Symptome der Hornhautverkrümmung

Eine Hornhautverkrümmung bringt viele Symptome mit sich. Die meisten Betroffenen klagen über eine zunehmende Fehlsichtigkeit in Form von Kurz- oder Weitsichtigkeit.

Inhaltsverzeichnis

› Inhalt aufklappen

Symptome einer Hornhautverkrümmung

Kurzfassung Symptome bei Hornhautverkrümmung

Über eine Reihe von Tests kann ein geübter Augenspezialist die Hornhautverkrümmung (Astigmatismus/ Stabsichtigkeit) bestimmen.
Hierzu gehört unter anderem ein einfacher Sehtest, ein Lichtbrechungstest, eine Hornhautmessung oder auch die elektronische Abbildung der Augenoberfläche.
Gängige Symptome sind bei einer Hornhautverkrümmung (Astigmatismus/ Stabsichtigkeit), dass sowohl nahe, als auf ferne Objekte unscharf erscheinen.
Dies führt dazu, dass die Betroffenen die Augen oft zusammenkneifen, um hierdurch die Lichtbrechung so zu beeinflussen, dass eine möglichst scharfe Einstellung des Bildes auf der Netzhaut erfolgt.

Durch die erhöhte Anstrengung und auch die vermehrte muskuläre Aktivität kommt es zum Verkrampfen der Augen- und Augenumgebungsmuskulatur, was häufig bei den von Hornhautverkrümmung (Astigmatismus/ Stabsichtigkeit) Betroffenen zu starken Kopfschmerzen führt.
Durch das ständige Verschwimmen im Nahbereich fällt auch das Lesen schwer, wodurch es gerade nach längerem Studieren von Kleingedrucktem zu Beschwerden und Ermüdungserscheinungen führt.
Auch wenn gezielt Gegenstände mit den Augen fixiert werden, entstehen durch die Überbeanspruchung der Augen Kopfschmerzen, ein weiteres der Symptome einer Hornhautverkrümmung.

Die Stärke der Symptome hängen bei der Hornhautverkrümmung davon ab, wie stark die Hornhaut verkrümmt ist und inwiefern daraus Fehler in der Brechung entstehen.

Oft fallen leichte Hornhautverkrümmungen den Betroffenen gar nicht auf, weil das Gehirn bis zu einem gewissen Maß die unterschiedliche Sicht und unzureichende Scharfstellung ausgleichen kann.

Stärker ausgeprägte Hornhautverkrümmungen, bei der eine deutlich ausgeprägte Stabsichtigkeit/Punktsichtlosigkeit besteht, fällt durch unscharfes Sehen in Nähe und auch Ferne auf.
Das Auge wird ständig versuchen, das verzerrte Bild scharfzustellen, doch ein ausreichendes Anpassen der Brechkraft (Akkommodation) ist ab höheren Werten nicht mehr ausreichend möglich.
Hierdurch kommt es zu einer Überbeanspruchung mit Kopfschmerzen und die Augen beginnen oft zu brennen.

Auch wenn eine Hornhautverkrümmung (Astigmatismus/ Stabsichtigkeit) durchaus auch alleine auftritt, ist sie doch häufig in Kombination mit anderen Fehlsichtigkeiten wie Kurzsichtigkeit (Myopie), Weitsichtigigkeit (Hyperopie) oder auch der Altersweitsichtigkeit / Alterssichtigkeit (Presbyopie) zu finden. Hierdurch werden die durch die Hornhautverkrümmung (Astigmatismus/ Stabsichtigkeit) auftretenden Symptome des unscharfen Sehens noch zusätzlich verstärkt.

Eine noch reguläre oder normale Hornhautverkrümmung (Astigmatismus/ Stabsichtigkeit) liegt dann vor, wenn es sich um Werte zwischen 0,5 und 1,0 Dioptrien handelt, denn dieses Ausmaß einer Krümmung stellt die physiologische Abweichung von der idealen Kreisform der Hornhaut des Auges dar und daher wird es von den Betroffenen kaum bis gar nicht wahrgenommen.

Es ist nicht abschließend geklärt, ob eine Hornhautverkrümmung sich tatsächlich verschlechtern kann, wird aber häufig so beobachtet. So entwickelt sie sich schleichend und der Patient bemerkt zu Anfang keine Beschwerden, da das Gehirn dann die unscharfen Bilder noch ausreichend kompensieren kann. Wenn die Bilder dann zu unscharf werden, kommt es zu besagten Kopfschmerzen und dem Augenbrennen, da die Ziliarmuskeln der Linse überanstrengt werden.
Ein allgemeiner Sehschärfeverlust tritt schließlich ein, wenn das Gehirn nicht mehr im Stande ist, die unscharfen Bilder auszugleichen.

