Es werden verschiedene Symptome, wie beispielsweise Erbrechen, Durchfall, Fieber und Gliederschmerzen, beschrieben, die im Rahmen einer Norovirus-Infektion entstehen können. Darüber hinaus wird die Dauer der Symptome und die Abhängigkeit von verschiedenen Symptomen beschrieben. Auf die Norovirus-Infektion bei Kleinkindern/Babys wird auch eingegangen.
Das Norovirus ist eines der bedeutendsten Durchfallviren. Es kann zwar ganzjährlich Infektionen verursachen, tritt aber gehäuft in den Wintermonaten von Herbst bis Frühling auf. Das Norovirus ist dafür bekannt, Endemien in öffentlichen Einrichtungen, Krankenhäusern und Schulen zu verursachen. Schuld daran sind die einfachen Übertragungswege, die hohe Ansteckungsrate und Infektiösität sowie die Hartnäckigkeit der Erreger, die das Virus schwer kontrollierbar machen.
Das Norovirus verursacht eine Entzündung der Magen-Darm-Schleimhaut, vor allem im Dünndarm. Die Entzündung kann sehr schwer und hochakut verlaufen mit den typischen Symptomen einer schweren Magen-Darm-Grippe. Ebenso schnell lässt die Norovirus-Infektion innerhalb weniger Tage bis einer Woche nach.
Die klassische Symptomkombination einer Norovirus-Infektion sind Durchfall und Erbrechen. Schon wenige Stunden nach der Erstinfektion mit dem Erreger kann die Übelkeit einsetzen. Anschließend tritt ein Erbrechen auf, dass „schwallartig“ beschrieben wird. Der Durchfall schließt sich mit krampfartigen Bauchschmerzen an. Dabei können so schwere und flüssige Durchfälle auftreten, dass es zu erheblichen Wasserverlusten des Körpers kommen kann. Nach Einsetzen des Brechdurchfalls tritt zudem ein starkes Krankheitsgefühl auf. Dieses Krankheitsgefühl wird begleitet von Fieber, Glieder- und Muskelschmerzen. Hinzu kommen Kopfschmerzen, Kältesensibilität und einsetzende Müdigkeit und Schwäche.
In Folge des starken Wasserverlustes muss dringend auf die Aufrechterhaltung des Wasser- und Elektrolythaushaltes geachtet werden. Bei zu starker Austrocknung kann es zu Schwindel, Schwäche und Ohnmacht kommen. Besonders alte und sehr junge Menschen sind davon betroffen.
Weiterhin kann es aufgrund der Gliederschmerzen und der schwächebedingten Bettruhe zu Rücken-, Steiß- und Halsschmerzen kommen.
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hinzu kommen:
Das Erbrechen stellt eines der häufigsten und unangenehmsten Symptome einer akuten Norovirus-Infektion dar. Es entsteht in Folge der Übelkeit, die schon wenige Stunden nach der Infektion einsetzen kann. Das Erbrechen lässt in der Regel früher nach als andere Symptome. Schon nach 1-2 Tagen können sich Übelkeit und Erbrechen normalisieren, sodass wieder Nahrungsmittel zugeführt werden können.
Bei starkem, schwallartigem Erbrechen ist die Gefahr von Wasser-, Nahrungsmittel- und Elektrolytverlusten noch höher als bei einem Durchfall. Elektrolyte sind geladene Teilchen, welche wesentlich an der Regulation von Stoffwechselprozessen teilnehmen. Wenn es zu einem Verlust der Teilchen kommt, gerät der Körper aus dem Gleichgewicht und es kann zu Schwächeanfällen und Schwindel kommen.
Bei schweren oder besonders langwierigen Norovirus-Infektionen muss unter Umständen durch einen Arzt intravenöse Flüssigkeit zugeführt werden, um eine Austrocknung zu verhindern. Auch mit Hausmitteln wie Kamillen- oder Ingwertee kann gegen das Erbrechen vorgegangen werden. Die heiße Flüssigkeit und die Kräuter wirken schonend und beruhigend auf die Magenschleimhaut und können eine Heilung und Linderung begünstigen.
