Ein Bluterguss im Knie wird auch als „Hämarthros“ bezeichnet. Ein Bluterguss im Knie ist eine häufige Begleiterscheinung bei Sportverletzungen. In den meisten Fällen sind Hämatome nicht gefährlich und bilden sich von selbst in wenigen Tagen zurück.

Bluterguss im Knie

Einleitung

Ein Bluterguss im Knie wird auch als „Hämarthros“ bezeichnet. Das geläufige Wort „Hämatom“ ist synonym zu Blutergüssen an allen Körperstellen. Unter einem Bluterguss kann man sich das Füllen eines Gewebes mit Blut als Folge einer Verletzung oder eines Unfalls vorstellen.

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Allgemeines

Fast alle Gewebe des menschlichen Körpers werden mit Blut versorgt, welches den Sauerstoff und die Nährstoffe beinhaltet. Wird das betroffene Gewebe, in diesem Fall die Strukturen des Knies verletzt, können auch die Blutgefäße beschädigt werden. Das Blut tritt dann aus dem Gefäß aus und lagert sich im Gewebe und in Körperhöhlen an. Das Blut kann von dort nicht mehr über die Venen abtransportiert werden und der Schaden im Gefäß führt dazu, dass sich die betroffene Stelle mit Blut füllt und verdickt.

Sehr häufig beobachten wir die Entstehung und den Verlauf von Blutergüssen, wenn wir uns einen sogenannten „blauen Fleck“ zuziehen. Die Stelle des blauen Fleckes wird dicker, wärmer und kann auch schmerzhaft sein, wenn man sie berührt. Nach einigen Tagen verändert sich die Farbe in einen eher gelblichen Fleck, bevor der Fleck vollständig verschwindet.

Ein Bluterguss im Knie hingegen ist eine häufige Begleiterscheinung bei Sportverletzungen. Durch die alltägliche hohe Belastung, ist das Kniegelenk sehr anfällig für Verletzungen des Bandapparats, Knorpels oder Knochens. Häufige Ursachen für Blutergüsse sind MeniskusrisseSeitenbandrisse Kreuzbandrisse oder Knochenbrüche. Gelenkergüsse im Knie sind nicht selten äußerst schmerzhaft, das Knie schwillt an und verfärbt sich von außen sichtbar blau-grünlich.

Als Sofortmaßnahmen kommen manche Hausmittel in Frage, wie eine schnelle Kühlung des Knies, was die Blutung drosselt. Danach sollte so schnell wie möglich ein Arzt konsultiert werden, da nicht nur die ursächliche Verletzung behandlungsbedürftig ist, sondern auch der Bluterguss selbst das Knie dauerhaft schädigen kann.

Unter Umständen können sich nach erfolgten Knieoperationen, zum Beispiel an Meniskus oder Kreuzband Gelenkergüsse bilden. Bildet sich der Bluterguss nicht von selbst nach einiger Zeit zurück, können Medikamente eine schnellere Abheilung fördern. In manchen Fällen wird es notwendig, das Gelenk zu punktieren, indem man mit einer Nadel die Flüssigkeit direkt aus den Hohlräumen im Gelenk absaugt.

Eine weitere Behandlung bei Blutergüssen im Knie stellen sogenannte „Hämatom-Tapes“ dar. Diese werden straff von außen auf das Gelenk geklebt und können sowohl die Schmerzen mildern, als auch die Rückbildung des Hämatoms beschleunigen.

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Ursachen

Blutergüsse im Kniegelenk können aus einer Breite an verschiedenen Ursachen entstehen. In den häufigsten Fällen sind sie Folge einer Verletzung von Strukturen im Knie. Solche Verletzungen können ohne ersichtliche Ursache bei alltäglichen Bewegungen auftreten, als Langzeitfolge von dauerhafter Fehlbelastung und Verschleiß oder im Zusammenhang mit Sportunfällen.