Symptome bei Babys und Kleinkindern

Da eine Hornhautverkrümmung in den meisten Fällen eine angeborene Beeinträchtigung des Sehens darstellt, ist es besonders wichtig, schon in sehr jungem Alter das Sehvermögen eines Kindes zu testen um eine eventuelle Hornhautverkrümmung festzustellen und adäquat behandeln zu können.

Natürlich sind Charakter, Wesen und Entwicklung bei jedem Kind unterschiedlich, manche fallen jedoch dadurch auf, dass sie stets etwas ungeschickter als Gleichaltrige zu sein scheinen. Sie stolpern zum Beispiel häufiger über kleinere Unebenheiten im Boden oder über Türschwellen oder fassen ins Leere, wenn sie nach einem Gegenstand greifen wollen.
Dies liegt häufig nicht nur an Tollpatschigkeit, es könnte durchaus ein unentdeckter Sehfehler dahinter stecken, der es dem Kind massiv erschwert, seine Umgebung so wahrzunehmen, wie sie tatsächlich ist, da diese Kinder eher verzerrt und verschwommen sehen.
Tritt das Verschwommen-Sehen sowohl in der Ferne, als auch in der Nähe auf, handelt es sich höchstwahrscheinlich um eine Hornhautverkrümmung, einen sogenannten angeborenen Astigmatismus.

Durch die verzerrte Wahrnehmung der Umgebung werden schon die einfachsten Aufgaben des Alltags für das Kind zu einer echten Herausforderung: Dinge gezielt aufzuheben, den Löffel gerade zum Mund zu führen oder das Glas unbeschädigt auf dem Tisch abzustellen.
Es ist es äußerst wichtig, Kinder frühzeitig auf eine Hornhautverkrümmung hin untersuchen zu lassen, um sie auch so früh wie möglich behandeln und mit entsprechend geschliffenen Brillengläsern ausgleichen zu können.

Bei der Frage, ob eine Hornhautverkrümmung vorliegt, sollten Eltern stets bedenken, dass das Kind sich nicht unbedingt über eine Einschränkung der Sicht beschweren wird, da die Hornhautverkrümmung in der Regel angeboren ist und auch in ihrer Stärke nicht zu- oder abnimmt. Daher sollte man aufmerksam werden, wenn das Baby oder Kleinkind überproportional oft mit den Augen zwinkert oder sie zusammenkneift, über Kopfschmerzen oder brennende Augen klagt oder besonders lichtempfindlich ist.
Kommt das Kind dann mit Bilderbüchern in Kontakt, sollte man darauf achten, ob es „mit der Nase am Buch klebt“, da in den meisten Fällen eine Hornhautverkrümmung mit einem Brechungsfehler der Augen, also einer Kurz- oder Weitsichtigkeit, vergesellschaftet ist.

Bei Babys ist besonders auf folgende Frühwarnzeichen zu achten: Schielen, Veränderungen am Augenlid, eine auftretende Eintrübung der Hornhaut, nicht ganz schwarze Pupillen sowie zitternde, gelbliche, entzündete oder tränende Augen.
Bei Kleinkindern und Schulkindern sind eher häufiges Reiben der Augen, häufiges Stolpern oder ein eher unsichereres Gangbild, das bereits erwähnte nahe Hinführen von Gegenständen zu den Augen (beziehungsweise andersherum) und zunehmende Schwierigkeiten beim Sehen, sobald es etwas dunkler wird, wegweisend.

Auch, wenn die ganz Kleinen noch nicht in der Lage sind, die Anweisungen des Kinderarztes oder Augenarztes zu verstehen, geschweige denn zu befolgen, ist es dennoch möglich, das Sehvermögen zu überprüfen, zum Beispiel mit dem sogenannten Book Candy Test.
Hier werden kleine Kügelchen aus Zucker auf die Hand gelegt, die das Kind mit den Augen verfolgen und auch sicher danach greifen soll- auch, wenn eines der beiden Augen abgedeckt wird. Schafft es das problemlos, spricht das für die Sehkraft des Kindes. Wenn nicht, könnte das an einer Hornhautverkrümmung liegen.

Weitere Informationen

Viele Informationen finden Sie auch zu verwandten Themengebieten:

Eine Liste alle Themen zur Augenheilkunde, die wir bereits veröffentlicht haben finden Sie unter:

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 06.02.2013 - Letzte Änderung: 25.07.2023