Infanrix ist ein Kombinationsimfstoff, der als Sechsfach-Impung (Infanrix hexa) oder als Dreifach-Impfung (infanrix DTPa) eingesetzt wird. Er wird zum Schutz vor folgenden Infektionskrankheiten eingesetzt: Diphterie, Tetanus, Pertussis (Infanrix DTPa),sowie zusätzlich Hepatitis B, Polio und Infektionen durch Hämophilus influenza (Infanrix hexa).

Infanrix

Definition

Infanrix (hexa) ist ein Kombinationsimpfstoff der gleichzeitig zum Schutz vor sechs verschiedenen Infektionskrankheiten eingesetzt wird. Dieser wird in der Regel bei Kindern verwendet, um sie im Rahmen der sogenannten Grundimmunisierung vor den Erkrankungen zu schützen.

Durch die kombinierte Zusammensetzung muss nur eine Spritze je Impftermin verabreicht werden. Es gibt zudem auch einen Impfstoff mit der Bezeichnung Infanrix DTPa, der nur zum Schutz vor drei Krankheiten eingesetzt wird.
 

Wirkstoff

Der Impfstoff Infanrix hexa enthält verschiedene Wirkstoffe, die dem Aufbau eines körpereigenen Schutzes vor sechs verschiedenen gefährlichen Infektionserkrankungen dienen. Es handelt sich zum Teil um abgeschwächte Erreger oder deren Bestandteile. Diese können keine Erkrankung auslösen aber reichen aus, um das Abwehrsystem zur Bildung von schützenden Zellen und Antikörpern (spezielle Eiweißteilchen zur Abwehr von Krankheiten) anzuregen, sodass auch die Erreger abgewehrt werden können.

Bei dreien der Wirkstoffe handelt es sich um inaktivierte Formen der Gifte, die durch die Krankheitserreger gebildet werden. Auch hier wird ein Schutz vor diesen Giften durch eine Stimulierung des Immunsystems erreicht. Der Impfstoff Infanrix DTPa enthält nur die drei letztgenannten Wirkstoffe und schützt entsprechend nur vor den jeweiligen Krankheiten (Diphterie, Tetanus und Pertussis=Keuchhusten).
 

Gegen welche Krankheiten wird geimpft?

Infanrix hexa schützt vor sechs verschiedenen Infektionserkrankungen, die zum Teil zu lebenslangen Schädigungen oder sogar zum Tod des Kindes führen können. Dazu zählt zum einen die durch Bakterien ausgelöste Diphterie, die zum Anschwellen der Atemwege bis hin zum Ersticken führen kann. Zudem sind bei einer Erkrankung eine Schädigung von Herz und Nerven möglich.

Ein weiterer Bestandteil der Impfung schützt vor Tetanus (Wundstarrkrampf). Bei fehlendem Impfschutz können Tetanuserreger über Wunden oder Kratzer in den Körper eindringen und schmerzhafte Muskelkrämpfe verursachen, die ebenfalls tödlich verlaufen können.

Eine weitere Komponente von Infanrix ist ein Schutz vor Keuchhusten (Pertussis). Die Erkrankung verursacht schwerste Hustenanfälle, die über Monate andauern können. Als Komplikationen sind eine Lungenentzündung, Krampfanfälle sowie Hirnschäden möglich. Auch bei Keuchhusten ist letztlich ein tödlicher Verlauf möglich.

Weiterhin macht die Impfung gegen die durch Viren übertragene Leberentzündung Hepatitis B immun. Langfristige Folgen einer Infektion mit dem Virus wären im schlimmsten Fall ein Leberversagen oder Leberkrebs.

Der nächste wichtige Bestandteil der Impfung ist ein Schutz vor der Kinderlähmung (Polio). Die Erkrankung kann zur Lähmung führen und ebenfalls zum Tod führen, wenn die Atemmuskulatur betroffen ist.

Zuletzt schützt Infanrix hexa vor einem Krankheitsausbruch durch das Bakterium Hämophilus Influenza. Der Erreger kann eine Vielzahl von Infektionen hervorrufen mit zum Teil schwerwiegenden Folgen. Dazu zählen eine Hirnhautentzündung, die zu geistigen Schäden führen kann sowie eine Infektion des Kehldeckels, die  einen Erstickungstod zur Folge haben kann. Weiterhin können Blut, Herz, Lunge und Knochen von einer Entzündung betroffen sein.

Der Impfstoff Infanrix DTPa schützt im Gegensatz zu Infanrix hexa nur vor Diphterie, Tetanus und Pertussis.
 

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Wie läuft eine Impfung mit Infanrix ab?

