In diesem Artikel geht es um Pilates. Zunächst wird erklärt was Pilates ist, wann man es anwenden kann und wann man darauf verzichten sollte. Es werden außerdem Alternativen, der Unterschied zu Yoga, die Herkunft und die Anwendung in der Schwangerschaft besprochen.
Pilates ist eine moderne gesundheitsfördernde Trainingsmethode für den ganzen Körper. Mit systematischen Dehn- und Kraftübungen stärkt Pilates sowohl große als auch gezielt kleinere Muskelgruppen und fördert so Muskelkraft, Koordinationfähigkeit und Gleichgewichtssinn des Körpers.
Beim Pilates-Training ist es wesentlich, die Übungen bewusst, kontrolliert und präzise durchzuführen. So beinhaltet Pilates auch eine konzentrationsfördernde und entspannende Komponente und verbindet somit wunderbar körperliches und geistiges Training.
Da Pilates kleinere und tieferliegende Muskelgruppen trainiert, eignet sich Pilates hervorragend zur Behandlung von chronischen Rückenschmerzen und zur Vorbeugung von Bandscheibenvorfällen und besitzt somit eine wesentliche medizinische und gesundheitserhaltende Relevanz.
Pilates trainiert gezielt die Muskulatur, die die Wirbelsäule stützt und aufrechterhält, die sogenannten autochtonen Rückenmuskeln. Die gestärkte Muskulatur kann das Körpergewicht besser tragen. Dadurch strapazieren alltägliche Belastungen wie langes Stehen oder Sitzen die Muskeln weniger, wodurch Ermüdungserscheinungen, die sich in Schmerzen äußern, abnehmen oder sogar komplett ausbleiben.
Der Gang zum Fitnesscenter stärkt hingegen überwiegend oberflächliche Rückenmuskeln und trägt vergleichsweise eher weniger dazu bei, die Stützmuskulatur der Wirbelsäule zu fördern. Von Pilates profitieren auch Patienten, die über Fehlhaltungen, im Volksmund genanntes „Hohlkreuz“ oder „Buckel“, oder gar Skoliose klagen. Auch hier wird durch die Stärkung der Wirbelsäulenstützmuskulatur eine starke Krümmung im Brust- oder Lendenwirbelbereich ausgeglichen, die aus Fehlbelastungen im Alltag resultieren, und so eine aufrechte und gesunde Körperhaltung erzielt.
Pilates stärkt auch die Beckenbodenmuskulatur und die Bauchmuskulatur. Patienten die von Inkontinenz betroffen sind hilft das besonders, denn die Schließmuskulatur, sowohl der Blase auch als des Enddarms, lassen sich durch gezielte Pilates-Übungen stärken und können so besser „dicht machen“.
Weiterhin hilft Pilates gegen Müdigkeit, Nervosität und Abgeschlagenheit. Dadurch, dass beim Pilates bewusste, präzise und kontrollierte Bewegungen getätigt werden, trainiert man so auch die mentale und seelische Empfindungsfähigkeit. Das wirkt stressabbauend und entspannend und fördert das allgemeine Wohlbefinden, was zur Folge hat, dass Stress und Erkrankungen, die durch Stress verursacht werden, deutlich abnehmen.
Durch die Übungen wird auch die Konzentrationsfähigkeit gefördert. Das kann eine gute alternative Therapie für Menschen sein, die des Öfteren vergesslich oder geistesabwesend sind und dem entgegenwirken wollen. Natürlich ist Pilates für Jeden geeignet, der Spaß am Sport hat und sich einfach nur körperlich ertüchtigen möchte.
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Pilates ist ein wundervolles Mittel gegen körperliche und mentale Probleme und auch bestens geeignet um fit zu werden. Jedoch birgt auch diese Trainingsmethode einige Risiken, die bei falscher oder unzweckmäßiger Anwendung Schäden verursachen können.
Patienten mit chronischer Erkrankungen oder ungeklärten Schmerzen sollten vorher einen Arzt konsultieren und sich beraten lassen. Dies wird vor allem bei Erkrankungen an der Wirbelsäule oder im Bewegungsapparat dringlichst geraten, wie beispielsweise bei zu starker Krümmung der Wirbelsäule (Thorakalkyphose) oder bei Gelenkentzündungen oder -Abnutzungen (Arthritis, Arthrose).
Weiterhin ist bei einem akuten Bandscheibenvorfall ein Training tabu, es sei denn, ein Training wird ärztlich verschrieben. Dasselbe gilt auch für Patienten mit Beschwerden in der Rückenmuskulatur, beispielsweise Schmerzen, Zerrungen, Steifheit oder Schwäche.
