Das Flugzeug ist eines der beliebtestes Fortbewegungsmittel unserer Zeit geworden und zahlreiche Schwangere nutzen das Flugzeug für Kurz- und Langstrecken ohne irgendwelche Schwierigkeiten dadurch zu bekommen. Die Frage, die sich stellt, ist: treten irgendwann einmal im Laufe der Schwangerschaft Probleme oder Komplikationen auf und ist die Schwangere Monate zuvor einmal geflogen?
Das Thema Schwangerschaft und Fliegen ist wissenschaftlich noch nicht ausreichend untersucht und es gibt kaum Studien, die sich mit den Langzeitfolgen von Fliegen generell und auch nicht mit den Folgen in der Schwangerschaft beschäftigen. Zahlreiche Schwangere nutzen das Flugzeug bis zu einem bestimmten Zeitpunkt für Kurz- und Langstrecken, ohne irgendwelche Schwierigkeiten dadurch zu bekommen.
Fliegen in der Schwangerschaft ist grundsätzlich bis zu einem bestimmten Zeitpunkt erlaubt.
In der Frühschwangerschaft werden sich die meisten Schwangeren beim Fliegen eher keine Gedanken machen.
Mit fortschreitender Schwangerschaft wird sowohl von Gynäkologen, als auch von Fluggesellschaften von Flugzeugreisen abgeraten.
Dabei spielt eine gesundheitliche Auswirkung des Fliegens auf das Kind eher eine untergeordnete Rolle. Vielmehr wird im Hinblick auf eine mögliche frühzeitliche Geburt gewarnt, die, wenn sie in der Luft stattfände, eine hohe Belastung für alle Beteiligten darstellen würde.
Fluggesellschaften sind berechtigt ab einem bestimmten Schwangerschaftsmonat die Beförderung zu verweigern. Eine Schwangere wiederum ist nicht verpflichtet, den genauen Schwangerschaftsmonat zu offenbaren.
Große Fluggesellschaften befördern Schwangere bis zur 36. Schwangerschaftswoche und weisen auf die Bedenkenlosigkeit des Fliegens in diesem Zustand hin.
Eine vorherige gynäkologische Beratung über das fliegerische Vorhaben empfehlen aber die meisten Airlines.
Bis zur 36. Schwangerschaftswoche verlangen die großen Airlines in der Regel kein gynäkologisches Attest, empfehlen aber dennoch eines mit sich zu führen.
Dieses sollte beinhalten, dass die Schwangerschaft bislang unkompliziert verlaufen ist, wann der errechnete Geburtstermin ist und dass die Schwangere ohne Bedenken die geplante Flugreise antreten darf. Nach der 36. Woche wird eine Schwangere nur noch mit einem solchen Attest befördert. Im Allgemeinen wird aber davon abgeraten nach der 36. Schwangerschaftswoche zu fliegen, wenn es nicht unbedingt notwendig ist.
Etwas anders verhält es sich bei Mehrlingsschwangerschaften. Schwangere, die mehrere Kinder erwarten, sollten nur bis zur 28. Woche fliegen.
Danach wird generell von einer Flugreise abgeraten.
Beim Fliegen ist das Thromboserisiko für werdende Mütter erhöht. Aus diesem Grund wird dazu geraten, während des gesamten Fluges Stützstrümpfe zu tragen, um das Risiko einer Thrombose oder sogar einer Lungenembolie zu minimieren. Die Gabe von Antithrombosespritzen (Clexane®) vor einem Flug wird kontrovers diskutiert und sollte mit dem behandelnden Gynäkologen ausführlich besprochen werden.
Die einzelnen Fluggesellschaften haben teilweise andere Beförderungsbedingungen für Schwangere.
Während Lufthansa, Condor, Tui-Fly, Germanwings und Air Berlin Schwangere bis zur 36. Schwangerschaftswoche befördern, haben ausländische Airlines oft strengere Regeln.
Sie befördern zwar auch meistens bis zur 36. Schwangerschaftswoche, fordern aber zwingend ein Attest des Gynäkologen oder der Hebamme, die das Risiko eines Transportes als ungefährlich erachten.
Auch hier müssen die Atteste beinhalten, dass die Schwangerschaft bislang unkompliziert verlaufen und dass eine Beförderung unbedenklich möglich ist. Können die Schwangeren solch ein Attest nicht vorlegen, kann die Airline den Transport aus sicherheitsrelevanten Gründen ablehnen.
Die Strahlung bei Flügen ist eine gefürchtete und mittlerweile gut untersuchte Gefahr des Fliegens. Durch Messungen ist schon lange bekannt, dass die elektromagnetische Strahlung in einer Flughöhe von 10.000 Metern um ein Vielfaches höher ist, als auf dem Boden.
Während am Boden eine durchschnittliche Strahlungsmenge von 0,24 mSv (Millisievert) gemessen wird, ist die Strahlung in einer Flughöhe von nur 3000 Metern schon bei 1,1 mSv.
Entsprechend noch höhere Werte werden dann in der tatsächlich Flughöhe eines durchschnittlichen Passagierjets gemessen.
Trotzdem lassen sich die wenigsten Menschen aus diesem Grund von einer Flugzeugreise abbringen. Weshalb ist das so? Mit dazu bei trägt die noch sehr schwammige Studienlage der Langzeitfolgen der Strahlung auf den Körper.
So gibt es praktisch keine Untersuchung von Krebserkrankungen von fliegendem Personal oder Vielfliegern.
Weshalb die Strahlung in großen Höhen viel stärker ist als auf dem Boden, liegt daran, dass die elektromagnetische Strahlung durch eine Vielzahl von Luftschichten durchdringen muss, um auf die Erde zu gelangen.
Bis dahin ist sie zum größten Teil gefiltert und unschädlicher, wenn auch nicht komplett ungefährlich. In großen Höhen trifft die Strahlung praktisch ungehindert auf die Außenseite des Flugzeuges und kann ungehindert eindringen.
Die Höhe und Intensität der Strahlung hängt nicht nur von der geflogenen Höhe ab, sondern auch von den geflogenen Routen und der Flugzeit.
Die strahlungsintensivsten Flugrouten führen über den Nordatlantik und sind polnah. An diesen Stellen wird durch das Magnetfeld der Erde die gefährliche elektromagnetische Strahlung dichter an die Erde herangeführt als in Europa.
Ein Flugzeug von Europa in die USA durchquert bei einem 10 Stunden Flug mehr als die Hälfte der Zeit die strahlungsintensive, polnahe Region und ist der Strahlung ausgesetzt.
Diese Flüge gelten also als strahlungsintensiver und auch gesundheitsschädlicher als die Strecken von Europa in den Süden oder den Osten.
Es gibt Berechnungen, dass ein Passagier eines Transatlantikfluges von Europa in die USA soviel Strahlung abbekommt, die einer Röntgenuntersuchung der Lunge gleicht.
Wie wirkt sich die erhöhte Strahlung bei Schwangeren aus, zumal man jede Röntgenuntersuchung bei Schwangeren möglichst vermeiden will? Dazu gibt es bis dato leider nur sehr wenige Studien.
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