Homöopathie vor Operation

Homöopathie vor Operationen

Einleitung

Vor, während und nach Operationen kann eine homöopathische Begleittherapie Vorteile für den Patienten bringen. So können zum Beispiel Arnica und gelber Phosphor beitragen, vor Nachblutungen zu schützen; Lachesis, Rosskastanie und Hamamelis senken die Thrombosegefahr und bei Angst vor der Operation können verschiedene pflanzliche Mittel die Angst mindern.

Homöopathika bei erhöhter Blutungsbereitschaft

Bei Patienten, die eine erhöhte Blutungsbereitschaft zeigen, können die folgenden Homöopathika helfen.

Arnica montana (Bergwohlverleih)

  • Arnica verhindert Infektionen
  • lindert den Wundschmerz
  • Die Gefahr einer Nachblutung wird geringer
  • Auch vor zahnärztlichen Eingriffen zu empfehlen

Um die Blutungsbereitschaft herabzusetzen gibt man Arnica einige Tage vor Operationen und zahnärztlichen Eingriffen. Die Dosierung beträgt dabei ungefähr 4 Tage vor dem Eingriff Arnica D 12 zwei mal täglich 1 Tablette oder 10 Globuli unter der Zunge zergehen lassen.

Weitere Informationen erhalten Sie auch unter unserem Thema: Arnica

Phosphorus (Gelber Phosphor)

Gelber Phosphor ist angezeigt, wenn eine allgemeine Blutungsneigung bekannt ist. Bei Patienten die häufig Nasenbluten haben, bei geringen Stößen bereits blaue Flecken bekommen oder bei vorherigen Operationen Nachblutungen oder starken Blutungen auftraten. Es kann aber auch bei leichtem Zahnfleischbluten eingenommen werden.

Die Typische Dosierung bei der Phosphorus (Gelber Phosphor), die vor Operationen angewendet werden kann ist: 2 Tage vor der Operation 1 mal 5 Globuli C30 oder zwei Tage vor dem Eingriff je 1 Tablette D30 unter der Zunge zergehen lassen. Gelber Phosphor ist bis einschließlich D3 verschreibungspflichtig!

Weitere Informationen erhalten Sie auch unter unserem Thema: Phosphorus (Gelber Phosphor)

Homöopathika bei erhöhter Thrombose- oder Emboliegefahr

Informationen zu den Risikofaktoren einer Thrombose können Sie hier nachlesen: Thrombose

Lachesis (Schlangengift)

Lachesis ist ein sehr breit wirkendes Mittel. Es ist besoders für Patienten geeignet, die eine allgemeine Neigung zu Thrombosen und Embolien haben (Risikofaktoren sind u.a. Krampfadern, Übergewicht, Wechseljahre). Diese Neigung ist meistens bedingt durch Kapillarschädigungen im Rahmen einer schweren Vorerkrankung, wobei es sich bei den Patienten meist um magere, erschöpfte oder depressive Kranke handelt.

Besonders charakteristisch für die Patienten ist die extreme Berührungsempfindlichkeit. Das sehr breit wirkende Mittel passt besonders bei sehr aufgeregten Patienten, die viel reden und den Druck der Kleidung am Hals und in der Gürtelregion schlecht vertragen können. Sehr oft konzentrieren sich die Beschwerden auf die linke Körperseite, die Kranken sind aufgeregt und geschwätzig. Die Beschwerden werden schlimmer bei feuchtem Wetter und in der Ruhe, besonders schlimm sind Beschwerden am Morgen. Besserung tritt meist durch Bewegung ein.

Zur Vorbeugung und Verhinderung von Thrombosen gibt man 2 Tage vor und möglichst 10 Tage nach der Operation abends 5 Tropfen Lachesis D 12 oder jeweils eine Tablette abends.Verschreibungspflichtig bis einschließlich D3!

Mehr Informationen zu diesem Thema können Sie hier nachlesen: Lachesis

Aesculus (Rosskastanie)

Bei Neigung zu Thrombosen bei bestehenden Krampfadern empfiehlt es sich schon längere Zeit vor der Operation vorbeugend mit Aesculus zu behandeln.
Oft klagt der Patient über gestaute und blutende Hämorrhoiden mit brennenden Schmerzen, dazu oft hartnäckige Verstopfungen mit Pflockgefühl im After. Allgemein sind alle Schleimhäute trocken.

Mehr Informationen zu diesem Thema finden Sie hier: Rosskastanie und Homöopathie bei Krampfadern

Hamamelis (Zaubernuss)

Hamamelis ist zu empfehlen bei allgemeiner Blutungsneigung, schnell auftretenden blauen Flecken und Nasenbluten. Typisch sind bei den Patienten gestaute Venen an den Beinen und das Gefühl von „schwere Beinen", die durch den Stauungsdruck bei venöser Insuffizienz entstehen. Des Weiteren treten häufig auch Hämorrhoiden auf, die stark jucken und brennen.
Anwendung: Hamamelissalbe zur äußerlichen Anwendung.

