Erkennen eines Kaliummangels

Kalium ist ein natürlicher Bestandteil des menschlichen Körpers. Es ist ein wichtiger Mineralstoff, den der Körper braucht, um den Wasserhaushalt zu regulieren und um Signale der Nervenzellen und der Muskelzellen weiterzuleiten. Auch auf das Herz hat Kalium einen großen Einfluss und ist beteiligt an einem regelmäßigen Herzrhythmus.

Kaliummangel erkennen

Allgemein

Kalium ist ein natürlicher Bestandteil des menschlichen Körpers. Es ist ein wichtiger Mineralstoff, den der Körper braucht, um den Wasserhaushalt zu regulieren und um Signale der Nervenzellen und der Muskelzellen weiterzuleiten. Auch auf das Herz hat Kalium einen großen Einfluss und ist beteiligt an einem regelmäßigen Herzrhythmus.

Kalium befindet sich im Körper sowohl in den Zellen, als auch in den Zellzwischenräumen. Hierbei liegt ein ganz bestimmtes Verhältnis vor. Durch die Verschiebung des Zell- und Zellzwischenraum-Verhältnisses kommt es zu Störungen im gesamten Körper. Diese können dann die Weiterleitung von Signalen, den Magen-Darm-Trakt, die Muskulatur und auch das Herz beeinflussen und aus dem Gleichgewicht bringen. Eine massive Veränderung des Kaliumgleichgewichts im Körper kann lebensgefährlich sein, da Kalium für sehr viele lebenswichtige Prozesse mitverantwortlich ist. Zu so einem gestörten Verhältnis kommt es, wenn sich entweder zu viel oder aber zu wenig Kalium im Körper befindet.

Im Normalfall wird bei einer ausgewogenen Ernährung genügend Kalium mit der Nahrung aufgenommen. Wird zu viel aufgenommen, so wird das überschüssige Kalium durch den Urin wieder ausgeschieden.

Ein Kaliummangel (Hypokaliämie) kann aber entstehen, wenn eine Störung im Magen-Darm-Trakt vorliegt. Bei Durchfall oder Erbrechen wird sowohl der Flüssigkeitsgehalt, als auch der Kaliumgehalt, der damit zusammenhängt, aus dem Gleichgewicht gebracht. Auch Abführmittel oder entwässernde Medikamente (Diuretika) können zu einem Kaliummangel führen oder aber eine massive Aufnahme von Salz.
Außerdem kann starkes Schwitzen ohne anschließende Aufnahme von genügend Flüssigkeit und Nährstoffen zu einem Mangel an Kalium führen, da der Körper dadurch austrocknet. Von einem Austrocknen (Dehydrierung) des Körpers sind häufig auch ältere Menschen betroffen, die zu wenig Flüssigkeit aufnehmen, aber auch Kleinkinder. Sie sind deshalb besonders gefährdet, einen Kaliummangel zu entwickeln.

Ein leichter Kaliummangel kann durch eine kaliumreiche Ernährung schnell wieder ausgeglichen werden. Vor allem pflanzliche Nahrungsmittel enthalten viel Kalium. Kaliumhaltige Nahrungsergänzungsmittel sollten nicht übermäßig konsumiert werden, um einen Kaliumüberschuss zu vermeiden. Dieser kann sich ähnlich äußern, wie ein Kaliummangel.

Symptome erkennen

Ein Kaliummangel macht sich zunächst mit sehr allgemeinen Anzeichen bemerkbar. Er kann sich auf verschiedene Arten äußern, oft kann aber aus der Kombination verschiedener Aspekte auf einen Kaliummangel geschlossen werden.

Anfangs äußert sich ein Kaliummangel durch Müdigkeit. Hinzukommen können Schwindel und Kopfschmerzen. Auch Übelkeit und Verstopfung können entstehen, da Kalium eine große Rolle im Magen-Darm-Trakt spielt. Diese Symptome sind relativ harmlos, beeinträchtigen jedoch trotz allem den Alltag. Auch Stimmungsschwankungen können durch einen Kaliummangel verursacht werden.

