Eiterpickel im Rachen

Eiterpickel sind schmerzende mit Eiter gefüllte Schleimhautveränderungen. Typischerweise treten sie im Bereich der behaarten Haut auf, aber auch auch im Mund-und Rachenraum können sie vorkommen, wenn z.B. das Immunsystem geschwächt ist.

Eiterpickel im Rachen

Einleitung

Unter einem Eiterpickel im Rachen versteht man eine mit Eiter gefüllte, erhabene Haut- bzw. Schleimhautveränderung im Bereich des Rachens. Die Eiterpickel weisen dieselben grundlegenden Eigenschaften auf wie Pickel an anderen Körperstellen. Im Rachenbereich können  sie eine sehr schmerzhafte  Angelegenheit sein, die die Lebensqualität des Betroffenen einschränken kann. Da aufgrund der Lokalisation die Behandlung problematisch sein kann, kann sich der Heilungsprozess in die Länge ziehen.

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Symptome

Eiterpickel im Rachen können mannigfaltige Symptome in unterschiedlicher Ausprägung verursachen. Die Symptome können relativ schleichend bzw. langsam steigernd oder relativ plötzlich entstehen. Die Eiterpickel im Rachen zeigen dasselbe Erscheinungsbild wie Pickel in anderen Körperregionen.

Das bedeutet, dass eine leicht erhabene, schmerzhafte, gerötete, mit Eiter gefüllte Hautveränderung erkennbar ist. In manchen Fällen können die Nachbarschaftsstrukturen zusätzlich geschwollen, gerötet und schmerzhaft sein. Aus reifen Eiterpickeln kann wässriges, eitriges Sekret entweichen.

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Manchmal verursacht dies Mundgeruch und einen unangenehmen Geschmack im Mund. Zudem kann es zu Halsschmerzen, Reizhusten und Schluckbeschwerden kommen. Je nachdem, wie lange die Symptome bestehen, kann auch Gewichtsverlust erfolgen, da die Nahrungsaufnahme erschwert und schmerzhaft sein kann.

Bei Säuglingen können sich die Beschwerden in ein vermehrtes Schreien und „Quengelei“ zeigen, sowie in einer Nahrungsverweigerung äußern. Abhängig von der Ursache und gegebenenfalls ursächlicher Grunderkrankungen können allgemeines Unwohlsein, ein Krankheitsgefühl, Lymphknotenschwellungen, Fieber, Schüttelfrost und Haut- und Schleimhautveränderungen an anderen Körperstellen hervorgerufen werden.     

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mit Halsschmerzen

Aufgrund der Lokalisation können begleitend Halsschmerzen entstehen. Dies kann eventuell fehlinterpretiert werden. Aber es ist auch möglich, dass nach einem Rachenhalsinfekt die Rachenschleimhaut geschädigt ist und daraufhin Eiterpickel entstehen. Das heißt, dass in diesem Fall zuvor die Halsschmerzen da waren bzw. ein Infekt voraus gegangen ist. Bei Unsicherheiten sollte ein Arzt kontaktiert werden. 

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mit Schluckbeschwerden

Die Lage der Eiterpickel im Rachen begünstigt das Entstehen von Schluckbeschwerden. Das Schlucken kann erschwert, aber schmerzlos sein. In diesem Fall spricht man im Fachjargon von einer Dysphagie. Das Schlucken kann aber auch schmerzhaft sein. In der medizinischen Fachsprachebezeichnet man dieses als Odynophagie. Wenn die Eiterpickel verschwunden sind, sind im Regelfall auch die Schluckbeschwerden rückläufig. In der Zeit, wo die Beschwerden vorhanden sind, sollte möglichst weiche und angemessen temperierte Kost zu sich genommen werden.

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Eiterpickel im Rachen und auf der Zunge

Auch auf der Zunge können theoretisch Eiterpickel entstehen. Dies kann sehr unangenehm sein. Da die Zunge sehr sensibel ist, können Eiterpickel auf der Zunge auch sehr schmerzhaft sein. Sie äußern sich vom Erscheinungsbild ähnlich wie die Pickel im Rachenraum. Auch die Ursachen und die Diagnostik können ähnlich sein, wie bei den Eiterpickeln im Rachen.

Wichtig ist es, mögliche Allgemeinerkrankungen auszuschließen. Zudem können Eiterpickel auf der Zunge beispielsweise durch ein Zungenpiercing hervorgerufen werden. Im Rahmen dessen kann es zu einer Kontaktallergie und / oder bakteriellen Entzündung kommen, die sich in Form von Eiterpickeln auf der Zunge zeigen.

Wie bei den Eiterpickeln im Rachen können auch Eiterpickel auf der Zunge die Nahrungsaufnahme erschweren. Folglich kann es im Zuge der Beschwerden zu einem Gewichtsverlust kommen. In manchen Fällen ist auch das Sprechen eingeschränkt. Die Behandlung richtet sich nach den Ursachen. Auch hier gilt es, bei anhaltenden oder wiederkehrenden Symptomen und Unsicherheiten sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Ursachen

Die Ursachen von Eiterpickeln im Rachen können vielfältig sein. Grundsätzlich entstehen Eiterpickel aufgrund eines Missverhältnisses zwischen Talgproduktion und Talgabbau im Zusammenhang mit verstopften Poren. Talgdrüsen sitzen im Körper vor allem in Regionen, wo Haare vorhanden sind. Aber es existieren zusätzlich spezielle Talgdrüsen, die sich an ungewöhnlichen Stellen des Körpers befinden. Dazu zählen die Fordyce-Drüsen. Sie befinden sich unter anderem im Mund-Rachenbereich. Diese Drüse wird als freie Talgdrüse bezeichnet. Normalerweise verursacht sie keine Probleme. 

