Hornhautödem im Auge

Hornhautödem im Auge

Was ist ein Hornhautödem?

Unter einem Hornhautödem versteht man eine Ansammlung von Wasser in der Hornhaut. Dadurch kommt es zu einer Zunahme der Dicke der Hornhaut und einer Schwellung.
Das Hornhautödem kann durch verschiedene Erkrankungen verursacht werden, darunter beispielsweise die Fuchs-Endotheldystrophie.
Zu den Symptomen gehören unter anderem Schmerzen, die sich durch den Lidschlag verschlimmern, und das Gefühl eines Fremdkörpers im Auge.
Abhängig von der Ursache des Hornhautödems stehen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung.

Erkennen eines Hornhautödems im Auge

Was sind die Symptome eines Hornhautödems im Auge?

Bei einem Hornhautödem können abhängig von der Schwere der Symptome unterschiedlich starke Symptome auftreten.
Meist ist eins der zentralen Symptome eine Licht- und Blendungsempfindlichkeit, da sich das Auge in einem erhöhten Reizzustand befindet. Dadurch reagiert es auf verschiedene Reize von außen verstärkt. Dies geht oft auch mit einem Lidkrampf einher.
Außerdem ist ein Hornhautödem sehr oft mit starken Schmerzen verbunden. An der Hornhaut gibt es viele Nervenendigungen, was bedeutet, dass die Hornhaut gut nerval versorgt ist. Bei einer Reizung der Hornhaut wird dieses Signal dementsprechend durch sehr viele Nerven aufgenommen und weitergeleitet, weshalb es meist zu starken Schmerzen kommt. Diese werden zumeist durch den Lidschlag verschlimmert, da dadurch mechanisch Druck auf die bereits gereizte und verdickte Hornhaut entsteht.
Des Weiteren haben die Betroffenen oft das Gefühl, einen Fremdkörper im Auge zu haben, da die krankhafte Wassereinlagerung zu einer Zunahme der Hornhautmasse führt.
In vielen Fällen kommt es bei einem Hornhautödem außerdem zu einer Abnahme des Sehvermögens. Die Hornhaut ist ein für das scharfe Sehen wichtiger Bestandteil des Auges. Durch eine Schwellung kann diese Funktion nicht mehr ausgeführt werden und die Betroffenen haben ein eingeschränktes Sehvermögen.

Wie wird ein Hornhautödems im Auge diagnostiziert?

Die Diagnose des Hornhautödems erfolgt oft durch die klinische Untersuchung. Abhängig von dem Ausmaß kann das Hornhautödem bereits mit bloßem Auge erkennbar sein.
In vielen Fällen können zusätzliche Untersuchungsinstrumente bei der Diagnose helfen. Zum einen sollte beispielsweise bei einem verursachenden Glaukom der Augeninnendruck gemessen werden. Zum anderen kann eine genauere Inspektion der Hornhaut mithilfe einer Spaltlampe, also einem speziellen vergrößernden Mikroskop, hilfreich sein.

Behandeln eines Hornhautödems im Auge

Wie wird ein Hornhautödem im Auge behandelt?

Um ein Hornhautödem zu therapieren, können sogenannte dehydrierende Augentropfen verwendet werden. Dies kann zum Beispiel Kochsalz in einer bestimmten Konzentration sein. Durch die Elektrolyte in den Augentropfen wird das Wasser dazu gebracht wieder zurück hinter die Hornhaut zu fließen, wo es, wie das restliche Kammerwasser, abtransportiert werden kann und in den Kreislauf kommt.
Bei einem akuten Hornhautödem kann es zu Schäden der Hornhauten mit Einrissen kommen. In diesem Fall ist unter Umständen eine Keratoplastik, also eine Hornhauttransplantation notwendig.

Bei der Behandlung des Hornhautödems ist die Therapie der zugrundeliegenden Ursache sehr wichtig. Liegt beispielsweise eine Infektion der Hornhaut vor, kann diese durch antibiotische, antivirale oder antimykotische Augentropfen, also gegen Bakterien, Viren oder Pilze, behandelt werden.
Tritt das Hornhautödem kurz nach einer Katarakt-OP auf sollte ein Augenarzt aufgesucht werden, um mögliche Komplikationen der Operation zu untersuchen. Bei einem akuten Glaukomanfall sollte dieser schnellst möglich behandelt werden, da das Auge und damit auch das Sehvermögen dauerhaft geschädigt werden können.