Mehr Informationen zu diesem Thema können Sie hier nachlesen: Hamamelis

Homöopathika bei Angst vor Operationen

Manche Patienten sind vor operativen Eingriffen voller Angst und Anspannung. Einige Mittel können helfen, die Belastungen ruhiger und gelassener zu ertragen.

Mehr Informationen zu diesem Thema können Sie auch hier nachlesen: Homöopathie bei Angst vor Operationen

Aconitum (Blauer Eisenhut)

Aconitum ist geeignet für unruhige Patienten mit viel Angst, Herzklopfen und schnellem Puls. Die Betroffenen haben meist Todesangst und glauben, bei dieser Operation sterben zu müssen. Ungute Vorahnungen, die abends und besonders in der Nacht schlimmer werden sind auch typisch.

Verschreibungspflichtig bis einschließlich D3!

Mehr Informationen zu diesem Thema können Sie hier nachlesen: Aconitum

Avena sativa (Hafer)

Angezeigt besonders dann, wenn der Patient vor Operationen schlecht schläft oder nicht einschlafen kann. Dies führt meistens in der Folge zu nervösen Erschöpfungszuständen.

Abends vor dem Schlafengehen können 15 bis 20 Tropfen D3 helfen.

Mehr Informationen zu diesem Thema können Sie hier nachlesen: Avena sativa

Valeriana (Baldrian)

Der Patient leidet unter Schlaflosigkeit, ist unruhig und überreizt. Mattigkeit und Schwächen in Knien und Beinen, Zuckungen und das Gefühl von Ziehen durch die Glieder (wie elektrische Schläge/Stöße) sind häufig vorhanden. Die Beschwerden sind meist in Ruhe schlechter und bessern sich bei Bewegung. Als charakteristisches Symtom berichten Patienten häufig auch über ein Globusgefühl im Hals, also ein Gefühl, als ob man einen Kloß im Hals hat.
Für solche Patienten ist Baldrian zur Angstlösung vor Operationen sehr gut geeignet.

Mehr Informationen zu diesem Thema können Sie hier nachlesen: Valeriana

Coffea / Kaffee

Für folgende Patientengruppe geeignet: der Betroffene ist geistig und körperlich lebhaft erregt und hellwach. Die Gedanken an die bevor stehende Operation überfluten ihn, er kann schlecht schlafen.

Mehr Informationen zu diesem Thema können Sie hier nachlesen: Coffea

Gelsemium (Falscher Jasmin)

Für Patienten mit Furcht, begleitet von Herzklopfen oder Herzstolpern, als ob das Herz aussetzen würde, sehr geeignet. Furcht und Schreck führen auch zur übermäßig schnellen Atmung. Charakteristisch für auf falschen Jasmin ansprechende Patienten ist, dass bei Furcht oder Schrecken Durchfälle auftreten.
Alle Beschwerden verschlimmern sich durch Angst, Furcht vor kommenden Ereignissen und Erregungen.

Verschreibungspflichtig bis einschließlich D3!

Mehr Informationen zu diesem Thema können Sie hier nachlesen: Gelsemium sempervirens

Mandragora e radice (Alraune)

Auf Alraune sprechen vor allem folgende Personengruppen gut an: Der Patient entwickelt vor einer Operation eine depressive Verstimmung, ist reizbar und unkonzentriert. Der Betroffene wirkt mitunter schläfrig, klagt über bleischwere Glieder.
Auch Kreislaufschwächen mit kaltem Schweiß, ein Völlegefühl direkt nach dem Essen, nächtliche Darmkrämpfe, Blähungen, sowie heftige Durchfälle mit Krämpfen treten bei den Betroffenen auf.
Die Beschwerden bessern sich durch Ruhe, Wärme, die depressive Verstimmung hellt sich durch Bewegung an der frischen Luft auf.

Mehr Informationen zu diesem Thema können Sie hier nachlesen: Mandragora e radice

Ignatia / Ignatiusbohne

Es ist ein Mittel, welches besonders für dunkelhaarige Frauen und Kinder geeignet ist. Für Personengruppen, welche unter einer großen reizbaren Schwäche, erhöhter Erregbarkeit, Launenhaftigkeit und einer erhöhten Bereitschaft zu Selbstvorwürfen neigen, kann die Ignatiusbohne Ängste vor Operationen mindern.

Verschreibungspflichtig bis einschließlich D3!

Mehr Informationen zu diesem Thema können Sie hier nachlesen: Ignatia

Weiterführende Informationen

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter:

Allgemeine Informationen zum Themengebiet finden Sie hier:

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Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass alle Medikamente (auch Homöopathika) nie selbständig und ohne Absprache mit Ihrem behandelnden Arzt abgesetzt, angesetzt oder verändert werden dürfen.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 11.03.2011 - Letzte Änderung: 18.09.2024