Schluplider können aus medizinischen Gründen operiert werden, z.B. wenn das Sehvermögen dadurch eingeschränkt ist. Viele Betroffene lassen sich die Schlupflider auch aus ästhetischen Gründen operieren.
Bei Schlupflidern handelt es sich um eine bestimmte Form der Augenlider. Dabei sind die Augenlider nicht straff, sondern hängen etwas herab.
Dies hat meist kosmetische Einschränkungen zur Folge, kann jedoch auch das Sehvermögen beeinträchtigen. Bei einer Operation an Schlupflidern wird das Lidgewebe gestrafft, sodass die Lider weniger schlaff herabhängen. Eine solche Operation kann meist unkompliziert durchgeführt werden, bedarf jedoch einen genauen medizinischen Grund, damit die Kosten von der Krankenkasse übernommen werden können.
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Die Anwendungsbereiche einer OP an Schlupflidern können zunächst in zwei große Bereiche eingeteilt werden.
Dabei handelt es sich zum einen um den kosmetischen/ästhetischen Bereich, zum anderen kann eine medizinische Erwägung für die Operation vorliegen:
Vor der Operation sollte zunächst die medizinische Erwägung der OP abgeklärt werden.
Der Ablauf der Operation richtet sich nach dem angewandten Verfahren. Zur Auswahl stehen eine operative Korrektur der Schlupflider sowie ein Laserverfahren.
Nach den erfolgten Voruntersuchungen wird zunächst eine örtliche Betäubung des zu operierenden Lids durchgeführt. Meist werden beide Augen in einer Operationssitzung behandelt, daher werden Betäubungsspritzen an beiden Oberlidern gesetzt. Nach einigen Minuten sollte das Mittel wirken, dies wird mittels Berührungen der Lider überprüft. Auf Wunsch der betroffenen Person kann zusätzlich ein Medikament eingesetzt werden, mit welchem man in einen Dämmerschlaf versetzt wird. So bekommt man von der Operation nichts mit, hat aber dennoch nicht das Risiko einer Vollnarkose.
Bei der Schlupflid-OP wird der zu operierende Bereich zunächst markiert, anschließend kann mittels Laser oder Skalpell der Schnitt am Lid erfolgen. Damit nach der Operation keine auffälligen Narben entstehen, wird der Schnitt in einer natürlicherweise vorhandenen Lidfurche angesetzt. So verbirgt sich die Narbe auch nach der Operation in einer ohnehin vorhandenen Vertiefung des Augenlids. Nach dem Schnitt wird überschüssiges Gewebe aus dem Lid entfernt. Dazu zählt sowohl Bindegewebe als auch Fettgewebe und Muskelmasse. Zudem muss meist ein wenig Haut entfernt werden, damit das Lid anschließend gestrafft werden kann. Danach erfolgt eine Naht des zuvor durchgeführten Schnitts in der bereits erwähnten Lidfalte, damit ein möglichst unauffälliges Gesamtergebnis entsteht.
Die Narben bei einer OP an Schlupflidern kommen idealerweise in den natürlichen Lidfalten zu liegen. Bei der Operation wird daher zu Beginn ein Schnitt in einer der natürlich vorkommenden Falten angestrebt. Durch diesen Schnitt kann anschließend Gewebe aus dem Augenlid entfernt werden. Die Naht kommt danach ebenfalls in der Lidfalte zu liegen, sodass die daraus entstehende Narbe kaum auffällt. Jedoch kann es beispielsweise zu einer überschießenden Narbenbildung kommen, welche sich durch überschüssiges Gewebe im Bereich des Augenlids bemerkbar macht.
Die Kosten einer OP an Schlupflidern belaufen sich je nach Klinik meist auf etwa 2000 bis 2500€. Bei dieser Kostenkalkulation wird von einer komplikationslosen Operation mit guten Vorbedingungen sowie einer Behandlung beider Augen ausgegangen.
Werden nur die Schlupflider behandelt, ist die Operation günstiger als bei einer zusätzlichen OP der Tränensäcke (das am Unterlid befindliche Äquivalent zu den Schlupflidern am Oberlid). Häufig können im Rahmen einer Schlupflid-OP auch die Augenbrauen etwas geliftet werden, was ebenfalls eine Erhöhung der Kosten zur Folge hat.
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Weitere Kostenpunkte stellen beispielsweise die Wahl des örtlichen Betäubungsmittels (beispielsweise aufgrund von allergischen Reaktionen auf gängige Arzneimittel) sowie eine eventuell gewünschte Medikation für ein Verschlafen der Operation dar. Auch verlangen einige bekannte Kliniken gelegentlich für ihren guten Ruf einen höheren Preis als es die Standardkliniken verlangen.
