Novalgin Tropfen sind die häufigste Darreichungsform vom Medikament Novalgin. Die exakte Dosierung von Novalgin richtet sich nach Alter bzw. Körpergewicht des Patienten und hat eine feste Höchstdosis am Tag. Eine eventuelle Überdosierung kann zu unangenehmen Nebenwirkungen führen.
Novalgin®-Tropfen mit dem Wirkstoff Metamizol sind rezeptpflichtige Tropfen zur Schmerzbehandlung.
Auf Grund der möglichen Nebenwirkungen werden Novalgin® Tropfen immer weniger verordnet, obwohl der Wirkstoff gute, fiebersenkende und schmerzstillende Eigenschaften besitzt. In Krankenhäusern, wo eine engmaschige Beobachtung des Patienten erfolgen kann, werden Novalgin® Tropfen wegen guter Wirksamkeit trotz möglicher Nebenwirkungen noch häufig verwendet.
Novalgin®-Tropfen finden Anwendung bei:
Novalgin®-Tropfen sind als Reservemedikament zu sehen, d.h. sie werden erst dann eingesetzt, wenn andere Medikamente mit weniger Nebenwirkungen nicht erfolgreich sind.
Die genaue Dosierung von Novalgin®-Tropfen, sowie die Anwendungsdauer wird vom Arzt individuell an die Bedürfnisse des jeweiligen Patienten angepasst.
Allgemeine Dosierungsrichtlinien für Novalgin®-Tropfen sind:
Novalgin® und Alkohol vertragen sich nicht und sollten daher nicht zeitgleich eingenommen werden. Dies liegt unter anderem daran, dass beide über die Leber verstoffwechselt werden. Gemeinsam eingenommen, werden beide langsamer abgebaut. Alkohol sammelt sich daraufhin besonders im Gehirn an und löst klassische alkoholbedingte Symptome aus. Auch Novalgin® sammelt sich im Körper an, wenn es nicht regulär abgebaut werden kann. Dadurch kann es zu einer Überdosierung kommen. Symptome einer Überdosierung sind Bauchschmerzen bis hin zu Übelkeit und Erbrechen, Schläfrigkeit, Bewusstlosigkeit, Blutdruckabfall und Herzrhythmusstörungen.
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Wenn beim Patienten eine Nierenfunktionsstörung mit verminderter Kreatinin-Clearance vorliegt oder ein schlechter Allgemeinzustand besteht, so ist die Dosis von Novalgin®-Tropfen zu verringern.
Wurden Novalgin®-Tropfen einmalig angewendet, so sollte es nach etwa eineinhalb Stunden zu einer Besserung der Beschwerden kommen. Wenn dies nicht der Fall ist, kann nach Rücksprache mit dem Arzt eine weitere Einzeldosis eingenommen werden, bis die Tageshöchstdosis erreicht ist.
Zwischen den Einnahmen sollten jeweils mindestens eineinhalb Stunden liegen, um eine Wirksamkeit der Novalgin®-Tropfen abzuwarten und eine Überdosierung zu verhindern, da diese zu erheblichen Nebenwirkungen führen kann.
Novalgin®-Tropfen sollten mit etwas Wasser eingenommen werden. Um eine gleichmäßige Dosierung zu erhalten, sollte die Flasche stets senkrecht gehalten und vor der Entnahme der benötigten Menge an Novalgin®-Tropfen geschüttelt werden.
Zusätzlich zum Wirkstoff Metamizol sind in Novalgin®-Tropfen die folgenden arzneilich nicht wirksamen Bestandteile enthalten:
Novalgin®, auch Metamizol genannt, ist ein Pyrazolderivat und gehören zu den nicht-sauren, nicht-opioiden Schmerzmitteln (Analgetika). Novalgin® Tropfen wirken bei leichten, mittleren und starken akuten und chronischen Schmerzzuständen schmerzlindernd. Sie sind fiebersenkend, kommen jedoch nur als Reservemittel bei sehr hohem Fieber zum Einsatz. Außerdem haben sie einen spasmolytischen Effekt bei Koliken. Dies bedeutet, dass sie Krämpfe der glatten Muskulatur der Gefäße und des Darmes lösen. Ihr genauer Wirkmechanismus ist allerdings unklar.
Aus diesem Grund wird die Einnahme von Novalgin® Tropfen Schwangeren, Müttern in der Stillzeit und Kindern unter zehn Jahren nicht empfohlen. Sie sollten nur in Rücksprache mit einem Arzt eingenommen werden, da sie mit vielen verschiedenen Medikamenten Wechselwirkungen eingehen. Die übliche Dosis beträgt bis zu 4000 mg Metamizol als Tageshöchstdosis für Erwachsene und Jugendliche ab 15 Jahren und einem Gewicht von mindestens 53 kg. Die Einzeldosis sollte hingegen nicht höher als 500 bis 1000 mg sein. Vorsicht ist bei Patienten mit Nieren- und Leberfunktionsstörungen geboten. Novalgin® Tropfen sollten generell nicht länger als drei bis fünf Tage ohne erneute Rückspräche mit dem behandelnden Arzt eingenommen werden.
Novalgin® ist nicht entzündungshemmend. Es hilft bei starken und chronischen Schmerzen und Fieber. Im Falle einer Entzündung, egal ob akut oder chronisch, sollte allerdings auf andere Schmerzmittel zurückgegriffen werden. Zu den entzündungshemmenden Schmerzmedikamenten zählen beispielsweise Ibuprofen und Aspirin. Welches Medikament das richtige für Sie ist, sollten Sie unbedingt mit Ihrem Arzt besprechen.
