Die Therapie der Cervicobrachialgie besteht aus Lagerung, Physiotherapie, Medikamente, Elektrotherapie, Lokale Infiltrationen oder der Operation. Je nach Ausmaß der Cervicobrachialgie wird die jeweilige Therapie angewandt.
Zur symptomatischen Therapie einer Cervikobrachialgie eignen sich ganz unterschiedliche Therapieansätze. Unter einer symptomatischen Therapie versteht man eine an Krankheitszeichen (Symptomen) orientierte Therapie. Eine wirklich ursächliche Therapie, wie die Entfernung eines Bandscheibenvorfalls der HWS findet zunächst nicht statt.
Durch eine Halskravatte kann in der Akutphase des Krankheitsbildes eine wohltuhende Entlastung der Halswirbelsäule erreicht werden.
Ziel der Krankengymnastik bei einer akuten Cervicobrachialgie ist die Beruhigung der mechanisch irritierten Nervenwurzel. Hierzu werden spezielle krankengymnastische Übungsbehandlungen durchgeführt. Bei der Traktion führt ein gezielter Körperzug zu einer Erweiterung der Zwischenwirbellöcher (Austritt der Nervenwurzeln) und zu einer Entspannung der Muskulatur und Wirbelgelenke. Der Zug kann mit der Hand erfolgen oder durch spezielle Apparaturen, wie den Schlingentisch (Lendenwirbelsäule) und die Glisson-Schlinge (HWS).
Die Anwendung von therapeutisch wirksamen Stromformen (Elektrotherapie, Elektrostimulation)gehört in den Bereich der physikalischen Therapie und wird mit der Heilmittelverordnung für Physiotherapie ausgestellt. Verschiedene Stromarten wirken entzündungshemmend und schmerzlindernd.
Klassische Medikamente der Entzündungs- und Schmerzhemmung sind Nicht-Steroidale-Antirheumatika (NSAR) und Kortison. Die Applikation in Tablettenform oder als Medikament zur Injektion ist möglich. Hauptsächliches Ziel ist die Schmerzreduktion durch eine Entzündungshemmung an der Nervenwurzel.
Pregabalin (Lyrika ®) kann ebenfalls zur Begleittherapie einer chronischen Zervikobrachialgie eingesetzt werden. Lyrica ® wirkt schmerzlindernd bei neuropathischen Schmerzen (Nervenschmerzen) vielfältiger Art.
Die wirksamste Therapie zur Behandlung einer Zervikobrachialgie sind zielgenaue Infiltrationen an die betroffenen Nervenwurzeln. Diese Form der Spritzentherapie ist auch als periradikuläre Therapie (PRT) bekannt. Um Infiltration präzise an die Nervenwurzel zu applizieren, ist ein Bild gebendes Verfahren notwendig. Besonders geeignet hierfür ist die Bild gebende Unterstützung durch eine Computertomographie (CT). Als Injektionsinhalt wird meistens ein Gemisch aus einem lokalen Betäubungsmittel und Kortison verwendet.
Mit großem Erfolg werden auch die rückenmarksnahe Infiltrationen (Epidurale Infiltration) eingesetzt. Im Gegensatz zu den epiduralen Infiltrationen der Lendenwirbelsäule wird kein lokales Betäubungsmittel gespritzt, sondern ein Gemisch aus physiologischer Kochsalzlösung und Kortison. Die Wirkung ist sehr gut.
Ist die Zervikobrachialgie aufgrund der Schwere der zugrunde liegenden Erkrankung, z.B. aufgrund eines sehr großen Bandscheibenvorfalls, nicht ausreichend konservativ therapierbar, dann kommen operative Therapiemaßnahmen zum Einsatz, indem der Bandscheibenvorfall entfernt wird (Bandscheibenprothese, Spondylodese, endoskopische Diskektomie) und/oder die Nervenaustrittslöcher erweitert werden (Dekompression, Foraminotomie).
Bevor eine chirurgische Maßnahme zur Behandlung der Cervicobrachialgie in Frage kommt, sollten die konservativen Maßnahmen erschöpft sein.
Eine Operation wird durchgeführt, wenn es zu schweren Ausfällen der Nervenversorgung kommt und wenn die Beschwerden nicht innerhalb von einigen Monaten verschwunden sind. Hinsichtlich der Schmerzfreiheit ist eine Operation teilweise für die Patienten enttäuschend, da diese oft nur vorübergehend ist.
Die Operation wird von einem Neurochirurgen durchgeführt. Bei der Operation befreit der Operateur den Nerven vom Gewebe, welches die Beschwerden verursacht. Aufgrund der verschiedenen Möglichkeiten für die Entstehung einer Cervicobrachialigie können dies verschiedene Gewebearten sein, wie zum Beispiel der Teil einer vorgefallenen Bandscheibe oder auch Knochenauswüchse.
Drei verschiedene Techniken finden bei der Operation einer Cervicobrachialgie ihre Anwendung:
Bei den meisten Patienten bilden sich eine durch die Cervicobrachialgie entstandene Kraftminderung und Gefühlsstörung nach der Operation wieder zurück, ebenso wie Schmerzen, welche allerdings häufig im weiteren Verlauf erneut auftreten.
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