Bettwanzen sind kein hygienisches Problem, sondern sind in der Regel eine Art Mitbringsel aus dem Urlaub oder von Dienstreisen. Wenn man sich sicher ist, dass es sich bei Stichen/ Bissen um Bettwanzen handelt, ist eine strikte Einhaltung von bestimmten Maßnahmen der einzige Weg, die äußerst zähen Schädlinge wieder los zu werden.
Viele Menschen fragen sich, was sie tun können, um Bettwanzen vorzubeugen. Dazu ist es zunächst einmal wichtig, die Ursachen für den Befall mit den unliebsamen Parasiten zu kennen. Bettwanzen werden häufig als stille Mitreisende aus Hotels, Herbergen, Ferienwohnungen oder Fernzügen mit nachhause gebracht. Dort gelangen sie beim Auspacken der Koffer ganz unbemerkt ins Schlafzimmer und breiten sich im heimischen Bett aus. Theoretisch reicht bereits ein trächtiges Weibchen aus, um einen ausgedehnten Befall mit Bettwanzen zu verursachen. Sollte man nach Übernachtungen in Hotels, Pensionen oder auch Schlafabteilen in Zügen Insektenstiche am Körper bemerken, die nicht eindeutig von Mücken stammen, ist Vorsicht geboten. Das möglicherweise befallene Gepäck sollte man nicht in Nähe zum Bett auspacken und professionelle Anweisungen zum Auffinden der Wanzen befolgen.
Auch der Kauf gebrauchter Möbel, Antiquitäten oder Kleidung birgt ein gewisses Risiko für die Verschleppung von Bettwanzen. Daher sollten gebrauchte Gegenstände grundsätzlich professionell gereinigt werden, bevor sie in die eigenen vier Wände einziehen dürfen.
Grundsätzlich ist es wichtig zu verstehen, dass Bettwanzen nichts mit mangelnder Hygiene zu tun haben. Daher muss man sich für einen Befall nicht schämen. Es ist unklar, weshalb gerade in den letzten Jahren der Bettwanzenbefall auch in deutschen Großstädten massiv zugenommen hat. Forscher vermuten, dass die Bettwanzen vermehrt Resistenzen gegen Pestizide aufweisen und sich so schlechter bekämpfen lassen. Dadurch können sie sich weiter ausbreiten.
Bettwanzen sind nur sehr schwer zu erkennen. Sie sind wahre Könige des Versteckspiels und nutzen alle erdenklichen Möglichkeiten, aus dem menschlichen Blickfeld zu verschwinden. Steckdosen, Fensterritzen, Bettkästen und sogar Leitungsrohre sind nur wenige Beispiele für typische Aufenthaltsorte von Bettwanzen. Die ca. 1-7mm langen Blutsauger sind gelb- bis rotbraun und besitzen einen flachen, ovalen Körper. Nach dem Blutsaugen schwillt ihr Körper auf bis zu circa 10 mm an. Der Hinterleib nimmt einen dunkelroten bis schwarzen Farbton an. Die Parasiten sind lichtscheu und nachtaktiv, daher lassen sie sich tagsüber kaum Auffinden. Bettwanzen befallen den Menschen meist in den frühen Morgenstunden und saugen bis zu 20 Minuten Blut. In dieser Zeit könnten sie sichtbar sein. Meistens fallen Bettwanzen jedoch nur durch die Symptome, die sie verursachen auf.
Selbstverständlich sind Stiche auf der Haut ein Anzeichen für Bettwanzen. Häufig werden sie jedoch mit anderen Insektenstichen verwechselt.
Ein weiteres Indiz für Bettwanzen ist eine Art „süßlicher“ Geruch im Schlafzimmer, der von Drüsen der Parasiten abgesondert wird. Abgesehen davon lassen sich selten auch kleine schwarze Punkte um potentielle Verstecke der Bettwanzen herum finden. Dabei handelt es sich um Kotflecken der Wanzen. In den meisten Fällen fällt der Befall jedoch lediglich durch die Symptome auf.
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Die Stiche der Bettwanze werden häufig mit anderen Insektenstichen verwechselt. Bei genauem Hinsehen lassen sich jedoch Unterschiede erkennen. Meist liegen Bettwanzenstiche in einer Reihe. Sie bilden sogenannte „Straßen“, die der Fortbewegung der Bettwanzen auf dem Wirt entsprechen. Der Stich einer Bettwanze befindet sich meist an unbedeckten Körperstellen wie Armen, Füßen, Schultern, Hals, Gesicht oder Nacken.
Typisch ist eine starke Rötung der Stiche, die von einem Juckreiz begleitet sein kann. Der Stich erscheint als wenige Millimeter große tiefrote, punktförmige Rötung. Um ihn herum kann die Haut ebenfalls kreisförmig in einem helleren Rotton gefärbt sein. Bettwanzenstiche müssen nicht in einer Reihe liegen, obwohl dies häufig ist. Man findet auch gruppierte Stiche.
