Eine Kieferhöhlenentzündung kann sowohl einseitig, als auch beide Seiten der Kieferhöhle betreffen. Unter der Kieferhöhlenentzündung versteht man die Ausbreitung entzündlicher Prozesse im Bereich der Nasennebenhöhlen des Oberkiefers.
Unter dem Begriff „Kieferhöhlenentzündung“ (lat. Sinusitis maxillaris) versteht man in der zahnmedizinischen Fachsprache die Ausbreitung entzündlicher Prozesse im Bereich der Nasennebenhöhlen des Oberkiefers. Die Kieferhöhlenentzündung kann sowohl akut, als auch chronisch verlaufen.
Darüber hinaus unterscheidet man eine zwischen der Kieferhöhlenentzündung einseitig und jener Form dieser entzündlichen Erkrankung, die gleich beide Seiten des Oberkiefers betrifft. Die betroffenen Patienten verspüren in den meisten Fällen Schmerzen und/oder ein starkes Druckgefühl in den oberen Wangenbereichen.
In der Regel entsteht eine solche Kieferhöhlenentzündung, unabhängig davon ob sie einseitig oder beidseitig auftritt, direkt aus einem länger anhaltenden Atemwegsinfekt mit Husten und Schnupfen. Entzündungen im Bereich der Nasennebenhöhlen gehören zu den häufigsten Nebenerkrankungen, die im Zuge einer Erkältung auftreten können. Die Entstehung einer Kieferhöhlenentzündung kann jedoch auch andere Ursachen haben. Typisch Symptome von Nasennebenhöhlenentzündungen im Allgemeinen und einer Kieferhöhlenentzündung im Speziellen, sind Kopfschmerzen, Druckgefühle im Bereich der Wangen, Fieber, Abgeschlagenheit und Zahnschmerzen.
Eine Kieferhöhlenentzündung einseitig kann in Folge eines lang anhaltenden Atemwegsinfektes mit Husten und Schnupfen auftreten. Im Zuge der anhaltenden Reizung der Nasenschleimhäute kommt es in vielen Fällen zu lokal begrenzten Schleimhautschwellungen und Verengungen der Abflusswege des Nasensekrets.
Auf diese Weise können Bakterien und andere Erreger einfach aus der Nase in die Nasennebenhöhlen (beispielsweise in die Kieferhöhle) abwandern und entzündliche Reaktionen provozieren.
Bei Patienten, die unter einer Kieferhöhlenentzündung einseitig leiden, kann auch eine allgemeine Abflussstörung des Nasensekrets, durch nicht entzündliche Verengungen der Abflusswege, vorliegen. Neben der typischen Erkältung können entzündliche Prozesse im Bereich der Kieferhöhle auch ganz andere Ursachen haben. In diesem Zusammenhang sollte beachtet werden, dass die Wurzeln der hinteren Backenzähne des Oberkiefers bei vielen Menschen bis weit in die Kieferhöhle hinein reichen.
Aus diesem Grund können kariöse Defekte oder Wurzelspitzenendzündungen dieser Zähne krankmachenden Erregern als Eintrittspforte in die Kieferhöhle dienen.
Folge ist in den meisten Fällen eine einseitig vorliegende Kieferhöhlenentzündung. Darüber hinaus kann eine zahnmedizinische Behandlung selbst zur Entstehung einer Kieferhöhlenentzündung einseitig führen (sogenannte iatrogene Ursache). Vor allem bei Zahnextraktionen (das Ziehen eines Zahnes) von Backenzähnen des Oberkiefers kann es auf Grund der langen Zahnwurzeln zu einer Eröffnung der Kieferhöhle kommen.
Wird diese Eröffnung nun vom behandelnden Zahnarzt nicht entdeckt, existiert eine künstliche hergestellte, direkte Verbindung zwischen der stark bakterienbesiedelten Mundhöhle und der Kieferhöhle.
In Folge dessen können Erreger, vor allem Bakterien, in die Kieferhöhle abwandern, sich dort ungehindert vermehren und das Gewebe langfristig schädigen. Eine einseitige Kieferhöhlenentzündung ist oftmals die Folge.
Bei starkem Befall und/ oder dem Unterlassen einer geeigneten Therapie können sich die entzündlichen Prozesse auch auf den Rest der Nasennebenhöhlen ausweiten.
Patienten, die an einer einseitigen Kieferhöhlenentzündung leiden weisen vielfältige Symptome auf. Bei Infektbedingten Formen treten in aller Regel Schnupfen oder zumindest vermehrter Ausfluss von Nasensekret auf.
Darüber hinaus beschreiben die meisten Betroffenen ein starkes Druckgefühl im Bereich der oberen Wangenpartie, dass stellenweise auch als Schmerz wahrgenommen wird. Auch das auftreten von Kopfschmerzen ist bei Vorliegen einer einseitigen Kieferhöhlenentzündung keine Seltenheit.
Auf Grund der bereits beschriebenen engen Nachbarschaftsbeziehung zwischen der Kieferhöhle und den Backenzähnen (lat. Molaren) des Oberkiefers, können im Falle einer solchen Erkrankung durchaus auch Zahnschmerzen auftreten. Des Weiteren sind allgemeine Infektzeichen wie Fieber und Abgeschlagenheit Symptome, unter denen viele Patienten mit Kieferhöhlenentzündung leiden. Außerdem kommt es im Zuge einer Kieferhöhlenentzündung einseitig bei vielen betroffenen Patienten zu entzündlichen Reizungen im Bereich des Auges, zu einer deutlichen Abnahme des Geruchs- und Geschmackssinns und/ oder zu eitrigen Ausfluss aus der Nase.
Da eine solche Erkrankung in nahezu allen Fällen durch bakterielle Erreger provoziert wird, erfolg die Therapie im Allgemeinen mit Hilfe einer Antibiotika- Einnahme. In einigen Fällen helfen zudem Spülungen der Nase, Nasen- und Augentropfen um die Auswirkungen der entzündlichen Erkrankung effektiv zu lindern. Bei starken Schmerzen können die betroffenen Patienten zusätzlich Schmerzmittel einnehmen.
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