Adumbran wird wegen seiner beruhigende Wirkung zur kurzfristigen Behandlung von Erregungszuständen und Schlafstörungen eingesetzt.

Adumbran

Definition

Adumbran ist ein Medikament, das den verschreibungspflichtigen Wirkstoff Oxazephan enthält, der durch seine beruhigende Wirkung zur kurzfristigen Behandlung von Erregungszuständen sowie von Schlafstörungen eingesetzt wird.

Anwendungsbereiche

Der beruhigende Effekt des Adumbrans wird unter anderem verwendet zur Linderung von

Allerdings ist die Einnahme von Adumbran in beiden Fällen ausschließlich zur symptomatischen Behandlung geeignet und sollte auf längere Sicht nur als ergänzende Therapie, beispielsweise zusätzlich zu einer psychologischen Behandlung, eingesetzt werden.

Einnahme

Adumbran wird in Tablettenform eingenommen, meist zweimal täglich und unabhängig von den Mahlzeiten. Die Dosis richtet sich nach dem Ausmaß der Symptome.

Die Einnahmedauer sollte aufgrund des hohen Suchtrisikos nur wenige Tage betragen und auch im Falle einer chronischen Erkrankung vier Wochen nicht überschreiten. Die Hinweise das behandelnden Arztes sind zu beachten. 

Dosierung

Die Dosierung von Adumbran ist abhängig von der Art der Erkrankung, der Größe und dem Gewicht des Patienten. Dabei sollte die Dosis immer so klein wie möglich gehalten werden, um mögliche Nebenwirkungen zu vermeiden.

Eine Tablette enthält in der Regel 10mg des Wirkstoffs Oxazepam. Beim Einsatz von Adumbran zur Behandlung von Angst- und Spannungszuständen können von Erwachsene oder Jugendliche ab 14 Jahren eine Tablette morgens und ein bis zwei Tabletten abends eingenommen werden. Wird Adumbran bei zum Beispiel Durchschlafstörungen eingesetzt, sollten dafür ein bis zwei Tabletten am Abend ausreichen.

Die Anwendung von höheren Dosierungen ist bei ungenügender Wirkung möglich, sollte aber immer vorher mit dem behandelnden Arzt besprochen werden.

Gegenanzeigen

Adumbran darf nicht eingenommen werden, wenn eine Allergie gegen den Wirkstoff Oxazephan vorliegt.

Aufgrund des Suchtpotenzials wird im Falle einer akuten oder vergangenen Abhängigkeit von AlkoholDrogen oder anderen Medikamenten von einer Anwendung abgeraten.

Auch kann das Medikament bei einer Erkrankung an Myasthenia gravis, einer krankhaften Muskelschläffe, oder Problemen des Gleichgewichtssinns und der Bewegungskoordination nicht eingenommen werden, da diese durch Adumbran verstärkt werden.

Weitere Ausschlusskriterien sind Störungen der Leber-oder Nierenfunktion sowie Lungenerkrankungen und Schlafapnoe (zeitweises Aussetzen der Atmung während des Schlafs).

Abhängigkeit von Adumbran

Adumbran gehört zur Medikamentengruppe der Benzodiazepine. Diese bewirken im zentralen Nervensystem eine Unterdrückung der Signalweiterleitung. Somit können sie Gefühle wie Angst und Unruhe abdämpfen. Dies ist ein starker Eingriff in die Wahrnehmung und das Erleben verschiedener Situationen und birgt daher ein hohes Abhängigkeitspotential.

Bei der Einnahme von Medikamenten, die einen schnellen Wirkeintritt und ein schnelles Wirkungsende haben, kann man die positive Wirkung sehr genau spüren. Daher bringen solche Medikamente eine höhere Gefahr der psychischen und körperlichen Abhängigkeit mit sich. Adumbran ist ein mittellange wirkendes Medikament.

Bei Adumbran ist die Gefahr der Abhängigkeit schon bei kurzer Anwendung vorhanden und dabei etwas höher als bei lange wirksamen Benzodiazepinen wie zum Beispiel Clonazepam.

Entzugserscheinungen

Nach Absetzen von Adumbran kann es zu Beschwerden im Rahmen eines Entzugs kommen. Dazu zählen u.a. :

  • Wiederauftreten der ursprünglichen Symtome wie  Angst und Unruhe
  • Schwitzen
  • Übelkeit
  • Bluthochdruck
  • Zittern
  • Gedächtnisstörungen
  • niedergeschlagene Stimmung
  • Halluzinationen

Nebenwirkungen

Eine Einnahme von Adumbran, die die Dauer einer Woche überschreitet, trägt ein hohes Risiko zur Abhängigkeit.