Wird dennoch trainiert kann es sein, dass bei entsprechender Vorerkrankung im schlimmsten Falle ein Bandscheibenvorfall ausgelöst wird oder man sich einen Muskel zerrt.
Verspannungen oder Verkrampfungen der Muskulatur können entweder durch falsche Belastung oder auch dadurch resultieren, dass der Muskel aufgrund der Krankheit gar nicht in der Lage ist, belastet zu werden. Dadurch kann sich auch ein Nerv einklemmen. All das ist natürlich alles andere als gesundheitsfördernd. Ebenso deuten länger andauernde Schmerzen darauf hin, dass falsch trainiert wurde.
Ganz wichtig ist es, dass das Training von einem Fachmann instruiert wird, der professionell ausgebildet wurde. Viele Trainer sind unprofessionell, da es noch keinen einheitlichen Maßstab für die Trainerausbildung gibt und demnach keine Garantie auf Qualität besteht.
Eine professionelle Betreuung garantiert zweckmäßiges Training und maximalen Trainingserfolg, da es bei den Übungen manchmal auf wenige Zentimeter ankommt oder auch die Eifrigkeit mancher Teilnehmer über das Ziel hinausschießt. Darüber hinaus wird dadurch verhindert, dass Patienten gewisse Übungen falsch ausführen.
Auch von einem Selbststudium mit Videos und Büchern wird dringend abgeraten, weil das Risiko zu groß ist, sich mit einer falschen Ausführung der Übungen zu verletzen. Ein weiteres Hindernis kann die Anzahl der Teilnehmer in einem Kurs sein. 6-8 Personen sind optimal, bei mehr Teilnehmern wird es schwer eine optimale Trainerbetreuung zu gewährleisten. Ungeübte oder völlig unsportliche Personen sollten vorher ein paar Stunden Einzeltraining absolvieren, damit sie beim Pilatestraining nicht überfordert sind.
Wie bereits erwähnt hat Pilates eine gesundheitsfördernde Wirkung. Pilates eignet sich besonders um Krankheiten wie Skoliose, Fehlhaltungen, Bandscheibenvorfälle oder Inkontinenz zu behandeln oder vorzubeugen. Pilates eignet sich ebenso um akute oder chronische Schmerzen im Wirbelsäulenbereich zu therapieren. Zahlreiche Kliniken und physiotherapeutische Praxen bieten Pilates-Kurse an um den Patienten eine begleitende Therapie zur Schulmedizin zu bieten.
Auch zur Rehabilitation von überstandenen Krankheiten eignet sich diese Trainingsmethode und wird von praktizierenden Ärzten empfohlen. Das bestätigt die Qualität und den sportmedizinischen Mehrwert von Pilates. Bei zweckmäßigem und richtigem Training können auch mögliche Risiken ausgeschlossen werden.
Dr-Gumpert.de rät Ihnen Folgendes zu beachten, wenn Sie sich für Pilates interessieren: Das Training muss professionell beigebracht werden, YouTube-Videos eignen sich dafür nicht! Achten sie auf eine qualitative Ausbildung des Instruktors! Bevorzugen Sie Kurse mit wenigen Teilnehmern! Dies ist zwar teurer, aber Ihre Gesundheit ist nicht der richtige Ort zum Sparen. Erzwingen oder Überstürzen Sie Nichts. Übungen die in schlechter Form durchgeführt wurden, haben meist einen gegensätzlichen Effekt.
Natürlich gibt es, wie bei jeder Sportart, alternative Trainingsmethoden zu Pilates. Eine Alternative zu Pilates ist „BODYBALANCE®“. Dieses Trainingskonzept bringt Techniken aus dem Yoga, Thai-Chi und Pilates zusammen und soll somit auch eine meditative Komponente enthalten.Das Konzept besteht aus einer Abfolge von Dehn- und Halteübungen bei fließender Musik. Wie bei Pilates ist die kontrollierte Atmung wesentlicher Bestandteil des Fitnesskonzepts.
Reisen wir in den fernen Osten, treffen wir auf Qi-Gong. Qi-Gong zeichnet sich besonders durch seine gesundheitsfördernde Wirkung aus. Die Übungen sollen die Selbstheilungskräfte des Körpers aktivieren, weswegen sie auch Teil der traditionellen chinesischen Medizin sind. Dort wirken die Übungen sowohl vorbeugend als auch akut heilend. Darüber hinaus findet Qi-Gong in der Kampfkunst und in der Meditation Anwendung.
