MRT bei einer Optikusatrophie

Die Magnetresonanztomographie nimmt in der Diagnostik einer Optikusatrophie eine immer wichtigere Rolle ein. Die Dicke des Sehnervs kann so nichtinvasiv und somit relativ komplikationslos überprüft werden. Dies ist insbesondere für Patienten mit einem Glaukom wichtig, weil diese besonders häufig von einer Optikusatrophie betroffen sind.

MRT bei Optikusatrophie

Einleitung Optikusatrophie MRT

In einer Studie von 2006 bis 2007 wurde festgestellt, dass mittels MRT eine Messung der Dicke des Sehnerven (Nervus opticus) erfolgen kann.
Wenn ein Nervenfaserverlust (Optikusatrophie) vorliegt, so wird dieses bei der Untersuchung im MRT als Abnahme des Durchmessers der Sehnervendicke sichtbar. Diese Methode mit dem 3T-MRT erwies sich als eine äußerst sensitive und nicht-invasive Methode, die es ermöglicht, in kurzer Untersuchungszeit den Sehnervenzustand insbesondere bei Glaukompatienten zu beurteilen.

Allgemeines

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ist ein modernes bildgebendes Verfahren, das neben anderen Bereichen auch in der Augenheilkunde Anwendung findet.

Bei der Untersuchung mittels MRT wird der so genannte Kernspin ausgenutzt, was bedeutet, dass sich jeder Atomkern um die eigene Achse dreht und hierdurch zu einem schwachen Magnet wird. Bei der Magnetresonanztomographie werden durch einen starken Magneten die Wasserstoffatome des Körpers, deren Achsen sonst in verschiedene Richtungen zeigen, in parallele Anordnung gebracht.

Anschließend werden Radiowellen ausgesandt, die die Wasserstoffatome so stören, dass deren Achsrichtungen geändert werden. Nach Ausschalten der Radiowellen springen die Wasserstoffatome wieder in ihre ursprüngliche Parallellage zurück und senden dabei selbst Radiowellen aus, die dann vom MRT-Gerät aufgezeichnet werden. Für die jeweilige Ebene wird aus diesen Daten dann ein Schnittbild errechnet.

Im Prinzip wird also nur die Dichte der Wasserstoffatome gemessen, wodurch die anatomischen Strukturen im Körper und gerade auch das Weichteilgewebe durch die MRT gut dargestellt werden kann.

MRT bei Optikusatrophie

Zu einer genauen Beurteilung von Strukturveränderungen in Auge und Augenhöhle eignet sich die Kernspintomographie (Magnetresonanztomographie, MRT) sehr gut, da eine exakte Unterscheidung verschiedener Gewebe und Substanzen ermöglicht wird. Das Verfahren wird unter anderem zur Diagnose von Tumoren und Entzündungen angewandt.

Ausgemessen wird dann die Größe von Strukturen,wie die Dicke der äußeren Augenmuskeln. Bei einer Muskelentzündung oder einer entzündlichen Augenhöhlenschwellung (endokrine Orbitopathie, Exophthalmus) kann dies wichtig und in der Diagnosestellung wegweisend sein. Insbesondere bei einer Entzündung des Sehnervs (Neuritis nervi optici, Retrobulbärneuritis) ist eine Untersuchung einer eventuellen Optikusatrophie mittels MRT von besonderer Bedeutung.

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Wie läuft die MRT bei einer Optikusatrophie ab?

Der Patient wird auf einem Untersuchungstisch liegend in das MRT-Gerät hinein geschoben. Der zu untersuchende Bereich des Körpers, also hier für die Augenheilkunde der Kopf, wird so in Position gebracht, dass er auf Höhe des Gerätes liegt.

Anschließend werden die Schnittbilder von mehreren Schichten des Körpers aufgenommen, wobei der Abstand zwischen den Schichten breiter als wenige Millimeter sein sollte. Damit kann vermieden werden, kleinere Veränderungen im Gewebe zu übersehen, die sonst womöglich genau zwischen zwei Bildern liegen würden.

Das Gerät gibt während der Untersuchung laute Geräusche (Klicken und Klopfen) von sich, die von dem Betrieb der Magnetspulen herrühren. Für ängstliche Patienten kann dies neben der räumlichen Enge unangenehm sein. Es ist möglich, gegen die Geräusche einen Gehörschutz zu tragen. Während der Untersuchung steht der Patient mittels Lautsprecher in Kontakt mit dem Untersuchungspersonal und die Untersuchung kann notfalls abgebrochen werden.

Um bestimmte Strukturen deutlicher sehen und beurteilen zu können, wird teilweise vor oder während der Untersuchung durch MRT ein Kontrastmittel in eine Vene gegeben. Die Untersuchungszeit der MRT beträgt bis zu einer halben Stunde, abhängig vom zu untersuchenden Körperbereich selten auch länger.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 11.04.2013 - Letzte Änderung: 25.07.2023