Die Asiatische Tigermücke ist eine Stechmückenart, die in tropischen Klimazonen beheimatet ist. Sie ist sowohl tag- als auch nachtaktiv, kann also rund um die Uhr stechen. Dabei kann sie unter anderem Krankheiten wie das Denguefieber und das Chikungunya-Fieber übertragen.
Die asiatische Tigermücke ist ursprünglich nicht in Deutschland beheimatet. Sie lebt gewöhnlicherweise in wärmeren Klimazonen. Mit dem Klimawandel ändert sich allerdings die Witterung in Deutschland derart, dass die asiatische Tigermücke auch bei uns leben kann.
Die Mücke wird nahezu ausschließlich von LKWs und anderen Fahrzeugen aus den südlichen Ländern Europas eingeschleppt. Daher ist sie bisher nur entlang der großen Autobahnen anzutreffen. So wurden an verschiedenen Raststätten entlang der A5 in Baden-Württemberg mehrere asiatische Tigermücken bzw. deren Larven und Eier gefunden. Auch in Freiburg und einigen anderen Baden-Württembergischen Gemeinden konnte die Mücke entdeckt werden. In Bayern wurden einige der Tiere in Nürnberg gefunden, andere in der Nähe von Bamberg. Mittlerweile breitet sich die asiatische Tigermücke auch in Hessen aus.
Allerdings bleibt allgemein zu sagen, dass bislang sehr wenige der Tiere den Weg nach Deutschland geschafft haben. Nach wie vor werden nur vereinzelt Mücken oder deren Eier entdeckt. Bei den untersuchten Mücken in Deutschland wurden außerdem keine Krankheitserreger entdeckt.
Die asiatische Tigermücke ist vermutlich über Italien in die Schweiz vorgedrungen und lässt sich daher vor allem im Süden des Landes finden.
Besonders betroffen von der Besiedlung durch die Mücke ist das Kanton Tessin. Das Kanton liegt ganz im Süden der Schweiz unmittelbar nördlich von Milan. In etwa 60 der insgesamt 115 Gemeinden des Kantons wurden bereits Eier, Larven oder ausgewachsene asiatische Tigermücken gefunden.
Ähnlich wie in Deutschland wurde auch hier die Tigermücke hauptsächlich über die Verkehrswege in das Land gebracht.
Im Gegensatz zu Italien werden in der Schweiz besondere Maßnahmen ergriffen, um eine weitere Verbreitung der Mückenart zu verhindern. Dazu zählt beispielsweise ein Verzicht auf das Anlegen stehender Gewässer.
Durch die strikt durchgeführten Maßnahmen konnte eine unkontrollierte Verbreitung der Tigermücke verhindert werden.
Zudem sind bisher keine Tiere in der Schweiz gefunden worden, die tatsächlich mit einer der gefürchteten Krankheiten wie dem Dengue-Fieber oder dem Chikungunya-Fieber infiziert sind.
Auch in Italien war die asiatische Tigermücke ursprünglich nicht beheimatet. Allerdings ist ihr Vorkommen seit den 1990er Jahren in Italien bekannt. Vermutet wird eine Verschleppung der Mücke über Transportwege aus den USA.
Mittlerweile hat sich die Tigermücke auf dem kompletten italienischen Festland ausgebreitet. Besonders der Süden ist betroffen. Auch in Sizilien und Sardinien wurden mehrere Tiere dieser Art gefunden.
Die asiatische Tigermücke verbreitet sich in Italien besonders schnell, da sie dort keine natürlichen Fressfeinde hat.
Zudem wurden von der Regierung bisher keine konkreten Eindämmungsmaßnahmen ergriffen, die beispielsweise eine Verminderung von Gebieten mit stehenden Gewässern vorsehen oder den großflächigen Einsatz von Insektenschutzmitteln beinhalten.
In Italien stellt sich die Besiedlung durch die asiatische Tigermücke bedrohlicher dar als beispielsweise in der Schweiz oder in Deutschland, da dort bereits Tiere gefunden wurden, die mit Erregern infiziert sind. Dadurch können sie (lebens-) gefährliche Erkrankungen wie das Dengue- oder das Chikungunya-Fieber übertragen.
Der Stich der asiatischen Tigermücke sieht zunächst wie ein klassischer Mückenstich aus. Meist ist zu Beginn eine leichte Schwellung sichtbar, zudem kann sich an der Einstichstelle eine Quaddel bilden.
