Ursachen einer Stinknase

Die wesentliche Ursache einer Stinknase ist Rückbildung der Nasenschleimhaut (Atrophie). Dadurch wird es Erregern möglich sich leichter anzusiedeln, was letztendlich bis zu einer Nekrose (Absterben) der Nasenschleimhaut führen kann.

Ursachen einer Stinknase

Hauptursachen der Stinknase

1. Atrophie der Nasenschleimhaut:
Die Stinknase (auch: Rhinitis atrophicans, Ozeana) entsteht dadurch, dass ein Schwund des Gewebes der Nasenschleimhaut (Atrophie) vorliegt. Die atrophierte Schleimhaut sorgt dafür, dass es für bestimmte Keime leichter ist, sich dort anzusiedeln und sich zu vermehren. Da die meisten dieser Keime einen übelriechenden, faulig bis süßlichen Duft absondern, kommt es zu dem charakteristischen Geruch, der bei der Stinknase als Ursache auffällt.

2. Atrophie der Nerven
Allerdings atrophiert bei einer Stinknase nicht nur die Schleimhaut. Auch die Nervenendigungen der Nase atrophieren, wodurch der Betroffene bei dieser Ursache der Stinknase selbst den Geruch gar nicht wahrnehmen kann (Anosmie).

3. Schleimdrüsenzerstörung
Außerdem geht als durch den Gewebeschwund auch die Funktion der Schleimdrüsen zugrunde, weshalb der Naseninnenraum nicht mehr genügend Feuchtigkeit bekommt und die Schleimhaut austrocknet. Das heißt, das Sekret in der Nase ist sehr zähflüssig oder sogar verkrustet und Keime können dadurch nicht mehr so gut „ausgeschwemmt“ werden.

Primäre und sekundäre Ursachen einer Stinknase

Man unterscheidet zwischen einer primären und einer sekundären Stinknase.

Die primäre Stinknase

Diese entsteht durch eine genetische Veranlagung. Sie manifestiert sich bei den meisten Betroffenen im Pubertätsalter und tritt häufiger bei Frauen auf.

Die sekundäre Stinknase

Sie kann verschiedene Ursachen haben, die alle wegen irgendeiner Form der Zerstörung der Nasenschleimhaut zur Ozaena führen.

  • Oftmals bewirken Tumoren des Nasenrachenraums eine Schädigung der Schleimhaut. Auch wenn solche (oder andere Tumoren im umliegenden Gesichtsbereich) mithilfe von einer Strahlentherapie behandelt werden, kann es wegen der zerstörenden Wirkung der Strahlung als Ursache zu einer Stinknase kommen.
  • Durch Operationen oder andere Verletzungen der Schleimhaut kann diese ebenfalls (sekundär) geschädigt werden.
  • Manchmal kann auch ein langfristiger Missbrauch des Wirkstoffs Xylometazolin, der sich in abschwellenden Nasentropfen oder -sprays befindet, zu einer Abhängigkeit von Nasenspray führen und die Entstehung einer Stinknase begünstigen (Privinismus). Seltener führt auch einmal eine Verkrümmung oder eine andere Fehlbildung der Nasenscheidewand zu einer Stinknase als Ursache.

Nasenspray als Ursache einer Stinknase

Die Stinknase, auch „Rhinitis atrophicans cum foetore“ in der Fachsprache genannt, wird nicht selten durch übermäßigen und schädlichen Gebrauch von Nasenspray verursacht. Viele Menschen sind abhängig von Nasenspray, was mit vielerlei Beschwerden einhergeht. Herkömmliche Nasensprays sind geeignet, um für die Situation eine Abschwellung der Nasenschleimhaut zu bewirken und für einen kurzen Moment eine freiere Atmung zu gewährleisten. Wird das Nasenspray über Wochen dauerhaft verwendet, verlernen die oberflächlichen Zellen der Nase, die Schleimhaut von selbst abschwellen zu lassen. In der Folge kommt es somit durch den missbräuchlichen Einsatz von Nasenspray zu dauerhaft geschwollener Nasenschleimhaut mit Atembeschwerden. Die Schleimhautzellen werden dabei geschädigt und sterben ab. An der Stelle der abgestorbenen Zellen können sich Keime ansiedeln und vermehren. Eine seltene Komplikation dieser Schleimhautschäden ist folglich die Stinknase, die durch florierende Keime der geschädigten Nasenschleimhaut entstehen kann. Die Nase verkrustet von innen und auch der Geruchssinn ist eingeschränkt. Der Gestank kann mitunter so schlimm werden, dass umgebende Personen ihn als sehr unangenehm wahrnehmen. Nicht nur aus sozialen und gesellschaftlichen Gründen sollte die Stinknase therapiert werden. Das sofortige Absetzen des Nasensprays und Inhalation von Salzwasser können erste Linderung verschaffen. Spezielle Salben können das Milieu der Schleimhaut verbessern. Eine vollständige Heilung ist oft nicht möglich.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 07.03.2013 - Letzte Änderung: 18.09.2024