Wenn nun z.B. eine kleine Verletzung in der Rachenschleimhaut vorhanden ist, können Bakterien eintreten und Eiterpickel im Rachen auslösen. Die Verletzung der Rachenschleimhaut kann durch zu heiße Speisen, Getränke oder andere Nahrungsmittel, die die Rachenschleimhaut schädigen, ausgelöst werden. Auch bestimmte Substanzen in der Zahnpasta oder in Mundspülungen können die Schleimhaut reizen und Eiterpickel im Rachen verursachen.

Ferner kann die Rachenschleimhaut geschädigt werden durch ärztliche Eingriffe im Rahmen von Operationen oder Notfällen, in denen bestimmte Hilfsmittel durch den Rachen eingeführt werden müssen. Begünstigt wird die Entstehung von Eiterpickel im Rachen durch ein geschwächtes Immunsystem und Erkrankungen, die damit einhergehen. 

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Kann das ein Hinweis auf HIV sein?

HIV ist eine Erkrankung des Immunsystems. Sie kann sich unterschiedlich zeigen. Oft stehen anfangs unspezifische Beschwerden im Vordergrund. Hierbei können auch verstärkte Haut- und Schleimhautveränderungen auftreten. Doch als alleiniges Kriterium sind Eiterpickel im Rachen nicht ausreichend, um einen Verdacht auf HIV zu äußern. Wenn es jedoch in der Anamnese und der Krankheitsgeschichte vermehrte Hinweise auf eine HIV-Infektion gibt, sollte ein Arzt aufgesucht werden und die Durchführung eines HIV-Tests erfolgen.  

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Was tun gegen Eiterpickel im Rachen?

Die Therapie richtet sich nach den Ursachen. Sollten ursächliche Unverträglichkeiten oder Allergien gegen bestimmte Substanzen in der Zahnpasta, in der Mundspülung oder in bestimmten Nahrungsmitteln vorhanden sein, sollten diese gemieden werden.

Daneben stehen die Schmerzlinderung und die Entzündungshemmung im Vordergrund. Das kann durch kühlende, weiche Speisen und Getränke erfolgen. Zudem können Mundspülungen mit Salbei, Kamille oder Meersalz lindernd wirken. Des Weiteren kann beispielsweise Brenneseltee allgemein das Immunsystem unterstützen. Überdies können Ingwer und Honig desinfizierend wirken.

In manchen Fällen wirken homöopathische Mittel unterstützend. Je nach Ursache und Beschwerdebild werden unterschiedliche Substanzen in unterschiedlicher Potenz empfohlen.
Wenn die Eiterpickel nicht abheilen, sich vermehren oder immer wiederkehren und / oder Begleitbeschwerden auftreten, sollte ein Arzt kontaktiert werden. In manchen Fällen sind Schmerzmittel indiziert. Sollte sich die bakterielle Entzündung ausbreiten, können eventuell bestimmte Antibiotika ratsam sein. 

Dauer

Die Dauer der Eiterpickel im Rachen und die einhergehenden Symptome sind abhängig von der Ursache, dem Immunsystem des Betroffenen und individuellen Faktoren. Sollten ursächliche Unverträglichkeiten oder Allergien die Beschwerden ausgelöst haben, sind diese im Regelfall rückläufig sobald die Allergene gemieden werden. Das kann im Rachenbereich manchmal ein paar Tage, manchmal 1-2 Wochen dauern. Sollte ein geschwächtes Immunsystem oder eine ursächliche Grunderkrankung vorliegen dauern die Beschwerden entsprechend länger.

Diagnose

In der Regel sind Eiterpickel im Rachen harmlos. Sollten diese jedoch nicht von alleine abheilen, starke Beschwerden auslösen oder gehäuft auftreten, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Dieser befragt zunächst den Betroffenen selbst. Es ist hilfreich, wenn der Betroffene oder der Angehörige vor dem Arztbesuch sich schon Antworten auf die W-Fragen (was, wie, wann, wo, usw.) überlegt.

Nach der Befragung wird der Arzt sich den Mund- und den Rachenraum gründlich ansehen. Wenn es an weiteren Körperstellen noch Beschwerden gibt, werden auch diese begutachtet. Zudem werden die Lymphknoten betastet. Gegebenenfalls nimmt der Arzt einen Abstrich um den Erreger ausfindig zu machen. Bei Verdacht auf Unverträglichkeiten und Allergien werden entsprechende Allergietests gemacht. Sollte eine Immunschwäche oder eine Erkrankung, die damit in Zusammenhang steht, vermutet werden, werden die Parameter im Blut überprüft.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 16.05.2018 - Letzte Änderung: 18.09.2024