Aufgrund der Reaktion des Körpers gegen den von der Mücke applizierten Speichel kommt es zu lokalen Hautreaktionen. Diese gehen mit einer deutlicheren Schwellung einher. Zudem rötet sich die Stelle und wird unter Umständen warm oder heiß.
Im Zuge der Entzündung können auch Schmerzen auftreten.
Jeder Mensch reagiert anders auf einen Insektenstich. Je nach der Reaktion des Körpers kann sich die Schwellung auf die Einstichstelle begrenzen oder bis hin zu einem handgroßen Gebiet ausbreiten.
Zudem ist das Ausmaß der Reaktion davon abhängig, ob die Tigermücke mit einem Krankheitserreger infiziert war. Tendenziell gilt, je stärker die Infektion, desto stärker zeigt sich die Reaktion des Körpers auf den Stich.
Aber auch der Stich einer Kriebelmücke oder der asiatischen Buschmücke sehen ähnlich aus.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Insektenstich
Der Stich der asiatischen Tigermücke ist im Vergleich zur allgemein in Deutschland bekannten Mücke deutlich schmerzhafter. An der Einstichstelle kommt es zu Schwellungen. Zudem kann es dort eine Entzündungsreaktion geben, die sich durch eine Rötung und Überwärmung der betroffenen Stelle ausdrückt.
Problematisch wird der Stich, wenn die asiatische Tigermücke zuvor mit einem Krankheitserreger infiziert wurde. Diesen kann sie bei dem Menschen, den sie zuvor gestochen hat, aufnehmen und ihn anschließend an ihr nächstes Opfer weitergeben.Typischerweise wird das Dengue-Fieber oder das Chikungunya-Fieber von der Mücke übertragen.Beide Erkrankungen drücken sich durch besonders hohes Fieber aus. Zudem treten Muskel- und Kopfschmerzen, Gelenkbeschwerden und möglicherweise ein Hautausschlag auf. In seltenen Fällen kann sich der Erreger auch in einzelnen Organen festsetzen. Dabei handelt es sich meistens um die Leber, das Herz oder die Hirnhäute. Meist führt die Infektion der Organe zu einer Schädigung, die oftmals auch nicht mehr rückgängig gemacht werden kann. Allerdings ist die Organbeteiligung als seltene Komplikation zu betrachten.
Erfahren Sie, an welchen Symptomen Sie den Stich der asiatischen Tigermücke erkennen.
Wie bei einem klassischen Mückenstich auch, kann es nach einem Stich durch die asiatische Tigermücke zu einer Schwellung im betroffenen Bereich kommen.
Die Schwellung beruht normalerweise darauf, dass der Körper auf Bestandteile des Mückenspeichels reagiert. Dieser Speichel wird von der Tigermücke beim Stich in den menschlichen Körper gebracht, da er als Blutverdünner wirkt und die Mücke somit leichter Blut saugen kann. Typischerweise ist die Reaktion bei einem Stich der asiatischen Tigermücke stärker als bei einem gewöhnlichen Mückenstich, sodass es auch zu einer stärkeren Schwellung kommt.
Im Falle einer Infektion der Einstichstelle vergrößert sich die Schwellung, zudem treten Schmerzen, eine Rötung und eine Erhitzung der betroffenen Stelle auf.
Wie nach dem Stich einer „normalen“ einheimischen Mücke, können auch die Symptome eines Stichs der asiatischen Tigermücke einige Tage anhalten.
Wie lang sich der Juckreiz bemerkbar macht, hängt vor allem davon ab, ob an dem Stich gekratzt wird. Auch Schmerzen, Schwellung und Entzündungszeichen bilden sich rascher zurück, wenn die Einstichstelle nicht aufgekratzt wird.
Zusätzlich wird die Dauer der Symptome dadurch bestimmt, ob die Mücke genug Zeit hatte, ihr Speichelsekret vollständig zu injizieren.
Außerdem ist die Stärke der körpereigenen Abwehrreaktion ausschlaggebend.
Im Allgemeinen sollten die Symptome nicht länger als eine Woche anhalten. Selbstverständlich kann es länger dauern, wenn der Stich eine Infektion verursacht.
Lesen Sie dazu mehr unter: Entzündung nach einem Mückenstich
Der Stich einer asiatischen Tigermücke kann sich wie jeder andere Mückenstich entzünden. Da die Mücke beim Stich ein Speichelsekret injiziert, was das Blut verdünnt, kommt es zu einer Abwehrreaktion des Körpers. Je nachdem, wie stark der Körper reagiert und wie viel Sekret injiziert wurde, hält die Reaktion länger oder kürzer an. Viele Personen reagieren zudem allergisch auf den Stich.