Welche Medikamente können helfen?

Bei einem Hornhautödem können verschiedene Augentropfen unterstützend helfen. Dazu gehören beispielsweise sogenannte dehydrierende Augentropfen. Diese sorgen dafür, dass das eingelagerte Wasser aus dem geschwollenen Gewebe der Hornhaut abfließt. Diese Augentropfen werden beispielsweise häufig bei einer zugrundeliegenden Fuchs-Endotheldystrophie eingesetzt.
Bei akuten Schmerzen sollten außerdem schmerzlindernde Augentropfen und Medikamente angewendet werden. Oftmals ist das Hornhautödem allerdings leider soweit fortgeschritten, dass eine Behandlung mit Medikamenten alleine nicht ausreicht.

Kommt es zu einem Hornhautödem im Auge nach einer Katarakt-OP?

Bei einer Katarakt-OP, also dem Einsatz einer neuen Linse bei deren Trübung, kann es im Verlauf nach der Operation in einigen Fällen zu einem Hornhautödem kommen.
Durch die operative Behandlung werden verschiedene Strukturen des Auges, darunter auch die Hornhaut, eröffnet und dadurch gereizt. So kann eine Wassereinlagerung im Gewebe der Hornhaut begünstigt werden. Ein zusätzlicher Risikofaktor ist eine bereits vor der Operation bestehende Fuchs-Endotheldystrophie.

Sollten nach einer Katarakt-OP Schmerzen und eine Schwellung bemerkt werden sollte daher schnellst möglich ein Augenarzt aufgesucht werden.

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Vorbeugen eines Hornhautödems im Auge

Was sind die Ursachen eines Hornhautödems?

Ein Hornhautödem kann verschiedene Ursachen haben. Allen gemeinsam ist eine vermehrte Ansammlung von Wasser im sogenannten Stroma, also dem strukturgebenden Gewebe, der Hornhaut. Dadurch wird die Transparenz bzw. Durchlässigkeit der Hornhaut verschlechtert.

Verschiedene Irritationen und Schädigungen der Hornhaut können zu einem Hornhautödem führen.
Dazu gehört die Keratitis, als die Entzündung der Hornhaut, die meist durch Bakterien, wie beispielsweise Staphylokokken oder Streptokokken, verursacht werden. In selteneren Fällen können auch Pilze, wie Aspergillus, oder Viren, wie zum Beispiel Herpes simplex, zu einer Hornhautentzündung führen.
Ein akutes Glaukom, also ein Glaukomanfall, kann ebenfalls zu einem Hornhautödem führen. Dabei kommt es zu einer übermäßigen Ansammlung von Kammerwasser im vorderen Augenabschnitt. Dies führt zu einem akuten Anstieg des Augeninnendrucks, wodurch sich Wasser in der Hornhaut einlagern kann.
Die sogenannte Fuchs-Endotheldystrophie kann ebenfalls zu einem Hornhautödem führen. Durch eine angeborene Erkrankung der untersten Hornhautschicht (Endothel) kommt es zu einer Erhöhung der Durchlässigkeit, wodurch sich zunehmend Wasser im Hornhautgewebe ansammeln kann.
Eine heutzutage seltene Ursache ist eine fehlerhafte Anwendung von Kontaktlinsen. Bei zu langem Tragen kann es zu einer Unterversorgung mit Sauerstoff (Hypoxie) der Hornhaut kommen, wodurch eine Wassereinlagerung begünstigt wird.

Verlauf eines Hornhautödems im Auge

Wie lange ist die Dauer eines Hornhautödems im Auge?

Die Dauer eines Hornhautödems ist abhängig von der Entstehung und Ausprägung der Schwellung.
Bei einer akuten Entzündung, die zu einer schnellen Einlagerung von Wasser im Hornhautgewebe führt, muss auch eine schnelle Therapie erfolgen. In der Regel dauert das Hornhautödem in diesem Fall einige Tage bis Wochen.
Handelt es sich allerdings um eine chronische oder degenerative Erkrankung kann die Dauer auch Wochen bis Monate oder sogar Jahre betragen. Bei einer Fuchs-Endotheldystrophie beispielsweise erfolgt die Wassereinlagerung aufgrund einer Fehlfunktion einer Hornhautschicht, die im Verlauf zunimmt und dadurch ein schleichender Prozess ist.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 19.11.2018 - Letzte Änderung: 21.06.2024