Die Lederhaut (lateinisch Sklera) ist die äußere Schicht des Auges, die zusammen mit der Hornhaut das Auge umhüllt. Sie verleiht dem Auge Stabilität und schützt es zugleich.
Lederhautentzündungen können sowohl in der oberflächlichen Schicht (Episkleritis) als auch in der tieferliegenden Schicht der Lederhaut (Skleritis) vorkommen. Die Ursache für das Auftreten der Entzündung ist häufig nicht bekannt. Die Entzündung führt zu Schmerzen, zu einem gerötetem Auge und zu bläulichen Verfärbungen der Lederhaut.
Das Krankheitsbild einer Lederhautentzündung ist nicht vollständig geklärt. Man kann die Ursachen einer oberflächlichen und einer tiefliegenden Entzündung unterscheiden bzw. in verschiedene Kategorien unterteilen.
Die häufigste Ursache für das Auftreten einer oberflächlichen Entzündung der Lederhaut (Episkleritis) ist idiopathisch - das bedeutet, dass sie nicht bekannt ist. Es scheint aber eine Assoziation zu Stress und Belastung zu geben. Eine weitere Ursache sind systemische Erkrankungen. Das sind Erkrankungen, die sich nicht nur auf ein Organsystem sondern auf den ganzen Körper auswirken. Ein Beispiel hierfür sind Autoimmunerkrankungen, wie Lupus erythematodes oder die rheumatoide Arthritis. In seltenen Fällen können Bakterien oder Viren Auslöser der Episkleritis sein.
Die häufigste Ursache für eine tiefliegende Entzündung der Lederhaut (Skleritis) sind systemische Erkrankungen. Diese Erkrankungen sind häufig eine rheumatoide Arthritis, ein Lupus erythematodes, eine Polymyositis oder eine Gicht. Aber auch andere systemische Erkrankungen können eine Skleritis hervorrufen. Weiterhin ist bei einem Teil der Skleritis die Ursache idiopathisch. Bakterien oder Viren können ebenfalls eine Skleritis auslösen. Dies ist allerdings selten zu beobachten.
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Die Entstehung dieses Krankheitsbildes ist leider nicht vollständig verstanden. In häufigen Fällen kann man gar keine Ursache finden. Vielmehr geht man von einer fehlregulierten Immunantwort des Körper aus, die diese Entzündung hervorruft. Die Folgen von Stress sind sehr unterschiedlich, da jeder Körper unterschiedlich damit umgeht. Allerdings kann man sagen, dass Stress auch das Immunsystem beeinflusst und möglicherweise die Entstehung dieses Krankheitsbildes triggert.
Patienten, die an einer Lederhautentzündung erkrankt sind, aber keine klare Ursache identifiziert werden konnte, leiden häufig an Stress. Es scheint also einen Zusammenhang zu geben.
Durch die Entzündung können verschiedene Symptome hervorgerufen werden. Meist tritt die Lederhautentzündung nur auf einer Seite auf. Die Symptome treten recht akut auf - zuvor hat kein Unfall bzw. eine Verletzungen stattgefunden.
Am betroffenen Auge können Schmerzen entstehen, insbesondere Augenbewegungen können unangenehm sein. Weiterhin kommt es zu einer Rötung des Auges, da die Blutgefäße vermehrt mit Blut gefüllt sind und verstärkt hervortreten. Neben der Rötung kann das Auge tränen und auch lichtempfindlich sein.
Bei einer Skleritis, also einer tiefliegenden Entzündung der Lederhaut, kommt es zu einer verminderten Sehschärfe. Betroffene Patienten sehen am betroffenen Auge nur noch verschwommen. Bei einer Episkleritis (oberflächliche Entzündung der Lederhaut) ist das Sehvermögen nicht vermindert. Zusätzlich kann es bei einer Skleritis zu einer bläulichen Verfärbung und Verdünnung der Sklera (Lederhaut) kommen. Dies kann zu einem Einreißen der Sklera, also zu einer Perforation, führen und muss operativ versorgt werden.
Die Diagnose erfolgt anhand der Krankengeschichte, den vorliegenden Symptomen und einer augenärztliche Untersuchung. Der Augenarzt untersucht das betroffene Auge mit einer Spaltlampe und schließt danach andere Diagnosen weitesgehend aus.
Um die Ursache zu identifizieren sollte noch ein Blutbild und eine Immunserologie angefertigt werden. Dadurch können systemische Erkrankungen erkannt werden. Zusätzlich sollte noch eine Infektionsserologie erfolgen - hierdurch können Bakterien oder Viren ermittelt werden.