Eine Entzündung bildet sich meistens dann aus, wenn die Mücke zuvor mit einem Krankheitserreger infiziert war.
Die Entzündung äußert sich durch Schmerzen, Schwellung, Rötung der betroffenen Stelle. Kleine lokale Entzündungsreaktionen können meistens durch kühlen gelindert werden. Falls sich die Entzündung vergrößert oder ausbreitet, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Entzündeter Insektenstich - Wann ist es gefährlich?
Die Prognose nach einem Stich der asiatischen Tigermücke ist stark abhängig davon, ob Komplikationen auftreten und ob man sich durch den Stich mit einer Erkrankung infiziert wird. Der Stich selbst ist harmlos und verschwindet in der Regel nach einiger Zeit, ohne dass Schäden zurückbleiben.
Bei einer Infektion mit dem Dengue- oder dem Chikungunya-Fieber ist die Prognose vom Verlauf der Erkrankung abhängig. Beide Viren können schwere Symptome auslösen, die nach einigen Wochen bis Monaten verschwinden. Bei gefährdeten Personengruppen (Kinder, Alte, Immungeschwächte) kann die Erkrankung auch tödlich verlaufen.
Der Stich der asiatischen Tigermücke selbst ist harmlos, er geht allerdings mit Schmerzen, einer Schwellung und eventuell einer Entzündung einher. Bei solchen Symptomen reicht es meist aus, die betroffene Stelle zu kühlen und eventuell mit Cremes wie Fenistil® zu behandeln.
Die immer mehr in Mode kommenden After-Bite-Stifte können helfen, den Juckreiz zu lindern, denn es sollte auf keinen Fall am Mückenstich gekratzt werden. Dadurch erhöht sich nämlich die Gefahr einer Infektion mit Keimen aus der Umgebung.
Gefährlich wird es, wenn der Mückenstich oder sogar das Körperteil (Arm/Hand/Fuß etc.) über das normale Maß anschwillt oder sich stärkere Schmerzen bemerkbar machen. In diesen Fällen sollte ein Arzt, in Notfällen auch direkt ein Krankenhaus mit Notaufnahme aufgesucht werden.
Auch wenn einige Tage nach dem Stich Symptome wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen oder ähnliches auftreten, sollte unverzüglich ein Arzt besucht werden. Dieser sollte auf verschiedene mögliche Viren und andere Infektionen testen um eine Erkrankung möglichst schnell behandeln zu können.
Um sich selbst vor der asiatischen Tigermücke zu schützen, eignen sich ähnliche Maßnahmen wie beim klassischen Insektenschutz.
Moskitonetze an Fenstern und Türen verhindern, dass die Mücken in Wohnhäuser eindringen. Anti-Mücken-Spray auf der Haut und an der Kleidung hält die Tiere ebenfalls fern.
Besonders vorsichtig sollte man in der Phase der Dämmerung sein, da die Mücken vor allem zu der Zeit unterwegs sind. Allerdings ist die asiatische Tigermücke sowohl tag- als auch nachtaktiv, sodass zu keiner Tageszeit ein absoluter Schutz besteht.
Besonders während es dunkel ist, sollte man Lampen im Zimmer nur anschalten, wenn die Fenster geschlossen sind oder sie durch Mückennetze geschützt sind. Wer sich draußen vor einem Stich schützen möchte, ist neben dem Einsatz von Insektenschutzmittel auch mit dem Tragen von langer Kleidung gut beraten.
Zudem empfiehlt es sich, Gebiete mit stehenden Gewässern, wie Sümpfe und Seen zu vermeiden. Dort können Insekten ihre Eier legen, sodass in diesen Gebieten besonders viele Tiere unterwegs sind.
Lesen Sie zu diesem Thema mehr unter: Mückenschutz
Eine Dengue- oder Chikungunya-Infektion in der Schwangerschaft ist für die schwangere Frau zunächst nicht gefährlicher als für andere Menschen auch. Allerdings kann auch das ungeborene Kind an der Infektion erkranken und Folgeschäden davontragen.
Zudem ist das Risiko einer Fehlgeburt leicht erhöht, sofern sich die Frau in der Schwangerschaft mit einem der Viren infiziert.