Wird die Operation der Schlupflider aus kosmetischen Gründen durchgeführt, müssen die Kosten meist von der betroffenen Person selbst bezahlt werden. Daher sollte vorab ein Gespräch mit der Krankenkasse erfolgen. Wer privat versichert ist oder eine private Zusatzversicherung abgeschlossen hat, sollte sich ebenfalls bei dem Versicherungsträger über eventuelle Kostenübernahmen informieren. Meist müssen die Personen jedoch selbst in Vorkasse gehen und können sich eventuell anschließend Kosten zurückerstatten lassen.
Bei Operationen aus medizinsicher Operationserwägung verbleibt lediglich der Beitrag zu Medikamenten an Kosten. Diese belaufen sich meist auf etwa fünf bis zehn Euro.
Die Krankenkasse übernimmt in der Regel die Kosten, wenn es sich um eine Operation aus medizinischen Gründen handelt. Wer jedoch beispielsweise eine renommierte Spezialklinik aufsucht oder sich bei der Operation Extras wünscht, muss eventuell mit einem Selbstkostenbeitrag rechnen. Daher sollte vor der Operation eine Rücksprache mit der Krankenkasse über den genauen Umfang der Kostenübernahme gehalten werden. Aus ästhetischen Gründen durchgeführte Operationen werden von Krankenkassen nicht übernommen.
Schlupflider auch ohne eine OP zu korrigieren, ist vor allem dann sinnvoll, wenn den Schlupflidern eine Erkrankung zugrunde liegt.
So können beispielsweise hormonelle Störungen das Entstehen von Schlupflidern begünstigen. Die häufigste Ursache für Augenveränderungen durch eine Stoffwechselerkrankung ist eine Fehlfunktion der Schilddrüse. Dabei kann sowohl die Über- als auch die Unterfunktion des Organs zu Augenveränderungen führen. Beide Erkrankungen können medikamentös behandelt werden, die Schilddrüsenüberfunktion kann gegebenenfalls auch durch einen operativen Eingriff an der Schilddrüse therapiert werden. Ist die Schilddrüse wieder auf eine normale Funktion eingestellt, können sich die Veränderungen an den Augen wieder zurückbilden, sodass keine OP an Schlupflidern notwendig ist.
Auch andere hormonelle Veränderungen beispielsweise durch Stress und/oder Schlafmangel können Schlupflider verursachen. Auch in diesen Fällen ist zunächst von einer Operation abzuraten, da sich die Beschwerden durch eine bessere Schlafhygiene und mehr Ausgeglichenheit etwas zurückbilden können. Liegt der Entstehung der Schlupflider ein übermäßiger Konsum von Zigaretten, Alkohol oder Drogen zugrunde, sollte zunächst ein Verzicht auf die Substanzen angestrebt werden. Altersbedingte Schlupflider dagegen können meist nicht ohne eine Operation korrigiert werden.
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Neben der klassischen Operation, bei der mittels eines Skalpells der Einschnitt zur Gewebeentnahme am Oberlid durchgeführt wird, kann für den Schnitt auch eine Laser-basierte Technik angewandt werden. Oftmals gelingt aufgrund der feinen Computer-gesteuerten Handhabung ein sehr genauer Schnitt. Jedoch kann das überschüssige Gewebe am Augenlid nicht durch Laser entfernt werden, es muss in den meisten Fällen operativ aus dem Lid entnommen werden.
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Die Dauer der Operation hängt vom Ausmaß der operativen Korrektur ab. Werden nur die Schlupflieder behandelt, kann von einer Operationsdauer von etwa ein bis zwei Stunden ausgegangen werden. Weitere Maßnahmen wie eine zusätzliche Operation der Tränensäcke oder weitere Korrekturen an den Augenbrauen benötigen etwas mehr Zeit. Allerdings dauert eine Operation selten länger als zwei bis drei Stunden.
Die Krankschreibung nach einer OP an Schlupflidern beträgt meist einige Tage, ist jedoch von dem Verlauf nach der Operation sowie dem Beruf der operierten Person abhängig. Wer körperlich stark tätig ist, sollte etwas länger pausieren als jemand, der seinen Berufsalltag am Schreibtisch verbringt. Meist beträgt die Krankschreibung wenige Tage bis maximal eine Woche.
Für die Operation der Schlupflider kommen zwei verschiedene Fachbereiche infrage. Oftmals werden OPs an Schlupflidern durch plastische Chirurgen („Schönheitschirurgen“) durchgeführt. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn die Therapie aus ästhetischen Gründen durchgeführt wird. Doch auch Augenärzte können die Operation vornehmen, vor allem wenn es sich um medizinische Indikationen aufgrund von Einschränkungen des Gesichtsfelds durch Schlupflider handelt.
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