Die Lederhautentzündung ist in den meisten Fällen nicht infektiös, da Bakterien und Viren seltene Auslöser dieser Erkrankung sind. Oftmals wird die Lederhautentzündung durch systemisch Erkrankungen, wie Lupus erythematodes, hervorgerufen. In diesen Fällen ist die Entzündung nicht ansteckend.
Falls aber doch Bakterien oder Viren der Grund für die Erkrankung sind, sollte man herausfinden um welchen Bakterienstamm oder Virusgattung es sich genau handelt, da diese unterschiedlich infektiös sind. Durch die Infektionsserologie sollte Ihr Arzt das aber beurteilen können und ihnen entsprechend mitteilen.
Die Behandlung einer Episkleritis erfolgt meist durch Augentropfen. Sie enthalten entzündungshemmende Stoffe und reduzieren zusätzlich den Schmerz. In einigen Fällen heilt die Episkleritis ohne Behandlung wieder aus.
Die Behandlung der Skleritis kann sich je nach zugrundeliegender Erkrankung unterscheiden. Wichtig ist auch hier, die Reduktion der Entzündung. Hierfür können entzündungshemmende Medikamente, wie Cortison, verabreicht werden. Das Cortison kann in Form von Augentropfen aber auch in Form von Tabletten gegeben werden. Gegen die Schmerzen können nichtsteroidale Schmerzmittel (NSAR), wie Ibuprofen oder ASS, eingenommen werden. NSAR haben neben ihrer schmerzlindernden Wirkung auch einen antientzündlichen Effekt.
Bei systemischen Erkrankungen, wie bei einer rheumatoiden Arthritis, werden Immunsuppressiva eingesetzt. Sie wirken auf die Immunzellen und reduzieren die Wirkung. Auf diese Weise werden weniger körpereigene Zellen geschädigt und auch die Entzündungsreaktion fällt geringer aus. Bekannte Medikamente dieser Klasse sind Methotrexat, Azathioprin und Cyclosporin A.
Falls die Lederhaut durch die Entzündung so sehr geschädigt ist, dass ein Durchriss droht, muss das Auge operativ versorgt werden. Dies ist allerdings selten der Fall.
Die Homöopathie als alleinige Therapie ist nicht zu empfehlen, vorallem nicht bei einer Skleritis. Allerdings kann eine unterstützende Therapie mit Homöopathika durchaus sinnvoll sein.
Homöopathische Mittel, die sich zur Behandlung anbieten sind die Wirkstoffe Terebinthia oleum, Thuja occidentalis und Cinnabens. Bei einer Skleritis, die mit bläulichen Verfärbungen und einer Verdünnung der Sklera einhergeht, kann das Mittel Mercurius solubilis eingesetzt werden.
Die Episkleritis ist eine häufige Erkrankung, die innerhalb von zwei Wochen wieder abheilt. Bleibende Schäden entstehen kaum. Allerdings ist das Risiko für das erneute Auftreten erhöht.
Die Skleritis verläuft von Patient zu Patient recht unterschiedlich. Aus diesem Grund ist es schwierig die Dauer vorherzusagen. Bei vielen Patienten chronifiziert die Erkrankung und heilt monatelang nicht ab. Mit der Zeit kann es auch vorkommen, dass das andere Auge sich ebenfalls entzündet. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, die Skleritis frühzeitig zu behandeln und die Ursachen zu identifizieren.
Bei einer Bindehautentzündung (lat. Konjunktivitis) ist nur die Bindehaut betroffen. Die Lederhaut bleibt hierbei unbeteiligt. Um den genauen Unterschied besser nachvollziehen zu können, sollte man sich eine anatomische Abbildung des Auges ansehen.
Darüber hinaus unterscheiden sich die beiden Krankheitsbilder in den Ursachen wesentlich. Ursächlich für eine Konjunktivitis sind meist Infektionen. Nicht infektiöse Ursachen sind Fremdkörper im Auge, Allergien oder auch zu trockene Augen können die Bindehaut reizen und eine Entzündung hervorrufen. Bei einer Lederhautentzündung sind die meisten Ursachen idiopathisch oder durch systemische Erkrankungen bedingt.
Die Symptome einer Konjunktivitis sind ein gerötetes und brennendes Auge. Zusätzlich kann man ein Fremdkörpergefühl haben, die Bindehaut kann anschwellen und es kann zu einer vermehrten Tränenproduktion kommen. Auch eine Lichtempfindlichkeit und ein Verschwommensehen können auftreten. Diese Symptome ähneln den Symptomen einer Lederhautentzündung. Deswegen ist die Erfassung der Krankengeschichte und eine gründliche augenärztliche Untersuchung essentiell.
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