Nach dem vollendeten zweiten Lebensmonat sollte bei Babys die erste Impfung mit Infanrix hexa beim Kinder- oder Hausarzt erfolgen. Die Impfung selbst erfolgt mit einer Spritze die in einen Muskel des Kindes injiziert werden muss. Bis zum 18. Lebensmonat wird dazu in der Regel der Oberschenkel verwendet. Bei älteren Kindern wird der Impfstoff in den Oberarm gespritzt.

In Ausnahmefällen, wenn bei einem Kind Blutgerinnungsstörungen vorliegen, sollte das Mittel unter die Haut gespritzt werden. Nach erfolgter Impfung dokumentiert der Arzt diese im Impfbuch des Kindes und informiert Sie über die nächsten notwendigen Impfungen.
 

Wie häufig muss geimpft werden?

Bei der Impfung mit Infanrix erfolgt zunächst eine sogenannte Grundimmunisierung entweder mit zwei oder mit drei Spritzen. Zwischen den einzelnen Injektionen muss ein Abstand von mindestens einem Monat liegen. Frühestens sechs Monate nach der letzten Impfung ist eine einmalige Auffrischung notwendig. Ihr Arzt wird Ihnen die entsprechenden Termine mitteilen.
 

Was kostet die Impfung?

Die Kosten für eine Impfung mit Infanrix werden vollständig sowohl von der gesetzlichen als auch von privaten Krankenkassen übernommen. Der Preis für eine Impfdosis liegt bei etwa 80€. Eine Zuzahlung ist nicht notwendig.
 

Wer übernimmt die Kosten?

Die Impfung mit Infanrix beinhaltet öffentlich von der ständigen Impfkommission (STIKO) des Robert-Koch-Instituts (RKI) empfohlene Impfungen. Diese werden sowohl von der gesetzlichen als auch von privaten Krankenversicherungen übernommen. Lediglich nicht von der STIKO empfohlene Impfungen müssen selbst übernommen werden.
 

Nebenwirkungen der Impfung

Bei jeder Impfung wird das körpereigene Abwehrsystem angeregt, Abwehrzellen und Antikörper zu bilden. Bei dieser Aktivierung des Immunsystems ist es ganz normal, das vorübergehend einige Symptome als Nebenwirkung auftreten. Dazu zählt neben einer Schwellung und Rötung an der Stelle, wo die Impfung erfolgt ist, leichtes Fieber, Appetitverlust, Unruhe und Abgeschlagenheit.

Bei Babys und Kleinkindern kommt es häufig zu ungewöhnlichem Schreien. Zudem kann es zu Durchfall oder Erbrechen kommen. Gelegentlich kann der Arm oder das Bein, an dem geimpft wurde, anschwellen. In seltenen Fällen kommt es zu einem Hautausschlag.

Sehr selten sind Nebenwirkungen wie Krampfanfälle oder eine Entzündung der Haut. Bei ausgeprägten Nebenwirkungen oder wenn das Kind teilnahmslos erscheint oder Fieber über 39°C hat, sollte frühzeitig ein Arzt aufgesucht werden.
 

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Wann muss die Impfung aufgefrischt werden?

Die Auffrischungs-Impfung nach einer Grundimmunisierung von Kleinkindern mit Infanrix hexa erfolgt frühestens nach sechs Monaten. Der optimale Zeitpunkt für die Auffrischung richtet sich danach, ob zuvor zweimal oder dreimal mit Infanrix geimpft wurde. Bei zweifacher Impfung erfolgt diese am besten vor Vollendung des 18. Lebensmonats. Bei dreifacher sollte die vorzugsweise zwischen dem 11. Und 13. Lebensmonat aufgefrischt werden. Der Kinder- bzw. Hausarzt wird Ihnen mitteilen, wann die Auffrischung erfolgen soll.
 

Gibt es Alternativen?

Die Impfung mit Infanrix schützt in den meisten Fällen zuverlässig vor schwerwiegenden Erkrankungen, durch die früher viele Kinder langfristige Folgen davongetragen haben oder sogar gestorben sind. Eine Alternative zur Impfung, um die Kinder zuverlässig zu schützen, gibt es nicht. Man kann lediglich anstelle des sechsfach-Impfstoffes einzeln gegen die Krankheiten impfen, was aber in der Regel keinen Vorteil hat.

Wer seinem Kind eine Impfung verweigert setzt es einer lebensgefährlichen Gefahr aus. Zudem sind Neugeborene, die noch nicht geimpft werden können, darauf angewiesen, dass möglichst alle älteren Kinder und Erwachsene in der Bevölkerung geimpft sind, damit keine Übertragung der Keime möglich ist. Wer seine Kinder nicht impfen lässt, schadet damit also auch anderen Kindern und weiteren ungeschützten Mitmenschen.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 23.10.2017 - Letzte Änderung: 18.09.2024