Harnwegsinfektionen (HWI) sind ein häufig vorkommendes Krankheitsbild und entstehen in der Regel aufgrund von Infektionen der Harnblase mit Keimen der Darmflora. Dabei sind Frauen durch die anatomische Nähe von Anal- und Genitalregion häufiger betroffen als Männer.
Die symptomatische Ausprägung ist bei beiden Geschlechtern in der Regel gleich.
Häufiges Harnlassen (nachts/tagsüber)
Verstärkter Harndrang mit Entleerung kleiner Harnmengen
Ungewollter Urinverlust durch Drangsymptomatik
Erschwerte Blasenentleerung
Schmerzhaftes Wasserlassen (Brennen)
Blutbeimengung im Urin
Flankenschmerzen
Die typischen Symptome eines Harnwegsinfektes bei einer Frau sind sowohl Schmerzen als auch Brennen beim Wasserlassen.Weiterhin kommt es zu einem verstärkten Harndrang mit kleinen Urinmengen, häufiges Wasserlassen und ein- oder beidseitige Flankenschmerzen.
Hinzu kommt das Vorhandensein eines trüben oder dunklen Urins, der stark riechen kann sowie Blutbeimengungen im Urin.
Harnwegsinfekte kommen beim Mann seltener vor aufgrund der im Vergleich zu Frauen viel längeren Harnröhre. Oftmals entsteht ein HWI bei Männern über 60 Jahren in Folge einer vergrößerten Prostata (Prostatahyperplasie).
Da ein Teil der männlichen Harnröhre durch die Prostata verläuft, kommt es zu einer Einschränkung des Harnflusses und es bleibt Restharn in der Harnblase zurück, der eine Entzündung hervorrufen kann.
Männliche Patienten leiden bei einem HWI unter extrem starken Schmerzen beim Wasserlassen. Zudem klagen sie über Krämpfe im unteren Bauchbereich sowie über Schmerzen im Penis und Genitalbereich.
Außerdem kann es durch die aufsteigende Infektion auch zu einer Entzündung der Prostata kommen (Prostatitis), die unspezifische Symptome wie Fieber, Schüttelfrost und ein allgemeines Krankheitsgefühl hervorruft.
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Harnwegsinfekte verursachen in der Regel unangenehme Schmerzen und Krämpfe im Unterbauch sowie im Flankenbereich. Dabei sind die Schmerzen individuell unterschiedlich stark ausgeprägt und korrelieren mit der Schwere der Entzündung (leicht bis stark).
Sie können sowohl in Ruhe als auch während des Toilettengangs auftreten, wobei es hier zusätzlich zu einem Brennen kommt. Zur Schmerzlinderung können Wärmflaschen auf die jeweilige Körperregion angewendet werden, die jedoch nur vorübergehend helfen und eine Therapie der Ursache nicht ersetzen.
Leichte Harnwegsinfekte (HWI) können auch mit einer Symptomatik ohne Schmerzen einhergehen. Auch, wenn dies nicht der Regelfall ist, sollte beim Auftreten anderer HWI-spezifischen Symptome eine Ursachenabklärung stattfinden, um eventuell eine passende Therapie zu beginnen.
Andere typische Symptome eines Harnwegsinfektes sind Brennen beim Wasserlassen, häufiges Wasserlassen, verstärkter Harndrang mit Entlassen von kleinen Harnmengen und kleine Blutmengen im Urin.
Fieber, also eine Körpertemperatur von >38 Grad Celsius, ist kein typisches Symptom im Zusammenhang mit einem Harnwegsinfekt bei Erwachsenen. Jedoch kann Fieber bei schweren Verläufen von Harnwegsinfekten durchaus vorkommen und ist dann meistens mit Schüttelfrost verbunden.
Das Auftreten von Fieber kann auch ein Zeichen einer Nierenbeckenentzündung im Rahmen eines oberen Harnwegsinfektes sein und tritt meistens zusammen mit Flankenschmerzen auf einer oder beiden Seiten auf.
