Paracetamol ist in der Stillzeit erlaubt. Es kann bei Fieber und Schmerzen angewendet werden. Es sollte jedoch auf die Maximaldosis geachtet werden.
Paracetamol ist als schmerzlinderndes und fiebersenkendes Medikament in der Stillzeit erlaubt. Allerdings sollte der Wirkstoff nicht über einen längeren Zeitraum oder in höheren Dosen eingenommen werden. Man sollte außerdem bei der Kombination mit anderen Medikamenten aufpassen.
Da an stillenden Frauen im Grunde keine randomisierten Studien durchgeführt werden dürfen, beruhen alle Erkenntnisse zur Sicherheit von Paracetamol lediglich auf der Auswertung von klinischen Erfahrungen. Man konnte nachweisen, dass Paracetamol nach der Einnahme einer stillenden Mutter in geringen Mengen in der Muttermilch zu finden ist.
Unerwünschte Wirkungen oder Nebenwirkungen während des Stillens sind bislang nicht bekannt. Paracetamol kann nach Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses während der Schwangerschaft und in der Stillzeit eingenommen werden.
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Paracetamol wird chemisch auch 4-Hydroxyacetanilid, Acetaminophen oder Paracetamoium genannt. Das Medikament Paracetamol ist bei leichten bis mäßigen Schmerzen und Fieber sehr wirksam.
Deshalb wird es eingesetzt bei:
und viele mehr.
Anders als Acetylsalicylsäure (ASS) eignet sich die Gabe von Paracetamol auch bei Säuglingen und Kindern bei Fieber und Schmerzen. Paracetamol gehört zu der Wirkstoffgruppe der sogenannten nicht-opioiden Schmerzmittel, darunter zu den nicht-sauren fiebersenkenden Mitteln. Der Wirkstoff hemmt ein Enzym das Cycloocygenase-2 (COX-2) heißt. Dieses Enzym kontrolliert die Bildung von körpereigenen Botenstoffen, den Prostaglandinen. Prostaglandine werden vom Körper bei Entzündungen freigesetzt und verursachen dann klassische Anzeichen einer Entzündung wie Schwellung, Rötung, Wärme und Schmerz. Prostaglandine reizen darüber hinaus die Nervenenden und sind an der Schmerzleitung und –Wahrnehmung im Gehirn beteiligt. Paracetamol unterdrückt durch Hemmung des Enzyms COX-2 die Bildung der Prostaglandine und im Gehirn wird schließlich weniger Schmerz wahrgenommen.
Paracetamol wirkt sich außerdem auf andere Botenstoffe aus, im Rückenmark wird vermehrt Serotonin ausgeschüttet, was die Weiterleitung von Schmerz ins Gehirn ebenfalls hemmt.
Auch im Gehirn selbst soll Paracetamol die Schmerzwahrnehmung beeinflussen, indem es Rezeptoren für Botenstoffe wie Glutamat-NMDA und Stickstoffmonoxid verändert. Über diese Wirkungsweise führt Paracetamol effektiv zu einer Schmerzlinderung.
Stark fiebersenkend wirkt es zudem, da es im Gehirn die Temperaturregulation beeinflusst.
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Paracetamol kann Nebenwirkungen verursachen, jedoch müssen diese nicht bei jedem Menschen auftreten. Jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Selten führt Paracetamol zu einer Veränderung der Blutwerte, das heißt dass man im Labor in seltenen Fällen einen Anstieg der Leber-Enzyme auffinden kann.
Sehr selten treten andere Veränderungen im Labor auf, wie ein Mangel an Blutplättchen, ein Mangel an weißen Blutkörperchen, ein Fehlen von bestimmten weißen Blutkörperchen (den Granulozyten) oder sogar ein Mangel an allen Blutzellen.
Sehr selten können schwere Hautreaktionen auftreten, zum Beispiel das Stevens-Johnsons-Syndrom, eine toxische epidermale Nekrolyse oder ein akuter allgemeiner pusteliger Hautausschlag.
Überempfindlichkeitsreaktionen können bei jedem Medikament als Nebenwirkung auftreten, dazu gehören: eine einfache Hautrötung bis hin zur Nesselsucht, Kehlkopfschwellung, Atemnot, Schweißausbrüche, Übelkeit, Blutdruckabfall und allergischer Schock.
Bei solchen starken Nebenwirkungen ist ein Therapieabbruch notwendig.
Bei besonders empfindlichen Menschen können Bronchialkrämpfe entstehen, bei dem sogenannten Analgetika-Asthma, das durch Schmerzmittel bedingt ist. Wichtig ist, dass es bei einer Überdosierung von Paracetamol zu schweren Leberschäden kommen kann. Bei langfristiger Einnahme und höherer Dosierung, kann Paracetamol Kopfschmerzen, Müdigkeit und Nervosität verursachen. Wird das Mittel lange genommen und plötzlich abgesetzt, können Muskelschmerzen hervorgerufen werden.
Nimmt man Paracetamol gleichzeitig mit dem Gicht-Medikament Probenecid ein, wird die Ausscheidung von Paracetamol reduziert, es wirkt also länger. In diesem Fall sollte man die Paracetamol-Dosis verringern.
Die Einnahme des Entzündungshemmers Salicylamid kann bei gleichzeitiger Einnahme von Paracetamol dazu führen, dass Paracetamol länger im Körper bleibt und sich ansammelt.