Risikoreiche Sportarten für Verletzungen des Kniegelenks sind vor allem Skifahren und Fußball, sowie alle Sportarten, die eine besondere Kraft und Belastung der Beine fordern. Das Kniegelenk ist insbesondere anfällig für sogenannte „Rotationstraumata“. Wird der Unterschenkel gegenüber dem Oberschenkel durch eine kräftige, falsche Bewegung zu stark verdreht, können vor allem die Kreuzbänder, die Seitenbänder und die beiden Meniski verletzt werden. Das Ausmaß der Verletzungen reicht von Überdehnungen bis zum vollständigen Abriss der Bänder. Sämtliche Risse der Bänder im Knie sind dringend behandlungsbedürftig durch einen Orthopäden. Bei den ruckartigen Verletzungen passiert es häufig, dass Gefäßstrukturen, die durch das Knie verlaufen, mit verletzt werden. Das Blut welches durch sie transportiert wird, ergießt sich dann in das umliegende Gewebe und die Hohlräume des Kniegelenks.

Jegliche Verletzungen im Knie, vor allem auch mit Beteiligung der Knochen, zum Beispiel der Kniescheibe, können durch kräftige Außeneinwirkungen entstehen, zum Beispiel bei schweren Stürzen. Sowohl leichte Prellungen, als auch Knochenbrüche können Hämatome mit sich bringen. Diese Blutergüsse äußern sich als sogenannter Pferdekuss.

Nicht selten treten Blutergüsse im Knie nach Operationen am Knie auf. Der Körper nimmt dabei die Operation als eine Art Verletzung wahr. Auch manche Medikamente können Blutergüsse an verschiedenen Stellen des Körpers bewirken. Hier sollte mit einem Arzt abgeklärt werden, welches Medikament dafür verantwortlich ist und ob die medikamentöse Therapie eingestellt werden muss.

In seltenen Fällen kann ein Bluterguss im Knie ohne ersichtliche Ursache und ohne vorhergegangenen Unfall entstehen. Sollte so etwas häufiger auftreten, auch an anderen Stellen des Körpers, so kann das mitunter auf ernsthaftere Erkrankungen hindeuten. Ein Arzt sollte konsultiert werden, um internistische Erkrankungen, die Blutungsneigungen beinhalten, auszuschließen.

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Auftreten von Blutergüssen im Knie nach einer Operation am Knie

Während und nach Operationen treten Blutungen auf. Wird eine größere Verletzung im Kniegelenk operativ behandelt, kann es innerhalb der Gelenkhöhlen zu kleinen oder größeren Nachblutungen kommen. Bei größeren Operationen, nach denen Blutungen wahrscheinlich sind, wird häufig von den Chirurgen eine Drainage in die Operationswunde gelegt, über die das sich anreichernde Blut abfließen kann. Scheint die Blutung geringer zu werden oder aufzuhören, kann diese Drainage entfernt werden. Es kann dennoch vorkommen, dass ein Bluterguss auftritt. Da die Schwellungen auch durch zum Beispiel bakteriellen Eiter verursacht werden können, muss der Erguss beobachtet werden. Sollte der Erguss sich nicht innerhalb weniger Tage bis Wochen bessern, muss ein Arzt entscheiden, ob das Knie punktiert werden muss oder sogar eine operative Behandlung notwendig ist.

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Auftreten von Blutergüssen im Knie nach Arthroskopie

Ein Bluterguss im Knie kann auch nach einer Arthroskopie, also einer Gelenkspiegelung, entstehen.

Das Einbringen der medizinischen Instrumente ins Kniegelenk reizt die Gelenkhöhle und führt zu einer Schwellung im Knie.

Hat der Eingriff ein therapeutisches Ziel – z.B. das Operieren eines gerissenen Bandes im Knie oder das Vernähen eines beschädigten Knorpels - werden dabei feine oder auch größere Blutgefäße, die sich in fast jedem Gewebe finden, beschädigt. Es handelt sich hier um keine großen, sondern eher diffuse Blutungen, die jedoch in einem engen Raum wie dem Kniegelenk ins Gewicht fallen und eine deutliche Schwellung mit Schmerzen hervorrufen können.