In beiden Fällen sollte schnellstmöglich ein Arzt aufgesucht und die Ursache abgeklärt werden, damit eine effiziente Therapie begonnen werden kann. Bei Harnwegsinfektionen im Kindesalter ist das Auftreten von Fieber jedoch ein häufiges Symptom.
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Ein Harnwegsinfekt kann sich durch Jucken im Intimbereich sowie beim Wasserlassen kenntlich machen. Ursache hierfür ist bei Frauen die Veränderung des Scheidenmilieus durch den Bakterienbefall.
Wichtig ist zu wissen, dass es sich hierbei um ein unspezifisches Symptom handelt, was auch im Zusammenhang mit anderen (Geschlechts-)Krankheiten auftreten kann. Die Betrachtung einer Symptomkonstellation zusammen mit typischen Laborwerten ist hier das wegweisende diagnostische Mittel.
Zu Rückenschmerzen kommt es, wenn eine Behandlung des Harnwegsinfekts ausgeblieben und die Entzündung bis zum Nierenbecken aufgestiegen ist. Man spricht auch von einer Nierenbeckenentzündung (Pyelonephritis).
Durch die Lage der Nieren kommt es zu Flankenschmerzen auf einer Seite oder beiden, die in den Rücken ausstrahlen. Spätestens jetzt sollte eine Therapie begonnen werden, damit sich die Entzündung nicht auf die gesamte Niere ausdehnt. Bei Männern kann sich eine Ausweitung der Infektion auf die Prostata (Prostatitis) ebenfalls in Rückenschmerzen äußern.
Übelkeit ist ein häufiges Symptom, das zusammen mit weiteren typischen Begleitsymptomen wie Erbrechen, Fieber und Schmerzen oberhalb der Blase sowie in der Flankenregion bei Infektionen der oberen Harnwege auftritt.
Kleine, meist nur mikroskopisch sichtbare Blutbeimengungen im Urin (Hämaturie), gehören zu den typischen Befunden eines bakteriellen Harnwegsinfekts. Dabei ist der Erreger meist das Bakterium E.coli.
Das Blut im Urin zusammen mit weiteren typischen Symptomen für einen Harnwegsinfekt ist meist harmlos, aber sollte dennoch von einem Facharzt für Urologie untersucht und abgeklärt werden.
Nicht selten passiert es, dass sich ein Harnwegsinfekt bei Frauen auf die Vagina ausdehnt. Entsprechend kommt es zu einem verstärkten Ausfluss aus der Scheide (Fluor), der zudem auch eitrig oder übelriechend sein kann.
Bei Männern kann sich eine Harnwegsinfektion auch in einen eitrigen, weißlich bis grünen Ausfluss aus der Harnröhre (Urethralfluor) äußern.
Im Rahmen von Harnwegsinfekten kommt es sehr häufig zu Unterleibsschmerzen im Bereich oberhalb der Blase. Diese äußern sich häufig in Form von Krämpfen und treten insbesondere beim Wasserlassen auf.
Bei einer bakteriellen Entzündung der Harnwege kann es vorkommen, dass trotz des Nachweises von Bakterien im Blut keine Symptome eines Harnwegsinfektes bestehen.
Der Patient klagt über keinerlei Beschwerden und der Befund wird meist zufällig bei einer regulären Untersuchung gestellt. Dies ist häufig der Fall bei Patienten mit einem Dauerkatheter oder gar gesunden Patienten.
Hier spricht man nicht mehr von einem Harnwegsinfekt, sondern von einer asymptomatischen Bakteriurie. Das bedeutet, dass sich zwar Bakterien im Urin befinden, dies aber keine Symptome bzw. Beschwerden beim Patienten verursacht.
Lesen Sie mehr über die Ursachen und Auswirkungen einer Bakteriurie bei Menschen unter: Bakterien im Urin - Wie gefährlich ist das?
In der Schwangerschaft besteht ein hohes Risiko für Blasenschwäche und damit verbunden für Infektionen des Urogenitaltraktes. Die Symptome unterscheiden sich nicht von denen einer gewöhnlichen Harnwegsinfektion.