Selten ist es jedoch, dass über den gesamten Körper verteilt vereinzelte Stiche zu finden sind. Das spricht eher für eine andere Ursache. Bei Menschen, die jedoch schon lange Zeit in „verwanzten“ Haushalten leben, kann es passieren, dass eine sogenannte Desensibilisierung eintritt. Die Stiche werden kaum noch wahrgenommen, sodass ein Befall des gesamten Körpers resultieren kann.
Manche Menschen reagieren sehr stark auf den Biss einer Bettwanze, andere zeigen hingegen kaum eine Reaktion. Ähnlich verhält es sich auch mit dem begleitenden Juckreiz. Er stellt zwar ein sehr charakteristisches Symptom für einen Bettwanzenbefall dar, jedoch ist er nicht immer vorhanden. Bei den meisten Menschen ist der Juckreiz für mehr als eine Woche vorhanden. Er muss nicht unmittelbar nach den Stichen auftreten und zeigt sich mitunter etwas zeitverzögert. In seltenen Fällen kommt es zu ausgeprägten allergischen Reaktionen, die mit starkem Juckreiz, Nesselsucht (Urtikaria) und ausgeprägten Hautentzündungen einhergeht.
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Bettwanzen verursachen typische Hautveränderungen bei den Betroffenen. In den frühen Morgenstunden stechen sie an unbekleideten Hautregionen zu und saugen sich bis zu 20 Minuten mit Blut voll. Das hinterlässt seine Spuren. Die Einstiche führen zu punktförmigen blutigen Hautrötungen, die von blasseren Hautrötungen umgeben sind. Da Bettwanzen auf der Haut wandern, sieht man entlang ihrer „Wanderstraßen“ Einstiche. Es ergibt sich ein linienförmiges Muster des Ausschlags. Bei einem ausgeprägten Befall mit Bettwanzen können mehrere Hautregionen parallel betroffen sein.
Bei manchen Menschen lösen Bettwanzenstiche eine Art allergische Reaktion aus, die zu ausgeprägten Hautausschlägen auf der gesamten Haut führen können. Dieser Hautausschlag zeigt sich meist in Form der sogenannten Nesselsucht (Urtikaria), die gekennzeichnet ist von kleinen, hellroten Hautveränderungen. Diese Hautveränderungen bezeichnet man als Quaddeln. Sie sind leicht über dem Hautniveau erhaben und jucken.
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Aus medizinischer Sicht müssen Bettwanzenbisse nicht zwingend behandelt werden. Wichtiger ist die Bekämpfung der Schädlinge im Haushalt, um den Teufelskreis zu durchbrechen. Dennoch schadet es nicht, sich von einem Arzt untersuchen zu lassen. Dieser kann Medikamente verschreiben, die gegen die Symptome der Bettwanzenstiche helfen. Gegen den Juckreiz helfen sogenannte Antihistaminika. Weiterhin können kortisonhaltige Cremes zur Linderung der Beschwerden eingesetzt werden. Bei einer ausgeprägten allergischen Reaktion verabreicht der Arzt ebenfalls Antihistaminika oder Kortikosteroide. In seltenen Fällen kann auch eine Injektion mit Adrenalin notwendig sein.
Da das Kratzen der Einstichstellen den Eintritt von Bakterien in die Haut begünstigt, kann eine Infektion die mögliche Folge sein. Bei Zeichen einer Infektion, wie beispielsweise Fieber, Eiter auf der Haut, starken Schwellungen oder Rötungen, sollte unmittelbar ein Arzt aufgesucht werden. In diesem Falle ist möglicherweise eine Behandlung mit Antibiotika notwendig. Leichte Infektionen können bereits mit antiseptischen Hautsalben behandelt werden. Diese desinfizieren die Haut und verhindern führen dazu, dass die Erreger absterben.
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Bettwanzen können mitunter hartnäckige Mitbewohner sein. Sie sind sehr widerstandsfähig und können mehrere Monate lang ohne Mahlzeit überleben. Ohne eine adäquate Schädlingsbekämpfung erledigt sich das Problem leider nicht von selbst. Haushalte, die keine sorgfältige Bekämpfung der Bettwanzen durchführen, sind meist mehrere Jahre von dem Befall betroffen. Auch wenn Bettwanzen einmal erfolgreich bekämpft wurden, können sie immer wieder aus Hotels, Fernzügen oder Zeltplätzen ins eigene Haus mitgebracht werden.
Die Hausstaubmilbe nistet sich besonders gerne im Bett ein. Bei Menschen die unter einer Hausstauballergie leiden kann dies zu typischen allergischen Beschwerden führen.
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Ständig juckende Kopfhaut kann Hinweis auf ein Lausbefall sein. Den ungebetenen Gästen kann man durch eine gezielte Behandlung auf den Leib rücken.
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