Ähnlich wie die sehr viel häufigere Adduktorenzerrung gehört die Abduktorenzerrung zu den typischen Sportverletzungen. Zu den Abduktoren zählt man alle Muskeln des Körpers, die eine Bewegung vom Körper weg ausführen. So bewirken beispielsweise der kleine und der mittlere Gesäßmuskel (M.gluteus medius/minimus) und die Muskeln der Beinaußenseite eine Abduktion des Beines vom Körper weg. Durch Überlastung oder ruckartige ungewohnte Bewegungen kann es zu einer Zerrung dieser Muskeln kommen.
Ähnlich wie die sehr viel häufigere Adduktorenzerrung gehört die Abduktorenzerrung zu den typischen Sportverletzungen. Zu den Abduktoren zählt man alle Muskeln des Körpers, die eine Bewegung vom Körper weg ausführen (lat. abducere = wegführen). So bewirken beispielsweise der kleine und der mittlere Gesäßmuskel (M.gluteus medius/minimus) und die Muskeln der Beinaußenseite eine Abduktion des Beines vom Körper weg.
Durch Überlastung oder ruckartige ungewohnte Bewegungen kann es zu einer Zerrung dieser Muskeln kommen. Wichtiges Kriterium einer Zerrung ist allerdings die Unversehrtheit der einzelnen Muskelfasern (im Unterschied zu einem Muskelfaserriss), was die Zerrung schneller ausheilen lässt, aber nicht unbedingt weniger schmerzhaft macht.
Zerrungen sind häufig nach plötzlichen, sehr weiten, ausschweifenden oder auch unkoordinierten Bewegungen zu beobachten. Grund der Muskelschmerzen sind winzig kleine Muskelfaserverletzungen, durch die es zu einer Einblutung aus kleinsten Blutgefäßen (Kapillaren) in das umliegende Gewebe kommt. Je nach Menge kann dies dann im weiteren Verlauf zu einem Bluterguss (Hämatom) führen. Nicht selten tritt eine Abduktorenzerrung bei sportlicher Betätigung auf (Sprints, Fußball, Tennis). Begünstigende Faktoren sind ungenügendes oder sogar fehlendes Aufwärmen, eine allgemeine Überlastung der Muskulatur oder auch Überdehnungen bei sich schnell ändernden Bewegungen.
Bemerkbar macht sich eine Abduktorenzerrung meist ganz akut nach dem auslösenden Ereignis mit ziehenden, je nach Schweregrad mittleren bis sehr starken Schmerzen. Bereits wenige Zeit später kommt es zu einer Schwellung des betroffenen Gebietes, die fast immer mit einer Überwärmung des Gewebes einhergeht:
Legt man die Hand auf die betroffene Stelle fühlt sie sich warm, prall und eher gespannt an. Bei korrekter Behandlung und Ruhigstellung können die Schmerzen nach einiger Zeit nachlassen oder sogar ganz verschwinden. Bei Bewegung und entsprechender Belastung treten sie allerdings ohne Zeitverzögerung wieder auf.
Die Diagnose Abduktorenzerrung wird meist schon klinisch über ein Abtasten (Palpation) des muskulären Gebietes und die Schilderung spezifischer Schmerzen durch den Patienten (Anamnese), meist in Kombination mit einem klar benennbaren auslösenden Ereignis, gestellt.
Selten ist eine diagnostische Bildgebung wie beispielsweise eine MRT Untersuchung nötig. Wichtig bei der Diagnosefindung und Untersuchung ist vor allem der Ausschluss einiger anderer Verletzungen, die einer gänzlich unterschiedlichen Behandlung bedürfen (bspw. Arthrose im Hüftgelenk, die die Schmerzen verursacht; kompletter Muskeldurch- oder abriss; … ).
Als Untersuchungsmethode hierfür bietet sich der Ultraschall (Sonographie) an. In den meisten Fällen behandelt man allerdings zunächst einige Tage abwartend ohne weitere Maßnahmen und beobachtet den Verlauf der Schmerzen und der Schwellung (konservative Therapie).
Bei einer Abduktorenzerrung (gesicherte Diagnose oder Verdacht) empfiehlt sich sofortiges initiales Kühlen. Dabei sollte man darauf achten, dass das Eis, cool pack oder Ähnliches nicht direkt auf der Haut zu platzieren, da es sonst an dieser Stelle zu Unterkühlungen oder sogar Erfrierungen kommen kann.
Im weiteren Verlauf sollte der betroffene Muskel so gut wie möglich über einen relativ langen Zeitraum geschont oder sogar komplett ruhig gestellt werden. Jegliche starke Belastung, insbesondere über diejenige Bewegung, die die Zerrung ausgelöst hat, ist zu vermeiden.
Ähnlich wie bei leichtem Muskelkater können leichte, behutsame Bewegungen gegen die Schwellung des Muskels und des umliegenden Gewebes helfen und damit schmerzlindernd wirken. Um die Abschwellung zu unterstützen empfiehlt sich zudem eine Hochlagerung oder Kompression der betroffenen Muskelgruppen. Eine ärztliche Untersuchung ist vor allem bei einem Verdacht auf eine andere Verletzung sinnvoll (Ausschlussverfahren) oder aber wenn bestehende starke Schmerzen über lange Zeit hinweg mit gleichbleibender Intensität beobachtet werden. Bei leichten Zerrungen ist eine ärztliche Kontrolle in der Regel nicht nötig.
Obwohl sie sehr schmerzhaft ist, ist die einfache Abduktorenzerrung eine Bagatellverletzung, die in der Regel bei entsprechender Kühlung und Schonung bereits nach einigen Tagen bis Wochen vollständig ausheilt. Es sind somit nur sehr wenige Komplikationen zu erwarten. Bei zu früh wieder einsetzender Belastung entstehen unter Umständen an der verletzten Stelle im Muskelgewebe dauerhafte Narben, die den Muskel dann für folgende Anstrengungen weniger widerstandsfähig werden lassen und im Folgenden zu vermehrten Verletzungen dieses Gebietes führen werden.
Um eine Abduktorenzerrung zu vermeiden sollte man vor sportlicher Betätigung Wert auf ein ausreichendes, leichtes Aufwärmprogramm legen und keinesfalls überstürzt mit dem Training beginnen. Bewegungen, die regelmäßig ausgeführt werden, und ein guter Trainingszustand mindern zudem die Gefahr einer Zerrung erheblich.
Während des Trainings hilft eine korrekte Technik Verletzungen aller Art zu vermeiden. Auch ein gut angepasstes Dehnprogramm sollte man nicht außen vor lassen, da typische Muskelverkürzungen und einseitiges Training die Gefahr einer Zerrung durch Überlastung erhöhen. Im Allgemeinen ist es zudem ratsam der Muskulatur gerade nach besonderer Beanspruchung ausreichend Zeit zur Regeneration zu lassen. Ebenso wie fehlendes oder einseitiges Training schwächt auch ein Übertraining die Muskulatur und macht sie anfälliger für Zerrungen und andere Verletzungen.
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