Schlupflider sind eine Erkrankung der Oberlider der Augen, welche meist im Alter auftreten. Durch Veränderungen und Schwächen des Bindegewebes und zusätzliche Fetteinlagerungen im Oberlid kommt es zu einem schlaffen Herabhängen der Oberlider. Diese Erscheinungsform der Augenlider nennt man Schlupflider. Das Äquivalent dazu am Unterlid bilden die sogenannten Tränensäcke, bei denen es ebenfalls durch Gewebsschwächen zu Veränderungen der Augenlider kommen kann.
Schlupflider sind eine Erkrankung der Oberlider der Augen, welche meist im Alter auftreten.
Durch Veränderungen und Schwächen des Bindegewebes und zusätzliche Fetteinlagerungen im Oberlid kommt es zu einem schlaffen Herabhängen der Oberlider.
Diese Erscheinungsform der Augenlider nennt man Schlupflider.
Das Äquivalent dazu am Unterlid bilden die sogenannten Tränensäcke, bei denen es ebenfalls durch Gewebsschwächen zu Veränderungen der Augenlider kommen kann.
Lesen Sie nach, wie man am besten geschwollene Tränensäcke entfernen kann:
Geschwollene Tränensäcke beseitigen
Die Ursachen für Schlupflider sind meist im Alter zu finden.
Mit zunehmendem Alter wird das Bindegewebe, welches oft als eine Art Stütze im Gewebe dient und dieses in Form hält, schwächer.
Dies begünstigt die Entstehung von Schlupflidern und Tränensäcken, macht sich jedoch auch an vielen anderen Stellen des Körpers bemerkbar.
Weitere Ursachen für Schlupflider können Prozesse sein, die das Altern der Körpergewebe im Allgemeinen begünstigen.
Dazu gehören Schlafmangel und Stress mit fehlender Regeneration für Körper und Geist ebenso wie der übermäßige Konsum schädlicher Substanzen wie Alkohol, Nikotin und Drogen.
Durch die Stresshormone sowie die schädlichen Stoffe altert die Haut vorzeitig.
Dies macht sich auch im stützenden Bindegewebe bemerkbar und führt zu einer größeren „Schlaffheit“ des Bindegewebes, wodurch Schlupflider begünstigt werden.
Doch auch hormonelle Erkrankungen wie beispielsweise die Fehlfunktion der Schilddrüse kann Veränderungen am Auge und an den Augenlidern hervorrufen.
Ebenso kann es durch eine vermehrte Ausschüttung von Stresshormonen durch Fehlregulationen im Hirn oder in der Nebennierenrinde zu einer frühzeitigen Schädigung der Haut kommen, was ebenfalls die Schlupflider begünstigt.
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Schlupflider lassen sich am besten dann ohne OP entfernen, wenn eine eindeutige Ursache gefunden werden kann.
So kann beispielsweise bei hormonellen Störungen eine medikamentöse Therapie erfolgen, die den Hormonhaushalt wieder ins Gleichgewicht bringt.
Dazu gehört zum Beispiel die Therapie von Schilddrüsenfunktionsstörungen.
Ist die hormonelle Ursache behoben, bilden sich die Schlupflider meist mindestens zu einem gewissen Maß wieder zurück.
Auch Schlupflider in Folge von zu starkem Substanzkonsum können durch Abstinenz wieder verbessert werden.
Liegt den Lidveränderungen ein Schlafmangel und/oder übermäßiger Stress zugrunde, können Entspannungsverfahren und eine ordentliche Schlafhygiene die Beschwerden verbessern. Zudem können auch altersbedingte Schlupflider zu einem gewissen Grad ohne Operation therapiert werden.
Dabei kommen verschiedene Hausmittel und Feuchtigkeitscremes zum Einsatz, die die Haut und das darunterliegende Bindegewebe stärken.
Eine weitere Therapiemöglichkeit, welche allerdings nicht dauerhaft ist, ist die Nutzung von Tapes für die Augenlider. Diese können die Schlupflider anheben und so das Gesichtsfeld wieder vergrößern.
Bei Schlupflidern kommen in der Regel ähnliche Hausmittel zum Einsatz, wie sie auch bei Falten genutzt werden, da der Mechanismus hinter diesen Beschwerden meist auf einen nachlassenden Halt des Bindegewebes zurückzuführen ist.
Vor allem Hautpflegecremes, die viel Feuchtigkeit spenden, können daher gut eingesetzt werden.
Um den Gesichtsfeldeinschränkungen durch die Schlupflider entgegenzuwirken, können auch Pflasterstreifen und Tapes benutzt werden.
Diese klebt man am unteren Teil des Lids sowie oberhalb des Augenlids an, wodurch das Oberlid etwas angehoben wird.
Das Lasern von Schlupflidern ist eine verhältnismäßig neue Behandlungsmethode der Schlupflider.
Dabei wird das ursprünglich eingesetzte Skalpell durch ein Laserskalpell ersetzt.
Die zunächst eingesetzte Technik bestand darin, dass der zuvor mit einem Skalpell durchgeführte Schnitt am Augenlid nun durch eine Lasertechnik durchgeführt wird.
