaltige Lebensmittel enthalten. Dies sind neben rotem Fleisch z.B. auch Weizenkleie, Sojabohnen, Linsen, Vollkornbrot oder Kürbiskerne.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Lebensmittel mit Eisen
Sollte dies nicht ausreichen kann eine Substitutionstherapie mit Eisen vom Kinderarzt begonnen werden. Eisen kann in Form von Tropfen oder Tabletten verabreicht werden. In sehr schweren Fällen kann Eisen auch intravenös verabreicht werden. Um die Eisenspeicher wieder vollständig aufzufüllen sollte eine Substitutionstherapie mindestens drei bis sechs Monate durchgeführt werden. Eine regelmäßige Kontrolle der Eisenwerte sollte beim Kinderarzt durchgeführt werden.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: So behebt man einen Eisenmangel
Eisenmangel, der durch eine mangelnde Zufuhr oder einen erhöhten Verbrauch verursacht wird hat in der Regel eine gute Prognose. Durch eine Umstellung der Ernährung oder eine Eisensubstitution können die Eisenspeicher wieder aufgefüllt werden und die Symptome verschwinden wieder. Durch eine rechtzeitige Therapie können auch Entwicklungs- oder Wachstumsstörungen vermieden werden.
Bei weiteren Ursachen wie Nahrungsmittelallergien oder chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen kann durch eine ausreichende Therapie auch die Eisenverwertungsstörung behoben oder verbessert werden und so ist die Prognose auch gut.
Eisenmangel bei Kindern fällt zu Beginn eher durch Anzeichen auf, die auch als “Leistungstief” abgetan werden könnten. Hierzu gehören Blässe, Müdigkeit und Infektanfälligkeit. Hält der Eisenmangel länger an kommt es zu klassischen Symptomen wie trockene Haut und eingerissenen Mundwinkeln, brüchige Fingernägel, Kopfschmerzen, Lern- und Konzentrationsstörungen und Herzrasen. Wird der Eisenmangel nicht rechtzeitig therapiert kann es gerade bei Kindern zu Wachstums- und Entwicklungsstörungen kommen.
Eine Therapie mit Eisenpräparaten muss mehrere Monate bis zu einem Jahr durchgeführt werden um zu gewährleisten, dass die Eisenspeicher wieder aufgefüllt werden.
Weitere Informationen zum Thema Eisenmangel beim Kind finden Sie unter: