Hornhautablösung am Auge

In diesem Artikel geht es darum wieso es zu einer Hornhautablösung kommen kann und wie man am Besten therapiert.

Was ist eine Hornhautablösung?

Bei einer Hornhautablösung handelt es sich um eine Veränderung einer oder mehrerer Schichten der Hornhaut, durch die sich die Hornhaut vom Auge ablöst.
Dies passiert in aller Regel nur zum Teil, es liegt dann also eine partielle Hornhautablösung vor.

Die Ursachen sind vielfältig, meist handelt es sich jedoch um mechanische Auslöser, wie beispielsweise bei einer Verätzung, Prellung oder dem Eindringen eines Fremdkörpers in das Auge.
Da die Hornhaut ein sehr gut innervierter Abschnitt des Auges ist geht eine solche Verletzung stets mit starken Schmerzen einher. Abhängig von der Ursache kann die Hornhautablösung meist sehr gut behandelt werden.

Lesen Sie mehr zum Thema unter: Hornhauttrübung

Ursachen

Die Ursachen für eine Hornhautablösung sind sehr vielfältig. Abhängig davon kommt es zu einer unterschiedlichen Ausprägung der Ablösung der Hornhaut.

Durch ein Trauma, also einen Unfall, am Auge können Einrisse in der Hornhaut entstehen, durch die sich wiederum ein Teil der Hornhaut ablösen kann. Meist handelt es sich dabei um Prellungen, durch die Risse in der sogenannten Descemetschen Membran, einer unteren Schicht der Hornhaut, entstehen.

Dabei kann es zum Eindringen eines Fremdkörpers, wie beispielsweise einem Metallsplitter, in das Auge kommen. Die Beschädigung der Hornhaut hat Einrisse zur Folge. Wichtig ist hierbei, dass der Fremdkörper frühzeitig entfernt wird, um ein Einwachsen zu verhindern. Auch eine Verätzung der Hornhaut mit einer Säure kann zu einer Ablösung einzelner Schichten der Hornhaut führen und muss schnellst möglich durch eine Spülung behandelt werden, um weiteren Schaden zu verhindern.
Bei einer Verbrennung kommt es je nach Ausprägung zu einer Zerstörung und Ablösung der oberen Schicht der Hornhaut. Diese wird dabei verschorft.

Lesen Sie mehr zum Thema unter: Hornhautödem im Auge

Hornhautablösung durch Kontaktlinsen

Gelegentlich kann es bei der Verwendung von Kontaktlinsen zur Schädigung der Hornhaut mit Einrissen und teilweise einer Hornhautablösung kommen. In den meisten Fällen liegt dies jedoch nicht an den Kontaktlinsen selbst, sondern an der falschen Verwendung.

Beim Einsetzen und Herausnehmen der Kontaktlinsen mit zu langen oder scharfen Fingernägeln kann dies zu Rissen in der Hornhaut führen. Des Weiteren kann ein zu langes Tragen von Kontaktlinsen zu Schädigungen der Hornhaut mit Hornhautablösung führen. Daher sollte immer sehr auf den Zeitraum geachtet werden, den die Kontaktlinsen im Auge verweilen dürfen.

Diagnose

Beim Verdacht auf eine Hornhautablösung sollte zunächst eine Anamnese, also ein Arzt-Patienten-Gespräch, geführt werden, um mögliche Ursachen für die Schädigung der Hornhaut zu erkennen.
Meist ist der charakteristische sehr starke Schmerz ein Hinweis, da die Hornhaut sehr gut von Nerven versorgt wird.

Das wichtigste Untersuchungswerkzeug eines Augenarztes beim Verdacht auf Veränderungen der Hornhaut ist die Spaltlampe. Dabei kann die Hornhautoberfläche genauer betrachtet und beurteilt werden. Je nach Ursache oder Verdacht kann gegebenenfalls eine Anfärbung einiger Strukturen mit dem Farbstoff Fluoreszin hilfreich sein.

Welche Symptome weisen auf eine Hornhautablösung hin?

Die Symptome einer Hornhautablösung sind abhängig von der Ursache und der Ausprägung der Schädigung. Da an der Hornhaut viele Nervenendigungen verlaufen und sie dementsprechend gut durch Nerven versorgt wird kommt es bei einer Verletzung meist zu starken Schmerzen.

Oftmals kommt es bei Einrissen und Ablösungen von Teilen der Hornhaut zu einem sehr unangenehmen Fremdkörpergefühl. Dies entsteht dadurch, dass die Hornhaut nicht mehr intakt und gegebenenfalls ein Teil der Hornhaut lose aufliegt. Da die Hornhaut maßgeblich an der Fähigkeit des Sehens beteiligt ist kommt es bei Schädigungen und Hornhautablösungen zu einer deutlichen Beeinträchtigung der Sehkraft. Dies kann sich abhängig von der Ursache verschieden ausgeprägt darstellen.

Meist kommt es zu einer akuten Verschlechterung des Sehens, in einigen Fällen kann es auch zu einer zunehmenden Einschränkung kommen. Ein weiteres häufiges Symptom bei einer Hornhautablösung ist eine Rötung des Auges, die durch stark gefüllte Gefäße in der Bindehaut entsteht. Dies wird auch als konjunktivale Injektion bezeichnet. Außerdem kommt es häufig zu einem vermehrten Tränen des Auges, was eine Art Schutzmechanismus darstellt. Es dient dazu eventuell vorhandene Fremdkörper aus dem Auge zu spülen.

Behandlung und Therapie

Eine Hornhautablösung kann abhängig von der Ursache unterschiedlich behandelt werden. In einigen Fällen kann ein Salbenverband bereits ausreichend sein. Er wirkt stabilisierend und schützt durch antibiotische Salben gleichzeitig vor eventuellen Infektionen.

Kommt es zu lediglich kleinen Einrissen der Hornhaut können diese meist von selbst heilen, da sich das Gewebe der Hornhaut zu einem gewissen Grad selbst regenerieren kann. Bei größeren Wunden jedoch muss eine operative Behandlung erfolgen. Dabei können bei Ablösungen Teile der Hornhaut oder meist die komplette Hornhaut ersetzt werden.

Bei einer sogenannten Keratoplastik, also einer Hornhauttransplantation wird eine Spenderhornhaut als Ersatz für die geschädigte Hornhaut eingesetzt. Die Hornhaut wird nicht durch Gefäße versorgt, sondern über umliegende Strukturen durch Diffusion, also passiven Stoffwechsel. Dies ist der Grund dafür, dass es nach einer solchen Transplantation deutlich seltener zu einer Abstoßung der Hornhaut kommt.

Ist eine Hornhautablösung bzw. -schädigung durch eine Verätzung entstanden ist das schnellstmögliche Spülen des Auges zunächst wichtiger.
Wird das Auge nicht zeitnah von sämtlichem verätzenden Mittel befreit kann es zu dauerhaften Schäden mit dauerhafter Einschränkung der Sehkraft kommen.

Verlauf der Erkrankung

Der Verlauf der Hornhautablösung ist abhängig von dem Grund der Schädigung der Hornhaut, deren Ausprägung und der Behandlung.

Liegt beispielsweise eine Verätzung der Hornhaut mit dadurch verursachter Ablösung der Hornhaut vor, ist bei dieser Form nur mit einem guten Verlauf zu rechnen, wenn möglichst schnell eine Spülung des Auges erfolgt.

Bei einer größeren mechanischen Verletzung der Hornhaut, muss zeitnah gehandelt werden. Selten kann es auch durch eine Veränderung über ein paar Woche zu einer Hornhautablösung kommen.

Prognose

Die Prognose der Hornhautablösung kann in Abhängigkeit der Größe der Hornhautablösung und der möglichen Therapieoptionen gegeben werden.
In vielen Fällen ist die Hornhauttransplantation, die sogenannte Keratoplastik, der beste Weg, um die Symptome zu lindern.

Dieses operative Verfahren hat in der Regel sehr gute Ergebnisse, da die Hornhaut als nicht direkt über Gefäße versorgte Schicht weniger Abstoßreaktionen nach einer Transplantation aufweist.
Kann bei einer Hornhautablösung nicht zeitnah eine angemessene Behandlung erfolgen, kann die Prognose jedoch auch deutlich ungünstiger verlaufen.

Daher sollte bei unklaren Symptomen und Schmerzen im Bereich des Auges stets ein Augenarzt aufgesucht werden.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 21.11.2018 - Letzte Änderung: 25.07.2023