Der große Vorteil damit ist die erhöhte Präzision durch computermodelliertes Arbeiten.
Meist wurde anschließend das überschüssige Gewebe dennoch operativ aus dem Augenlid entfernt.
Mittlerweile kann man jedoch auch diesen Schritt durch das Laserskalpell ersetzen, sodass die Gewebeentfernung ebenfalls mittels Laser-Therapie durchgeführt werden kann.
Auch hier kann der Laser wesentlich dünnere Schichten abtragen als das herkömmliche per Hand geführte Skalpell, sodass präzisere Eingriffe am Augenlid möglich sind.
Der Nachteil der Laser-Therapie besteht oftmals in den höheren Kosten.
Die operierenden Ärzte und Kliniken müssen die Lasergeräte anschaffen, die in der Regel deutlich teurer sind als einzelne Skalpelle.
Mit zunehmender Innovation auf dem Gebiet wird jedoch vermutlich die Laser-Technik in Zukunft noch etwas günstiger werden.
Tapes und Pflasterstreifen sind ebenfalls gern eingesetzte Hilfsmittel bei Schlupflidern.
Mithilfe der Klebestreifen wird das Augenlid gerafft, sodass es nicht mehr herabhängt.
Dies hat in erster Linie eine Verbesserung des Gesichtsfeldes zur Folge, da das Schlupflid nicht mehr so stark vor dem Auge herabhängt.
Eine dauerhafte Therapie der Schlupflider ist jedoch durch Tapes nicht möglich.
Die Klebestreifen müssen stattdessen regelmäßig erneuert werden.
Auch das kosmetische Ergebnis ist mit den Tapestreifen meist nicht vollständig zufriedenstellend. Daher werden Tapes gegen Schlupflider oftmals besonders bei jüngeren Betroffenen eher als eine Übergangslösung eingestuft, bevor man sich zu einer dauerhaften Therapie entscheidet.
Wer jedoch vor allem unter den funktionellen Einschränkungen der Schlupflider leidet und eine Operation meiden möchte, kann meist über einen langen Zeitraum mit den Tapes gegen Schlupflider arbeiten.
Cremes dienen bei der Therapie der Schlupflider vor allem zur Unterstützung der Haut und des Gewebes.
Häufig sind Alterungsprozesse und hormonelle Einflüsse der Grund für die Schlupflider. Die Wirkstoffe, die in den Cremes enthalten sind, können diesen Prozessen entgegenwirken und somit Bindegewebe und Haut stärken. Dafür werden vor allem pflegende Cremes, die Feuchtigkeit spenden, eingesetzt.
Dies trägt zu einer besseren Regeneration des Gewebes bei und verlangsamt so die strukturellen Veränderungen an den Augenlidern.
Meist sind die pflegenden Cremes jedoch keine dauerhafte Lösung für die Behandlung der Schlupflider.
Hyaluronsäure ist ein Wirkstoff, der den verschiedenen Geweben unseres Körpers mehr Stärke und Struktur verleihen soll.
Da den Schlupflidern oftmals ein schwaches Bindegewebe zugrunde liegt, kann Hyaluronsäure gegen Schlupflider helfen.
Allerdings sind verschiedene Produkte je nachdem wie streng sie getestet wurden, unterschiedlich gut in ihrer Wirkung und in ihrem Nebenwirkungsprofil.
Die Hyaluronsäure-Präparate unterliegen oftmals nicht den strengen Testungen des Arzneimittelgesetzes und sollten daher mit Vorsicht ausgewählt werden.
Dennoch gibt es viele Präparate, die auch über einen längeren Zeitraum die Beschwerden mit Schlupflidern lindern.
Gesichtsfeldeinschränkungen können im Rahmen von Schlupflidern häufig auftreten.
Der Grund dafür ist, dass gerade beim Blick nach oben, die Augenlider nicht mehr weit genug angehoben werden können.
Dadurch bewegt sich die Pupille schneller hinter das Augenlid und verhindert so einen klaren Blick nach oben. Wie stark die Gesichtsfeldeinschränkungen sind, kann mithilfe der sogenannten Gesichtsfeldperimetrie bestimmt werden.
Dabei werden optische Signale (meist Lichter) in einem bestimmten Bereich angezeigt und müssen von der betroffenen Person erkannt werden.
So können Anteile des Gesichtsfeldes, die nicht mehr gesehen werden können, schnell ausfindig gemacht und eingegrenzt werden.
Die Operation ist nach Ausschöpfung anderer therapeutischer Möglichkeiten (Therapie von hormonellen Erkrankungen, Stressreduktion, Verzicht auf Alkohol, Nikotin, etc.) das Mittel der Wahl um die Schlupflider längerfristig zu beseitigen.
Dabei wird in örtlicher Betäubung in einer Lidfalte mittels eines Skalpells oder Laser ein Schnitt gesetzt.
Durch diesen Schnitt kann überschüssiges Gewebe vom Augenlid entfernt werden. Meist entnimmt man zunächst Fett- und Muskelgewebe, anschließend wird die Haut des Augenlids gestrafft.