Die sanfteste Alternative zu Pilates ist die sogenannte Feldenkrais-Methode. Diese Methode richtet sich an Menschen, die ihre Schmerzen aufgrund von orthopädisch bedingten Krankheiten abmildern wollen. Bei der Feldenkrais-Methode geht es darum, Körperhaltungen durchzuführen, dabei ungünstige Positionen zu ermitteln und diese dann auszubessern, damit sie im Alltag keine Probleme verursachen.
Die wohl bekannteste Alternative zu Pilates ist Yoga. Aber wie unterscheiden sich die beiden Konzepte? Zum einen ist Yoga weitaus spiritueller angelegt als Pilates.
Yoga hat seine Ursprünge in einer mehrere tausend Jahre alten Tradition aus Indien und umfasst eine spirituelle Lehre, wogegen Pilates am Anfang des 20. Jahrhunderts konstruiert wurde und der Fokus auf den Übungen liegt und weniger auf die Spiritualität. Pilates vertritt die Meinung, dass eine bewusste und konzentrierte Ausführung gesundheitsfördernd und selbstbewusstseinsfördernd wirken.
Darüber hinaus unterscheiden sich beide Konzepte hinsichtlich der Atmung. Die Atmung stellt bei Yoga eine eigene Übung dar. Hier ist es wesentlich, tief aus dem Bauch und durch die Nase zu atmen. Das fördert den meditativen und entspannenden Effekt..
Beim Pilates hingegen gibt die Atmung den Rhythmus vor, in dem die Bewegungen ausgeübt werden sollen. Ferner wird bei Pilates die kraftaufwendige Bewegung beim Ausatmen durchgeführt.
Hinzu kommt, dass Yoga normalerweise lediglich auf einer Yogamatte ausgeübt wird. Zu einigen Übungen gehören kleine Gegenstände wie Gurte hinzu. Pilatesübungen bedienen sich gerne Geräten, die für spezielle Übungen konstruiert wurden.
Lesen Sie mehr zum Thema Atmung unter: Atemübungen
"Nach 10 Stunden fühlen Sie den Unterschied, nach 20 Stunden sehen Sie den Unterschied und nach 30 Stunden haben Sie einen neuen Körper." (Joseph H. Pilates).
Das ist ein ganz bekanntes Zitat von Joseph H. Pilates, dem Erfinder und Namensgeber von der Trainingsmethode „Pilates“. Joseph H. Pilates galt zu seiner Zeit als Pionier in Sachen Fitness und Gesundheit. Sein Trainingskonzept entwickelte er während des ersten Weltkrieges, wo er als Lagerinsasse für Kriegsgefangene verwundeten Soldaten beim Rehabilitieren half. Nach dem ersten Weltkrieg feilte er sein entwickeltes Konzept aus und kombinierte es mit seinen Studien in fernöstlichen Trainingsmethoden. Aufgrund von positiven Trainingsergebnissen gewann Pilates schnell an Publizität. Die Erkenntnisse seiner Methode hat Pilates systematisch und schriftlich dokumentiert und sind bis heute erhalten geblieben. In der heutigen Zeit sorgten Stars und andere Celebritys wieder dafür, dass Pilates wiederentdeckt wurde und als Fitness bzw. Wellnesstrend wahrgenommen wird.
In manchen Ecken des Internets kann man das Gerücht lesen, dass Pilates während der Schwangerschaft nicht praktiziert werden soll. Dies entspricht aber nicht den Tatsachen. Pilates ist während der Schwangerschaft weder für das Kind noch für die Mutter gesundheitsschädlich, im Gegenteil, es ist für die werdende Mutter gar ratsam. Wie kann Pilates der werdenden Mutter helfen?
Studien haben gezeigt, dass Pilates solche Muskeln schonend trainiert, die bei einer Schwangerschaft besonders belastet werden: Rücken, Bauch und Beckenboden. Genau diese Muskeln trainiert Pilates. Die schwangere Frau gewinnt schnell an Körpergewicht, das sich natürlich nicht gleichmäßig verteilt.
Pilates stärkt den Rücken und hilft der Mutter, diese Belastung zu kompensieren. Eine gestärkte Beckenbodenmuskulatur hilft, das wachsende Kind und die Beckenorgane wie Blase und Gebärmutter zu halten. Außerdem sorgen gestärkte Beckenboden und Bauchmuskeln für eine erleichterte und komplikationslosere Geburt des Kindes.
Natürlich gibt es auch einige Aspekte, die berücksichtigt werden sollten. Trainieren sie nur wenn sie sich fit und wohl fühlen und entwickeln Sie beim Training keinen falschen Ehrgeiz. Im Zweifelsfall konsultieren Sie Ihren Arzt des Vertrauens. Da jede Schwangerschaft individuell ist, kann er am Besten entscheiden was Ihrer Gesundheit und der Ihres Kindes am förderlichsten ist.