Lesen Sie hier mehr zum Thema: eine Norovirus-Infektion behandeln
Durchfall ist ein weiteres Hauptsymptom einer Norovirus-Infektion. Der Durchfall beginnt meistens etwa einen Tag nach der ursprünglichen Norovirus-Infektion. Vorher können Bauchschmerzen und Bauchkrämpfe auftreten, die den beginnenden Durchfall ankündigen.
Das Norovirus befällt vor allem den Dünndarm. Der Dünndarm ist im Verdauungstrakt auch der Bereich, an dem die größte Menge an Flüssigkeit aus der täglichen Nahrung resorbiert und in den Körper aufgenommen wird. Das Virus greift die Schleimhaut des Dünndarms an und blockiert diese Resorptionsmechanismen, sodass es zur massenhaften Ausscheidung von Wasser und Nahrungsresten kommt. Gleichzeitig werden mit den flüssigen Nahrungsresten auch massenhaft Erreger ausgeschieden. Der Körper nutzt diesen Durchfall sowie das Erbrechen, um die Noroviren zu bekämpfen und loszuwerden. Auch wenn die Darmflora sich wiederhergestellt hat, befinden sich noch große Mengen an Noroviren in der Schleimhaut des Dünndarms.
Bei einer Norovirus-Infektion ist es wichtig zu beachten, dass auch noch mehrere Tage nach dem Abklingen der Symptome im Stuhl Viren ausgeschieden werden. Auch einige Tage nach der Erkrankung muss eine gründliche Toilettenhygiene eingehalten werden, da auch weiterhin infektiöse Erreger im Stuhl vorhanden sind.
Typischerweise mit einem Anstieg des Fiebers setzen auch Kopf- und Gliederschmerzen ein. Die Gliederschmerzen sind bei einem Temperaturanstieg und einsetzendem Krankheitsgefühl nicht ungewöhnlich. Sie stellen oft ein Frühsymptom dar, bevor es zum einsetzenden Fieber und der Schwäche kommt.
Der Schmerz kommt dabei aus der Muskulatur, welcher den Schmerzen eines Muskelkaters ähnelt und mit einem Schwächegefühl einhergeht. Um die Körpertemperatur zu erhöhen und die Aktivität des Immunsystems zu steigern, werden Stoffwechselprozesse im Muskel herabgesetzt. Die Gliederschmerzen helfen dem Körper dabei, zur Ruhe zu kommen, Bettruhe einzuhalten und dem Körper die notwendige Unterstützung in der Bekämpfung der Erreger zukommen zu lassen.
Kopfschmerzen hingegen können auf eine beginnende Austrocknung des Körpers hindeuten. Im Zusammenhang mit Fieber treten sie häufig mit einem Durstgefühl ein. Insbesondere, wenn durch die allgemeine Übelkeit die Zufuhr von Nahrung und Wasser herabgesetzt ist, kann es beim Temperaturanstieg zu stechenden Kopfschmerzen kommen. Hierbei helfen in erster Linie ein großes Glas Wasser und die notwendige Bettruhe, sowie Schlaf.
Mehr zum Thema Gliederschmerzen können sie hier nachlesen.
Fieber ist eine Reaktion des Immunsystems auf die Norovirus-Infektion. Von Fieber spricht man ab einem Wert von 37°C oder höher. Es stellt ein Allgemeinsymptom dar, welches sehr unspezifisch ist und lediglich anzeigt, dass der Körper gegen entzündliche Prozesse im Körper vorgeht.
Als Reaktion auf die Norovirus-Infektion werden im Körper diverse Botenstoffe ausgeschüttet, die zu einer Erhöhung der Temperatur führen. Anschließend versucht der Körper durch das Einschränken einiger Körperfunktionen Energie zu sparen und zu verbrennen, damit die Temperatur möglichst schnell ansteigt. Aus diesem Grund kann man zu Beginn des Fieberanstiegs Schüttelfrost und Kälte verspüren, da der Körper versucht Wärme einzusparen. Bei einem Fieberabfall schwitzt der Körper dementsprechend, um die Wärme loszuwerden.
