Um einen Kreuzbandriss im Knie zu diagnostizieren, ist ein MRT Mittel der Wahl. Im MRT stellen sich vor allem Weichgewebe, wie z.B. Bänder dar.
Das ist Knie ist ein sehr komplexes Gelenk mit einer stützenden Funktion für den Körper. Es kann hauptsächlich Beuge- und Streckbewegungen ausführen, jedoch sind in geringerem Maße auch Drehbewegungen im Kniegelenk möglich.
Damit eine große Stabilität gegeben ist, wird das Knie von vielen Strukturen fixiert. Hierzu gehören neben den beiden Kreuzbändern auch die Bänder, die seitlich des Knies verlaufen (Kollateralbänder) und die Menisken, die sich innerhalb des Kniegelenks befinden.
Die beiden Kreuzbänder sind sehr starke Bandstrukturen, die im Inneren des Kniegelenks verlaufen und den Oberschenkelknochen mit dem Schienbein verbinden. Da sie sich relativ in der Mitte kreuzen, nennt man sie Kreuzbänder.
Sie können durch starke Krafteinwirkung reißen, wobei das vordere Kreuzband etwa 10 Mal häufiger reißt, als das hintere. Dies wird in den meisten Fällen durch Verletzungen beim Sport, wie das Überstrecken, plötzliches Abbremsen, oder anderweitige Gewalteinwirkung, verursacht.
Bei einer Magnetresonanztomographie werden Schnittbilder des Körpers erstellt. Diese Methode basiert auf dem Anlegen eines starken Magnetfeldes und Radiowellen. Für den Patienten besteht keine Strahlenbelastung.
Bei einer MRT-Untersuchung können vor allem die Weichteile eines Gelenks sehr genau dargestellt werden. Hierzu gehören auch die Kreuzbänder. Deshalb eignet sich ein MRT sehr gut, um einen Kreuzbandriss zu erkennen.
In manchen Fällen liegt aber ein Kreuzbandriss vor, obwohl er auf den MRT-Aufnahmen nicht erkennbar ist und umgekehrt. In diesen Fällen ist das MRT als falsch zu bewerten. Die Anzahl falscher MRT´s hängt von der Qualität der MRT-Bilder und des Diagnostikers (Radiologe / Orthopäde) ab.
Allgemeine Informationen zur Verletzung des Kreuzbandes finden Sie unter:
Bevor die Untersuchung durchgeführt werden kann, muss der Patient alle Metall-Gegenstände von seinem Körper entfernen. Hierzu gehören Schmuck, Piercings, aber auch Schlüssel und Geldbörsen.
Alle Kleidungsstücke mit Metall müssen abgelegt werden.
Außerdem dürfen keine elektronischen Geräte mit in den Untersuchungsraum genommen werden.
Der Patient legt sich auf eine Liege, die in die MRT-Röhre gefahren wird. Dies kann entweder mit dem Kopf oder aber mit den Füßen zuerst geschehen.
Die Aufnahmezeit beträgt dann etwa 15 bis 20 Minuten.
Während dieser Zeit hat der Patient Schallschutzkopfhörer oder Kopfhörer mit Musik auf den Ohren, um die klopfenden Geräusche des MRT-Gerätes zu übertönen.
Eventuell ist es nötig, nach der ersten Aufnahmesequenz ein Kontrastmittel über die Vene zu spritzen. Dieses ermöglicht eine genauere Darstellung der Strukturen im Gelenk.
Nach der Untersuchung findet ein abschließendes Gespräch mit einem Radiologen statt, der die MRT-Aufnahmen auswertet.
Da die MRT-Aufnahmen auf dem Anlegen eines Magnetfeldes basieren, ist der Patient keiner Strahlenbelastung ausgesetzt.
Die Untersuchung bringt also nahezu keine Nebenwirkungen mit sich. Lediglich bei der Gabe von Kontrastmitteln kann es zu allergischen Reaktionen kommen. Patienten mit einer eingeschränkten Nierenfunktion sollten ihren Arzt darauf hinweisen, denn bei ihnen sollte auf ein Kontrastmittel verzichtet werden.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: MRT mit Kontrastmittel
Einen Kreuzbandriss zu erkennen, ist mit Entstehung der Magnetresonanztomographie wesentlich einfacher geworden. Im Gegensatz zu Röntgen-Aufnahmen, bei denen nur die Risse des Kreuzbandes erkannt werden können, bei denen es zur Knochenabsprengung gekommen ist, liefern MRT-Aufnahmen sehr viel genauere Bilder.
Vollständige Kreuzbandrisse verlaufen häufig nahezu ohne Symptome. Dies erschwert die Diagnosestellung. Außerdem sind nicht bei allen Rissen die Kreuzbänder vollständig durchtrennt, sodass sie nach außen hin intakt wirken. Auch das ist schwer zu erkennen.
