Zur Korrektur einer Weitsichtigkeit (auch Hyperopie genannt) kommt neben der Brille und Kontaktlinsen auch eine Operation in Frage. Vor allem die Möglichkeit der Augenlaserkorrektur ist eine effektive und von vielen Patienten stark angenommene Therapievariante.
Die Möglichkeit zum Lasern der Augen zur der Korrektur von Weitsichtigkeit ist auf einen bestimmten Dioptriewert beschränkt. Bis +4 Dioptrien können bei der Behandlung mit LASIK sehr gute Ergebnisse erzielt werden. Darüber hinaus ist die Augenlaserkorrektur zwar möglich, allerdings kann danach meist trotz Operation nicht komplett auf eine Sehhilfe verzichtet werden.
Je nach Einzelfall und individueller Sehschwäche gibt es zudem noch andere Anwendungen, die mit Laser durchgeführt und bei einer Voruntersuchung auf Anwendbarkeit im individuellen Fall besprochen werden. Allgemein lässt sich sagen, dass sich Weitsichtigkeit durch Operation mit Laser gut und nachhaltig behandeln lässt. Oft kann im Anschluss komplett auf eine Brille oder Kontaktlinsen verzichtet werden.
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Das LASIK-Verfahren wird am öftesten zur Korrektur von Weitsichtigkeit eingesetzt. Nach sorgfältiger Voruntersuchung und Operationsvorbereitung durch lokal betäubenden Augentropfen und in einigen Fällen auch Beruhigungsmitteln entfernt der Augenchirurg in der Mitte des Auges nur wenig Gewebe und dafür in der Peripherie (am Rand der Hornhaut) etwas mehr, sodass quasi eine physikalische Sammellinse in die Hornhaut modelliert wird.
So wird die zu flache Krümmung der Hornhaut durch Lasern ausgeglichen und wieder ein scharfes Bild auf der Netzhaut abgebildet. Durch dieses Lasern lässt sich auch bei geringer Hornhautdicke ein Eingriff vornehmen, da in der Mitte nur wenig Gewebe abgetragen werden muss. Der Eingriff ist fast gänzlich schmerzfrei und dauert pro Auge etwa zehn Minuten.
Die Kosten betragen je Auge circa 2000 Euro, die jedoch von der gesetzlichen Krankenkasse nach einem Entscheid des Bundessozialgerichts nicht getragen werden und somit vom Patienten selbst zu bezahlen sind.
Es besteht das Risiko einer Unter- oder Überkorrektur, die jedoch durch eine Nachbesserung zu beheben sind. Augentrockenheit kann auftreten, doch bildet sich diese nach einigen Wochen von selbst wieder zurück. Damit Infektionen verhindert werden, erhalten Patienten direkt nach der Operation regelmäßig antibiotische und entzündungshemmende Augentropfen, bis das Auge vollständig geheilt ist.
Neu ist ein Laserverfahren, das auch bei Altersweitsichtigkeit anwendbar ist und so eine Lesebrille als Hilfsmittel überflüssig macht.
Voraussetzungen für eine Behandlung sind eine ausreichend dicke Hornhaut und gesunde Augen ohne grauen oder grünen Star. Optimal ist die Wirkung bei Patienten mit geringer Weitsichtigkeit von +0,5 bis +1,0 Dioptrien.
Oft wird lediglich nur das nicht dominante Auge behandelt (ähnlich wie bei Rechtshändern die linke Hand nicht dominant ist und im Alltag so weniger stark im Gebrauch ist). Denn das operierte Auge wird minimal kurzsichtig (bis circa -0,5 Dioptrien), sodass die Lesefähigkeit verbessert, jedoch die Sehkraft in Entfernung verschlechtert wird. Im Vorfeld kann dieser Effekt durch Kontaktlinsen simuliert werden, um dem Patienten zu verdeutlichen, wie das Gehirn den Effekt ausgleichen und so nach der Operation eine optimale Sicht gewährleisten kann.
Das Auge wird lediglich mit Augentropfen betäubt. Damit das Auge ruhig gestellt bleibt und sich während der Laserbehandlung nicht bewegt, wird ein Ring aufgesetzt und das Auge mit leichtem Unterdruck stabilisiert. Der Lasereingriff dauert dann nicht einmal eine Minute.
Innerhalb der Hornhaut erzeugt der Laser mehrere konzentrische Ringe, diese liegen zentriert über der Pupille. Durch diese feinen Ringe hindurch bildet sich beim Lasern in der Mitte der Hornhaut und damit vor der Pupille eine winzige Vorwölbung der Hornhaut.
Äußerlich entsteht keine Verletzung durch das Lasern, da dieser seine gebündelte Kraft in der Tiefe der Hornhaut entfaltet und die Behandlung somit nur innerhalb dieser stattfindet. Eine Infektion ist damit praktisch nicht möglich, sodass die Komplikationen der OP minimal sind.
Eine typische, jedoch leichte Nebenwirkung beim Lasern bei Weitsichtigkeit ist das Sehen schwacher konzentrischer Lichtringe um Lichtquellen in der Nacht oder bei Dämmerung. Diese Ringe entsprechen den Laserringen in der Hornhaut und verwachsen in den meisten Fällen im Laufe weniger Wochen bis Monate, sodass auch die Wahrnehmung der Ringe verschwindet..
Schwere Nebenwirkungen wie Verschlechterung der Sehschärfe sind nicht bekannt, jedoch gibt es noch keine Langzeitergebnisse von Lasern bei Weitsichtigkeit, da das Verfahren erst seit 2 Jahren verwendet wird. Somit ist nicht geklärt ob der Effekt tatsächlich anhaltend ist oder eine wiederholte Behandlung notwendig werden kann.
Die Kosten von ca. 2500 Euro übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen nicht.
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