Danach kann der Schnitt wieder vernäht werden, dies geschieht idealerweise so, dass die daraus entstehende Narbe genau in einer natürlichen Falte des Augenlids zu liegen kommt.
So kann die Operation ohne kosmetische Einschränkungen durchgeführt werden.
Jedoch birgt eine Operation Risiken.
So kann es beispielsweise zu Schmerzen, Schwellung und Nachblutung kommen, einige Personen reagieren allergisch auf das Betäubungsmittel.
Zudem können Strukturen unmittelbar am Auge verletzt werden, die schlimmstenfalls zur Erblindung führen.
Durch eine übermäßige Bildung von Narbengewebe kann das ästhetische Ergebnis verschlechtert werden.
Insgesamt handelt es sich bei der OP der Schlupflider jedoch um eine häufig durchgeführte und erprobte Behandlungsmethode, sodass nur selten mit Komplikationen gerechnet werden muss.
Welche invasiven und noninvasiven Methoden es für eine Lidstraffung gibt, erfahren Sie hier:
Schlupflider operieren - Das sollten Sie wissen! oder Lidstraffung - Diese Therapieformen gibt es
Eine Operation kostet, je nachdem wo sie durchgeführt wird, zwischen einigen hundert Euro bis hin zu 2500 Euro.
Dabei spielt die Art des Eingriffs (klassische Operation mit Skalpell vs. Lasertechnik) ebenso eine Rolle wie die Größe der Operation (nur Schlupflider, ggf. plus Tränensäcke und/oder Lifting der Augenbrauen).
Kommt es aufgrund einer medizinischen Indikation wie Gesichtsfeldeinschränkungen oder dem Austrocknen der Augen zu einer Operation, übernimmt die Krankenkasse die Kosten für die Standardoperation.
Schlupflid-OPs aus rein ästhetischen Gründen müssen dagegen von den betroffenen Personen selbst bezahlt werden.
Im Idealfall sollte vor der Operation Rücksprache mit der Krankenkasse gehalten werden, um die Kostenübernahme zu klären.
Dies gilt insbesondere für betroffene Personen mit privaten Krankenversicherungen oder privaten Zusatzversicherungen.
Schlupflider können abhängig von ihrer Behandlung oftmals über eine lange Zeit erhalten bleiben.
Werden zugrundeliegende Ursachen erfolgreich therapiert, können sie sich innerhalb von Wochen bis Monaten zurückbilden.
Auch Hausmittel und Cremes können eine Rückbildung der Schlupflider begünstigen, meist treten sie jedoch nach einer gewissen Zeit wieder auf.
Eine Operation der Schlupflider (Dauer meist ein bis drei Stunden) verspricht oftmals eine dauerhafte Verbesserung, doch können auch in diesem Fall die Schlupflider aufgrund der weiteren strukturellen Verschlechterung des Bindegewebes und der Haut wieder auftreten.
Neben ästhetischen Einschränkungen durch Schlupflider kann diese Erkrankung auch schwerere Folgen für das Auge und dessen Funktion mit sich bringen.
So können stark ausgeprägte Schlupflider im Bereich der sogenannten optischen Achse liegen.
Sie verhindern in diesem Fall, dass die Lichtstrahlen aus einem bestimmten Bereich des Gesichtsfeldes durch die Pupille ins Augeninnere fallen und schränken so die Sicht in eine bestimmte Richtung (am häufigsten oben außen) ein.
Die Schwere der Einschränkung kann mittels der Gesichtsfelduntersuchung (Perimetrie) bestimmt werden.
Außerdem können Schlupflider dazu führen, dass die Augen nicht mehr vollständig geschlossen werden können.
Dies hat zur Folge, dass die Augen leichter austrocknen, da weniger Tränenflüssigkeit auf der Augenoberfläche gehalten werden kann.
Dies führt zu dem Gefühl von trockenen Augen, diese brennen häufig, können aber auch strukturelle Schäden davontragen.
So dient der Tränenfilm beispielsweise auch dem Schutz der Hornhaut und den Bindehäuten.
Durch ein Austrocknen des Auges können die einzelnen Strukturen im Auge geschädigt werden, was wiederum Einschränkungen des Sehvermögens beispielsweise in Form von unscharfem Sehen zur Folge haben kann.
Die Diagnose der Schlupflider kann in der Regel anhand des klinischen Bildes gestellt werden, genau Untersuchungen sind für die erste Diagnosestellung zunächst nicht notwendig.
Jedoch sollten die verschiedenen Ursachen für Schlupflider genau untersucht werden, damit eventuell zugrundeliegende Fehlfunktionen von hormonellen Systemen behandelt werden können und/oder der Konsum schädlicher Substanzen begrenzt werden kann.
Außerdem beinhaltet eine genaue Diagnostik der Schlupflider auch eine Übersicht über die funktionellen Einschränkungen durch die Fehlstellung der Augenlider.
So sollte beispielsweise eine Überprüfung des Gesichtsfeldes stattfinden.
Außerdem sollte überprüft werden, ob die Augen aufgrund der Schlupflider Gefahr laufen auszutrocknen.
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