Ein Bluterguss im Knie nach einer Arthroskopie ist jedoch eine häufige Begleiterscheinung, die sich in den allermeisten Fällen nach einiger Zeit von alleine zurückbildet und keine Beunruhigung auslösen sollte. Nur in Ausnahmefällen kann es beispielsweise zu einer Infektion kommen, die dann weiter behandelt werden muss.

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Symptome

Bei kleinen Hämatomen liegt häufig nur eine leichte Schwellung und ein Druckschmerz vor. Zusätzlich ist die betroffene Stelle von außen sichtbar verfärbt, zunächst rot, dann blau, später gelb. Bei größeren Blutergüssen am Knie kann ein größerer, dauerhafter Schmerz auftreten. Diesen bezeichnet man auch als Spannungsschmerz, der durch die Ausbreitung und Schwellung des Ergusses zustande kommt. Zudem ist durch die Schwellung die Bewegungsfreiheit eingeschränkt.

Bei großen Blutergüssen im Kniegelenk kommt es zur sogenannten „tanzenden Patella“. Hierbei bemerkt man schon bei leichtem Druck auf die Kniescheibe, dass die Kniescheibe durch die angesammelte Flüssigkeit im Knie zu schwimmen scheint. Das Phänomen tritt allerdings erst bei Gelenksergüssen von etwa 50ml auf.

Behandlung

In den meisten Fällen sind Hämatome nicht gefährlich und bilden sich von selbst in wenigen Tagen zurück. Das Blut, welches aus dem Gefäß in das Gewebe übergetreten ist, gerinnt zunächst und wird dann entfernt, indem der Körper es durch Enzyme abbaut. Die verschiedenen Abbauprodukte, die dabei entstehen, erklären auch die Entwicklungen der Farben des „blauen Flecks“ von rot, über blau und grün, zu gelb.

Unmittelbar nach der Verletzung und dem Beginn der Schwellung am Knie, muss das Knie gekühlt werden. Die kühle Temperatur führt dazu, dass die Blutgefäße sich zusammenziehen und die Blutung verringert oder gestoppt wird. Dadurch breitet sich das Hämatom nicht so weit im Gewebe aus und auch die Schwellung fällt geringer aus.

Ein Arzt sollte entscheiden, wie mit der Behandlung weiter verfahren wird. Der Bluterguss selbst ist für gewöhnlich nicht behandlungsbedürftig, wenn die Ursache für den Erguss behoben wurde. In anderen Fällen kann der Orthopäde auch ein sogenanntes „Hämatom-Tape“ auf das Knie kleben, welches den Heilungsprozess beschleunigt und ihn durch gleichzeitige Schmerzlinderung erleichtert.

In seltenen Fällen kann der Gelenkerguss von selbst nicht abheilen und eine Punktion des Knies wird nötig. Hierbei wird mit einer Nadel das Blut aus einem Hohlraum des Kniegelenks abgesaugt.

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Behandlung mit Tape

Ein Bluterguss im Knie lässt sich auch durch das sogenannte „Tapen“ behandeln. Sie werden auch als „Kinesiotape“ oder „Meditape“ bezeichnet. Nicht alle Kinesiotapes sind zur Anwendung bei Kniegelenksergüssen geeignet. Spezielle Tapes zur Behandlung von Blutergüssen, nennt man auch „Hämatom-Tapes“.

Die Tapes kann man in Apotheken und Sanitätshäusern erwerben und selber anwenden und kleben. Hierfür bedarf es anfänglich einiger Übung, weshalb es sich empfiehlt, zunächst einen Orthopäden zu Rate zu ziehen.

Die Tapes müssen sehr straff auf der Haut angeklebt werden und sollten das Hämatom vollständig bedecken. Hierfür benötigt man besonders breite Tapes, die in alle Richtungen elastisch sind, weshalb nicht alle Kinesiotapes in Frage kommen.

Das Hämatom-Tape sollte die Schmerzen lindern und den Prozess der Heilung beschleunigen. Passiert das nicht und der Bluterguss ist nach Wochen immer noch vorhanden, sollte mit dem Arzt über ein weiteres Vorgehen gesprochen werden. In solchen Fällen kann es nötig werden, den Bluterguss über eine Operation oder Punktion zu beheben.