Schmerzen beim Wasserlassen
verstärkter Harndrang mit Entleerung kleiner Mengen Urin
stark/übel riechender Urin
dunkle oder trübe Urinfärbung
Brennen/Schmerzen beim Wasserlassen
Flankenschmerzen bei Nierenbeteiligung
Fieber
Schüttelfrost
Kopfschmerzen treten häufig auf, wenn sich der Harnwegsinfekt auf die Niere ausgebreitet hat. Eine Nierenentzündung bzw. Nierenbeckenentzündung äußert sich je nach Schweregrad der Infektion in Flankenschmerzen, Kopfschmerzen, Fieber, Schweißausbrüche, Schüttelfrost, Abgeschlagenheit sowie gelegentlich auch Übelkeit.
Da diese Symptome relativ unspezifisch sind und auch auf andere Erkrankungen hinweisen können, ist hier eine Vorstellung bei einem Facharzt der Urologie unbedingt notwendig.
Lymphknoten sind normalerweise schmerzlos und nicht tastbar, da sie nicht größer als 1 cm sind. Eine Vergrößerung der Lymphknoten kann auf viele verschiedene Krankheitsbilder hinweisen, in unserem Fall auf eine bakterielle Entzündung im Urogenitaltrakt (Harn- und Geschlechtsapparat).
Dabei sind die Lymphknoten in der Leistenregion schmerzhaft angeschwollen, härter und sind noch minimal verschieblich. Im Zusammenhang mit anderen Begleitsymptomen wie Fieber, Schmerzen/Brennen beim Wasserlassen oder Flankenschmerzen weist die Lymphknotenschwellung auf einen Harnwegsinfekt mit einer möglichen Ausdehnung auf eine oder beide Nieren.
In jedem Fall sollte man sich einer klinischen Untersuchung unterziehen.
Manchmal kann es vorkommen, dass Betroffene im Zusammenhang mit einem Harnwegsinfekt auch von Magenschmerzen berichten. Hierbei handelt es sich um krampfartige Schmerzen im oberen Bauchbereich, die selten ohne weitere Begleitsymptome vorkommen.
Meistens treten sie im Zusammenhang mit Flanken- oder Rückenschmerzen, Brennen beim Wasserlassen und häufigem Harndrang auf.
Eine Antibiotikatherapie ist in der Regel die herkömmliche Therapie eines Harnwegsinfektes. Bei Antibiotikaeinnahmen kann es allerdings passieren, dass es individuell zu allergischen Reaktionen kommt, die sich häufig in Hautausschlägen kenntlich machen.
Falls vor Beginn der Therapie Allergien gegen bestimmte Antibiotika bekannt sind, sollten diese dem behandelnden Arzt unbedingt mitgeteilt werden. Dieser kann dann auf eine andere Antibiotikaklasse oder eine andere Therapieform ausweichen.
Ein übel- oder streng riechender Urin kann erste Hinweise auf einen Harnwegsinfekt geben. Riecht der Urin trotz ausreichender Flüssigkeitszufuhr unangenehm oder besonders intensiv, ist es ein Indiz für eine bakterielle Infektion des Urogenitaltraktes (Harn- und Geschlechtsapparat).
Die in die Harnwege eingedrungenen Bakterien vermehren sich schnell und lösen eine Infektion aus, die zu einem unangenehmen Uringeruch führen kann.
Bei einem Harnwegsinfekt oder einer Blasenentzündung (Zystitis) wird die Schleimhaut von Bakterien angegriffen und besiedelt. Dies führt zu einem akuten oder chronischen Reizzustand der Harnblase mit unwillkürlichem Harnverlust.
Hierbei handelt es sich um den Verlust kleiner Urinmengen besonders in Zusammenhang mit einem verstärkten Harndrang.
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Bei einem bakteriellen Harnwegsinfekt sind vermehrt Bakterien im Urin nachweisbar. Dies führt zu einer Trübung des Urins.