Eine Schulterprellung entsteht durch stumpfe Gewalteinwirkung, wie z.B. durch Stöße, Schläge oder Stürze. Sie ist schmerzhaft und kann von Rötungen, Schwellungen und Blutergüssen begleitet werden.

Schulterprellung

Definition

Eine Prellung, medizinisch als Kontusion bezeichnet, ist eine der häufigsten Verletzungen im Sport. Hierbei kommt es durch das Einwirken von stumpfer Gewalt zu einer Quetschung des Gewebes. Die Gewalt kann in Form von Stößen, Tritten oder Aufprall nach Stürzen erfolgen. Sichtbare Verletzungen der Haut fehlen oft. Auch Muskeln und Sehnen im Schulterbereich können betroffen sein. Schulterprellungen gehören zu den typischen Verletzungen bei einer Vielzahl von Sportarten.

Ursachen

Schulterprellungen sind oft Folgen von Stößen, Schlägen, Stürzen oder Zusammenstößen. Die stumpfe Gewalteinwirkung führt zur Verletzung von Gefäßen durch Quetschung von Weichteilen. Dabei treten Flüssigkeit und Blut aus, was zu einer Schwellung und Blutergüssen führen kann. Die Schmerzempfindlichkeit des betroffenen Bereichen erhöht sich durch die entzündlichen Vorgänge im betroffenen Gewebe.

Besonders häufig kommen Schulterprellungen bei Kontaktsportarten wie Fußball, Handball oder Rugby vor. Auch bei Kampfsportarten sind Prellungen durch Schläge häufig. Das Fallen aus großer Höhe kann selbst bei gekonnten Abrolltechniken zu Schulterprellungen führen, so etwa beim Reiten. Auch Sturzereignisse im Wintersport oder beim Klettern können zu Prellungen der Schulter führen.

Diagnose

Eine Schulterprellung ist meist schon bei Schilderung des Unfallherganges zu diagnostizieren. Daneben kann eine gründliche Untersuchung die Diagnose unterstützen. Häufig einhergehend mit Schmerzen im Schulterbereich treten Blutergüsse sowie eine Schwellung der betroffenen Schulter auf.
Um Knochenbrüche im Schulterbereich auszuschließen kann eine Röntgenaufnahme gemacht werden. Bei einer Schulterprellung ist diese unauffällig.

Ebenso müssen Verletzungen der sogenannten Rotatorenmanschette ausgeschlossen werden. Dabei handelt es sich um eine Einheit aus Muskeln und Sehnen, die die Bewegung des Armes ermöglichen. Dies wird mithilfe einer Ultraschalluntersuchung bewertet.

Symptome

Schon unmittelbar nach dem Aufprall oder dem Zusammenstoß verspürt der Patient Schmerzen in der Schulter, die jede weitere Aktivität einschränken. Dabei kann allein das Heben des Armes zur Verschlimmerung der Schmerzen führen. Typischerweise nimmt der Betroffene eine Schonhaltung ein. Die Haut ist bei Einwirken stumpfer Gewalt üblicherweise intakt.
Durch die Verletzung von Blutgefäßen kommt es im betroffenen Bereich zu einer Schwellung, Erwärmung und Rötung. Blutergüsse können auftreten. Sie werden auch als blaue Flecken, Hämatome oder Prellmarken bezeichnet. Ursache hierfür ist das Austreten von Flüssigkeit und Blut in das umliegende Gewebe. Im Laufe der Heilung nehmen die Blutergüsse dann verschiedene Verfärbungen an. Sie können schon vor der Schmerzfreiheit verschwinden oder auch ganz fehlen.

Hier finden Sie auch weitere mögliche Ursachen für Schmerzen in der Schulter.

Behandlung/ Therapie

Kommt es zu einer Prellung im Schulterbereich sollte wie bei allen Prellungen nach der PECH-Regel verfahren werden. Jede körperliche Aktivität oder Belastung sollte sofort eingestellt werden (P wie Pause). Darüber hinaus erfordert eine Prellung eine längere Ruhigstellung bis vollständige Schmerzfreiheit gegeben ist.
Unmittelbar nach der Verletzung sollte die betroffenen Schulter mit Eis (E wie Eis) oder einem anderen Kühlmittel gekühlt werden. Hierdurch verringert sich die Durchblutung und das Ausmaß der Schwellung. Eine Kompression mit kühlender, entzündungshemmender Salbe kann ebenfalls in der Akutphase angewandt werden (C wie Compression).
Die Schulter sollte durch eine Armschlinge oder ähnliches entlastet werden, damit das Gewicht des Armes auf das Gelenk reduziert wird (H wie Hochlagern).

Im weiteren Verlauf der Heilung muss die Schulter geschont werden. Falls benötigt, kann ein schmerzstillendes Medikament eingenommen werden. Geeignet sind Ibuprofen, Voltaren® oder Diclofenac. Weniger geeignet ist Aspirin®, da es Schwellungen durch seine blutverdünnende Wirkung begünstigt. Auch homöopathische Arzneimittel können angewandt werden.

Nach der Akutphase, etwa nach 48 Stunden, dürfen jetzt auch wärmende Salben aufgetragen werden, die die Durchblutung erhöhen und die Heilung beschleunigen können. Bei Schmerzfreiheit sollte die Belastung auf jeden Fall langsam erhöht werden. Volle Belastung kann bei nicht ausgeheilten Prellungen zu einer Verschlechterung führen. Leichte Massagen oder andere physiotherapeutische Maßnahmen wie Kinesiotapes oder Elektrotherapie können die Heilung unterstützen.

Tapen einer Schulterprellung

Kinesiologische Tapes werden von Physiotherapeuten, Sporttherapeuten und Ärzten bei einer Vielzahl von Sportverletzungen eingesetzt. Dazu gehören unter anderem auch Schulterprellungen. Die elastischen Bänder sind selbstklebend und sollten mehrere Tage auf der Haut belassen werden. Inwiefern sie die Heilung unterstützen ist wissenschaftlich noch nicht erklärt.
Sie werden mit einer speziellen Taping-Technik aufgetragen. Im Bereich der Schulter gibt es verschiedene Möglichkeiten. Es werden jeweils zwei Streifen Tape benötigt. Das ganze sollte von einem erfahrenen Therapeuten durchgeführt werden, ist nach Anleitung aber auch zu Hause möglich. Hierbei sollte auf jeden Fall eine zweite Person assistieren um die Bänder unter Zug korrekt zu applizieren.
Eine mögliche Technik ist das Aufkleben eines Tapes in Höhe der Mitte des Oberarms, dieses wird dann schräg nach oben Richtung Kopf hinten um die Schulter geklebt, während der zweite Streifen vorne um die Schulter greift.

Hier finden Sie weitere allgemeine Informationen zum Thema Kinesiotape.

Sollte man eine Schulterprellung besser wärmen oder kühlen?

Direkt nach dem Stoß oder dem Aufprall ist es wichtig die betroffene Schulter zu kühlen. Dadurch wird die Durchblutung des Gewebes verringert und es tritt weniger Flüssigkeit in das umliegende Gewebe aus. Schwellung und Bluterguss können umso größer ausfallen, je besser die Stelle durchblutet ist.

Nach der Akutphase, etwa nach zwei Tagen kann dann Wärme in Form von Salben oder Wärmepacks appliziert werden. Die erhöhte Durchblutungsrate unterstützt jetzt die Heilung.

Weitere Informationen zum Thema Schulterprellung

Weitere Informationen zum Thema Schulterprellung finden Sie hier:

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 13.03.2017 - Letzte Änderung: 22.10.2021