Einige Schlafmittel und Antiepileptika, wie Phenobarbital, Phenytoin, Carbamazepin und Rifampicin, sowie Alkohol fördern den Abbau von Paracetamol zu einem giftigen Stoffwechselprodukt. Das bedeutet, dass Paracetamol in Kombination mit den genannten Mitteln bereits in niedrigen Dosierungen für die Leber giftig werden kann.
Wird Paracetamol länger als eine Woche eingenommen, verstärkt es die Wirkung von Blutverdünnern (Antikoagulantien). Eine gelegentliche Einnahme von Paracetamol hat dagegen keine Auswirkungen auf die Blutverdünnung.
Die Einnahme von Paracetamol und dem AIDS-Medikament Zidovudin führt manchmal zu der Ausbildung eines Mangels an bestimmten weißen Blutkörperchen, den neutrophilen Granulozyten. Daher sollte Paracetamol nur nach ärztlichem Rat mit diesem Wirkstoff kombiniert eingenommen werden. Das Medikament Colesryramin (Therapie von Fettstoffwechselstörungen) reduziert die Aufnahme von Paracetamol in den Körper und seine Wirkung.
Paracetamol darf nicht eingenommen werden, wenn eine Überempfindlichkeit gegen Paracetamol und chemische Verwandte des Stoffes besteht (Acetaminophen-Abkömmlinge). Bei schweren Schäden der Leberzellen sollte eine Einnahme vermieden werden.
Nur nach einer sorgfältigen Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt darf Paracetamol bei Leberfunktionsstörungen, chronischem Alkoholmissbrauch, schwerer Nierenfunktionsstörung und der Gilbert-Meulengracht-Krankheit eingesetzt werden. In diesen Fällen muss die Einnahme ärztlich kontrolliert werden.
In der Stillzeit sollte der Wirkstoff Paracetamol nicht über einen längeren Zeitraum und in höheren Dosen oder Kombinationen mit anderen Mitteln eingenommen werden. Bei Erwachsenen liegt die maximale Tagesdosis bei 4.000 Milligramm Paracetamol. Das entspricht acht Tabletten à 500 Milligramm Paracetamol.
Es ist nachgewiesen, dass der Wirkstoff beim Stillen in die Muttermilch übergeht und in geringen Mengen vom Säugling aufgenommen werden kann. Es gibt Beobachtungen, die zu dem Ergebnis kamen, dass Paracetamol innerhalb der empfohlenen Dosis-Menge als für das Kind unbedenklich anzusehen ist. Nichtsdestotrotz sollte man Paracetamol während der Stillzeit so niedrig wie möglich dosieren und über einen möglichst kurzen Zeitraum anwenden. Die Maximaldosis darf nicht überschritten werden.
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Paracetamol ist während der Schwangerschaft und in der Stillzeit das Schmerzmittel der ersten Wahl. Es hilft effektiv bei leichten bis mäßigen Schmerzen und wirkt fiebersenkend. Es gibt bislang keine nennenswerten Hinweise auf Unverträglichkeiten seitens des Säuglings. Paracetamol sollte nicht eingenommen werden, wenn Allergien auf den Wirkstoff, eine Leberschädigung oder andere Gegenanzeigen bestehen. In einem solchen Fall kann man auf Ibuprofen zurückgreifen.
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Bei Zahnschmerzen ist Ibuprofen in der Regel jedoch hilfreicher als Paracetamol, da es zusätzlich entzündungshemmend wirkt. Ibuprofen darf bei Zahnschmerzen während der Stillzeit eingenommen werden.
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Paracetamol gilt allgemein als gut verträgliches Medikament und wird häufig zur Behandlung von Kopfschmerzen eingesetzt. Auch Kinder, Schwangere und stillende Frauen dürfen das Mittel einnehmen. Bei Kopfschmerzen darf die maximale Tagessdosis von 4.000 Milligramm Paracetamol nicht überschritten werden. Zwischen den Einnahmen sollten sechs bis acht Stunden liegen.
Nebenwirkungen sind sehr selten, eine Überdosierung muss unbedingt vermieden werden. Paracetamol eignet sich gut für die Linderung von Kopfschmerzen und Migräne. Man sollte die Kopfschmerztabletten nicht länger als drei Tage am Stück einnehmen.
Bei „Kater“-Kopfschmerzen ist Paracetamol weniger gut geeignet, da der Wirkstoff genau wie Alkohol in der Leber abgebaut wird und die Leber durch die zusätzliche Einnahme und den gleichzeitigen Abbau des Alkohols belastet wird.
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Paracetamol ist bei Zahnschmerzen weniger geeignet als andere Schmerzmittel wie Ibuprofen und Aspirin. Paracetamol wirkt schmerzlindernd und effektiv fiebersenkend. Mittel wie Ibuprofen oder Aspirin haben neben ihrer schmerzlindernden Komponente eine antientzündliche Wirkung.
Zahnschmerzen sind häufig entzündlich bedingt, sodass es sinnvoll ist, ein Schmerzmedikament zu wählen, das sowohl schmerzlindernd als auch antientzündlich wirkt. Für stillende Frauen ist Ibuprofen bei Zahnschmerzen Mittel der Wahl.
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