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Sollte man Blutergüsse am Knie eher kühlen oder wärmen?

Grundsätzlich sollten Blutergüsse gekühlt werden; durch die Kälte verengen sich die Blutgefäße, es fließt weniger Blut in das betroffene Gewebe, wodurch sich die Schwellung bessert und der Erguss schneller zurückgebildet wird. Auch gegen die Schmerzen ist Kühlen (neben schmerzstillenden und entzündungshemmenden Medikamenten wie z.B. Ibuprofen) ein bewährtes Mittel. Idealerweise wird ein im Kühlschrank gelagertes Kühlpack in ein Handtuch gewickelt und auf die betroffene Stelle aufgelegt, sodass es zu keinen Erfrierungen der Haut kommt.

Punktion zur Behandlung von Blutergüssen

Behebt der Bluterguss im Gelenk sich nicht von selbst, sollte das Knie punktiert werden und möglichst viel Blut entfernt werden. Auf Dauer kann das Blut in den Gelenkhöhlen den Knorpel beschädigen und Entzündungen verursachen.

In diesen Fällen kann der Arzt das Knie punktieren und der Patient sollte sofort eine Besserung des Blutergusses und der Schmerzen bemerken. Mit einer dünnen Nadel sticht der Arzt in das Kniegelenk und versucht möglichst viel von dem Blut abzusaugen.

Allerdings sind auch bei der Punktion Risiken vorhanden. Wird die Punktion falsch durchgeführt, können Strukturen im Kniegelenk durch die Nadel verletzt werden. Es kann auch passieren, dass neue Blutungen durch die Punktion entstehen. Bei unhygienischer Durchführung der Punktion kann das Knie sich entzünden und zu weiteren Schmerzen und Gelenkergüssen führen.

Ebenfalls sollte dafür gesorgt werden, dass die ursprüngliche Verletzung, die den Bluterguss ausgelöst hat, behoben ist. Andernfalls ist der Erfolg durch die Punktion von kurzer Dauer, da sich die Gelenkhöhle schnell wieder mit Blut füllen kann.

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Hausmittel bei einem Bluterguss

Neben den bewährten schulmedizinischen Behandlungsmethoden und dem Auflegen eines Kühlpacks können auch verschiedene Hausmittel helfen, einen Bluterguss im Knie zu behandeln.

Ein mit essigsaurer Tonerde (aus der Apotheke) getränktes Tuch, das um das Knie gewickelt wird, kann ebenso wie ein Bad mit Arnikaessenz hilfreich sein. Beides sollte jedoch nicht auf offenen Wunden (beispielsweise nach einer OP) angewendet werden. Ein bewährtes Mittel sind auch Quarkwickel: Hierfür werden etwa 250g kalter Quark aus dem Kühlschrank gleichmäßig auf ein Handtuch verteilt und damit das Knie umwickelt.

Ist der Bluterguss jedoch einmal vorhanden, hilft in den meisten Fällen nur abwarten. Wechselt der Bluterguss nach einen Tagen die Farbe ins gelbliche, ist es ein gutes Zeichen, dass sich das Hämatom von selbst heilt.

Heilungsdauer von einem Bluterguss im Knie

Kleinere Hämatome lassen sich in ihrem Verlauf anhand der Farben, die sie annehmen, gut beobachten. Von dem Moment der Entstehung bis zum vollständigen Rückgang der Schwellung vergehen in etwa bis zu zwei Wochen. Größere Blutergüsse, vor allem auch nach Operationen, können über Wochen andauern. Ein Arzt sollte konsultiert werden, der über die Behandlung entscheidet. Manche Hämatome lösen sich nicht von alleine auf. Diese bezeichnet man auch als organisierte Hämatome. In dem Fall sollte der Arzt eine Punktion durchführen, eine Drainage legen oder den Erguss operativ entfernen. Bei so großen Blutergüssen kann die vollständige Abheilung je nach Verlauf Wochen bis Monate dauern.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 24.03.2016 - Letzte Änderung: 22.10.2021