Das Zika-Virus dagegen ist deutlich gefährlicher. Es gilt als gesichert, dass eine Zika-Infektion während der Schwangerschaft zu schweren Fehlbildungen und Behinderungen führen kann. So ist beispielsweise die Gefahr erhöhr, dass das Kind an einer Mikrozephalie (zu kleiner Kopf) leidet und dadurch eine geistige Behinderung davon trägt.
Die Komplikationen eines Stichs durch die asiatische Tigermücke ergeben sich in den meisten Fällen nur dann, wenn das Tier zuvor bereits mit einem Krankheitserreger infiziert war. Dies betrifft vor allem das Dengue- oder das Chikungunya-Virus, welches hauptsächlich in tropischen Klimazonen vorkommt.
Eine Verbreitung des Zika-Virus durch die asiatische Tigermücke wird zurzeit noch diskutiert.
Das Dengue Fieber entwickelt sich meist zwei bis sieben Tage nach dem Stich und äußert sich in grippeähnlichen Symptomen. Es kommt zu Fieber und Schüttelfrost, sowie zu Glieder-, Gelenk- und Kopfschmerzen. Etwa fünf Tage später treten Lymphknotenschwellungen und ein Exanthem (großflächiger Hautausschlag) auf.
Lesen Sie mehr dazu unter: Symptome des Degue Fiebers
Das Chikungunya-Fieber äußert sich ebenfalls durch Fieber und Schüttelfrost. Besonders im Vordergrund stehen bei dieser Erkrankung die starken Gelenkschmerzen, die zu einem gebückten Gang führen und der Krankheit ihren Namen (Chikungunya = der Gebückte) gegeben haben. Sofern die Erkrankungen mit genügend Flüssigkeitszufuhr und eventuell fiebersenkenden und schmerzlindernden Mitteln behandelt werden, verschwinden sie nach einigen Tagen bis Wochen wieder. Allerdings kann bei gefährdeten Personengruppen (Kinder, alte Menschen, Immungeschwächte) die Erkrankung deutlich schlimmer verlaufen und sogar tödlich enden.
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Nach jedem Insektenstich besteht die Gefahr, dass sich eine allergische Reaktion entwickelt. Zunächst treten Übelkeit und Schwindel auf, die sich aber auch zu Kreislaufschwäche und Luftnot bis hin zum Schock entwickeln können.
Lesen Sie mehr unter. Allergische Reaktion auf einen Mückenstich
Die beiden am häufigsten von der asiatischen Tigermücke übertragenen Krankheiten sind das Dengue-Fieber und das Chikungunya-Fieber.
Gegen Dengue wurden 2015 die ersten Impfstoffe zugelassen, allerdings sind diese vor allem in den betroffenen Regionen wie Asien und Südamerika erhältlich. 2016 zeigte sich in einer Studie, dass der Impfstoff 100% der geimpften Personen vor dem Dengue-Fieber und dem verwandten Zika-Virus schützte. In Deutschland soll der Impfstoff bis 2019 auf den Markt kommen.
Gegen das Chikungunya-Fieber ist derzeit kein Impfstoff verfügbar. Eine Impfung, die aus einzelnen Teilen des Chikungunya-Virus besteht, wird zurzeit erprobt und wirkt in den ersten Studien vielversprechend.
Eine mögliche Übertragung des Zika-Virus durch die asiatische Tigermücke wird vermutet. Die Symptome sind vergleichbar mit einer gewöhnlichen Grippe. Es kommt zu Fieber und Muskel- und Kopfschmerzen sowie zu Gelenkbeschwerden. Zudem kann eine Bindehautentzündung auftreten. Die Beschwerden halten etwa zwei bis sieben Tage lang an.
Verglichen mit anderen durch die asiatische Tigermücke übertragenen Krankheiten verläuft eine Infektion mit dem Zika-Virus eher mild. Meist lässt sich die Erkrankung durch Bettruhe und viel Flüssigkeitsaufnahme auskurieren.
Gefährlich kann es werden, wenn die Zika Infektion das Guillain-Barré Syndrom triggert. Dies äußert sich in Glieder- und Rückenschmerzen und kann bis zu symmetrischen Lähmungen der Becken- Rumpf- und Atemmuskulatur führen. Die Beschwerden beruhen auf einem Befall des Nervensystems und können ernsthafte bis lebensgefährliche Konsequenzen nach sich ziehen.
Des Weiteren kann eine Zika-Infektion in der Schwangerschaft zu schweren Schäden des Kindes führen.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Zika-Virus