Die MRT eignet sich beim ISG zur Abklärung oder Verlaufsbeurteilung verschiedener Erkrankungen wie der Sakroiliitis oder einer ISG-Arthrose. Im MRT kann man gut eine eventuelle Gelenkspaltverschmälerung oder Knochenanbauten sehen und die Weichteile besser erkennen als in einem CT.
Ein MRT, also eine Magnetresonanztomographie, ist eine bildgebendes Verfahren, bei dem der Patient in einer länglichen Röhre gefahren wird und Schnittbilder des Körpers erstellt werden. Im Gegensatz zu einem CT oder Röntgen wird beim MRT nicht mit Röntgenstrahlung gearbeitet, sondern mit einem magnetischen Feld, welches Wasserstoffkerne in den Körperzellen anregt.
Als ISG (Iliosakralgelenk) wird das Gelenk zwischen Becken und Wirbelsäule bezeichnet. Dort treten häufig Schmerzen auf. Durch die entstehenden Schnittbilder durch das MRT kann die Anatomie und krankheitsbedingte Änderungen festgestellt werden.
Ein MRT wird häufig bei Schmerzen im Bereich des unteren Rückens oder des Beckens zur Diagnosefindung eingesetzt, da es zuverlässige Bilder der Weichteile, also der Muskeln, Sehnen des Fettgewebes, der Organe und der Knochen liefert.
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Durch das MRT können Diagnosen, wie zum Beispiel eine Sacroiliitis oder eine ISG-Arthrose, diagnostiziert werden.
Das MRT ist nicht immer Mittel der ersten Wahl, häufiger wird eine CT (Computertomographie) durchgeführt.
Da ein MRT aber ohne schädliche Röntgenstrahlung arbeitet, wird es häufig bei Kindern oder schwangeren Frauen eingesetzt.
Da ein MRT außerdem eine bessere Darstellung der Muskeln und des Weichteilgewebes hat als eine CT, können die Bandscheiben, Muskeln und das Rückenmark besser dargestellt werden.
Als Sacroiliitis wird eine Entzündung des Iliosakralgelenks bezeichnet. Sie kommt häufig im Rahmen anderer, insbesondere rheumatischer, Erkrankungen vor, wie beispielsweise M. Bechterew, M. Behcet, M. Reiter (sogenanntes Reiter-Syndrom).
Das ISG verbindet die Beckenschaufel (Os Ilium) mit dem unteren Teil der Wirbelsäule, dem Kreuzbein (OS Sakrum).
Bei einer Sakrolitis kommt es u.a. zu Schmerzen im unteren Rückenbereich, die vor allem nachts und morgens nach dem Aufstehen auftreten.
In der Regel kommt es im Laufe des Morgens zu einer Besserung (Anlaufschmerz). Oftmals sind beide Seiten betroffen.
Die Diagnose wird mit Hilfe eines MRTs des ISG gestellt. Die Behandlung erfolgt mit entzündungshemmenden und schmerzstillenden Medikamenten sowie Physiotherapie.
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Eine Arthrose bezeichnet eine degenerative, also durch Abnutzung aufgetretene, Veränderung des Gelenkknorpels.
Die tritt in der Regel bei älteren Menschen auf und kann unterschiedliche Ursachen haben, in den meisten Fällen entsteht sie aufgrund einer langjährigen Über- oder Fehlbelastung.
Auch ein Beckenschiefstand kann ursächlich sein. Folgen sind eine Abnutzung der Gelenkfläche und resultierende Schmerzen im unteren Rückenbereich sowie Bewegungseinschränkungen.
Diese steigern sich mit der Zeit und verschlimmern sich häufig bei Belastung. Im MRT kann man die Gelenkfläche und den Gelenkknorpel gut beurteilen. Ein verringerter Gelenkspalt und Knochenvorsprünge sind ein Zeichen für eine fortgeschrittene Arthrose.
Die ISG-Arthrose kann konservativ mit Medikamenten oder Bandagen behandelt werden oder operativ.
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Der Ablauf einer MRT Untersuchung beginnt mit deren Vorbereitung.
Zur Vorbereitung wird man zu allererst durch den Arzt über die bevorstehende Untersuchung aufgeklärt. Dort wird auch über mögliche Risiken einer MRT Untersuchung informiert.
Es ist nicht nötig nüchtern zu sein vor der Untersuchung.
In manchen Fällen wird vorher Kontrastmittel über die Vene gegeben. Da das MRT mit Hilfe eines starken Magnetfeldes arbeitet, ist es sehr wichtig, vor Betreten des Raumes alle metallhaltigen Teile am Körper abzulegen.
Dazu gehören auch Piercings, Schmuck, Handy, Kreditkarte etc. Andernfalls kann dies schlimme Konsequenzen haben.
Das MRT ist eine längliche Röhre mit einem Loch in der Mitte, durch das eine Liege fährt. Der Patient wird auf dieser Liege ganz oder nur teilweise in die Röhre gefahren.
Wenn das MRT an ist, ist es in der Regel sehr laut, weshalb die Patienten immer einen Hörschutz und Kopfhörer tragen.
Über diesen Kopfhörer kann der Untersucher, der sich außerhalb des Raumes befindet, auch mit dem Patienten kommunizieren.
Die Röhre ist in den meisten Fällen sehr eng und man sollte sich möglichst wenig bewegen. Besonders für Patienten mit Platzangst stellt dies ein großes Problem dar. Ggfs. ist die Gabe von Beruhigungsmitteln im Vorfeld möglich.