Schwerwiegender sind Symptome wie Muskelschwäche, Krämpfe oder Lähmungserscheinungen. Diese sind bedingt dadurch, dass Kalium für die Weiterleitung von Signalen zuständig ist. So können Signale, die vom Gehirn an beispielsweise die Beine geschickt werden, nicht mehr ungehindert ankommen und die Bewegungen nicht mehr ideal ausgeführt werden. Zudem kann sich ein zu geringer Kaliumgehalt im Körper negativ auf die Funktion der Nieren auswirken und zu einer Funktionseinschränkung führen.

Da auch das Herz ein großer Muskel ist, können sich auch hier die Folgen eines Kaliummangels bemerkbar machen. Sie äußern sich in Herzrhythmusstörungen, da das regelmäßige Pumpen des Herzens im engen Zusammenhang mit Kalium steht. Herzrhythmusstörungen können je nach Ausmaß lebensgefährlich sein. Aus diesem Grund sollte ein Kaliummangel, wenn er festgestellt wird, schnell ausgeglichen werden.

Diagnose

Bei bestehendem Verdacht eines Kaliummangels sollte aufgrund der möglichen schwerwiegenden Auswirkungen ein Arzt aufgesucht werden. Dieser kann durch ein Blutbild einen Kaliummangel sicher nachweisen und zu einer geeigneten Therapie raten. Ein Kaliumwert im Blut unter 3,6 Millimol pro Liter (mmol/l) deutet auf einen Kaliummangel hin. Auch andere Mineralstoffkonzentrationen können bei einem Bluttest mitbestimmt werden, um Aufschluss über die bereits vorhandenen Auswirkungen oder über die Ursache des Mangels zu liefern. Auch Werte, die repräsentativ für die Nierenfunktion sind, sollten mitbestimmt werden, um zu überprüfen, ob diese funktionstüchtig ist.

Zudem kann im Urin die Konzentration des Kaliums gemessen werden und dadurch erkannt werden, ob zu viel oder zu wenig Kalium ausgeschieden wird.

Die Durchführung eines Elektrokardiogramms (EKG) kann zeigen, wie sich der veränderte Kaliumgehalt auf die Funktion des Herzens auswirkt und ob gegebenenfalls Medikamente zur Unterstützung des Herzen notwendig sind. Hier lassen sich eventuelle Unregelmäßigkeiten bei der Herzaktivität erkennen (Herzrhythmusstörungen)

Kaliummangel bei Erkrankungen

Da Kalium an der Funktion vieler Systeme im Körper beteiligt ist, muss bei verschiedenen Erkrankungen besonders auf den Kaliumspiegel geachtet werden, um einen möglichen Kaliummangel rechtzeitig erkennen zu können.

Besonders bei Grunderkrankungen der Niere ist es wichtig, den Kaliumspiegel regelmäßig durch eine Blutabnahme beim Arzt bestimmen zu lassen. Da die Niere für die Ausscheidung überschüssiger Stoffe zuständig ist, kann es bei einer nicht funktionstüchtigen Niere dazu kommen, dass die Mineralstoffe zu viel oder zu wenig ausgeschieden werden.

Auch bei einer Herzschwäche und bei Herzrhythmusstörungen sollten regelmäßig die Kaliumwerte im Blut überprüft werden. Dies ist auch der Fall, wenn die Ursache der Erkrankung nicht ein Kaliummangel ist. Kommt es im Verlauf der Erkrankung trotzdem zu einem Ungleichgewicht der Mineralstoffe so ist es wichtig, dieses schnell zu erkennen und durch einen Ausgleich die Symptome zu verbessern.

Wenn aufgrund einer Herzschwäche entwässernde Medikamente (Diuretika) oder andere herzunterstützende Medikamente (ACE-Hemmer, Sartane, Aldosteronantagonisten) eingenommen werden, so ist es auch empfehlenswert eine regelmäßige Kontrolle der Kaliumwerte durchzuführen, da Kalium einen großen Einfluss auf die Herzarbeit hat und den Wasserhaushalt des Körpers reguliert.

Weiterführende Informationen

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 16.10.2015 - Letzte Änderung: 22.10.2021