Cinnarizin ist ein Medikament, welches vorallem für die Therapie des Morbus Menière, also gegen die Symptome Schwindel und Übelkeit, eingesetzt wird. Es verbessert die Durchblutung durch eine Weitstellung der Gefäße und wird daher auch bei der Therapie der Demenz und Durchblutungsstörungen eingesetzt. Cinnarizin ist auch als Kombinationspräparat mit Dimenhydrinat erhältlich und wird hier hauptsächlich zur Behandlung der Reisekrankheit eingesetzt.
Der Wirkstoff Cinnarizin wird zur Behandlung von Symptomen eingesetzt, deren Ursprung in Erkrankungen des Innenohrs zu finden ist. Im Innenohr ist das Gleichgewichtsorgan zu finden, das bei Fehlfunktion zu Schwindel und Übelkeit führen kann.
Der Wirkstoff Cinnarizin vermag es die Symptome der Menière-Krankheit, nämlich Übelkeit und Schwindel, zu mindern. Zusätzlich wird Cinnarizin auch zur Prävention oder Bekämpfung der Reisekrankheit angewendet, trotzdem, dass die Anwendung nicht durch Studien gesichert ist.
Diese Wirkung basiert darauf, dass das Medikament Nervenimpulse, die zu Schwindel und Übelkeit führen, gehemmt werden. Außerdem wird die Durchblutung im Körper verstärkt, indem Cinnarizin die Engstellung der Blutgefäße begünstigt. Daraus lässt sich ableiten, dass Zustände, die durch Durchblutungsstörungen hervor gerufen werden, gebessert werden. Zum Beispiel wird die Gehfähigkeit bei der Schaufensterkrankheit gesteigert, die bei Durchblutungsstörungen der Beine auftritt. Cinnarizin wird auch zur Behandlung von Demenz und arteriellen Durchblutungsstörungen im Gehirn eingesetzt, da es neben der Wirkung am Gefäß auch das Blut flüssiger macht.
Cinnarizin kann aufgrund der Nebenwirkungen nicht bei Patienten mit Parkinson verwendet werden. Ebenso sollten depressive Patienten oder Patienten nach einem Herzinfarkt nicht mit Cinnarizin behandelt werden. Auch bei Kindern, Schwangeren oder stillenden Frauen kann Cinnarizin nicht angewendet werden.
Aufgrund des Nebenwirkungsprofils sollte Cinnarizin nicht bei Patienten mit extrapyrdamidalen Störungen eingesetzt werden. Unter extrapyramidalen Störungen versteht man einen veränderten Spannungszustand der Muskeln. Dies kann Ausdruck in unkontrollierten Zuckungen oder Versteifung der Muskulatur finden. Diese Parkinson-ähnlichen Symptome können als häufige Nebenwirkung von Cinnarizin auftreten.
Zudem kommt es vermehrt zu Depressionen, Ermüdung und Schläfrigkeit unter der Einnahme von Cinnarizin. Desweiteren werden Beschwerden im Magen-Darm-Trakt während einer Therapie mit Cinnarizin bemerkt. Ebenfalls treten häufig Kopfschmerzen auf. Es kann auch zu Mundtrockenheit kommen. Im Gegensatz dazu wird auch vermehrtes Schwitzen von Patienten bemerkt, die Cinnarizin einnehmen.
Wie bei allen Medikamenten kann auch Cinnarizin eine allergische Reaktion auslösen. Diese kann sich als Überempfindlichkeit oder als schwere allergische Hautreaktion äußern. In seltenen Fällen tritt während der Behandlung mit Cinnarizin eine Blutbildungsstörung (Porphyrie) auf.
Cinnarizin wird mit Dimenhydrinat gemeinsam als Fixkombination vertrieben. Beide Wirkstoffe werden in einer Tablette vereint, die zur Behandlung von passagerem Schwindel eingesetzt wird. Beide Mittel haben eine Wirkung gegen den Schwindel und das Erbrechen. Ihr Anwendungsgebiet umfasst die Therapie des Morbus Menière und darüber hinaus auch die Linderung von Erbrechen und Übelkeit bei der Reisekrankheit. Letzteres ist vor allem auf den Wirkstoff Dimenhydrinat zurück zu führen, der auch als einzelner Wirkstoff in der Therapie der Reisekrankheit eingesetzt wird.
Das Medikament wird dreimal am Tag nach den Mahlzeiten in Tablettenform eingenommen. Bei besonders schweren Fällen kann das Präparat zu Beginn auch bis zu fünfmal täglich eingenommen werden. Allerdings sollte die Behandlung aufgrund der Nebenwirkungen kurz gehalten werden und es sollten nur akute Fälle damit behandelt werden. Eine Anwendung über einen Zeitraum größer als 4 Wochen ist nicht vorgesehen, außer ein Arzt hat das Krankheitsbild erneut gesehen und beurteilt.
Der Begriff Tinnitus bezeichnet ein Ohrgeräusch, das von den Betroffenen wahrgenommen wird ohne, dass es von Schallwellen ausgelöst wurde. Die Ursache für ein solches Phantomgeräusch kann in ganz unterschiedlichen Erkrankungen des Ohrs zu finden sein. Eben deshalb richtet sich die Therapie vor allem nach der Erkrankung, die den Tinnitus ausgelöst hat. Die Therapie des Tinnitus ist bis heute nicht einheitlich gestaltet. Die Rezeptur zur Behandlung eines Tinnitus wird je nach Patient individuell angepasst und je nach Wirksamkeit modelliert. Die Anwendung von Cinnarizin bei Tinnitus beruht darauf, dass durch den Wirkstoff die Durchblutung gesteigert und das Blut etwas flüssiger wird. Dies kann zu einer Linderung der Beschwerden beitragen.