Prostaglandinderivate

In der Augenheilkunde kommen eine Reihe von Augentropfen und Augensalben zum Einsatz. Die verschiedenen Stoffklassen werden hier beschrieben.

Prostaglandinderivate

Wirkung

Prostaglandine werden vom Körper gebildet und haben vielfältige Wirkungen, die von der Drosselung der Magensaftproduktion bis hin zu einer Wirkung auf den Tonus der glatten Muskulatur und des Herzkreislaufsystems reichen. Neben diesen Wirkungen kann auch ein verstärkter Kammerwasserabfluss, der mit Verminderung des Augeninnendrucks einhergeht, beobachtet werden.

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Anwendungsgebiete

Die Verminderung des Augeninnendrucks macht man sich bei der Therapie des grünen Stars (Glaukom) zu nutze. Folgende Substanzen kommen zum Einsatz: Bimatoprost (Lumigan), Latanoprost (Xalatan), Travoprost (Travatan) und Unoprostone (Rescula). Die Augentropfen sollten einmal am Tag eingenommen werden. Häufigere Anwendung birgen die Gefahr, dass die augeninnendrucksenkende Wirkung reduziert werden kann. Prostaglandinderivate können auch in Kombination mit Beta-Blockern angewandt werden. 4-6 Wochen nach absetzen kann das Medikament noch nachgewiesen werden (Auswaschzeit).

Nebenwirkungen

Die Wirkung von Prostaglandinderivaten bezüglich auf Nieren- und Leberschädigungen wurden bislang nicht untersucht. Medikamente, dieser Gruppe sollten bei Patienten mit entsprechenden Begleiterkrankungen eher vorsichtig eingesetzt werden. Patienten, die Prostaglandinderivate bekommen, sollten darüber informiert werden, dass es zu einem beschleunigten Wimpernwachstum und einer Pigmentänderung der Augen kommen kann, was ein unterschiedliches Aussehen beider Augen zur Folge hätte. Des Weiteren wurden Allergien, Uveitiden und eine konjunktivale Hyperämie (rote Augen) unter der Behandlung beobachtet.

Kontraindikationen

Bei Patienten mit einer Überempfindlichkeit gegenüber Prostaglandinen sowie einer bestehenden Entzündung der Uvea, der Bindehaut sowie virale Infektionen des Auges sollten Prostaglandinderivate nicht oder nur unter besonderer Vorsicht gegeben werden. Des Weiteren ist eine Medikation bei Patienten mit bekannter Leber- oder Nierenfunktionsbeeinträchtigung mit Vorsicht durchzuführen.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 02.10.2010 - Letzte Änderung: 18.09.2024