Diagnose einer Spondylolisthesis

Die Diagnose der Spondylolisthesis erfolgt zunächst durch das ärztliche Gespräch. Darauf aufbauen erfolgt die Diagnose der Spondylolisthesis anhand von bildgebenden Verfahren durch Röntgen und MRT Untersuchungen.

Diagnose einer Spondylolisthesis

Diagnose der Spondylolisthesis

Meistens werden eher unspezifische Krankheitssymptome bei der Spondylolisthesis beschrieben. Durch den Untersuchungsbefund allein ist das Krankheitsbild meistens nicht zu diagnostizieren.

Nur bei den weit fortgeschrittenen jugendlichen Spondylolisthesen sind evtl. Gangveränderungen (Seiltänzergang, Schiebegang) oder das Sprungschanzenphänomen festzustellen. Bei dem Sprungschanzenphänomen ertastet und sieht man eine sprungschanzenähnliche Verformung der unteren Lendenwirbelsäule durch das Wirbelgleiten.

Bildgebende Verfahren helfen die Erkrankung und deren Ausmaß zu diagnostizieren.

Röntgen

Prinzipiell lässt sich bei der Diagnose die Röntgenaufnahme der Wirbelsäule als bildgebende Basisdiagnostik der Spondylolisthesis bezeichnen. Über die Röntgenbilder erhält der behandelnde Arzt einen Einblick in die Wirbelsäulenhaltung.
Darüber hinaus können knöcherne Veränderungen (Kalksalzminderung, Wirbelsäulenverkrümmungen, ein Wirbelkörperbruch, Wirbelgelenkarthrosen (Facettensyndrom), Wirbelkörperanbauten, Spondylolysen, Spondylolisthesen) und Bandscheibenerniedrigungen erkannt werden.

Die Spondylolisthese erkennt man auf konventionellen Röntgenaufnahmen auf der Seitaufnahme.
Eine in der Klinik gebräuchliche Schweregradeinteilung der Spondylolisthesis ist die nach Meyerding.

Der Gleitvorgang wird bei der Diagnose in 4 Schweregradstufen unterteilt, je nachdem in welchem Viertel sich die Verlängerung der Hinterkante des Gleitwirbels auf der Gleitfläche des darunter liegenden Wirbels befindet

Einteilung nach Meyerding

  • Meyerding I: bis 25% Wirbelgleiten
  • Meyerding II: bis 50% Wirbelgleiten
  • Meyerding III: bis 75% Wirbelgleiten
  • Meyerding IV: bis 100% Wirbelgleiten (Spondyloptose)

Manche Wirbelsäuleninstabilität ist auf normelen Seitaufnahmen nicht zu erkennen, sondern ist erst in Vor- oder Rückbeugung des Rumpfes auffällig. In diesen Fällen helfen so genannte Funktionsaufnahmen der Wirbelsäule in Vor- und Rückbeugung des Rumpfes.

Der Spondylolysedefekt lässt sich bei der Diagnostik am besten auf Schrägaufnahmen der Lendenwirbelsäule als „Halsband der Hundefigur“ oder in einer Computertomographie (CT) erkennen.

CT und MRT

Die Schnittbilddiagnostik (CT und MRT, entweder mit oder ohne Kontrastmittel der HWS / LWS) ermöglicht die Zuordnung des Schmerzes zu einem bestimmten Nerven oder einem bestimmten Wirbelsäulenabschnitt.

Mit Hilfe einer CT (Computertomographie) Untersuchung der Spondylolisthesis lassen sich insbesondere weitergehende Fragen bezüglich der knöchernen Struktur beantworten (z.B. Spondylolysen (Wirbelgleiten), Spinalkanalstenose, Wirbelkörperbruch).

Noch wertvoller in der Wirbelsäulendiagnostik ist hingegen die MRT der HWS/LWS (Magnetresonanztomographie), die neben den knöchernen Strukturen, deutlich besser als die CT, auch die Weichteilstrukturen (Bandscheiben, Nervenwurzeln, Bänder) darstellt.
Alle o.g. Erkrankungen können mit der MRT erkannt und einem bestimmten Wirbelsäulenabschnitt zugeordnet werden.

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Dargestellt ist zweimal das gleiche Röntgenbild in der die typische Konfiguration einer Spondylolyse (Hundefigur) zu erkennen ist.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 01.12.2011 - Letzte Änderung: 30.03.2024