Die Nebenwirkungen, die bei der Einnahme von Novalgin® auftreten können, werden im Allgemeinen nach der Häufigkeit Ihres Auftretens eingeteilt. Generell kann jede Einnahme von Novalgin® theoretisch zum Auftreten von Nebenwirkungen führen, jedoch treten diese nicht zwingend bei jedem Patienten auf.
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Unter gelegentlichen Nebenwirkungen versteht man körperliche Reaktionen auf die Einnahme von Novalgin®, die bei 1 bis 10 von 1.000 Behandelten vorkommen.
Hierzu gehören in erster Linie allergische Hautreaktionen, die in Form eines violetten bis tiefroten zum Teil blasigen Hautausschlags (Arzneimittelexanthem) auftreten. Begleitet werden können diese auch durch Symptome, wie Husten, Niesen, Augenbrennen, Naselaufen und einem leichten Engegefühl in der Brust.
Weiterhin fällt unter den Behandelten auch gelegentlich ein leichter Blutdruckabfall auf. Insgesamt sind alle hier aufgeführten Nebenwirkungen in der Regel nicht lebensbedrohlich und mit einer Therapie vollständig zu beheben.
Zu den seltenen Nebenwirkungen zählen solche, die bei 1 bis 10 von 10.000 behandelten Patienten auftreten können.
Dazu gehören stärkere allergische Haut- und systemische Überempfindlichkeitsreaktionen, in Form von rotfleckigen Hautausschlägen und allergischen Schockreaktionen. Klassische Warnsymptome sind dabei Jucken, Brennen und ein Hitzegefühl im Mund-Rachen-Raum oder an Hand- und Fußsohlen sowie Schluckbeschwerden, Verengung der unteren Atemwege, die zu Luftnot führt oder eine schmerzlose Schwellung häufig im Gesichtsbereich (Lippen, Wangen, Stirn oder Kehlkopf).
Selten sind darüber hinaus auch Beschwerden im Magen-Darm-Bereich, wie Übelkeit, Bauchkrämpfe und Magengeschwüre. Zudem kann es zu einem Abfall der Anzahl an weißen Blutkörperchen im Blut kommen.
Zu den sehr seltenen Nebenwirkungen (weniger als 1 von 10.000) zählen schwerste, lebensbedrohliche allergische Schockreaktionen mit Kreislaufschock und Ateminsuffizienz sowie schmerzmittelinduzierte Astmaanfälle und großflächige Blasenbildungen der Haut und Hautablösungen,im Rahmen einer schwersten, allergischen Hautreaktion auf Arzneimittel.
Desweiteren gehört die Möglichkeit eines starken Abfalls der Granulozyten oder der Blutplättchen zu den sehr seltenen Nebenwirkungen. Letzteres kann sich unter anderem durch punktförmige Einblutungen in die Haut und die Schleimhäute bemerkbar machen.
Auch eine akute Verschlechterung der Nierenfunktion bis hin zu einem Nierenversagen, sowie eine Nierenentzündung können zu den seltenen Nebenwirkungen gezählt werden, die zum Beispiel durch eine verringerte Harnausscheidung oder Bluteiweißen im Urin auffallen können.
Hin und wieder treten auch psychische Nebenwirkungen auf, die sich in Form von Unruhe, Angstzuständen, Depressionen, Wahnvorstellungen oder Delirien äußern können.
Eine sehr seltene, aber gravierendere Nebenwirkung bei der Einnahme von Novalgin®, ist die akute Agranulozytose.
Dabei handelt es sich um eine Störung in der Blutzellenbildung im Knochenmark, wobei es zu einem absoluten Mangel an einer bestimmten Art der weißen Blutkörperchen, den Granulozyten kommt, die zum Abwehrsystem zählen.
Die akute Agranulozytose ist dabei zu Beginn klinisch besonders durch die Symptome Fieber (ggf. mit Schüttelfrost), lokale Mund-Nasen-Rachen-Raum-Infekte (Halsschmerzen, Schleimhautulzerationen, Schluckbeschwerden) und Heiserkeit sowie durch Entzündungen im Genital- und Analbereich charakterisiert.
Später kann der Verlauf in eine lebensbedrohliche Blutvergiftung (Sepsis) übergehen.
Wichtig ist, dass die Agranulozytose, die durch Medikamente wie z. B. Novalgin® verursacht wurde, keinesfalls eine dauerhafte Erkrankung darstellt, sondern durchaus 1-2 Wochen nach Absetzen des Schmerzmittels wieder ohne Folgen verschwindet und sich die Symptome wieder vollständig einstellen.
Aufgrund der Schwere dieser Erkrankung, wird der Gebrauch von Novalgin® in Deutschland durch eine Verschreibungspflicht kontrolliert und ein Missbrauch somit verhindert. Dadurch, dass die Agranulozytose jedoch nur sehr selten auftritt, weißt Novalgin® trotz allem eine große therapeutische Sicherheit auf. Darüber hinaus ist es das Schmerzmittel unter den Nicht-Opioiden mit der stärksten schmerzlindernden und fiebersenkenden Wirkung.
Weitere Informationen zum Thema Novalgin® finden Sie unter:
Eine Übersicht aller Medikamente finden Sie unter: Medikamente A-Z.