Aufgrund der verminderten Schlafqualität kann es zu verschiedenen Nebenwirkungen kommen, zum Beispiel:

Vor allem eine verlängerte Reaktionszeit beeinträchtigt ggf. die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen. Diese Nebenwirkungen können aber durch eine Schlafdauer von mindestens sieben Stunden abgemildert werden.

Als weitere Nebenwirkungen kann Schwindel auftreten, der in Kombination mit gelegentlichen Muskelerschlaffungen in einer Bewegungsunsicherheit resultiert.

Genannt sind die relativ am häufigsten auftretenden Nebenwirkungen, ein Anspruch auf Vollständigkeit besteht jedoch nicht. Genauere Informationen finden sich in der Packungsbeilage.

Wechselwirkungen

Da Adumbran selbst bereits einen hemmenden Einfluss auf die Aktivität des Gehirn hat, ist die parallele Einnahme von Medikamenten, die ebenfalls eine aktivitätsvermindernde Wirkung haben, nur unter vorheriger Absprache mit einem Arzt und unter Vorsicht möglich.

Zu diesen Medikamenten zählen:

Des weiteren wurden Wechselwirkungen mit bestimmten Bluthochdruckmitteln sowie mit Medikamenten zur Behandlung von Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) festgestellt.

Wie wirkt Adumbran?

Das Aktivitätsniveau des Gehirns wird von Botenstoffen beeinflusst. Hierbei gibt es solche, die den Wachheits- und Aktivitätsgrad des Gehirns steigern und solche, die ihn abschwächen.

Der Wirkstoff Oxazephan verstärkt als Mitglied der Familie der Benzodiazepine die Wirkung des hemmenden Botenstoffs GABA im Gehirn und wirkt so aktivitätsdämpfend. Die Wirkungsdauer beträgt hierbei acht bis zehn Stunden.

Das Adumbran macht sich diesen beruhigenden oder schlaffördernden Einfluss des Oxazephans zunutze.
Der Nachteil ist, dass zwar das Ein- und Durchschlafen erleichtert wird, die Qualität des Schlafes allerdings abnimmt. Bei ausreichendem Schlaf wird die Leistungsfähigkeit tagsüber jedoch kaum beeinträchtigt.

Ein weitaus größeres Problem stellt das Suchtpotenzial des Adumbrans dar. Bereits nach einwöchiger Einnahme entwickelt sich eine Abhängigkeit des Körpers. Ein Absetzen muss schrittweise erfolgen, da als Folge eines plötzlichen Entzugs die Symptome vorübergehend wieder verstärkt auftreten (Reboud-Phänomen).

Wirkddauer

Adumbran wird als Tablette eingenommen und dann über den Magen-Darm-Trakt aufgenommen. Die Wirkung beginnt etwas später als bei anderen Medikamenten der selben Gruppe. Dabei kann der Wirkeintritt bei jeder Person etwas unterschiedlich sein.
Meist ist die erste Wirkung nach ca. 30 Minuten zu spüren. Die maximale Wirkung wird ungefähr nach einer bis drei Stunden erreicht. Insgesamt beträgt die Wirkungsdauer von Adumbran zwischen acht und zwölf Stunden.

Alternativen zu Adumbran

Als Alternative zu Adumbran eignen sich verschiedene Medikamente und Pflanzenstoffe. Dabei sollte zunächst immer zusammen mit einem Arzt entschieden werden, wie ausgeprägt die Beschwerden sind.

Bei mäßiger Unruhe oder leichten Schlafstörungen zeigen auch Pflanzenstoffe wie Baldrian oder Johanniskraut nachgewiesen eine gute Wirkung.

Bei ausgeprägteren Beschwerden können als Alternative zu Adumbran zum einen andere Medikamente der Gruppe der Benzodiazepine angewandt werden. Zum anderen können vor allem bei Angststörungen einige Antidepressiva eingesetzt werden.

Besteht Rezeptpflicht?

Adumbran ist ein Medikament mit dem Wirkstoff Oxazepam. Dieser gehört zur Gruppe der Benzodiazepine, die eine beruhigende Wirkung haben und somit auch als Schlafmittel eingesetzt werden. Da diese Medikamentengruppe, besonders bei zu hoher oder falscher Dosierung zu schwerwiegenden Nebenwirkungen führen kann, besteht für Adumbran eine Rezeptpflicht.

Hersteller

Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG

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Autor: Dr. N. Gumpert Veröffentlicht: 17.04.2013 - Letzte Änderung: 18.09.2024