Das Fieber hat den wichtigen Nutzen, dass Immunzellen bei der erhöhten Temperatur besser arbeiten können. Eine gewisse Körpertemperatur ist in der akuten Phase der Erkrankung also hilfreich und sollte nicht medikamentös gesenkt werden. Erst bei Temperaturen über 40°C werden zu viele Körperfunktionen eingeschränkt, sodass eine Senkung des Fiebers erfolgen sollte. Dazu eignen sich Medikamente aus der Gruppe der NSAR, zum Beispiel Ibuprofen, Indometacin oder Diclofenac.
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Muskel- und Gelenkschmerzen sind das typische Frühsymptom einer bevorstehenden Grippe. Unter der Grippe wird im Allgemeinen nicht die Erkrankung mit einem Grippevirus, sondern der typische saisonale Infekt beschrieben.
Die Muskel- und Gelenkschmerzen stellen oft das erste Signal einer bevorstehenden Erkrankung dar. Schuld daran ist eine Aktivierung des Immunsystems, wodurch Stoffwechselprozesse im Muskel herabgesetzt werden. In der Folge fühlen sich Muskel und Gelenke auch ohne Anstrengung erschöpft und schmerzhaft an.
Der Schmerz geht oft eng einher mit der Fieberentwicklung. Bei einem Anstieg des Fiebers verstärken sich die Schmerzen. In fieberfreien Phasen treten auch Erschöpfung und Muskelschmerzen seltener auf.
Rückenschmerzen sind kein unmittelbares Symptom, das durch eine Norovirus-Infektion ausgelöst wird. Im Rahmen einer Fieberentwicklung kommt es zu Gliederschmerzen und Muskelschmerzen. Diese werden besonders häufig als Schwäche und muskelkaterähnlicher Schmerz am unteren Rücken beschrieben. Ein Schaden des Muskel- und Skelettapparates ist hier nicht zu vermuten.
Auch durch die Bettruhe während der akuten Krankheit kann es zu Rückenschmerzen kommen. Diese Rückenschmerzen sind keine Seltenheit bei Untätigkeit und Bettlägerigkeit für mehrere Tage.
Halsschmerzen umfassen sowohl muskuläre Beschwerden, als auch Symptome des Rachens und Halses, wie beispielsweise Schluckbeschwerden. Letztere deuten auf einen grippeähnlichen Verlauf hin und sprechen eher gegen eine alleinige Norovirus-Infektion.
Gerade in den kalten Wintermonaten können diverse Erreger zu Erkältungssymptomen mit Hals- und Rachenschmerzen, sowie Schnupfen, Husten und Heiserkeit führen. Bei einem Befall des Magen-Darm-Traktes können sich auch noro-typische Symptome wie der Brechdurchfall anschließen. In saisonal günstigen Zeiten können auch Infekte kombiniert auftreten, sodass nicht nur an eine Norovirus-Infektion gedacht werden muss.
Informieren Sie sich hier über die Symptome einer Grippe
Bauchschmerzen sind ein gewöhnliches Symptom einer Entzündung des Magen-Darm-Traktes. Die entzündete Darmschleimhaut schüttet diverse Botenstoffe aus und ist sehr schmerzempfindlich. Insbesondere wenn sich als Schutzmechanismus des Körpers Magenkrämpfe und Durchfall anschließen.
Die Magenkrämpfe umfassen nicht nur den Magen, sondern den gesamten Magen-Darm-Trakt. Sie stellen den Beginn des Durchfalles dar. Zur Behandlung der Magenkrämpfe können krampflösende und schmerzstillende Medikamente eingenommen werden. Abseits von Medikamenten können viele Hausmittel, sofern sie in der Krankheit vertragen werden, die Bauchschmerzen und Bauchkrämpfe lindern.
Informieren Sie sich hier was gegen Bauchschmerzen hilft
Eine herkömmliche Norovirus-Infektion muss in der Regel nicht behandelt werden und dauert auch nur wenige Tage an.