Da bei einer MRT-Untersuchung sehr viele Ebenen als Schnittbilder abgebildet werden, erleichtert dies das Erkennen eines Kreuzbandrisses, ein Teilriss ist jedoch trotzdem sehr schwer zu erkennen. Dies führt dazu, dass oft falsch negative Befunde erhoben werden.
Genaues Hinsehen und zusätzliche Funktionsüberprüfung des Kniegelenks sind hier notwendig.
Eine MRT bietet außerdem den Vorteil, dass eventuelle Meniskusverletzungen, die als Begleitverletzung des Kreuzbandrisses auftreten, erkannt werden können.
Eine MRT zur Kreuzbanddiagnostik wird dann durchgeführt, wenn der Verdacht auf eine Verletzung des Kreuzbandes besteht. Dann werden zunächst funktionelle Tests durchgeführt (zum Beispiel der Test „Schubladentest“, bei dem der Unterschenkel gegen den Oberschenkel nach vorn gezogen wird).
Auch, wenn diese keine auffälligen Befunde liefern, kann ein Kreuzbandriss vorliegen, welches durch eine MRT-Untersuchung abgeklärt werden sollte.
Auf MRT-Aufnahmen stellen sich intakte Kreuzbänder als dunkle, dicke, bandartige Struktur dar (T2 Sequenz). Liegt ein Kreuzbandriss vor, so erkennt man diesen durch eine Auffächerung des Bandes oder man erkennt eine Kontinuitätsunterbrechung.
Die eigentlichen MRT-Aufnahmen nehmen eine Zeit von etwa 15 bis 30 Minuten in Anspruch.
Die Dauer ist abhängig vom Gerät und der Anzahl der Aufnahmen, die gemacht werden müssen.
Bei der Gabe von Kontrastmittel kann dies auch etwas länger dauern.
Zusätzlich müssen die Wartezeit und die Zeit des abschließenden Gesprächs eingeplant werden. Je nach Organisation der Einrichtung, in der die MRT durchgeführt wird, kann dies unterschiedlich viel Zeit in Anspruch nehmen.
Die Kosten einer MRT-Untersuchung um einen Kreuzbandriss zu diagnostizieren werden in der Regel von den gesetzlichen und privaten Krankenkassen übernommen.
Sie belaufen sich insgesamt auf etwa 400 bis 1.000 Euro für Privatversicherte. Die gesetzliche Krankenversicherung rechnet direkt mit der Radiologie ab.
Dies kann je nach Durchführungsort und Aufwand (mit oder ohne Kontrastmittel) schwanken.
Genauere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter: Kosten einer MRT-Untersuchung
Um einen Kreuzbandriss nachzuweisen, stellt die MRT-Untersuchung die bessere Variante dar, als die CT-Untersuchung. Dies hat mehrere Gründe.
Zum einen ist der Patient bei einer Magnetresonanztomographie keiner Strahlenbelastung ausgesetzt. Dies liegt daran, dass bei einer MRT die Schnittbilder basierend auf dem Anlegen von Magnetfeldern durchgeführt werden.
Bei einer Computertomographie hingegen werden die Bilder durch Röntgenstrahlen erstellt, welches eine Strahlenbelastung für den Körper bedeutet.
Da die Computertomographie auf Röntgenstrahlen basiert werden hierbei, genau wie beim normalen Röntgen, hauptsächlich knöcherne Strukturen abgebildet. Die CT ist zwar detaillierter in der Darstellung, als die Röntgenuntersuchung, jedoch nicht so aufschlussreich wie eine MRT-Untersuchung.
Eine Magnetresonanztomographie stellt im Gegensatz zu Röntgen und CT die Weichteile des Körpers präziser dar. Hier können zum Beispiel das Gelenkinnere oder eventuelle Wasseransammlungen in Gelenken wesentlich besser erkannt werden.
Da sowohl die Kreuzbänder als auch die Menisken, die bei Verdacht auf einen Kreuzbandriss immer mit kontrolliert werden sollten, als Weichteile gelten, ist das Durchführen einer MRT-Untersuchung bei Verdacht auf einen Kreuzbandriss immer der CT-Untersuchung vorzuziehen.
Ein Nachteil der MRT-Untersuchung ist, dass diese wesentlich teurer in der Durchführung ist, als eine CT. Da aber beide Verfahren im Regelfall von den Krankenkassen übernommen werden, ist dies für den Patienten oft nicht relevant.
Außerdem bedeutet eine Magnetresonanztomographie einen höheren Zeitaufwand, als eine Computertomographie.
Lesen Sie mehr auch unter unserem Thema: MRT oder CT - Was ist der Unterschied?
Weitere allgemeine Informationen zu diesem Thema:
Eine Übersicht immer unter: Diagnostik A-Z.