Ein genauer Beweis zur Therapie von einem Hörsturz gibt es nicht. Die Genesung nach einem Hörsturz ist mit Therapie genauso bewiesen wie ohne Therapie. Der Hörsturz soll mittels Blutverdünnung therapiert werden.
Gehörsturz
engl.: sudden deafness
Die Art und die Notwendigkeit einer Therapie eines Hörsturzes sind in den letzten Jahren immer wieder kritisch diskutiert worden. Grund waren Studien, die eine gleichschnelle Heilung bei Patienten mit und ohne Therapie dokumentierten.
Früher galt der Hörsturz in Anlehnung an den Herzinfarkt als absoluter Notfall. Heute sollte eine genaue Untersuchung und evtl. Behandlung möglichst zeitnah erfolgen, stellt aber keine Notfallsituation mehr dar. Als Therapie der ersten Wahl wird in Deutschland immer noch eine Infusionstherapie angesehen und durchgeführt, die eine möglichst schnelle Normalisierung der Blutfließeigenschaften wieder ermöglichen soll. Diese Therapieform wird gestützt durch die oben erwähnte Annahme, dass ein Hörsturz durch einen verminderten Blutfluss zustande kommt.
Patienten werden 8-10 Tage mit durchblutungsfördernden Medikamenten, wie z.B. HES (Hydroxyethylstärke), Dextrane oder Pentoxifyllin per Infusion behandelt. In anderen Ländern wird eine Hörsturztherapie durch Infusion nicht durchgeführt. Eine weitere Möglichkeit der Therapie wird zeitweise durch eine Entwässerung angestrebt, da man davon ausgeht, dass die Hörminderung auch ursächlich durch ein im Innenohr entstandenes Ödem (Wasseransammlung) verursacht wird. Man kann in diesem Fall Mannitol+ Acetazolamid über einen Zeitraum von drei Tagen verabreichen. Zur Verbesserung der Fließeigenschaften des Blutes können auch bestimmte Medikamente in Tablettenform gegeben werden. Zu nennen wären hier: Gingko Extrakt, blutdruckvermindernde Medikamente, wie zum Beispiel den Calciumantagonisten Nifedipin.
Unter der Annahme, dass der Hörsturz auf ein entzündliches Geschehen zurückzuführen ist, können auch entzündungshemmende und immunsystemmodulierende Substanzen sowohl in Tablettenform als auch per Infusion verabreicht werden. Hier kommen vor allem Medikamente aus dem Bereich der Steroide (Cortison) zum Einsatz. Auch können entzündungshemmende und blutverdünnende Maßnahmen parallel durchgeführt werden. Leidet der Patient zusätzlich unter einem Tinnitus, wird zunehmend auch eine Kombination mit Lokalanästhetika durchgeführt (Lidocain etc).
Operative Verfahren, die im Verschließen kleinster Risse im ovalen Fenster liegen, werden in einigen Kliniken durchgeführt. Im Laufe der Zeit hat sich herausgestellt, dass die Wirksamkeit vieler, bis lang regelmäßig angewandten Therapien beim Hörsturz umstritten ist.
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