Nach dem ersten Kontakt mit den Viren brauchen diese wenige Stunden bis einen Tag, um sich im Körper zu vermehren und im Darm anzusiedeln. Dort befallen die Erreger die Schleimhaut und verursachen Fehlfunktionen des Darmes, wodurch Durchfall und Erbrechen ausgelöst werden. Das Erbrechen dauert im Regelfall etwa zwei Tage an. Der Durchfall kann für weitere 3 Tage bestehen bleiben, sodass die gesamte Dauer der Symptome normalerweise 4-5 Tage beträgt. Auch Fieber, Gliederschmerzen und Kopfschmerzen können für etwa 4 Tage bestehen bleiben. Sie drücken aus, dass der Körper noch gegen eine hohe Last an Viren kämpft. Auch wenn die Symptome abgeklungen sind, muss noch mit einer geringen Ansteckungsgefahr gerechnet werden. Noch etwa zwei Tage muss in jedem Fall eine strenge Toilettenhygiene eingehalten werden, da die Erreger noch weiterhin im Stuhl ausgeschieden werden.
Die gesamte Dauer ist bei jedem Menschen variabel. Die Stärke des Immunsystems hat einen maßgeblichen Einfluss auf die Bekämpfung der Erreger. Nach der Einnahme immunsupprimierender Medikamente, im Rahmen einer immunschwächenden Erkrankung, im hohen Alter oder bei Kleinkindern ist mit einer geschwächten Immunabwehr zu rechnen.
Die Zeit zwischen Infektion und Ausbruch der Symptome verkürzt sich, die gesamte Erkrankungsdauer kann sich jedoch deutlich verlängern. Nicht ungewöhnlich ist bei allen Betroffenen, dass auch nach dem Verschwinden der letzten Symptome noch eine gewisse Müdigkeit und Schwäche bestehen bleiben, wenn der Körper sich von den zurückliegenden Strapazen der Erkrankung erholt.
Erfahren Sie mehr dazu unter: Dauer einer Norovirus-Erkrankung
Eine Norovirus-Infektion kann auch ohne die typischen Symptome auftreten. Dies hängt vor allem von der Aggressivität des Erregers und dem Immunsystem des Betroffenen ab.
Viele Infektionen laufen gänzlich unbemerkt ab oder nur mit leichtem Fieber für einen Tag. Insbesondere das Erbrechen muss nicht bei jeder Norovirus-Infektion auftreten. Der Durchfall ist zwar häufiger, doch auch er kann von vielen Menschen gut kompensiert werden und schwach oder gar nicht ausgeprägt sein.
Bei Babys und Kleinkindern verhalten sich das Virus und die Antwort des Körpers anders als beim erwachsenen Menschen. Erbrechen und Durchfall müssen nicht immer auftreten.
Bei Kindern fällt ein beginnender Infekt oft anhand von Verhaltensweisen auf. Sollte das Kind Desinteresse zeigen und weinerlicher als sonst sein, kann dies auf ein allgemeines Krankheitsgefühl hindeuten. Beim Norovirus zeigt sich bei Babys vor allem eine Trinkschwäche. Durchfall und Erbrechen sind eindeutige Warnsignale, dass das Kind eine Norovirus-Infektion erlitten hat.
Insbesondere zwischen Oktober und März ist die Wahrscheinlichkeit dafür erhöht.
Anders als beim Erwachsenen muss ein Kind bei wässrigen Durchfällen unbedingt einem Arzt vorgestellt werden, da es viel schneller eine Austrocknung mit Kreislaufkollaps erleiden kann. Besonders bei Babys und Kleinkindern muss eine besondere Hygiene eingehalten werden, da sich die Erreger aus dem Stuhl sogar gewisse Entfernungen über die Luft verbreiten können.
Lesen Sie hier mehr dazu unter Flüssigkeitsmangel- Woran erkennt man das?
Mehr Informationen rund um das Thema Norovirus-Infektion können Sie hier nachlesen:
Eine Übersicht aller Themen der Anatomie finden Sie unter: Anatomie A-Z.