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Bei einem MRT des ISG ist die Gabe von Kontrastmittel in der Regel nicht nötig.
Kontrastmittel wird insbesondere dann eingesetzt, wenn die Untersuchung zur Darstellung des Weichteilgewebes indiziert ist.
Das Kontrastmittel sammelt sich in Organen und Muskeln und kann daher bei der Diagnosestellung helfen.
Jedoch bringt die Gabe von Kontrastmittel auch Risiken mit sich, da es zu Allergien und Nierenschädigungen kommen kann.
Bei alleiniger Darstellung des ISG wird Kontrastmittel nicht benötigt, da hier v.a. die Knochen und Gelenkflächen begutachtet werden.
Die Dauer einer MRT Untersuchung des ISG beträgt in der Regel ca. 15-25 Minuten. Dabei ist es abhängig davon, was alles untersucht werden soll.
Dazu kommt die Vorbereitungszeit, also das Auskleiden der Patienten, die Lagerung und die Auswertung der Bilder. Insgesamt sollte für ein MRT-Termin mindestens eine Stunde eingeplant werden.
Bei einer MRT Untersuchung des ISG muss man in der Regel nicht mit dem Kopf in die Röhre.
Allerdings ist dies abhängig von der Größe des Patienten. Der Patient wird mit den Füßen voran auf der Liege in die MRT Röhre gefahren, bis sein komplettes Becken sich in der Röhre befindet.
Die Auswertung erfolgt in den meisten Fällen durch einen erfahrenen Radiologen.
Bei der Auswertung werden alle Schnittbilder in 3 Ebenen am Computer betrachtet. Durch die verschiedenen Ebenen kann eine mögliche Veränderung des ISG genauestens lokalisiert werden.
Beim ISG beurteilt der Arzt die Gelenkfläche und die Knochensubstanz. Besteht beispielsweise eine Gelenkspaltverschmälerung? Sind eventuell Zysten sichtbar?
Zudem wird immer das ganze Bild betrachtet, also auch angrenzende Strukturen, die nichts mit der Diagnose zu tun haben, beurteilt.
Wenn in der Vergangenheit schon einmal eine MRT beim Patienten durchgeführt wurde, wird das aktuelle mit diesem verglichen und mögliche Veränderungen notiert.
Die genauen Kosten eines MRT des ISG lassen sich nicht genau festlegen, da sie von unterschiedlichen Faktoren abhängen.
Zum einen ist die Krankenkasse des Patienten entscheidend, also ob er privat oder gesetzlich versichert ist.
Zudem können andere Faktoren in die Kosten einberechnet werden: Wie viele Schnittbilder wurden angefertigt? Wurde Kontrastmittel eingesetzt? Wie lange hat die Untersuchung gedauert?
In der Regel kostet eine MRT Untersuchung des ISG zwischen 400€-800€. Diese Kosten übernimmt bei medizinischer Indikation jedoch in den meisten Fällen die Krankenkasse.
Liegen Kontraindikationen für die Durchführung einer MRT vor, beispielsweise Platzangst oder ein Defibrillator, stellt sich die Frage nach einer Alternative.
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Dies ist abhängig von der Fragestellung und der Indikation. Bei Schmerzen im Rücken oder Becken kann auch ein Röntgenbild erstellt werden.
Dadurch können die Knochenstrukturen begutachtet und eine Arthrose diagnostiziert werden. Dadurch können die Weichteile allerdings nicht beurteilt werden.
Eine weitere Alternative stellt die CT (Computertomographie) dar. Diese arbeitet zwar auch mit ionisierender Strahlung, dadurch können aber die Knochenstrukturen besser dargestellt werden. Sie liefert ebenfalls Schnittbilder und kann bei der Diagnosefindung helfen.
Eine Entzündung kann man im MRT sehr gut sehen.
Eine Entzündung stellt sich in der Regel als Aufhellung in den Weichteilen oder im Gelenkspalt dar. Diese Aufhellung kann mit der Gegenseite verglichen werden.
Zudem kann die Gabe von Kontrastmittel hilfreich sein, da es bei entzündlichen Veränderungen zu einer erhöhten Durchblutung kommt und sich dadurch mehr Kontrastmittel anreichert.
Ein MRT der Lendenwirbelsäule (LWS) und des Iliosakralgelenks (ISG) kann zusammen gemacht werden.
Dafür wird der Patient auf der Liege einfach ein Stück weiter in die Röhre gefahren. Bei einer alleinigen ISG Aufnahme ist die LWS in der Regel teilweise mit abgebildet.
Soll die LWS mit untersucht werden, werden Schnittbilder bis zur unteren BWS angefertigt.
So kann man sowohl die LWS als auch das ISG beurteilen. Dies bietet sich v.a. dann an, wenn man einen Bandscheibenvorfall der LWS als Ursache der Schmerzen ausschließen möchte.
Als ISG Blockade wird eine Blockierung im Bereich der Gelenkflächen bezeichnet. Dabei können sich die verschiedenen Gelenkpartien nicht mehr ohne Probleme bewegen.
Dadurch kommt es zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen. Zudem kann es zu Missempfindungen und Kribbeln an den Füßen kommen.
In der Regel kann die Blockade durch gezielte Griffe schnell behoben werden und es bedarf keiner MRT Untersuchung.
Sie kann im MRT sowieso nur eingeschränkt diagnostiziert werden. Nur bei einer sehr starken Blockierung ist diese im MRT sichtbar. Evtl. kann eine Flüssigkeitsansammlung um die Blockierung herum sichtbar sein.